Ja, das ist natürlich auch eine Möglichkeit. Aber ich denke, man sollte eine Geschichte schon grob durchgeplant haben, bevor man sie erzählt. Ich finde jedenfalls, dass das einen guten Autoren auszeichnet. Bei mir persönlich sind es immer Anfang und Ende, die ich mir gleich zu Beginn schon lebhaft vorstellen kann. Alles andere dazwischen wächst dann nach und nach. Natürlich können sich bei diesem Prozess auch grundlegende Dinge ändern oder einst als wichtig angesehene Ideen verworfen werden – aber Shingeki no Kyojin befindet sich nun wirklich nicht mehr in einem frühen Stadium. Da der Gestaltungsprozess einer Geschichte so flexibel ist, will ich auch gar nicht mal urteilen, ob das alte Ende wirklich das beste gewesen wäre. Aber wenn es wirklich die Fans waren, die für so einen Umbruch gesorgt haben (oder auch der Verlag – bei dem Erfolg sitzt der Autor aber definitiv am längeren Hebel), mache ich mir Sorgen um die Liebe des Autor zu seiner Geschichte.
Edit: Und jetzt wo ich nochmal drüber nachdenke, finde ich's blöd, dass er überhaupt über das Ende spricht. Indem er sagt, wie es hätte sein können, sagt er nämlich auch, in welche Richtung es nicht mehr gehen wird. Bei solchen Sachen sollte man nicht zu geschwätzig sein bevor die Geschichte zu Ende ist. Eiichiro Oda hat ja auch vor Jahren mal gesagt, dass es sein Geheimnis ist, was der Titel „One Piece“ bedeutet und dass das erst ganz am Ende offenbart wird, ohne aber jetzt irgendetwas zu verraten und zu sagen, was es nicht bedeutet.