[3DS] Shin Megami Tensei IV

[BDraw]

Ich spiele das Spiel momentan mal wieder mit einem neuen Char durch und merke gerade einen Punkt, der mich etwas stört: Im Gegensatz zu bspw. SMT3 oder auch den Devil Survivor-Teilen hat man hier irgendwie nur eine sehr enge Auswahl an Pfaden später.

Das wird dadurch, dass beide Richtungen arge extreme sind noch weiter verstärkt. Beispiel Walter: Der Junge ist mir sympathisch, da er mitdenkt, lernt und hinterfragt. Er stellt sich gegen die Diktatur durch Gabby & Co. - sehr schön, bin ich theoretisch voll dabei, vor allem, da die ja mit Tayamas Red Pill-KZ (das ich übrigens ziemlich heftig und gut inszeniert fand) auch ihre Geschäfte zu haben scheinen. Aber warum in Gottes Namen wird aus "Ich will keine Diktatur!" gleich "Alle Macht den Starken!"? Der Ring of Gaia ist ja weiß Gott nicht gerade der Inbegriff der Demokratie, im Gegenteil. Da wird das Chaos nur anders aufgeteilt.

Auch etwas schade finde ich, dass SMT seit einer Weile immer wieder die selbe Story für die Law-Fraktion hat: Menschen sind scheiße und müssen daher von den Erzengeln an die kurze Leine genommen werden, wer in die falsche "Kaste" geboren wurde, wird von vorn herein aussortiert. Lucifer dagegen verspricht seit eh und je "Macht was ihr wollt, Anarchie, yay! Und jetzt auf in den Kampf gegen Gott."

Ich finde die Grundidee ja schön, aber es gibt ja noch mehr Staatsphilosophien, die man wunderbar für so ein Setting nehmen und damit diese schwarz-weiß-Malerei reduzieren könnte. Mag sein, dass da etwas die Nostalgiebrille mitspielt, aber soweit ich es im Kopf habe hatte SMT3 das etwas besser hinbekommen.