Es ist alles ein Spiel, was auch ein Genre oder mehrere vorzuweisen hat.
Dazu zählen auch alle Novels etc, die gehören seit ihrer Erfindung zur Sparte [Adventure].
~Ganz simpel.
Der Adventurevergleich ist ein interessanter Punkt, auf den bin ich noch nie gekommen. Musste was die achso hipsterigen Artgames betrifft auch schon häufiger mit komischen Leuten diskutieren. Genau wie nicht jeder Film Popkornkino ist, ist nicht jedes Spiel Abendunterhaltung.
Es gibt zahlreiche Filme, die einem nach dem Schauen schwer im Magen liegen, und bei denen man keinen "Spaß" hat - die man aber trotzdem im Endeffekt gerne gesehen hat, weil sie einen fesseln. Dasselbe bei Büchern und allen anderen Medien. Dinge nur nach ihrem Unterhaltungsfaktor zu beurteilen ist dämlich und das trifft auch auf Spiele zu.
Saublöd. Gerade bei VNs streiten sich die Geister, ob sie Spiele sind, oder als eigenes Medium zu betrachten sind. Sind choose-your-own-path Bücher Spiele oder Bücher? Ist Heavy Rain nicht eher ein interaktiver Film? ~Ganz simpel. gibt es in der Diskussion nur von ganz simplen Personen.
Das muss ja jeder selbst wissen. Ich spiele Spiele, lese Bücher und schaue Filme nur der Unterhaltung wegen. Alles was nicht in die Sparte Unterhaltungsmedium fällt, ist für mich uninteressant.Zitat
Für mich führt das alles in irgendeine Weise zur Unterhaltung. Es ist unterhaltsam, als italienischer Klempner auf braune Pilzmonster zu springen, es ist aber ebenfalls unterhaltsam, sich über tiefgründige oder bizarre Geschichten Gedanken zu machen, die absichtlich abstrakt und mit offenem Ende dargestellt werden. Sollte irgendetwas mir nicht zusagen, dann ist es für mich uninteressant und ich habe keinen Grund, es weiter anzurühren. Von daher ist es für mich nicht dämlich, Dinge nach ihrem Unterhaltungsfaktor zu beurteilen. Oder aus welchem anderem Grund sollte ich mir freiwillig Medien antun, die ich nicht mag?
--٩( ᐛ )و
Zum Beispiel der Bildung wegen ^^
Lehrbücher sind auch Medien und Schule macht nicht immer Spaß![]()
Sinnlose Diskussion. Spiele, die subjektiv keinen Spielspaß aufkommen lassen, sind es aus subjektiver Sicht nicht wert gespielt zu werden... egal was sie sonst noch vermitteln wollen. Wenn es den Spieler weder interessiert, noch in irgendeiner Form packt oder mitreißt, was das Spiel vermitteln will, dann ist das Spiel es eben nicht wert gespielt zu werden. Punkt, Aus.
Und wie weiß man als Einzelperson zu 100% zuverlässig, ob das Spiel bei überhaupt jemandem Spaß aufkommen lässt? o_O
Weil dir z.B. Anno keinen Spaß macht, weil du mal angenommen keine Wirtschaftssimulationen magst, ist es ja nicht gleich schlecht.
Die Reihe erfreut sich bei gewissen Spielern großer Beliebtheit.
Eine Visual Novel ist für mich auch kein Spiel, sondern ein Roman mit Bildern. Ein Spiel erfordert immer eine gewisse Menge an Interaktivität. Wahrscheinlich ist es aber am einfachsten wenn man sagt, dass eine Visual Novel einfach eine Visual Novel ist.
Wie sieht es bei "Spielen", wie UTAWARERUMONO aus, Kelven?Zitat
Das Spiel ist ein Visual Novel... hat aber ein Strategie-RPG-Kampfsystem, ala FF Tactics. Ist das in deinen Augen nun ein Spiel oder ein Roman?
Das gleiche bei Princess Waltz... das ist 90% der Zeit ein normaler Novel, wie sie meine auch sind... nur hat es eben ein kartenbasiertes Kampfsystem für Kämpfe... und man kann sogar grinden, wenn man will.
Das KS ist stellenweise sogar echt hart gewesen.
@Wetako:
Visual Novel gehören dem Genre an, das hat MagicMaker nicht einfach so bestimmt, das ist ein Fakt. Du kannst es gerne persönlich anders anordnen, aber das sollte man dann nur für sich persönlich machen.
Das wäre nämlich das gleiche, als würde ich behaupten, dass ThirdPersonShooter keine Shooter sind ^^![]()
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Aber wer bestimmt sowas? Aus meiner Sicht sind es nämlich auch keine wirklichen Spiele, zumindest nicht, wen sie nicht interaktiv sind. Und selbst dann würde ich sie kaum als Abenteuer einordnen. Das hängt für mich total davon ab, worum es geht. Der Vergleich ist auch schlecht gewählt. "ThirdPersonShooter" sagt ja schon im Namen, dass es ein Ballerspiel aus Dritter-Person ist. Aber was macht eine VN zu einem Abenteuer? Der Name der VN sagt doch schon alles. Es ist ein Visueller Roman. Es hat aus meiner Sicht so garnichts von einem klassischen Abenteuer.
Visuelle Novellen die Interaktiv sind, sind für mich Spiele. Sobald sie nichtmehr interaktiv sind, sind sie bloß visuelle Novellen
Was ich aber hier glaube... Viele vermischen Spielmechanik (Von mir aus Gameplay, was für ein seltsames Wort) mit Spielspaß. Schon der Einleitungsbeitrag zeigt es. Ein Spiel MUSS Spaß machen, deshalb spiele ich es. Aber auch, wen ich nur lesen muss, kann es für mich Spaß machen. Spielmechanik ist NICHT GLEICH Spielspaß.
Hab ich irgendwo gesagt, dass ich persönlich VNs nicht als Spiele einordne? Es ging mir um MMs Dummblödargument und wie er sich die Welt einfach macht. Das Videospiel ist kein klar umgrenztes Medium, die Grenzen verlaufen mit jedem neuen Experiment in Richtung Film/Buchhybrid immer schwammiger und sind fließend. Es gibt kein "ganz simples" Kriterium wo das Medium anfängt und wo es aufhört.
Woher nimmst du dir heraus allgemeingültig darüber zu urteilen? Videospiele sind Kunst und haben sich als solche derartig begrenzten Kriterien nicht zu unterwerfen. Würdest du einem Bild seinen Status aberkennen, nur weil es nicht schön ist, weil es dir nicht gefällt? Einen unbequemen Film seinen Status absprechen, weil er keine Stimmung ins Kino bringt?Zitat
Zitat
Es gibt keine Genres. Nee, das ist auch blöd. Genres sind doch im Endeffekt nur eine subjektiv empfundene Hilfe zum kategorisieren. Es geht mir hier nicht darum dir auf die Füße zu treten, aber hier gibt es höchstens einen groben Konsens und alleine die Tatsache, dass dieser jeden Tag aufs Neue wieder durchdiskutiert wird zeigt, dass man die Grenzen einfach nicht klar ziehen kann.
Da wir aber mittlerweile ziemlich weit vom ursprünglichen Thema abschweifen, würde ich gerne mal einen kleinen Versuch wagen:
Was hiervon würdet ihr als Spiel bezeichnen?
http://famicase.com/chronicle/ (online, flash)
http://www.draknek.org/games/shitsnake2/ (online, html)
http://www.mediafire.com/?y655d73rffnnm0p (offline, windows) bzw. http://www.mediafire.com/?zn1e31f5sro0bn7 (für Mac User)
http://www.popme1.com/ (offline, windows und mac, 1$+)
http://nekogames.jp/g.html?gid=PRM (online, flash)
http://superlevel.de/spiele/52games-...lafen-mit-fabu (online, html)
Multiplayer Textadventure
Geändert von WeTa (28.05.2012 um 12:54 Uhr)
Es geht ja hier ums eigene Empfinden.
@Rosa Canina: Ja, aber gerade bei der Sparte Visual Novels reicht es vielen Leuten nicht aus, dass es irgendwo schwarz auf weiß steht, dass es halt ein Spiel ist. Die Gewichtigung der Elemente bleibt hier jedem selbst überlassen. Bei einer Visual Novel werden untypisch die spielerischen Teile auf das Minimum reduziert (in den meisten Fällen jedenfalls) und dafür werden starke Kennzeichen eines Romans aufgewiesen. Ich meine, man kann sagen, es ist immerhin der spielerische Teil da, genauso gut könnte man von Spielen wie Metal Gear Solid sagen, der Filmteil ist da, also ist es ein Film. Da das Empfinden bei MGS jedoch ein völlig anderes ist, bezeichnet es jeder als Spiel. Und bei VNs ist das ein anderer Fall. Natürlich könnte es sich jeder leicht machen und es einfach als Spiel abstempeln, weil es ja als Spiel vermarktet wird, aber in diesem Fall können es sich die Leute nicht so einfach machen, da bei der VN radikale Unterschiede im Vergleich zu einem gewöhnlichen Spiel bestehen.
--٩( ᐛ )و
Geändert von Ligiiihh (28.05.2012 um 09:54 Uhr)
Thema Visual Novels: Kann ich persönlich nicht beurteilen. Die für mich entscheidende Frage ist, ob sie inhaltlich und immersionstechnisch von den Interaktionsmöglichkeiten profitieren und in welchem Maße.
Ja, aber nein. Nur weil es so ist, sollte man nicht weniger vehement dagegen protestieren. Die Kunstgeschichte hat gezeigt warum. Jede Epoche, jede Bewegung musste sich gegen Kritiker mit Stimme und Gewicht durchsetzen. Kollektivs, wie Der Blaue Reiter, haben nicht nur ihre Kunst gemacht, sondern für ihre Anerkennung gekämpft - gerne mal mit großer Fresse.Zitat von caesa_andy
Spiele haben da noch einen weiten Weg zu gehen, denn:
1. Sie sind nicht mal bei den Spielern als Kunst anerkannt.
2. Die (wirtschaftliche) Kunst- und Kulturszene weiß vermutlich gar nicht, dass es mehr als Tetris, Counter Strike und WoW gibt.
3. Sie können dem Kunstmarkt kein Geld bringen. Zumindest nicht so, wie man es von anderen Kunstarten her kennt.
Mir geht es hier ja nur um den ersten Punkt und wie eingangs gesagt, ich verstehe, dass das Hauptproblem der Begriff Spiel ist. Da erwartet niemand was ernstes und wenn es doch mal kommt, taugt es nur zu allgemeiner Jubelstimmung, wenn es gleichzeitig die Vorstellung von klassisch- gutem Game Design wiedergibt.
Spiele, die dem Stilbewusstsein ihrer Entwickler entspringen und das große Ziel Spaß einer anderen Intention unterordnen - nicht nur Art Games, nicht, dass das jemand denkt und mit To the Moon hat Kelven ja ein gutes Beispiel gebracht -, sind vielleicht schlechte Spiele, aber damit wird man ihnen nicht gerecht. Wetako und Kelven sagen es: Das Problem sind nicht die Spieler, denen solche Spiele nicht gefallen. Das ist jedem freigestellt. Das Problem ist der teils indoktrinöse Ton beim Kritiseren solcher Spiele, nur weil sie keinen Spaß machen und der gefühlte Unwille sich mit dem Thema zu befassen. Wenn ein Entwickler die Intention seines Spiels preisgibt, finde ich es zudem hochgradig schwachsinnig sich über fehlenden Spielspaß zu beklagen. Auf der Verpackung steht schließlich was anderes.
Dieses Spiel finde ich übrigens auch sehr, sehr gelungen:
http://www.molleindustria.org/everyd...samedream.html
Spaß habe ich dabei nicht, aber ich fühle genug, um die Erfahrung als lohnenswert zur empfinden.
@ Owly
every day the same dream
Ich habe mich an dem beispielhaften Kunstspiel versucht. Auf dem Papier klingt dessen Idee konsequent: Man erzähle nicht einfach nur von Redundanz, man schneide das Spiel so zu, dass der Spieler sie auch unweigerlich erlebt. Statt einer intensivierten Erfahrung nehme ich die Umsetzung nach einem anfänglichen Aha-Effekt aber nur noch als sich schnell stapelnde Langeweile auf (mit guter Musik). Das wäre eine schlimme Nische, wenn sich die Kunst im Spiel in der Restehalde des lediglich gut Gemeinten vertrotzt und spielmechanische Anreize als dressierten Hollywoodismus berümpft.
Es ging schon früh sehr anders. "Day of the Tentacle" spielt mit expressionistischen Bildern des deutschen Stummfilms (in bunt) und "Tetris" ist Bauhaus. Nur die Paradedisziplin des Arthouse Kinos - selbstverliebte Referenzenketten statt einer Handlung - findet sich in Spielen seltener. Allenfalls Duke Nukem hält hier doppelbödig mit. Der große Hammer "Kunst!" ist mir in seiner penetranten Aufdringlichkeit fast schon zu vulgär. Und vor lauter Selbstauskunftswillen in bloßen Posen erstarrten Spielwelten mag ich gleichfalls nicht viel abgewinnen.
Wie immer ist es wohl auch hier einfach eine Frage der Dosis. Optisch halte ich fast alles für möglich. Erzählerisch kommt man mit zunehmender Spieldauer vermutlich immer schlechter um erprobte Konfliktkonstellationen herum, wenn man einen Gutteil des Publikums mitnehmen möchte. Spielmechanisch schwöre ich zwar auf sinnhaftes Geklicke, aber selbst mir hat Jacks älterer Makerfilm gefallen, also gibt es anscheinend kein absolutes Gesetz, das nur wegen fortwährenden spielerischen Nichtstuns Spaß unterbände.
Wobei all diese Ansichten durch ein einfaches Verhältnis hinfällig werden: Ausreichend Werbung vorausgesetzt, wird bei 7 Milliarden Menschen wahrscheinlich jedes Spiel mindestens 10.000 Interessenten finden. Ja, jedes. Nur ob ein Makerforum das ideale Forum für jede Idee ist, bezweifle ich.
Einen Graubereich gibt es immer. Das ändert aber nichts daran, dass man Medien in - Bereiche unterteilt - miteinander in relation setzen kann und dazu KEINE subjektivität benötigt. Zu Sagen "Spiel A hat eine durchschnittliche Spielzeit von 3 Stunden und Spiel B von 30 Stunden" ist NICHT subjektiv. Subjektiv wird es erst, wenn ich sage "3 Stunden Spielzeit sind zu kurz".
Ebendso hat es nichts mit subjektivität zu tun, festzustellen, dass eine Grafikengine, die im Jahr 2012 nur viereckige Köpfe produziert, weniger leistungsstark ist als eine, die fotorealistische Grafik ermöglicht. Ebendso wie die Tatsache, dass ein Horrorfilm der realistische Monster bereitstellt, in einer ganz anderen Liga spielt, als einer, der im Jahr 2012 einen Darsteller in ein bemaltes Affenkostüm steckt.
Das habe ich auch nie behauptet, oder? Aber die Tatsache, dass etwas nicht wichtig ist, heißt nicht, dass es nicht MÖGLICH ist.Zitat
Ich rede hier NICHT von dem Unterhaltungswert, denn der ist natürlich rein subjektiv, da hast du recht. Auch rede ich nicht davon, dass jemand etwas subjektiv gut finden muss, weil es objektiv gut ist - oder "gut gemacht". In sofern gehe ich jetzt einfach mal davon aus, das wir aneinander vorbeireden und du meinen Punkt schlichtweg nicht richtig verstanden hast.Zitat
Ich rede von einem empfindungsneutralen Maßstab, der es einem Rezessenten ermöglicht, dem Autoren eines Mediums durch Vergleiche eine kompetente und gehaltvolle Rückmeldung über dessen Leistung zu geben. Wenn ich ein Spiel makere, und jemand sagt "Hat mir Spaß gemacht" dann ist das zwar tolles Bauchgepinsel, bringt mich aber nicht weiter, weil auf jeden der kommt und sagt "Macht Spaß" mindestens auch einer kommt, der sagt "Macht keinen Spaß". Demgegenüber ist die Beurteilung: "Deine Quests sind nicht so abwechslungsreich wie in Spiel XY" absolut wertneutral und schlicht die Wiedergabe einer Tatsache. Im selben Maße ist "Deine Maps wirken leer" etwas vollkommen anderes, als "Dein mapping gefällt mir nicht". Oder "Deine Charaktere sind stereotyp" ist als kritik ungleich aussagestärker als "Ich finde deine Charaktere langweilig".
Bei einer Aussage steht immer das ICH im Kern der Bewertung (ICH finde, ICH denke, ICH glaube). Bei der anderen Variante steht das SPIEL im Kern der Aussage (Deine Maps SIND leer, deine Charas SIND stereotyp, deine Quests SIND NICHT abwechslungsreich). Letzteres ist für den Autoren um ein vielfaches leerreicher, erfordert aber natürlich auch, dass der Rezessent weiß, von was er redet.
Das sagte ich auch nie. Ich sehe in dem Versuch zum Gegenwärtigen zeitpunkt nur wenig fruchtbares. Die ganze Welt lehrt einen Menschen, dass er sich selber als Zentrum des Universums betrachten muss um im Konkurenzkampf zu überleben. Wenn ich im Berufsleben rücksicht auf andere nehme, muss ich schon ziemlich glück mit meinem Arbeitgeber haben, wenn nicht am Ende ich derjenige sein will, auf den keine Rücksicht genommen wird. Da dann den Mund aufzumachen und zu proklamieren, bei der bewertung von medien sei es nötig, sein Ego aus der Gleichung zu streichen, führt meines erachtens zu nichts. Dazu müsste erstmal ein allgemeines Umdenken stattfinden.
Andererseits erkennt man an solchen Dingen natürlich auch, mit wem man es eigentlich zu tun hat. Jemand der explizit auf fehler eingeht, und diese aufzeigt, ist mit ziemlicher Sicherheit eindeutig eher ein erfahrener kritiker, als jemand, der nur "Mag ich, mag ich nicht" sagt. In sofern muss man als Autor einfach fähig sein, Leute an sich apprallen zu lassen, die nichts anderes tun, als auf die Pauke zu hauen. Ahnung haben die meist ohnehin nicht.
Geändert von caesa_andy (29.05.2012 um 09:58 Uhr)
Oder so ähnlich...Zitat von Dekay (über ein gewisses Makergame)
Für mich ist ein Spiel eigentlich so ziemlich alles, was mir einen minimalen Spielraum (hö, das Wort passt sogar!) gibt, abgesehen von der Entscheidung ob ich die Konsole dafür an oder ausschalte. Makerfilme, bei denen ich höchstens den Finger krümmen muss um den Dialog weiterzuschalten, hat nur wenig mit meiner Definition von "Spiel" zu tun. Spielen heißt ja auch irgendwo aktiv sein, handeln können, entscheidungen treffen. Visual Novels, bei denen ich die Wahl hätte (z.B welche Antwort ich wähle, wohin die Figur sich als nächstes verirrt) würden da definitiv auch drunterfallen.
Das sollte aber in keinster Weise eine Abwertung des "Nicht-Spiel"-Genres sein. Ich lasse mich auch mal gerne berieseln, ohn Einfluss auf etwas zu haben. Im Gegenteil hab ich im XP-Maker-Bereich schon einige interessante Selbstablaufende "Comics" ange"zockt" die sehr interessant anzuschauen waren.
Und zu dieser Kunstspieldiskussion:
An anderer Stelle hatte man schonmal darüber diskutiert wie Kunst zu definieren ist. Natürlich hatte da jeder seine Eigene Meinung, aber die Meisten waren sich darüber einig, das Kunst zum Nachdenken anregen sollte. Kann man jetzt mal wieder so oder so sehen.
Künstlerisch wertvoll wird von den Meisten allerdings mit "unverständlich, aber voll toll tiefgründig!" verwechselt. Kunst ist nicht nur Expressionismus, sondern auch alles was davor kam.
Also warte ich Jahr und Tag mal auf ein Game, das ein gewisses Maß zwischen Surealismus und Nachvollziehbarkeit herstellen kann oder eine Möglichkeit der Identifikation mit dem Geschehen bietet und nicht wieder völlig kryptisch vor sich hindümpelt, ohne dass man zwischendurch denkt "Was zum Eichhörnchen tu ich hier eigentlich?!"
Das Leute ihre subjektive Meinung verallgemeinern und etwas "schlecht" machen, nur weil es ihnen persönlich nicht gefällt, ist aber kein rein auf den maker oder Games bezogenes Problem. Ich weiß nicht, wie viele verbohrte Trekkies ich kenne, die StarTrek11 immer wieder als "schlechten Film" bezeichnen, obwohl der Film definitiv unterhaltsam ist. Oder wie oft ich zu hören kriege, "The Big Bang Theory" würde immer schlechter, nur weil neuerdings mehr frauen mitspielen. Wie oft passiert es in eurem Umfeld, dass ein mensch über einen anderen schlecht redet, weil er ihn nicht leiden kann, ohne zu berücksichtigen, dass dieser Mensch selber auch einen Freundeskreis hat, in dem er ziemlich sicher enorm beliebt ist?
"Mir gefällt etwas nicht, also ist es schlecht" - Punkt. Diese Sicht ist typisch menschlich. Für den Autoren bestimmter Werke mag es noch so niederschmetternd sein, wenn sein werk scheinbar Grundlos von einigen gebasht wird, nur weil die keinen Spaß dran haben, aber so ist es nunmal, und daran wird sich auch nichts ändern so lange wir individuelle Säugetiere und keine Schwarm-Insekten sind.
Für 99% aller Menschen sind sie selbst das Zentrum der Welt, und ihre subjektive Epfindung per definition Tatsache. Ich nehme mich da auch nicht aus, und in gewisser weise sehe ich das auch als wünschenswerte eigenschaft. Bestimmte Dinge, die meiner Weltanschauung massiv wiedersprechen, akzeptiere ich einfach nicht als "gut". Wäre es anders, müsste man ja auch genau genommen jegliche Missachtung der "Menschenrechte" tollerieren, weil sie einfach nur eine "andere" Meinung wiederspiegeln.
Die Frage ist immer nur, bis wohin die Tolleranz des einzelnen geht. Manch einer tolleriert fast alles, jemand anderes geht schon auf die Barrikaden, wenn die "Sexy Blondine" aus Staffel 1 ihrer Lieblingsserie in Staffel 2 plötzlich rote Haare hat. Da ist man dann auch immer ganz schnell dabei, alles als "Schlecht" zu bezeichen weil grade im Bereich negativer Gefühle oft nicht zwischen "subjektiv" und "objektiv" unterschieden wird.
Es gibt durch aus mechanismen, mit denen man Filme, Spiele, etc. OBJEKTIV bewerten kann. Aber der normale mensch konzentriert sich unbewusst immer nur darauf, ob es IHM gefallen hat, und gewichtet diesen Punkt dann stärker, als jeden anderen. Wer sich bewusst Kritik aussetzt, muss das berücksichtigen. Wer keine Kommentare im Sinne von "Deine Nase ist Krum - du bist scheiße!" hören will, muss sich wohl oder übel in seinem Keller einschließen, den Schlüssel wegwerfen und das Internet Kündigen. Denn wo immer sich Menschen begegnen, begegnen sich auch meinungen. Und diese sind für die meisten leute wichtiger, als nachprüfbare tatsachen.
Man kann ja einfach mal die Frage in den Raum werfen, ob "Lola Rennt" ein guter Film war. Das Drehbuch hatte tiefgang und Anspruch, der Detailgrad (konsequente ausnutzung einer Zeitdifferenz von wenigen Sekunden) war enorm, die Schauspieler gut, die Idee kreativ, die kameratechnik für damalise Verhälltnisse revolutionär. Objektiv MUSS der Film als gut bezeichnen werden. In der Praxis gehen die Meinugen darüber so weit auseinander, wie darüber, ob Bayern München ein "toller" Fussballverein ist. Warum sollte man also typisch menschliche Verhaltensweisen plötzlich an den Pranger stellen, nur weil es um "maker games" geht?
Geändert von caesa_andy (28.05.2012 um 10:24 Uhr)