Hört sich vieles bekannt an, aber bei mir hat sich an der Sichtweise nix geändert. Ja, gewisse Ermüdungserscheinungen sind da, aber das liegt eigentlich auch nur an der fehlenden Zeit und den schwächeren Neuerscheinungen. Gibt noch genug Titel, die ich vor mir habe, bei denen ich davon ausgehe, dass sie ganz nach meinem Geschmack sein werden (vor allem einiges an old-school 16-Bit-Kram über Emulator).
So gesehen bleibe ich bei meinem Grundsatz, den Narcissu in den ersten Absätzen schon hinreichend umschrieben hat: Ich spiele lieber immer wieder für mich neue RPGs, die ich noch gar nicht kenne, weil die Zeit begrenzt ist und der Backlog riesig. Ich freue mich, wenn ich auf die Erfahrungen zurückblicken kann, die ich gemacht habe (oftmals solche, die ich mir schon ein Jahrzehnt vorgenommen hatte), erst recht wenn ich sie noch mit einem Review unterstreichen und damit gedanklich "abschließen" kann.
Es hängt aber auch damit zusammen, dass es nur sehr wenige Titel gibt, die mich aus Nostalgie-Gründen zu einem erneuten Durchspielen reizen würden. Gut, Final Fantasy IV bis IX wären da eventuell ein Thema. Aber so viel anderes ist da eigentlich nicht. Und wenn ich was damit verbinde, dann wünsche ich mir viel mehr, dass neue Spiele in der selben Serie erscheinen, die ähnliche Gefühle in einer neuen Zusammenstellung und Variation wieder aufkommen lassen können (was dann zuletzt immer häufiger ausgeblieben ist >_>). Aber auch bei ganz anderen RPG-Titeln könnte sich die nächste Gaming-Liebeserklärung hinter der nächsten Ecke verbergen. Da geh ich nach wie vor lieber das Risiko ein, enttäuscht zu werden (da kann man hinterher wenigstens schön drüber nörgeln), als nur einen alten Titel zum zweiten oder dritten Mal zu spielen und am Ende das Gefühl zu haben, dass ich nichts erreicht habe und der Berg in der Zwischenzeit vielleicht sogar noch größer geworden ist.
Kann deine Sichtweise aber dennoch gut nachvollziehen, Narcissu (und da du ungefähr zwanzig mal so schnell bist wie ich, kannst du dir das so oder so auch leisten). Würde für mich nur einfach nicht funktionieren. Zumindest nicht, bevor ich nicht endlich mal meine "Basics" hinter mich gebracht habe, wie beispielsweise die umfangreiche SaGa-Serie, um die ich mich fast noch gar nicht richtig gekümmert habe.
Ach ja, und dass dir Tales zum Halse raushängt liegt wirklich nicht an dir, sondern an den SpielenMit dem schwachen Writing, den ultra-generischen Welten, Plotdevices und wandelnden Anime-Tropes als Charakteren wird mir das auch von Mal zu Mal langweiliger. Final Fantasy ist mir mit den Änderungen manchmal etwas zu extrem, aber bei Tales dagegen ist seit jeher tote Hose und Weiterentwicklung findet nur im Schneckentempo statt. Dafür wird ein Spiel nach dem anderen wie vom Fließband rausgehauen. Die sollten sich lieber mal ab und zu auch radikalere Schritte trauen, um die Serie wieder frischer wirken zu lassen.