In der Bar: Habe mit den Leuten geredet. Neue Erkenntnisse:
1) Die Ereignisse mit den Todenfällen wiederholen sich alle 100 Jahre
2) Wer die Spitze erreicht, dem wird ein Wunsch erfüllt
3) Es kann nur eine Person die Spitze erreichen
In der Bar sind interessante Leute unterwegs und die Dialoge mit ihnen sind nicht weniger interessant. Die beiden Omas waren ganz schön creepy. Auch habe ich erfahren, das Vincent gerade den Job gewechselt hat und deshalb finanziell nicht gut bestückt ist, was ebenfalls ein Faktor ist, warum er dem Heiraten (noch?) abgeneigt ist. Ein bisschen von der Hintergrundgeschichte von Vincent und Katherine wurde auch enthüllt: Vincent hat ihr damals offenbar Beziehungstipps gegeben, was aber nicht so recht funktioniert hat, und schließlich war er da, um so zu trösten, woraus dann letztlich ihre Beziehung geworden zu sein scheint. Hätte ich so nicht erwartet, da ich eigentlich Katherine in der dominanten Rolle angenommen hatte.
Das Rapunzel-Minispiel ist cool. Bin bis Level 6 gekommen, teilweise gar nicht so einfach. Zum ersten Mal habe ich auch Züge rückgängig gemacht – hätte mir vorher sicherlich auch geholfen, aber ich habe nie dran gedacht. Mittlerweile mache ich das regelmäßig.
Okay, ein paar Gespräche später geht's ab nach Hause und wieder in den Dungeon. Diesmal: Torture Chamber. Und fuck ist das mitreißend – die ganzen Foltergeräte und das Blut sorgen echt für eine dramatische Atmosphäre. Noch immer fühle ich mich unwohl dabei, andere Schafe runterzuschubsen oder wegzudrängen, aber ab und zu lässt es sich einfach nicht vermeiden. Die Stacheln, die aus dem Boden schießen, sind fies. Ich bin so oft daran verreckt, einfach nur, weil ich nicht dran gedacht habe bzw. nicht gesehen habe, dass ich auf ein Stachelfeld trete.
Frage 3: Which is more "cheating"?
>> ( ) An emotional tryst.
>> (X) A physical fling.
Begründung: Man kann seine eigenen Emotionen nur begrenzt steuern. Letztendlich ist es wichtiger, wie man auf seine Emotionen reagiert. Fühlt man sich zu einer anderen Person hingezogen, ist das nicht unbedingt ein Grund, eine bestehende Beziehung aufzugeben. Dies zu äußern würde der Beziehung aber einen unangenehmen Beigeschmack geben und möglicherweise die Vertrauensbasis schädigen. Es bedeutet auch nicht, dass man sich in der derzeitigen Beziehung unwohl fühlt. Ich glaube, das Monogamie – obwohl ich sie (in unserer Gesellschaft bzw. nach den Wertbildern, nach den wir leben) für das richtige halte – nicht unbedingt der Natur des Menschen bzw. der einzigen Natur entspricht. Ein permanentes und ausschließliches Gefühl des Sich-Hingezogenfühlens zu einem Partner ist zwar das Ideal, aber nicht unbedingt die Realität und hat auch nichts mit Reinheit oder Schuld zu tun. Kritisch wird es erst, wenn man seine Verantwortungen vernachlässigt bzw. sich zu sehr von seinen Trieben leiten lässt. Bei emotionaler Zwiegespaltenheit sollte man immer die Vernunft, nicht den Instinkt entscheiden lassen. Unzurechnungsfähigkeit wie Betrunkenheit sind keine Ausreden, sondern selbst zu verantworten, wobei natürlich immer die Intentionen berücksichtigt werden sollten.
In dem Sinne: Erst wenn das Fremdgehen in der physischen Welt Gestalt annimmt, sehe ich es als Betrügen an. Das beziehe ich übrigens nicht NUR auf physischen Kontakt oder Sex.
Stage 2 war recht schwierig. Oder besser gesagt: Ich bin oft gestorben, so hart war es gar nicht, aber ich habe öfters voreilig gehandelt und bin daher irreversibel den Stacheln zum Opfer gefallen. Es gibt aber so viele Leben (die man sich ja mehrfach holen kann), dass ich in naher Zukunft nicht mit einem Game Over rechnen muss.
Raum 2, die Folterinstrumenter werden nicht angenehmer. Manche Schafe sind psychologisch schon völlig fertig. Ein paar Tipps anhören (die ich mir mittlerweile schon selbst erschlossen hatte), und ab in den Beichtstuhl:
Frage 4: If you were to cheat, who would be at fault?
>> (X) I would be responsible.
>> ( ) The person I cheat with would be responsible.
Diese Antwort hat mich ein bisschen Kopfzerbrechen gekostet. Letztlich bin ich aber der Auffassung, das der, der fremdgeht, immer die Schuld trägt. Was nicht heißt, dass die andere Person keine Schuld trägt, aber derjenige, der in einer Beziehung ist, hat eine Verantwortung und von daher wirkt seine Schuld immer schwerer. Im Fall von Catherine scheint es ja sogar so, als wüsste Catherine gar nichts von Katherine bzw. das Vincent in einer Beziehung ist, obwohl andererseits das Heiratsgerede davor schon recht aussagekräftig war.
Bei der Frage habe ich mir auch ein bisschen Gedanken über die Auswirkung gemacht, und auch, wie sie gemeint ist. Ich habe mich gefragt, ob es letztlich nur um verantwortlich sein geht, oder ob mit "Schuld" auch gemeint ist, dass der, der fremdgeht, auch in der offensiven Rolle ist. (Was Vincent ja nicht war, was aber trotzdem nicht die Schuld von ihm nimmt.) Letztendlich bin ich aber froh, so geantwortet zu haben, weil das auch meiner wahren Auffassung entspricht. Mit der Antwort gehörte ich übrigens zur Mehrheit von ca. 60%.
Übrigens sehe ich gerade online, dass es ja einen ganzen Katalog möglicher Fragen gibt. Den nutze ich natürlich nicht für meine Entscheidungen, aber er motiviert mich gerade ungemein, das Spiel nach dem Durchspielen nicht direkt in den Schrank zu stellen oder es zumindest irgendwann nochmal einzulegen.
Stage 3: Nicht allzu schwer, aber diese Verwirrtheit (man geht in die entgegengesetzte Richtung) hat einen ganz schönen Effekt gehabt. Ein paarmal bin ich gestorben, aber insgesamt fand ich 2-2 und 1-3 schwerer.
Die Ereignisse danach:
1) Vincent wacht neben Catherine auf (shit)
2) Catherine: "You're free too as long as you don't cheat on me. (shit!)
3) Später: Katherine: "I might be pregnant." (SHIT)
4) Catherine taucht im gleichen Lokal auf (SHIT!)
Damn, this is fucked up. Die emotionale Immersion hat erneut heftig zugenommen. Und das erst an Tag 2! Vincents Leben beginnt, aus den Bahnen zu geraten. Eigentlich gibt es nur eine Option: Alle Verbindungen zu Catherine zu kappen. Zumindest so lange, bis Vincent weiß, ob Katherine wirklich schwanger ist.
Die Scheiße ist, dass ich (wie Vincent selbst auch) genau weiß, dass er momentan nicht richtig handelt, aber auf der anderen Seite ist seine emotionale Situation absolut verständlich. Besonders als Katherine Sachen wie "I'll handle our bank accounts" gesagt hat – und natürlich die Sache mit den Kindern –, ist mir zum ersten Mal so richtig klar geworden, was für ein Schritt weg von der Freiheit eine Hochzeit für Vincent bedeuten würde. Nicht, dass es etwas Schlechtes wäre, Kinder zu haben, aber Vincent ist einfach nicht ansatzweise bereit dafür und ich wäre es auch nicht.
Nur blöd, dass es jetzt keinen einfachen Weg aus der Situation gibt. Sowohl Katherine als auch Catherine sind ziemlich dominante Persönlichkeiten. Natürlich ist Katherine eher die Sympathieträgerin und Catherine ist mir nicht ganz geheuer (hat Vincent wieder so viel getrunken oder steckt da mehr hinter, dass er sich an nichts erinnern kann?), aber Catherine hat ziemlich gruselig gewirkt als Vincent vorm Fremdgehen gewarnt hat. Ich bin froh, dass ich nicht in Vincents Situation bin. Nicht, dass das jemals passieren würde – aber das macht die Story trotzdem nicht weniger fesseld.