Du redest hier von "Bruchteil der Geschichte" und solchen Sachen als ob du ganz genau wüsstest, wie die OVA und die TV-Serie zusammenhängen würden. Du kennst weder das Quellmaterial noch die konkreten Pläne des Teams zur Umsetzung der Geschichte.

Und dass das Projekt erfolgreich ist, zeigt doch, dass es immer mehr möglich ist, diesen Weg der Finanzierung zu gehen. Crowdfunding und werbefinanziertes Online-Streaming nennt Yura als zukünftige Finanzierungsmöglichkeiten für solche Projekte, und er sagt auch, dass ein Grund, warum die Japaner da so zögerlich sind, ist, dass sowohl Streaming als auch Crowdfunding im eigenen Land kein großes Thema sind. Beide Ansätze sind hier aber offensichtlich erfolgreich und wachsen weiterhin.

So funktioniert übrigens auch Hulu. Die Anbieter entscheiden, was sich hochladen. Hulu segnet das ab. Die Anbieter bekommen einen Teil der Werbeeinnahmen. Scheint zu funktionieren, sonst würden keine Animes auf Hulu angeboten werden. Ähnlich macht das auch Clipfish, nur bezahlen die halt afaik schon Lizenzgebühren, beanspruchen aber die Werbeeinnahmen für sich. Und es ist sehr erfolgreich, wie einer der Clipfish-Leute letztens in einem Interview verraten hat.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass beide Finanzierungswege in der Zukunft eine größere Rolle spielen werden. Ich denke auch, dass es schon bald möglich sein wird, noch weit größere Projekte als eine OVA auf Kickstarter zu finanzieren. Im Moment gibt es noch viele Leute, die dem Crowdfunding skeptisch gegenüberstehen. Teilweise berechtigt, teilweise aus Prinzip, teilweise ohne Ahnung von der Materie zu haben. Die Akzeptanz und die Reichweite wird aber sicherlich immer größer werden, und jedes erfolgreiche Projekt trägt seinen Teil dazu bei.

Es gibt so viele TV-Serien, die daran gescheitert, dass eben nicht das umgesetzt wurde, was dem Quellmaterial gerecht geworden wäre oder weil sinnlose Designentscheidungen getroffen und Fanservice-Szenen eingebaut wurden. Daran ist sicherlich zu beträchtlichen Teilen die Situation in Japan verantwortlich. Adaptionen haben halt oft dieses Pech. Originalwerke gibt es aber leider recht wenige, auch wenn ein paar sich in letzter Zeit behaupten konnten, teilweise aber auch eher durch Merchandise-Verkauf.

Ich sehe Under The Dog nicht einmal als "Retter" von irgendetwas an. Um ehrlich zu sein sagt mir die Geschichte auf dem Blatt auch mehr zu als der Trailer. Keine Ahnung, wie sehr ich's mögen werde. Aber mir gefällt die Idee hinter dem Projekt, und ich hoffe, dass noch viele anderen versuchen werden, ihre Originalwerke auf so eine Weise umzusetzen.