Das Leute ihre subjektive Meinung verallgemeinern und etwas "schlecht" machen, nur weil es ihnen persönlich nicht gefällt, ist aber kein rein auf den maker oder Games bezogenes Problem. Ich weiß nicht, wie viele verbohrte Trekkies ich kenne, die StarTrek11 immer wieder als "schlechten Film" bezeichnen, obwohl der Film definitiv unterhaltsam ist. Oder wie oft ich zu hören kriege, "The Big Bang Theory" würde immer schlechter, nur weil neuerdings mehr frauen mitspielen. Wie oft passiert es in eurem Umfeld, dass ein mensch über einen anderen schlecht redet, weil er ihn nicht leiden kann, ohne zu berücksichtigen, dass dieser Mensch selber auch einen Freundeskreis hat, in dem er ziemlich sicher enorm beliebt ist?
"Mir gefällt etwas nicht, also ist es schlecht" - Punkt. Diese Sicht ist typisch menschlich. Für den Autoren bestimmter Werke mag es noch so niederschmetternd sein, wenn sein werk scheinbar Grundlos von einigen gebasht wird, nur weil die keinen Spaß dran haben, aber so ist es nunmal, und daran wird sich auch nichts ändern so lange wir individuelle Säugetiere und keine Schwarm-Insekten sind.
Für 99% aller Menschen sind sie selbst das Zentrum der Welt, und ihre subjektive Epfindung per definition Tatsache. Ich nehme mich da auch nicht aus, und in gewisser weise sehe ich das auch als wünschenswerte eigenschaft. Bestimmte Dinge, die meiner Weltanschauung massiv wiedersprechen, akzeptiere ich einfach nicht als "gut". Wäre es anders, müsste man ja auch genau genommen jegliche Missachtung der "Menschenrechte" tollerieren, weil sie einfach nur eine "andere" Meinung wiederspiegeln.
Die Frage ist immer nur, bis wohin die Tolleranz des einzelnen geht. Manch einer tolleriert fast alles, jemand anderes geht schon auf die Barrikaden, wenn die "Sexy Blondine" aus Staffel 1 ihrer Lieblingsserie in Staffel 2 plötzlich rote Haare hat. Da ist man dann auch immer ganz schnell dabei, alles als "Schlecht" zu bezeichen weil grade im Bereich negativer Gefühle oft nicht zwischen "subjektiv" und "objektiv" unterschieden wird.
Es gibt durch aus mechanismen, mit denen man Filme, Spiele, etc. OBJEKTIV bewerten kann. Aber der normale mensch konzentriert sich unbewusst immer nur darauf, ob es IHM gefallen hat, und gewichtet diesen Punkt dann stärker, als jeden anderen. Wer sich bewusst Kritik aussetzt, muss das berücksichtigen. Wer keine Kommentare im Sinne von "Deine Nase ist Krum - du bist scheiße!" hören will, muss sich wohl oder übel in seinem Keller einschließen, den Schlüssel wegwerfen und das Internet Kündigen. Denn wo immer sich Menschen begegnen, begegnen sich auch meinungen. Und diese sind für die meisten leute wichtiger, als nachprüfbare tatsachen.
Man kann ja einfach mal die Frage in den Raum werfen, ob "Lola Rennt" ein guter Film war. Das Drehbuch hatte tiefgang und Anspruch, der Detailgrad (konsequente ausnutzung einer Zeitdifferenz von wenigen Sekunden) war enorm, die Schauspieler gut, die Idee kreativ, die kameratechnik für damalise Verhälltnisse revolutionär. Objektiv MUSS der Film als gut bezeichnen werden. In der Praxis gehen die Meinugen darüber so weit auseinander, wie darüber, ob Bayern München ein "toller" Fussballverein ist. Warum sollte man also typisch menschliche Verhaltensweisen plötzlich an den Pranger stellen, nur weil es um "maker games" geht?