Das sind aber ganz schön viele Fragen!

Sollte ein Held so sterben, wie es für seinen Charakter passend ist? Also ein Magier a'la Gandalf im Kampf gegen einen finsteren Dämon?
Ich denke nicht, dass es so etwas wie einen passenden Tod gibt. Höchstens einen verdienten, aber der gilt nur für Hassfiguren.

Muss der Tod eines Helden im Spiel eine tiefere Bedeutung für die Handlung haben?
Wenn schon einer sterben muss, dann auf keinen Fall nur for teh DRAMA. Man bewegt sich dabei immer auf einem schmalen Grat.

Gehört zum Tod eines Helden immer eine kitschig-herzerwärmende Todesszene a'la Aerith, in welcher der Protagonist seinem sterbenden Kameraden bis zuletzt die Hand hält? Oder findet ihr es besser, das Thema so kurz wie möglich abzuhandeln?
Es kommt auf die Umsetzung an. Pathos ist geil, aber theatralisch weinende alte Klageweiber nicht. Kurz behandeln würde ich solche Szenen aber nie, das wirkt so, als würde der Entwickler sie selbst für bedeutungslos halten.

Ist es am Ende gar das Beste, gar nicht näher auf den Tod einzugehen und dem Konsumenten selber die Entscheidung zu überlassen, ob ein Charakter tot ist, oder ob er sich doch noch irgendwie retten konnte?
Das ist die Schlechteste aller Möglichkeiten. Vage Enden kommen mir immer wie Mutlosigkeit vor. Man möchte es möglichst vielen Recht machen.

Wollt ihr, ähnlich wie in ME2, einen Einfluss darauf haben, ob ein Charakter stirbt, anstatt das die Handlung den Tod einfach erzwingt?
Wenn der Tod für die Handlung wichtig ist, muss sie ihn ja erzwingen, und wenn nicht, dann würde ihm wohl die dramatische Wirkung fehlen. Wahrscheinlich wäre es mir als Spieler aber schon lieber, wenn ich den Tod verhindern könnte.

Seid ihr grundsätzlich pickiert, wenn ein Charakter das zeitliche segnet, den ihr mochtet?
Auf jeden Fall, der Erzähler sollte mir dann nie persönlich über den Weg laufen. =3 Ne, wirklich gefährlich wird es nur, wenn es der einzige Charakter war, den ich sympathisch fand. Dann ist die Geschichte für mich schon mal unten durch. Mir geht es hauptsächlich um die Sympathie.

Was denkt ihr vom Klischee des dahinscheidenden Protagonisten am Ende der Handlung?
So ein Tod ist in vielen Fällen leider nur dazu da, damit es melodramatisch wird und deswegen schlecht.

Sollte ein Charakter vor seinem Tod sein Ziel erreichen können (z.B. das entführte Kind retten o.ä.) oder findet ihr es tragischer, wenn der Tod quasi das kritische Scheitern präsentiert?
Ich möchte als Spieler nie scheitern.

***

Lasst ihr überhaupt jemals wichtige Charaktere - den Antagonisten mal außen vor - sterben?
Das hab ich schon, aber heute würde ich es mir wohl sehr gut überlegen, zumindest bei den spielbaren Charakteren.

Gehören eure Charaktere EUCH und ihr könnt machen was ihr wollt, oder nehmt ihr Rücksicht auf die zu erwartetenden Reaktionen der Spieler?
Ja, ich schreibe die Geschichte so wie sie mir gefallen würde.

Findet ihr, dass der Tod eines Charakters ein praktikables Mittel ist, um die Handlung zu bewegen, auch auf das Risiko hin, den Spieler damit vor den Kopf zu stoßen?
Nur bei NPCs, dort kann man es schon mal machen.

Würdet ihr die Entscheidung über den Heldentod aus der Hand geben? Z.B. durch "nicht zeigen", oder indem ihr sein Überleben vom Spieler abhängig macht?
Bei einem Rollenspiel wohl nicht, in einem Horrorspiel vielleicht schon (hier aber nur so, dass der Spieler den Tod spielerisch verhindern kann).

Habt ihr schonmal einen Charakter nur deshalb in ein Spiel eingebaut, damit ihr ihn an einem bestimmten Punkt sterben lassen könnt?
Kann ich aus dem Stegreif nicht sagen, aber bei NPCs könnte das durchaus sein.

Habt ihr schonmal einen Charakter sterben lassen, weil ihr ihn zwar in die Handlung eingebaut habt, aber irgendwie nicht so recht wusstet, was ihr mit ihm anfangen sollt?
Absolut niemals.