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  1. #1

    The Legend of Heroes V: Song of the Ocean

    The Legend of Heroes V: Song of the Ocean bildet den Abschluss der sogenannten Gagharv-Trilogie. Trilogie deshalb, weil auch The Legend of Heroes III und IV schon in der Welt Gagharv spielten. Jedoch ist diese Welt dreigeteilt, und alle drei "kleinen" Welten – El Phildin, Tirasweel, Weltluna – wissen nichts von den anderen. Kleine Erkenntnisse über die Existenz anderer Welten schwappen zwar hin und wieder hinüber, aber eine richtige Verbindung entsteht nie so richtig, auch wenn die Existenz der anderen Welten in The Legend of Heroes V durchaus relevant ist und einiges von der Hintergrundgeschichte erklärt wird.

    Spielerisch unterscheidet sich V nicht sehr von III und IV. Die Kämpfe sind minimal interessanter, die Dungeons haben nun häufiger kleinere Rätsel, es gibt optionale Szenarien für Spieler der beiden Vorgänger, in denen man alte Orte besucht und vertraute Charaktere wiedertrifft. Das war's aber auch schon.


    Der größte Unterschied ist der Umfang des Spiels. Song of the Ocean ist sicherlich beinahe so lang wie beide Vorgänger zusammen, und noch länger, wenn man sich aller optionalen Inhalte widmet. Es gibt mehr als 30 Dörfer, Städte und Siedlungen, die man alle im Verlauf der Handlung besucht, und fast jeder Ort hat eine kleine Minihandlung. Entsprechend ist es wenig verwunderlich, dass die ernste Haupthandlung erst im späteren Verlauf beginnt.

    Ausgesprochen frisch ist das Grundthema des Spiels: Musik. Der Protagonist, sein Großvater und seine Kindheitsfreundin, die sich zusammen auf eine Reise machen, sind alle Troubaroure, und viele weitere Mitstreiter sind ebenfalls Musiker. Entsprechend wird sehr oft Musik gespielt, in den Städten, auf Schiffsreisen und zu vielen anderen Anlässen.

    Dieses Thema ist auch mit der Haupthandlung verknüpft, denn Melodien haben eine besondere Kraft in der Welt von The Legend of Heroes V. Die Protagonisten sind auf der Suche nach insgesamt 24 "Resonance Stones", die zusammen eine vom legendären Leone Friedrich Richter komponierte Melodie bilden. Was anfangs nur wie ein Hobby des Großvaters erscheint, entwickelt sich im späteren Verlauf zu einer wichtigen Aufgabe zur Rettung der Welt.


    Dieses Ziel sorgt oberflächlich dafür, dass die Handlung wie eine Fetchquest erscheint. Tatsächlich ist das aber recht irrelevant, da die kleinen lokalen Handlung eine lange Zeit viel wichtiger sind.

    Ein Problem, was damit einhergeht, ist leider, dass die Handlung fast keine Höhepunkte hat. Sie bietet zwar viel zu lachen, hat schöne Charaktermomente und ein paar nette Wendungen, aber anders als in IV gibt es im Spielverlauf keine richtig spannenden oder emotional involvierenden Momente.

    Positiv hervorzuheben ist definitiv die Evolution der Musik: Song of the Ocean hat zwar immer noch keinen herausragenden Soundtrack, aber einen durchaus ordentlichen, der in Städten, unterwegs, in Dungeons, während der Kämpfe und in Event-Szenen durchaus einige hörenswerte Stücke vorzeigen kann.


    Auch toll sind die Charakterportraits. Die Handlung extrem viele Charaktere – laut Verpackung über 100 –, und nicht jeder etwas relevante Charakter hat auch ein Bild. Bebildert sind aber letztlich dennoch ziemlich viele Personen, und nicht nur mit einem Großportrait, sondern auch mit verschiedenen Gesichtsausdrücken. Die Zeichnungen sind in einem wunderbar nostalgischen Anime-Stil, der genau meinen Geschmack getroffen hat.

    Dass man mit seinem Großvater reist, ist auch cool. Insgesamt hat mir die Party in den beiden Vorgängern aber besser gefallen. Das Protagonistenduo ist nämlich nicht sehr spannend, und die Romanze, die sich schon von Anfang an deutlich abzeichnet, entwickelt sich fast die gesamte Handlung über kein Stück und bleibt dadurch uninteressant.

    Dass das Spiel so viele Städte und Dungeons zu bieten hat, ist zwar auf den ersten Blick positiv, aber letztlich sehen einfach zu viele Orte (gerade die Dörfer und Städte) ähnlich aus. Vielleicht hätte es dem Spiel doch ganz gut getan, etwas kürzer zu sein. Das Ende hat eine leicht überraschende, aber wenig beeindruckende Wendung. Insgesamt ist das Ende aber, wie bei den beiden Vorgängern auch, schön inszeniert und diesmal tatsächlich auch nicht komplett positiv, auch wenn der Grundton natürlich fröhlich bleibt.

    Wie in III und IV gilt wieder: Die Kämpfe sind zwar langweilig, aber man verbringt auch denkbar wenig Zeit mit ihnen. Wer nicht kämpfen will, muss das auch kaum tun und schafft es trotzdem ohne Probleme durchs Spiel. Langweilig fand ich The Legend of Heroes V aber nie. Dafür trifft das Spiel mit seiner charakterorientierten, dialoglastigen Handlung, der (zunächst) sorglosen Abenteuer-/Reiseatmosphäre und dem Retro-Charme einfach zu sehr meinen Geschmack.


    Fazit: The Legend of Heroes V: Song of the Ocean ist ein durchaus nettes Spiel, aber viel mehr auch nicht. Die Charaktere sind sympathisch, bleiben jedoch sehr simpel und machen keine großen Veränderungen durch. Die Handlung kommt auch fast gänzlich ohne Drama innerhalb der Party aus, richtige Höhepunkte gibt es leider auch keine. Die Kämpfe sind wie bei den Vorgängern leider ziemlich reizlos, Nebenaufgaben gibt es keine. Dennoch hat das Spiel viel Charme, das Musikthema ist recht einzigartig umgesetzt und die zunächst sorglose Reiseatmosphäre und die lokalen Minihandlungen haben mir ziemlich gut gefallen, auch wenn das Spiel etwas zu lang geraten ist.

    Nachdem ich nun alle Gagharv-Spiele gespielt habe, wäre meine Reihenfolge IV > III > V. Für Serienfans sind aber alle drei Titel spielenswert.

    6,5 von 10 Punkten
    Spielzeit: ~34:35h


  2. #2
    Danke für deine Eindrücke.

    Ich muss gestehen, dass ich allein von der Optik schon hin und weg bin und deine Zusammenfassung macht mir auch Lust auf mehr. Seichte Handlungen müssen ja nicht unbedingt todlangweilig sein.

    Hab mir letztens die besagte Gagharv-Trilogie als ROMs besorgt und werde sie definitiv irgendwann mal spielen. (Fragt sich nur, wann genau. *hust*) Eigentlich ziehe ich es bei Spielen, die tatsächlich mal 'offiziell' herausgebracht wurden, vor die 'Originale' zu kaufen, aber bei den dreien sucht man sich ja doof und dusselig. Beziehungsweise man wird auf ebay um verdammte 50 Cent überboten! 50 Cent! (Ich könnt immer noch in die Tischplatte beißen!)
    BITE ME, ALIEN BOY!

    Spiele gerade: Lufia [Rise of the Sinistrals], Ever Oasis
    Zuletzt gespielt: Nekojara Monogatari, Tengai Makyou: Ziria, Jesus - Kyoufu no Bio Monster
    Best games ever: Paper Mario: The Origami King, Tales of the Abyss / Vesperia / Symphonia / Legendia, Professor Layton vs. Phoenix Wright: Ace Attorney, Zelda - Skyward Sword / Ocarina of Time / The Minish Cap, Kingdom Hearts 2, Dragon Quest VIII & XI, Okami, Ace Attorney-Reihe, Ghost Trick, Shadow Hearts - Covenant, Suikoden Tierkreis, Final Fantasy 6, 7, 9 & 12

  3. #3
    Hast du denn schon Trails in the Sky gespielt? Ansonsten kann ich dir das nur wärmstens ans Herz legen. Das ist nämlich in jeder Hinsicht noch viel besser als die Gagharv-Spiele. Wobei ich dich auch nicht darin hindern will, mit denen anzufangen. Ich denke auch, dass du die mögen wirst.


  4. #4
    Nee, hab ich noch nicht, weil mich das Wissen, das ich nicht in den Genuss der Nachfolger kommen werde, in der Hinsicht ein wenig runtergezogen hat. Du hast ja mal erwähnt, dass die drei Teile storytechnisch zusammengehören und so gerne wie ich den Anfang spielen möchte, so sehr stört mich der Gedanke, dass ich quasi mittendrin aufhören muss. *gnah*
    BITE ME, ALIEN BOY!

    Spiele gerade: Lufia [Rise of the Sinistrals], Ever Oasis
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  5. #5
    Zitat Zitat von LittleChoco Beitrag anzeigen
    Nee, hab ich noch nicht, weil mich das Wissen, das ich nicht in den Genuss der Nachfolger kommen werde, in der Hinsicht ein wenig runtergezogen hat. Du hast ja mal erwähnt, dass die drei Teile storytechnisch zusammengehören und so gerne wie ich den Anfang spielen möchte, so sehr stört mich der Gedanke, dass ich quasi mittendrin aufhören muss. *gnah*
    *wink* *wink* http://www.multimediaxis.de/threads/...=1#post3295961

    Tatsächlich hängen primär FC und SC stark zusammen, 3rd ist eine Sidestory.
    FC und SC schließen die Geschichte der beiden Hauptcharaktere (Estelle und Joshua) ab, 3rd eröffnet zahlreiche neue Handlungsstränge, die sich durch die ganze Serie ziehen und wirft Fragen auch, die selbst zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht alle beantwortet wurden.
    Generell kann man also sagen, dass man FC + SC auch ganz gut alleinstehend spielen kann. Am Ende ist allerdings klar, dass die Hauptgeschichte Teil eines großen Ganzen ist, dennoch fühlt sich das Ende trotz einiger offener Fragen imo sehr zufriedenstellend an.

    Da 3rd jetzt aber auch bestätigt wurde, ist das natürlich umso besser. Nun fehlen nur noch Zero und Ao und ich bin aktuell recht optimistisch, dass wir die auch irgendwann noch sehen werden.


  6. #6

    Ys IV: The Dawn of Ys



    Vor einer Woche habe ich Ys IV: The Dawn of Ys durchgespielt – abgesehen von Ys III in der Urversion und Ys: Memories of Celceta habe ich damit alle Teile der Serie gespielt. Mit Ys IV hatte ich die größten Probleme. Nicht, weil es schwerer als andere Titel ist, sondern, weil es nicht einfach war, zum Laufen zu bekommen. Mednafen hat irgendwann Abhilfe geschafft, aber selbst dann hatte ich noch ein paar kleinere Problemchen, die aber oft mir selbst verschuldet waren.

    Ys IV: The Dawn of Ys ist das Gegenstück zu Ys IV: Mask of the Sun. Beide Spiele erzählen in etwa die gleiche Geschichte und haben größtenteils die gleichen Musikstücke (in unterschiedlichen Arrangements), sind aber von komplett anderen Teams entwickelt worden. Der größte Unterschied an Dawn of Ys sind die Anime-Cutscenes, die auf dem SNES natürlich nicht möglich waren – CD-Rom² macht's möglich. Diese Szenen sind auch vertont, leider ohne Untertitel, und leider auch nicht in der besten Qualität. Ein weiterer Unterschied ist die Länge: Dawn of Ys ist deutlich umfangreicher, auch wenn es nicht so viele Gebiete mehr gibt.



    Dawn of Ys nutzt das klassische Bump-Kampfsystem. Die normalen Kämpfe sind gefährlich, aber sonst simpel – wie gewohnt. Bei den Bosskämpfen gibt es einige spaßige, aber auch genügend frustrierende Kämpfe, und davon sind noch nicht einmal alle schwer. Im Grunde genommen alles so wie beim anderen Ys IV auch.

    Die Musik hat mir teilweise besser, teilweise schlechter gefallen. Die rockigeren Stücke kamen durch die Soundkapazitäten der Turbo-CD richtig gut rüber. Andere Stücke waren aber teils etwas schrabbelig. Einige Arrangements haben mir besser gefallen als in Mask of the Sun, einige schlechter. Insgesamt hält es sich die Waage. Insgesamt toller Soundtrack mit vielen memorablen Stücken.

    Inhaltlich ist Ys IV abgesehen von der Lore ziemlich uninteressant. Es gibt einige nette Ideen – beispielsweise verwandelt sich Adol mal wieder in ein Monster –, aber die Antagonisten, die immer wieder auftauchen, fand ich äußerst lahm. Von der Lore habe ich aber traurigerweise kaum etwas verstanden, da irgendwelche alten Weisen die in animierten Sequenzen in schön altem Japanisch erzählt haben. Die Anime-Szenen selbst sind aber äußerst beeindruckend, wenn man es mal mit SNES-Spielen vergleicht. Teilweise auch erstaunlich gut animiert.

    Für mich gibt es zwischen den beiden Titeln keinen klaren Gewinner. Dawn of Ys hat etwas besseres Gameplay, dafür zieht sich das Spiel aber mehr. Bei beiden verstehe ich nicht so recht, warum nicht die volle Auflösung des Bildschirms genutzt wurde und es stattdessen einen fetten Rahmen gibt. Mehr Spaß hatte ich letztlich an Mask of the Sun, aber das liegt daran, dass ich damit keine technischen Probleme hatte.


    Anyway, Dawn of Ys ist insgesamt okay-ish. Kurzweilig, weil es Ys ist, aber abgesehen von der Musik in keinerlei Hinsicht besonders gut. Wer die älteren Ys-Spiele mag, wird aber auf seine Kosten kommen.

    Wertung: 5,5 von 10
    Geändert von Narcissu (21.05.2016 um 21:05 Uhr)


  7. #7
    Zitat Zitat von Narcissu Beitrag anzeigen
    Von der Lore habe ich aber traurigerweise kaum etwas verstanden, da irgendwelche alten Weisen die in animierten Sequenzen in schön altem Japanisch erzählt haben.
    Hättest du mal die englische Fandub benutzt! Auch wenn ein paar der Sprecher echt furchtbar klingen
    Memories of Celceta ist aber wenig überraschend die beste Version der Geschichte. Wenn sie jetzt nur ein Remake des fünften Teils machen würden...

  8. #8
    Zitat Zitat von ~Jack~ Beitrag anzeigen
    Hättest du mal die englische Fandub benutzt! Auch wenn ein paar der Sprecher echt furchtbar klingen
    Memories of Celceta ist aber wenig überraschend die beste Version der Geschichte. Wenn sie jetzt nur ein Remake des fünften Teils machen würden...
    So etwas gibt's? Da wusste ich gar nichts von. ^^ Wenn die Sprecher aber so schlecht sind, dann hätte ich mir das aber eh zweimal überlegt. In den "normalen" Dialogen habe ich ja das meiste verstanden (wenn nicht gerade mal die Musik lauter war als die Stimmen, was gelegentlich vorkam), aber das waren ja oft eh Standarddialoge.

    Celceta nehme ich mir dann vor Ys VIII vor.

    Und ein Remake zu Ys V wird es bestimmt geben, ich rechne mit 2020. Das würde in etwa in den Releasetakt der Serie passen.


  9. #9

    Dragon Quest VI

    Heute habe ich Dragon Quest VI für SNES durchgespielt, nachdem ich mich dem Spiel dieser Woche ziemlich intensiv gewidmet hat. Interessanterweise glich meine Motivationskurve hier sehr der von Dragon Quest V: Ich hab das Spiel vor einigen Monaten (Januar?) begonnen, drei Stunden gespielt, es lange schleifen lassen, und dann recht zügig den Rest gespielt.

    Zunächst war ich zwar nicht ernüchtert, aber auch nicht sonderlich begeistert vom Spiel. Optisch ist Dragon Quest VI das erste, was richtig gut aussieht – endlich auf SNES-Niveau –, aber dafür sind die Ladezeiten ungewöhnlich lange, was ich so bei keinem anderen SNES-Spiel gesehen habe. Relikte aus der Vergangenheit, wie die umständlichen Menüs, wurden leider weiterhin beibehalten und die Kämpfe sind nach wie vor nicht wirklich interessant.



    Bisher hatte jedes Dragon Quest in puncto Story eine kleine Evolution zu verzeichnen. Dragon Quest VI ist nicht mehr so (haupt)charakternah wie der Vorgänger, wird aber dadurch interessant, dass man zwei Welten bereist, die in gewisser Weise zeitversetzte Parallelwelten sind. Das hat mich anfangs noch nicht beeindruckt, aber je weiter das Spiel voranschritt, umso besser wurde diese Idee genutzt.

    Dragon Quest VI ist wieder stärker auf kleine Lokalhandlungen konzentriert als die beiden Vorgänger. Das fand ich gut, denn die waren oft sehr schön umgesetzt, besonders wenn man zwischen "Vergangenheit" und "Gegenwart" hin- und herreisen musste, um NPCs zu helfen. Das hat mich etwas an The Legend of Zelda: Oracle of Ages erinnert, das ein ähnliches Konzept besitzt.

    Die Hauptcharaktere sind größtenteils zumindest irgendwie in die Handlung integriert, auch wenn niemand sonderlich viel im Rampenlicht steht. Ich bin aber froh, dass es keine austauschbaren Charaktere wie in IV gab.



    Es ist schade, dass das Klassensystem erst so spät eingeführt wird, denn das ist bisher das beste der Serie. Leider haben es die Entwickler versäumt, das System so transparent und komfortabel wie in Final Fantasy V zu machen. Immer, wenn man Klassen wechseln will, muss man an einen bestimmten Ort zurückreisen, und die Synergien zwischen den Klassen sind auch nicht gerade aufregend.

    Abgesehen davon gibt's noch ein paar niedliche Gameplay-Features, beispielsweise eine Modeshow bzw. einen Schönheitswettbewerb und eine Schleim-Arena. Und natürlich ein Casino, bzw. drei. Es gibt sogar einen Bonusdungeon im Postgame, aber den habe ich mir nicht angesehen.

    Der Schwierigkeitsgrad pendelt zwischen "durchschnittlich" und "fordernd". Einige Bosskämpfe haben es in sich, aber im Prinzip kann man alle Kämpfe im Spiel nach dem gleichen Schema kämpfen und fährt damit recht gut. Exotische Klassen habe ich nicht genutzt, bei mir gab es nur Magier (Priest, Wizard) und physische Kämpfe (Soldier, Fighter) sowie deren erweiterten Klassen (Battlemaster, Paladin).



    Etwas verdutzt war ich, als plötzlich die Nachricht erschien, die Fanübersetzung sei hier zu Ende. Zum Glück hatte ich nur eine alte Version und konnte die mit einem neuen Patch überspielen. ^^ Generell fehlten leider aber einige NPC-Dialoge, nur ca. 95% des Spiels waren übersetzt.

    Was sehr cool an Dragon Quest VI ist (noch cooler als an den Vorgängern): Die Fortbewegungsmittel sind richtig genial! Also nicht von den Features, sondern weil die Ideen so verrückt sind. Man steuert ein Schiff (später auch U-Boot), einen fliegenden Teppich, eine schwimmende Insel, einen Pegasus und ein fliegendes Bett. Auf das Bett hatte ich mich schon vorher gefreut. Echt bezaubernd! Cool übrigens, das man eine Unterwasserwelt bereisen kann.

    Was mir erneut aufgefallen ist, diesmal noch negativer, ist, wie schematisch die Handlung am Ende immer abläuft. Immer gibt es einen dunklen Overlord (oft mit ein paar Minions), der der letzte Boss ist und für alles Böse in der Welt verantwortlich ist. Der letzte Dungeon ist immer das Schloss dieses Oberbösewichts, und das Ende ist immer dasselbe (Held bereist das Land und verabschiedet sich von seinen Freunden). Ich hatte ja geschrieben, dass sich die Dragon-Quest-Formel nicht abnutzt, aber das bezog sich primär auf den magischen Charme der Serie, der sich durch die Geschichte zieht. Das Finale gehört aber nicht dazu, und ich hoffe mal, dass die folgenden Teile da zumindest etwas interessanter sind.



    Zwei neue Spielelemente, die ich für erwähnenswert halte:
    • es gibt endlich einen (unbegrenzten?) "Beutel", nicht nur Charakterinventare
    • man kann alle Brunnen im Spiel betreten

    Im Großen und Ganzen mochte ich Dragon Quest VI, gerade was das Weltenkonzept betrifft, aber Dragon Quest V mag ich noch eine Ecke lieber, weil die Handlung mich da an zwei bis drei Stellen sogar emotional stark erreichen konnte. Die Kämpfe, die nach wie vor den Hauptteil des Gameplays darstellen, sind leider immer noch zu langweilig. Musikalisch fand ich das Spiel gelungen, gewohnte gute Sugiyama-Kost.

    Wertung: 6 von 10




    P.S.: Das Spiel folgt übrigens dem Serientrend, dass jeder Teil länger ist. Mehr als 21 Stunden saß ich an Dragon Quest VI, und ohne beschleunigte Kämpfe wären es bestimmt um die 40 Stunden. (Wobei ich gerade sehe, dass ich für III länger gebraucht habe als für IV.)

    Mein aktuelles Serien-Ranking: V > VI > IV > III > I > II.
    Jetzt bin ich bereit für das 3DS-Remake von VII.
    Geändert von Narcissu (21.05.2016 um 21:06 Uhr)


  10. #10

    Breath of Fire

    Breath of Fire ist eine Serie, an die ich mich bisher noch nicht herangewagt hatte. Breath of Fire III und V stehen bei mir im Regal und IV besitze ich digital, aber bei dieser Serie wollte ich gern von vorne beginnen.

    1993 erschien das erste Breath of Fire, das zwar keinen Innovationspreis verdient, aber für damalige Verhältnisse durchaus zu den besseren RPGs zähle. Romancing SaGa, Final Fantasy Mystic Quest, Soul Blazer – das sind Spiele, die zu dieser Zeit erschienen, und alle waren technisch oder erzählerisch nicht sonderlich fortschrittlich. Final Fantasy V, das ebenfalls vorher erschien, war seiner Zeit jedoch recht weit voraus.




    Wie dem auch sei: Breath of Fire ist ein sehr klassisches RPG, dem man heutzutage keine großen Qualitäten mehr zusprechen würde, aber damals hat das Spiel doch einiges richtig gemacht.

    Stellenweise hat mich das Spiel an Suikoden und Phantasy Star erinnert. An Suikoden primär wegen der Optik: Die Welt wird, wie auch in Suikoden, wohl zahlreichen Rassen bevölkert, und da gibt es einige Ähnlichkeiten. Auch die Weltkarte und die Perspektive in den Kämpfen erinnert an Suikoden. Mit Phantasy Star hat das Spiel wenig gemein, aber einige Dinge im Spielauf, beispielsweise einige unglaublich zweckmäßige Handlungsabschnitte, haben mich an Phantasy Star denken lassen.

    Die Handlung ist anfangs sehr minimalistisch, später etwas ambitionierter, aber leider, wie es damals üblich war, recht dialogarm und kaum charakterorientiert. Es gibt ein paar nette Twists, und die Spielwelt ist generell sehr abwechslungsreich (verschiedene Rassen, optisch sehr unterschiedliche Orte etc.).



    Die Kämpfe sind an sich Standardkost, wirken aber durch die Perspektive etwas frischer. Das Spiel bietet weiterhin einiges an kleinen Geheimnisssen zu entdecken, besonders auf der Weltkarte, und fast jeder Charakter hat eine Art Spezialfähigkeit (Angeln, Wände zerstrümmern, Tauchen, Fliegen, ...), die spielerisch genutzt wird.

    Leider macht Breath of Fire auch einiges falsch. Das Fortbewegungstempo ist sehr langsam und kann, anders als in Suikoden, nicht beschleunigt werden. In Dörfern wird Copypasting aufs Faulste betrieben: Teilweise sehen vier oder mehr Häuser in einem Dorf von innen absolut identisch aus, bis hin zu den Positionen von Schatzkisten. Das ändert sich im ganzen Spiel nicht, und auch NPC-Texte werden häufig kopiert.



    Optisch ist Breath of Fire für seine Zeit ganz ordentlich gewesen. Zwischen frühen und späten SNES-Spielen merkt man qualitativ deutliche Unterschiede. Breath of Fire würde ich in etwa in der Mitte ansiedeln. Es ist nicht so simplistisch und streng tilebasiert wie Final Fantasy IV oder Dragon Quest V, allerdings bei Weitem auch nicht so visuell ausgefeilt wie Seiken Densetsu 3 oder Star Ocean. Die Monstergrafiken und einige Umgebungen (nicht die Weltkarte) machen aber ein bisschen was her.

    Was mir besonders gut an Breath of Fire gefallen hat, war das Maß an Freiheit, das sich immer richtig angefühlt hatte. Zuerst konnte man sich nur zu Fuß über Wege und Wiesen bewegen, dann konnte man Wälder durchqueren, dann das Meer, dann untertauchen und zuletzt sogar fliegen. Jedes Mal gab es ein paar neue Dinge zu entdecken, aber nie fühlte man sich orientierungslos. (Höchstens verloren, weil die Handlung oft nicht verraten hat, wo man als nächstes hin muss. Breath of Fire spielt man also streckenweise am besten mit Komplettlösung.)

    Bosse haben im Spiel größtenteils verdammt viel HP, was die Kämpfe in die Länge zieht. Normale Kämpfe hingegen sind recht flott. Der Schwierigkeitsgrad pendelt zwischen "einfach" und "moderat". Einige Bosskämpfe können herausfordernd sein, aber gegen Ende wird es wieder einfacher, wenn man gute Ausrüstung und gute Verwandlungen hat.

    Musikalisch fand ich das Spiel fast durchgehend "nett". Die Atmosphäre einiger Stücke hat mir gefallen, aber keines der Stücke würde ich als richtig gut bezeichnen und mir auch außerhalb des Spiels anhören.



    Fazit: Breath of Fire ist ein aus heutiger Sicht reichlich unbeeindruckendes Spiel, das damals aber durchaus als brauchbares RPG anzusehen war. Die Spielwelt, die sich nach und nach erschließt, mit ihren Dungeons und Dörfern ist an sich schön. Die Handlung wird leider primär in recht kurzen Dialogen vermittelt und kann weder inhaltlich noch von der Präsentation überzeugen, und die Charaktere haben fast gar keine Persönlichkeit.

    Ich fand Breath of Fire aber durchaus motivierend und hatte immer das Gefühl, gut voranzukommen, weshalb ich es letztlich auch so zügig durchgespielt habe. Es ist definitiv kein Juwel, aber es war dennoch ein lohnenswertes Spielerlebnis für mich.

    Wertung: 5,5 von 10


  11. #11
    5.5 find ich ehrlich gesagt zu wenig. Breath of Fire ist für mich keine 4, sondern eine solide 3, wenn man's in Schulnoten ausdrücken würde. Hast du dir das beste Ending geholt, oder dich mit dem normalen Ending begnügt?

  12. #12
    Zitat Zitat von Shieru Beitrag anzeigen
    5.5 find ich ehrlich gesagt zu wenig. Breath of Fire ist für mich keine 4, sondern eine solide 3, wenn man's in Schulnoten ausdrücken würde. Hast du dir das beste Ending geholt, oder dich mit dem normalen Ending begnügt?
    Also 5,5 ist genau die Mitte zwischen 1 und 10, von daher passt das schon zu meinen sonstigen Wertungen. Ys IV hat auch eine 5,5 bekommen, Dragon Quest VI eine 6. Würde ich Breath of Fire auch eine 6 geben, würde es für mich zu nah an die 7er-Spiele heranrücken.

    Und ja, ich hatte das gute Ending, wenn auch unbeabsichtigt. Ich wusste nämlich gar nicht (mehr), dass es verschiedene Enden gibt. Hatte mir aber alle Drachen mit Ryu geholt (und mit dem letzten waren die Endkämpfe echt ein Witz ) und damit wohl, ohne es zu wissen, die Bedingungen für das gute Ende getriggert. Worüber ich auch ganz froh bin, denn wenn ich mir das hier ansehe, ist das normale Ende ja wirklich nicht zufriedenstellend. ^^

    Übrigens fand ich es schon recht dreist, dass die gesamten Credits des eigentlichen Spiels mit den Credits für die Lokalisierung überschrieben wurde.


  13. #13
    Wow, mal kurz hier reingeschaut und erst mal 3 große Reviews am Stück. Hat mir gut die Zeit vertrieben. YS IV kann ich wenig sagen, da mir die Bump-Kampfsysteme der Vorgänger ziemlich gegen den Strich gingen, ich hatte nur zurvor YS I und II gespielt und schon gemerkt dass es wohl vom pacing zwar nachwievor recht flott ist, aber auch so dermaßen simpifiziert und primitiv dass mir jetzt nach 2 Teilen die Lust vergangen ist. Immerhin gibt es ja für den Rest Remakes.
    Dragon Quest VI hatte ich damalös bis zur Hälfte, als sich die Welt geöffnet hat, danach konnte ich leider nicht mehr die Motivation erringen, obwohl ich alles bis dahin sehr ansprechend fand, mit dem Pseudo-Bösewicht und Parallelwelt. Vielleicht werde ich es irgendwann noch mal von neu beginnen, möglicherweise mit dem Remake was es für DS gibt.
    Mit Breath of Fire 1 hast du dir ja ein zähes Mistviech vorgenommen, ich nehme mal an dass du durchaus dir den Emulator zur Hilfe genommen hast? Ich bevorzuge ja dann doch eher die GBA Version mit den helleren Farben und der besseren Erfahrungskurve. Leider wirkt es doch anders als die späteren Teile noch viel zu sehr wie ein typisches Standart-RPG. Obwohl es ja hier und da schon echt einige schöne Ideen gibt und viel optionales zu entdecken.
    Wäre es zur NES Zeit herausgekommen hätte es sicherlich einen besseren Eindruck machen können. Aber auf dem SNES gab es einfach sehr viel größere Konkurrenz unter anderem vom selbigen Nachfolger. (Der aber meiner Meinung nach auch nicht die Klasse der PS1 Spiele erreicht)

    Zitat Zitat von Shieru Beitrag anzeigen
    5.5 find ich ehrlich gesagt zu wenig. Breath of Fire ist für mich keine 4, sondern eine solide 3, wenn man's in Schulnoten ausdrücken würde. Hast du dir das beste Ending geholt, oder dich mit dem normalen Ending begnügt?
    Ausgehend von den Screenshots würde ich wohl sagen, dass er das good-ending hatte.
    Geändert von Klunky (19.04.2016 um 11:13 Uhr)

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