Ich habe einige Zeit gegrübelt, doch bin auf keinen besseren Threadtitel gekommen.
Die Frage, die ich mit euch ausdiskutieren möchte: Spiele, die so wenig Interaktivität haben, oder sich so wenig über Spielspaß definieren, dass sie eigentlich nicht mehr als Spiele durchgehen (Edmund ist ein prominentes Beispiel) - wie sollte man die bewerten?

Ich finde es jedenfalls nicht fair, dass insbesondere Art Games häufig als schlechte Spiele abgekanzelt werden, weil sich aus ihrem Gameplay nicht die übliche Form des Spielspaßes bildet. Dabei verstehe ich das Argument und das Problem durchaus. Spiele sollen Spaß machen, es sind schließlich Spiele, aber die Definition sieht anders aus. Nach der besteht ein Spiel aus festen Zielen und einem festen Regelwerk, um diese Ziele zu erreichen. Die Anzahl und Komplexität derer ist irrelevant und die gewünschte Reaktion des Spielers auf das Spiel bleibt jedem Spiel individuell überlassen.
Was ich zu sagen versuche: Das Problem bei der meiner Meinung nach manchmal unfairen Bewertung solcher Spiele liegt nicht darin begründet, dass sie sich Spiele nennen und eigentlich als eigenes Medium durchgehen müssten, sondern an der festgefahrenen Überzeugung, ein Spiel MÜSSE Spaß erzeugen.
Ein heute fast totes Genre mit minimaler Interaktivität, dass niemals eine solche Identitäskrise durchleiden musste: Das Adventure. Kaum ein Adventure könnte ohne seine Story überleben und sich rein auf sein Gameplay verlassen. Gute Rätsel sind meistens nur so gut wie der Zweck, dem sie dienen. Ähnlich zweckorientiert funktioniert das Gameplay in vielen Art Games. Entweder fungieren Interaktionsmöglichkeiten als Metaphern, als Lot für echte menschliche Handlungsoptionen, oder der Übersteigerung der Immersion. Das sollte man als dem Spielspaß gleichwertige Ansprüche an das Gameplay anerkennen, zumindest aber akzeptieren.