Pelican - Forever Becoming
Genre: Post-Rock/Post-Metal/Instrumental
Ich bin schon zuvor ein paar Mal über die Band "Pelican" gestolpert, während ich nach neuer Musik im Internet gesucht habe. Bisher habe ich es immer versäumt, mir mal einen Song der Band anzuhören. Mittels Youtube habe ich mir dann mal ihr neustes Album "Forever Becoming" reingezogen. Ich kenne die restliche Diskografie von "Pelican" nicht, kann aber sagen, dass mir dieses Album sehr gut gefällt. Hierbei wird rein instrumental musiziert, irgendwie ist ein Sänger bei dieser Musik auch überflüssig. So kann man sich während dem Hören seine ganz eigenen Gedanken machen und sich von der Musik treiben lassen. Diesen ganzen "Post"-Kram höre ich noch nicht sehr lange, muss aber zugeben, dass es da doch einige sehr gute Sachen drunter gibt, so eben auch dieses Album. Anspieltipps auf dieser Platte zu geben, fällt mir nicht leicht, wenn ich mich entscheiden müsste, wäre dies aber "Threnody" (leider gibt es dieses Lied nicht auf Youtube). Ein wunderbares Stück Musik.
Blake - Taste of Voodoo
Genre: Stoner Rock/Metal
Wer hätte gedacht, dass sehr viele gute Stoner Bands aus dem hohen Norden stammen? Die Schweden und Norweger haben in dieser Musikrichtung so einiges zu bieten und gehören meiner Meinung nach auch zur Speerspitze auf diesem Gebiet. Ich finde das etwas verwunderlich, weil ich die Länder immer mit ganz anderen Musikstilen in Verbindung brachte (Death/Black Metal). So kommen auch die Typen rund um die Band "Blake" aus den nördlichen Gefilden, nämlich aus dem schönen Helsinki in Finnland. Auf "Taste of Voodoo" wird lupenreiner Stoner Rock bzw. Metal gezockt, der eine ganze Menge Freude verbreitet und nicht nur dem Kiffer ein fettes Grinsen in die Rübe zaubern wird. Dank abwechslungsreicher Kompositionen, einem guten Gespür fürs Songwriting und der nötigen Härte an den richtigen Stellen wird die Platte nicht so schnell langweilig. Hinzu kommt ein charismatischer Sänger, der sehr gut ins Gesamtbild passt und seine Sache meiner Meinung nach sehr gut macht. Es gibt etwas ruhigere Stücke ("Little Light"), flott stampfende ("Find Another Day") oder auch echte Gassenhauer ("Bulletproof"). Auf jeden Fall wird hier genug Abwechslung geboten. Alles in allem eine wirklich geniale Band mit einem genialen Album, dass bei mir noch so einige Male in der Anlage bzw. auf dem MP3-Player rotieren wird.
Toxic Holocaust - Chemistry of Consciousness
Genre: Thrash/Black Metal/Punk
Die One-Man-Band von Joel Grind ist zurück! Nachdem ich die beiden vorhergehenden Alben ziemlich gefeiert habe, war ich natürlich gespannt auf das neue Werk. Wie nicht anders zu erwarten wurde ich nicht (wirklich) enttäuscht. Selbstverständlich hat sich in der bewährten Formel von räudigem Thrash mit bösen, Black-Metal-artigen Vocals und einer Prise Punk nichts geändert, ist es doch das, was die Musik von Joel Grind seit seinen Anfangszeiten schon immer ausgemacht hat. Kann sein, das dieses Rezept mit der Zeit langweilig wird, ich empfinde bisher aber nicht so. Obwohl ich schon sagen muss, das "Chemistry of Consciousness" etwas schwächer ist als seine Vorgänger. Dennoch stimmt das Gesamtkonzept nach wie vor und die meisten Songs machen trotz ihrer Einfachheit Spass. Apropos Einfachheit: Ich habe das Gefühl, die Songs auf der neuen Scheibe sind etwas komplexer bzw. technischer ausgefallen als noch zuvor. Vielleicht ist es gerade auch das, was mich hier ein wenig stört. Unter dem Strich bleibt aber ein durchaus hörenswertes Album, das leider mit nur knappen 30 Minuten Spielzeit etwas dürftig ausgefallen ist. Andererseits darf man diesbezüglich eigentlich nicht motzen, knackt doch kaum ein Album von Joel Grind die 30-Minuten-Marke. Ist halt einfach voll in die Fresse!
Shitfucker - Suck Cocks in Hell
Genre: Thrash/Black Metal/Rock'n'Roll
Was zumFickGeier ist das, dachte ich mir, als ich diesen Bandnamen, den Albumtitel und das Cover zum ersten Mal sah. Eigentlich verbirgt sich dahinter nichts sonderlich Spektakuläres. Mit dem Cover, das grosse Ähnlichkeit mit einer Swastika hat, provoziert man natürlich gleich mal. Der Bandname ist eigentlich totaler Müll, wer nennt sich schon "Shitfucker"? Vom Albumnamen ganz zu schweigen. Eigentlich ist auch die Musik ziemlicher Schrott, wenn denn das Ganze nicht so lustig und ultracool wäre. Die Produktion ist extra sehr dreckig und auch etwas distanziert, um die Musik mehr wirken zu lassen und sie passt einfach wie die Faust aufs Auge. Gespielt wird schneller Thrash Metal mit diversen Speed Metal Anleihen, der auch als superschneller Rock'n'Roll durchgehen könnte. Irgendwie scheinen hier alle Bandmitglieder auf Drogen zu sein. Die Vocals sind ein krächzendes, schreiendes und keiffendes Etwas, die aber selten sogar mal clean "gesungen" sind. Echte Punkattitüde scheint da teilweise durch! Zwischendrin findet man wirklich geile Riffs und der Schlagzeuger holpert und poltert und fetzt was das Zeug hält, was dem Ganzen einen ordentlichen Drive verleiht. "Suck Cocks in Hell" ist das erste Full-Length-Album der Band, vorher gab es offenbar nur ein paar Splits und EPs. Habe mir das Album schon ein paar Mal angehört und komme zum Fazit: Irgendwie ist das Teil cool.
Dead Meadow - Warble Womb
Genre: Psychedelic Rock/Stoner Rock
Dead Meadow habe ich per Zufall auf Youtube entdeckt. Vorher hatte ich noch nie von der Band gehört. Die Stücke sind meist ruhig gehalten, auch gerne mit akustischer Gitarre im Vordergrund. Alles klingt sehr trippy und abgespaced, ein wabernder Soundnebel. Die Musik ist sehr relaxt und teilweise auch recht eingängig. Abwechslung wird genügend geboten, die meisten Songs unterscheiden sich erheblich voneinander. Selbst einen kleinen Ausflug in den "Dub" zelebrieren "Dead Meadow" auf "Warble Womb". Die Band scheint schon länger unterwegs zu sein, ich weiss aber gerade nicht, wie viele Alben sie schon rausgehauen haben. "Warble Womb" ist auf jeden Fall der neuste Streich der Truppe. Alles in allem finde ich die Platte sehr hörenswert, wenn man die Augen dazu schliesst, startet der Film automatisch und nimmt einen mit in eine andere Welt voller neuer Eindrücke und grenzenloser Fantasie.