Moorjen!

Ja ja, der deutsche Fußball.. was für ein leidiges Thema. Seit vielen Jahren hält sich mein Fußballenthusiasmus in Grenzen. Das war nicht immer so. Als Kind war ich absolut fußballverrückt. Das betraf sowohl die Bundesliga als auch die Nationalmannschaft und die Tatsache, dass ich selbst gespielt hab. Ich wusste alles über Welt- und Europameisterschaften, Europapokalwettbewerbe, Spielertransfers, DFB-Pokal und natürlich die erste und zweite Bundesliga. Auch Details. Also zu welchem Zeitpunkt hat in welchem Spiel ein Elfmeter die deutsche Meisterschaft entschieden? War er berechtigt? Wer hat ihn geschossen? War er drin? All so'n Zeug eben.

Bei mir selbst hat's zum Berliner Meister gelangt, C-Jugend. Naja, ich glaub, offiziell hieß es in der C-Jugend noch nicht so, aber wir haben alle Spiele einer Saison gewonnen, also nenne ich es einfach mal so. So etwa mit 15 gings los mit den Themen Mädels, Discos und so. So what? Ich hatte die Flausen im Kopf, die man in dem Alter eben im Kopf hat, der Fußball hat drunter gelitten, mein Trainer hat mir nicht konsequent genug in den Arsch getreten, was ich heute allerdings bei mir selbst als 15jährigen auch als äußerst schwieriges Unterfangen bezeichnen würde , und so war's dann vorbei mit dem hoffnungsvollen Fußballer Samuel. Aber ich schweife ab...

So what? Seit etwa Mitte der '90er macht mir der deutsche Fußball viel zu wenig aus seinen Möglichkeiten. Ende der '70er gabs zwar auch mal ein Loch, aber man hat sich danach wieder aufgerappelt und wieder Titel geholt. Die letzten drei WM-Titel und der letzte EM-Titel wären leichter zu holen gewesen, als die Titel, die Deutschland bereits hat. Trotzdem gönne ich den Spaniern, und zwar nur den Spaniern, beide Titel. Bei den Halbfinals der letzten beiden Weltmeisterschaften hat Deutschland beide Male gespielt wie das Kaninchen vor der Schlange und daher auch jeweils verdient verloren. Lag aber in beiden Fällen an den Trainern. Beim EM-Finale vor vier Jahren war Spanien aber tatsächlich deutlich besser.

Naja, wie gesagt, es hält sich in Grenzen. Heute schaue ich sogar bei großen Turnieren nicht mehr alle Spiele. Selbst bei Spielen mit deutscher Beteiligung zappe ich manchmal raus. Ich möchte endlich mal wieder einen Bundestrainer erleben, der den Titel fordert! Und nicht ständig hören: "Unser Minimalziel ist das Halbfinale." Ich denke, Sportler oder Ex-Sportler wissen was ich meine. Ein Amateurspiel der Berliner Oberliga hier ein paar Straßen weiter gibt mir oftmals mehr.

Ob ich mich zum Thema Sport/ Politik hier noch äußere, weiß ich noch nicht.