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Thema: Akzeptanz von Spielen, die keine Spiele sind

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  1. #1
    Zitat Zitat von Yenzear Beitrag anzeigen
    Und wie weiß man als Einzelperson zu 100% zuverlässig, ob das Spiel bei überhaupt jemandem Spaß aufkommen lässt? o_O
    Weil dir z.B. Anno keinen Spaß macht, weil du mal angenommen keine Wirtschaftssimulationen magst, ist es ja nicht gleich schlecht.
    Die Reihe erfreut sich bei gewissen Spielern großer Beliebtheit.
    Das Leute ihre subjektive Meinung verallgemeinern und etwas "schlecht" machen, nur weil es ihnen persönlich nicht gefällt, ist aber kein rein auf den maker oder Games bezogenes Problem. Ich weiß nicht, wie viele verbohrte Trekkies ich kenne, die StarTrek11 immer wieder als "schlechten Film" bezeichnen, obwohl der Film definitiv unterhaltsam ist. Oder wie oft ich zu hören kriege, "The Big Bang Theory" würde immer schlechter, nur weil neuerdings mehr frauen mitspielen. Wie oft passiert es in eurem Umfeld, dass ein mensch über einen anderen schlecht redet, weil er ihn nicht leiden kann, ohne zu berücksichtigen, dass dieser Mensch selber auch einen Freundeskreis hat, in dem er ziemlich sicher enorm beliebt ist?
    "Mir gefällt etwas nicht, also ist es schlecht" - Punkt. Diese Sicht ist typisch menschlich. Für den Autoren bestimmter Werke mag es noch so niederschmetternd sein, wenn sein werk scheinbar Grundlos von einigen gebasht wird, nur weil die keinen Spaß dran haben, aber so ist es nunmal, und daran wird sich auch nichts ändern so lange wir individuelle Säugetiere und keine Schwarm-Insekten sind.

    Für 99% aller Menschen sind sie selbst das Zentrum der Welt, und ihre subjektive Epfindung per definition Tatsache. Ich nehme mich da auch nicht aus, und in gewisser weise sehe ich das auch als wünschenswerte eigenschaft. Bestimmte Dinge, die meiner Weltanschauung massiv wiedersprechen, akzeptiere ich einfach nicht als "gut". Wäre es anders, müsste man ja auch genau genommen jegliche Missachtung der "Menschenrechte" tollerieren, weil sie einfach nur eine "andere" Meinung wiederspiegeln.
    Die Frage ist immer nur, bis wohin die Tolleranz des einzelnen geht. Manch einer tolleriert fast alles, jemand anderes geht schon auf die Barrikaden, wenn die "Sexy Blondine" aus Staffel 1 ihrer Lieblingsserie in Staffel 2 plötzlich rote Haare hat. Da ist man dann auch immer ganz schnell dabei, alles als "Schlecht" zu bezeichen weil grade im Bereich negativer Gefühle oft nicht zwischen "subjektiv" und "objektiv" unterschieden wird.

    Es gibt durch aus mechanismen, mit denen man Filme, Spiele, etc. OBJEKTIV bewerten kann. Aber der normale mensch konzentriert sich unbewusst immer nur darauf, ob es IHM gefallen hat, und gewichtet diesen Punkt dann stärker, als jeden anderen. Wer sich bewusst Kritik aussetzt, muss das berücksichtigen. Wer keine Kommentare im Sinne von "Deine Nase ist Krum - du bist scheiße!" hören will, muss sich wohl oder übel in seinem Keller einschließen, den Schlüssel wegwerfen und das Internet Kündigen. Denn wo immer sich Menschen begegnen, begegnen sich auch meinungen. Und diese sind für die meisten leute wichtiger, als nachprüfbare tatsachen.

    Man kann ja einfach mal die Frage in den Raum werfen, ob "Lola Rennt" ein guter Film war. Das Drehbuch hatte tiefgang und Anspruch, der Detailgrad (konsequente ausnutzung einer Zeitdifferenz von wenigen Sekunden) war enorm, die Schauspieler gut, die Idee kreativ, die kameratechnik für damalise Verhälltnisse revolutionär. Objektiv MUSS der Film als gut bezeichnen werden. In der Praxis gehen die Meinugen darüber so weit auseinander, wie darüber, ob Bayern München ein "toller" Fussballverein ist. Warum sollte man also typisch menschliche Verhaltensweisen plötzlich an den Pranger stellen, nur weil es um "maker games" geht?

    Geändert von caesa_andy (28.05.2012 um 10:24 Uhr)

  2. #2
    Zitat Zitat
    Es gibt durch aus mechanismen, mit denen man Filme, Spiele, etc. OBJEKTIV bewerten kann.
    Die da wären? Dass würde mich nun schon interessen. Grafik kann es kaum sein, den ich finde einige alte Spiele mit 'schlechter' Grafik selbst auch besser als neue mit 'geiler' Grafik.

    Zitat Zitat
    Aber es geht für mich um meinen persönlichen Spielspaß und da ist es natürlich klar, dass ich MEINE Sicht bewerte. Es sagt nicht aus, ob das Spiel schlecht oder gut ist, sondern nur, dass ich keinen Spaß daran hab.
    Unfassbar lächerliche Fanboydiskussion. Wenn jemand sagt "VNs sind keine Spiele" kommt das bei den Fans wohl an als "VNs sind scheisse!" oder "VNs sind weniger toll als richtige Spiele" oder irgendwas (ab)wertendes, anders kann ich mir das Gebitche und Geheule nicht erklären.
    Also ich Spiele selber VN... Ich bin ein großer Anhänger von Rosa Canina. Aber er macht ja auch größtenteils Spiele, da man Entscheidungen hat (Und das ohne minderjährige Charakter zu ergattern... Welch grausig Vorurteil). Nur seine Weihnachtsspeziale oder Senkensha würde ich nicht als Spiele ansehen, da sie linear sind. Das macht sie aber nicht schlechter, sicher nicht. Ich mag auch Bücher, obwohl sie keine Spiele sind. Und ich liebe Senkensha.

    Zitat Zitat
    Genrebegründer?
    Schlechte Tatsache. Ich begründe nun mal ein Genre wo man durch eine Friedliche Welt läuft und Hasen kuscheln muss. Und ich ordne das Genre zu den Ballerspielen ein. Da ich der Begründer bin, muss es ja stimmen...

    Zitat Zitat
    Der richtige Begriff den diese "Romane" besitzen ist アドベンチャーゲーム / Adventure Game, VN und
    die anderen Kategorien wie SoundNovel sind dem ganzen noch eine Stufe tiefer untergeordnet.
    Nun... Ich habe da klar abgegrenzt. VNs sind nur eine Unterkategorie von Japanischen Abenteuern. So sah ich es bisher.

    Nach dieser Grafik hier jedoch, meine ich kinetische Novellen. Ohne Einflussmöglichkeiten sind sie für mich (!)keine Spiele, können aber Spaß machen.

    Zitat Zitat
    Das normale 0815-VN/SN/Renai/wasauchimmer hat auch genug davon um durchzugehen.

    Auch ganz andere Abspaltungen wie Heavy Rain, denn das ist kein Film, viel mehr ein Spiel, das dich
    Einfluss auf den Verlauf eines Filmes nehmen lässt. Ein ganzes Spiel aus Entscheidungen und sonst
    fast gar nichts mag keinen sonderlich großen Spielspass hervorbringen, nur im Gegensatz zu Kinetics
    (Senkensha) oder richtigen Filmen (Loop) die wie Spiele aussehen, ist die Interaktion vorhanden, auch
    wenn sie minimal ist.
    Wie gesagt... Wen sie Interaktion haben, sind sie für mich Spiele. Dem habe ich nie widersprochen.

    Und ja Heavy Rain... Ich kenne leider nur den Vorgänger Fahrenheit (geniales Spiel). Aber es sind für mich interkative Filme. Aber eben auch ein Spiel. Interaktive Filme sind für mich Spiele und Film zugleich. Da ist der Übergang fließend. VN mit Interaktivität sind für mich auch zugleich Buch und Spiel.

  3. #3
    Zitat Zitat von Rosa Canina
    Wie sieht es bei "Spielen", wie UTAWARERUMONO aus, Kelven?
    Das wäre für mich ein Spiel. Wenn ich mal vom Anime ausgehe kämpft man da ja ziemlich viel. Aber das sind ja spezielle Visual Novels. In der Regel besteht die Interaktion hauptsächlich aus Entscheidungen, die man treffen kann, und deren Menge ist ziemlich gering. Wobei ich nicht mal so was wie Heavy Rain als Spiel bezeichnen würde. Das ist Dragons Lair mit besserer Grafik.

    Zitat Zitat von Liferipper
    Was ist ein rundenbasiertes RPG denn anderes, als eine VN, bei der man seinen Charakter durch die Gegend lenken kann, und gelegentlich Entscheidungen (Kampf, Zauber, Flucht usw.) trifft?
    Siehe cortis Posting.

    @caesa_andy
    Zitat Zitat
    Es gibt durch aus mechanismen, mit denen man Filme, Spiele, etc. OBJEKTIV bewerten kann.
    Auf die Idee kommt jeder mal, aber ich bin davon überzeugt, dass es nicht stimmt. Wer gibt die Mechanismen und Maßstäbe denn vor? Zählt das, was die Masse gut findet? Oder das was Filmwissenschaftler (etc.) als gut bezeichnen? Vielleicht kann man sagen, dass etwas handwerklich gut oder schlecht gemacht wurde, das Handwerk wird durch das jeweilige Fachgebiet ja vorgegeben. Als Laie kann man das aber nicht so gut beurteilen. Und die Frage ist: Muss man das überhaupt?

  4. #4
    Zitat Zitat von T••••93 Beitrag anzeigen
    Die da wären? Dass würde mich nun schon interessen. Grafik kann es kaum sein, den ich finde einige alte Spiele mit 'schlechter' Grafik selbst auch besser als neue mit 'geiler' Grafik.


    Grafik ist schlecht zu bewerten, weil hier auch die empfindung eine rolle Spielt. Natürlich ist die Grafik von "Little big Planet" nicht "fotorealistisch", aber deshalb kann man nicht sagen, das Egoshooter-XY eine bessere Grafik hätte. Was man aber beurteilen kann, ist die technische Leistungsfähigkeit des systems und den Aufwand der darin steckt. Eine Engine, die schon bei Standartsituationen mit 3 FPS vor sich hinruckelt ist einfach Mies. Oder der Klassiker: In "Enter the Matrix" hatten alle Autos viereckige Räder, obwohl das spiel modern genug war, um ausreichend poligone für ein rundes Rad darzustellen. Da hatten die Grafikdesigner einfach schlampig gearbeitet. Ich kann ganz objektiv beurteilen, das die deutschle Syncro von "Deus Ex: Human Revolution" schlecht ist ... weil sie nämlich nicht einmal annähernd Lippensyncron ist. Darüber, ob mich das persönlich stört, sagt das nichts aus. Aber eine Syncronfassung die nicht Syncron ist, ist schlecht produziert.
    Ein Soundtrack, der vom Moskauer Symphonieorchester eingespielt wird, liegt auch in einer ganz anderen liga, als irgend ein zweitakt-Gedudel, dass der Leaddesigner während der Kaffeepause am Keyboard zusammengeklimpert hat.

    Grundsätzlich kann man viele Dinge objektiv beurteilen, so lange man nur "Spaß" und "Sympathie" aus der Gleichung heraushällt. Man kann auf jeden Fall Dinge wie tiefgang der Story oder Charakterdesign sehr gut objektiv bewerten. Ich muss Yuna aus FFX nicht sympatischer finden, als super-Mario. Aber ich muss auch keine Literatur studiert haben, um zu erkennen, das erstere deutlich facettenreicher und tiefgründiger ist. Hinsichtlich von Spielen kann man z.B. auch bewerten ob Einsätze und Missione eintönig oder abwechslungsreich sind, ob die Steuerung intuitiv funktioniert oder viel zu umständlich ist. Und last but not least, kann man natürlich immer auch die Spielzeit und den Preis, enthaltene Bugs, die Stabilität der Software, die Systemanforderungen - und und und - in eine Bewertung mit einfließen lassen. Das sind alles Dinge, bei denen sich durch einen Vergleich unterschiedlicher Produkte eine Wertigkeit bestimmen lässt, ohne dass ich mich selbst als Individuum überhaupt in die entscheidungsfindung einbeziehen müsste.

    Letztlich spielt auch das Genre ein rolle. Bei einem modernen taktikshooter ist sicherlich auch die möglichst realitätsnahe umsetzung von Waffen und Fahrzeugen eine bewertungsgrundläge, bei Autorennspielen die fahrphysik, bei Strategiespielen die Balance der verschiedenen Völker. Demgegenüber haben solche Dinge für ein Unreal Tournament zum Beispiel keine relevanz. Aber ich KANN DEFINITV anerkennen, dass Rennspiel XY eine realistische fahrphysik hat, auch wenn ich keine Rennspiele mag.

    Zitat Zitat von Kelven Beitrag anzeigen
    @caesa_andy

    Auf die Idee kommt jeder mal, aber ich bin davon überzeugt, dass es nicht stimmt. Wer gibt die Mechanismen und Maßstäbe denn vor? Zählt das, was die Masse gut findet? Oder das was Filmwissenschaftler (etc.) als gut bezeichnen? Vielleicht kann man sagen, dass etwas handwerklich gut oder schlecht gemacht wurde, das Handwerk wird durch das jeweilige Fachgebiet ja vorgegeben. Als Laie kann man das aber nicht so gut beurteilen. Und die Frage ist: Muss man das überhaupt?
    Es zählt das, was dem Zweck der Sache dienlich ist. Ein Horrorfilm der nicht gruselig ist, ist schlicht kein guter Horrorfilm, obwohl er mir subjektiv natürlich trotzdem gefallen kann. Möchtest du ernsthaft sagen, es wäre einem "Laien" unmöglich zu erkennen, dass Olivia Wilde eine bessere Schauspielerin ist, als irgend ein Laie aus einem StarTrek-Fanfilm, der nichtmal 3 Sätze sagen kann, ohne darin mindestens 20 ... " äh " 's unterzubringen? Oder willst du mir sagen, dass du keinen Produktionstechnischen Qualitätsunterschied zwischen "Herr der Ringe" und irgend einer "Asylum Produktion" ausmachen kannst?

    Und nein, man MUSS sicher nicht alles objektiv beurteilen. Typisch MENSCHLICH ist es einfach nur, vorzugeben, dass man etwas objektiv bewertet, obwohl die verwendeten maßsstäbe in wirklichkeit subjektiv sind - auch wenn eine objektive beurteilung möglich WÄRE. Dem Autoren gegenüber wäre es natürlich fairer zu sagen "Das Spiel hat mir keinen Spaß gemacht", als "Das spiel ist schlecht". Aber Menschen differenzieren normalerweise alt nicht so. Das resultat dieser vermischung sind dann ebend solche Dinge, wie die, die der TE anprangert. Aber wenn man Spiele veröffentlicht, muss man nunmal damit rechnen, das die Leute so reagieren.

    Deshalb ist es unangemessen zu fragen: "Woher weißt du denn, dass Anno niemandem gefällt, nur weil es dir nicht gefällt?" Man WEISS es nicht, es ist einem nur vollkommen gleichgültig, weil man unbewusst seinen persönlichen Standpunkt stets in's Zentrum rückt.

    Geändert von caesa_andy (28.05.2012 um 12:50 Uhr)

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