Stimmt, bei dem Text hätte wirklich noch mal ein Lektor drübergucken müssen.
Kynero hat mich so lange von Arc The Lad II zugeschwärmt, dass ich mir gestern spontan (obwohl ich ursprünglich andere Pläne hatte) mal eine PSN-Card gekauft und die ersten beiden Spiele runtergeladen hab.
Etwa 28 Stunden später bin ich auch schon fertig mit dem ersten Teil. Und nachdem mir systematisch die Erwartungen gesenkt wurden (), fand ich den Teil überhaupt nicht schlecht.
Klar, die Story ist ziemlich uninspiriert, generisch und auch nicht gut präsentiert und die Charaktere bieten auch nicht viel, obwohl es grundlegend ein netter Cast ist. Für ein so altes Spiel, und vor Allem für ein SRPG, hat sich Arc The Lad aber erstaunlich locker gespielt. Die Kämpfe waren schnell, fair und nicht zu einfach. Die einzelnen Abschnitte der Geschichte haben sich nicht in die Länge gezogen und jedes „Kapitel“ konnte man in weniger als zwei Stunden beenden. Dialoge sind sehr funktional gewesen, in ein paar Fällen aber auch ganz charmant, vor Allem, wenn sich das Spiel selbst nicht ganz ernst genommen hat.
Es gab sogar ein bisschen optionales Zeugs. Die Arena-Kämpfe waren langweilig, aber auch eher dafür da, um die Level der schwächeren Charaktere den der stärkeren anzugleichen. Das Training bei den Mönchen war ziemlich gut, um vorm Ende nochmal ein paar Level stärker zu werden. Und dann gab's noch so einige optionale Items, Accessoures, Beschwörungen, Briefe vom Vater, Besucher bei den Guardians (+ kleine Sidequests) und Skills. Und natürlich den 50-Ebenen-Dungeon, um den ich mich aber nicht gekümmert habe.
Ein bisschen blöd war es, dass die Kämpfe noch nicht ganz ausgereift waren. Die starken Charaktere sind immer stärker geworden, und die schwachen schwach geblieben. Das ist das Problem, wenn man den Großteil der Erfahrung durch das Besiegen von Gegner bekommt – da können die Support-Charaktere nicht mithalten. Andere SRPGs haben das besser gelöst. Ein paar andere Features haben mir auch gefehlt: Bewegung nach der Aktion (falls man sich vorher noch nicht bewegt hat), HP-Anzeige der Gegner und Schadensprognose zum Beispiel. Das sind Sachen, die für mich in SRPGs recht wichtig sind. Unterm Strich waren die Kämpfe aber trotzdem der stärkste Punkt des Spiels. Endlich mal wieder ein SRPG, das schnell ist.
Die Musik ist sehr unbesonders gewesen, grafisch war es okay.
Toll fand ich aber das Ende. Ich finde, ein gutes Ende kann dafür sorgen, dass man das Spiel in positiver Erinnerung behält und macht für mich auch viel für den Gesamteindruck aus. Ein unbefriedigendes Ende hingegen macht sich sehr negativ. Arc The Lad hat gar keinen Hehl darauf gemacht, dass es nur ein Prolog ist, wie man am „to be continued“ am Ende sieht. Und da das Spiel mit der einzigen gut umgesetzten emotionalen Szene geendet hat, sind mir die Charaktere noch ein Stück mehr ans Herz gewachsen. Ein gutes Spiel ist Arc The Lad sicherlich nicht, für mich war es aber ein schöner Auftakt. Ich freue mich sehr auf Teil 2.
Spielzeit: 10:35h
Wertung: 5,5 von 10 Punkten
Geändert von Narcissu (15.07.2013 um 12:33 Uhr)
Schönes Fazit!Wenn man sich im Klarem darüber ist, dass Teil 1 objektiv gesehen kein gutes Spiel ist, dann ist es subjektiv gesehen doch besser als man denkt. Das Spiel kann Spass machen, wenn man diese Punkte beherzigt.
Für all deine Mühen wirst du auch jetzt mit Teil 2 belohnt, der einfach alles besser macht und super awesome ist.
Arc the Lad 2 hat mich an vielen Stellen sehr beeindruckt gehabt, vorallem das Ende war einfach nur großartig. Dir wird's bestimmt gefallen!![]()
Das Gute an Arc The Lad I ist, dass es auch einfach sehr kurz und schnell ist. Ein Spiel, dass man mal angenehm an ein paar Abenden durchspielen kann. Viel schlimmer finde ich, wenn sich ein mittelmäßiges Spiel so endlos streckt – da gibt es ja auch genug Kandidaten.
Endlich bin ich auch mal mit Final Fantasy in der Urversion für NES fertiggeworden! Mir sind immer irgendwelche anderen Spiele dazwischengekommen, aber heute und gestern hab ich mir mal die Zeit genommen und den Rest gemacht.
Gut gealtert ist das Spiel definitiv nicht: Hohe Encounterrate, oft viele Gegner (bis zu 9), Angriffe gehen ins Leere wenn Gegner besiegt sind, hohe Zufallsabhängigkeit beim Schaden, Speichern ist nur in Gasthäusern möglich. Heilmittel sind arg begrenzt (bzw. Items füllen nur 30HP pro Einheit auf), Heilzauber bringen kaum etwas (außer Cure4), und stirbt der Weißmagier, so kann man niemanden mehr wiederbeleben, nur halt in Städten.
Aber es gibt auch einige Dinge, die Final Fantasy für seine Zeit sehr gut gemacht hat. Es war glaube ich das erste RPG, das Stärken und Schwächen basierend auf den Elementen in dieser Form eingeführt hat, was sich auch in den Waffen und Rüstungen (Fire Armor, Ice Sword, ...) widerspiegelt. Es war glaube ich auch das erste RPG mit einem Flugschiff – eine sehr schnelle Möglichkeit zum Reisen ohne Random Encounters. Dragon Quest hatte zwar Teleportzauber, aber in Final Fantasy kann man immerhin so die Weltkarte erkunden.
Die Story ist auch für diese Zeit gar nicht schlecht gewesen! Das merkt man, wenn man mit den ganzen NPCs spricht – denn dann fällt einem auf, wie konsistent die ganze Welt doch ist. Überall erfährt man etwas über die Hintergrundgeschichte von diesem und jenen Ort. In einer Stadt wird von fünf Kriegern geredet, die auszogen, aber dann zu Fledermäusen verwandelt wurden. Diese trifft man schon ganz am Anfang im Chaos-Tempel, aber erst am Ende reagieren die Fledermäuse auch darauf.
Darüber hinaus war es auch sehr interessant, ein paar andere Sachen zu sehen. „Hier ruht Erdrick“ steht auf einem Grab im Elfendorf, eine Anspielung auf den Helden der ersten drei Dragon Quests. Im japanischen Original und allen späteren Fassungen steht dort aber „Hier ruht Link“, was natürlich viel besser ins Elfendorf passt. Mir ist damals, als ich die GBA-Version gespielt habe, auch gar nicht aufgefallen, wie stark sich Final Fantasy von der High Fantasy à la Tolkien hat beeinflussen lassen. Das merkt man auch nicht so dominant, aber dass Elfen und Zwerge (und Drachen) prominente Rassen im Spiel sind, fällt schon auf. Dass (Dr.) Unne im Spiel vorkam, wusste ich auch gar nicht (mehr).
Die englische Übersetzung hat auch ein paar später klassische FF-Elemente unter den Tisch fallen lassen. Das merkt man hauptsächlich an den Namen der Waffen und Items. Die Goldnadel (kin no hari) heißt Soft, Der Rosetta-Stein heißt nur Slab und der Rattenschwanz lediglich Tail. Das sind alles Umbenennungen, die dem Platzmangel zu verschulden sind; きんのはり (kin no hari) sind halt nur fünf Zeichen, während "Gold Needle" schon 11 Zeichen Platz brauchen. Nett übrigens auch, wie sehr Sakaguchi von Ghibli beeinflusst wurde: Das Schloss im Himmel ist sogar ein Ort im Spiel, und die Inspiration zu den Flugschiffen kam ihm auch durch Laputa.
Es hat sich auf jeden Fall gelohnt, das Spiel mal zu spielen. Die Dungeons waren teilweise ziemlich nervig und am Anfang und Ende auch ziemlich hart. Wirklich übertrieben riesig war aber keiner, und auch ohne Karte kommt man meistens gut zum Schluss. Da es einige ziemlich gute Grind-Orte gibt, muss man auch nicht stundenlang bei den „normalen“ Gegnern aufleveln. Für mich war der stärkste Punkt des Spiels zweifelsohne die minimalistische, aber im Hintergrund doch recht komplexe Story, die fast ausschließlich durch NPCs vermittelt wird. Die Städte waren für mich jedes Mal wieder ein Highlight, und die Musik von Final Fantasy war auch damals schon sehr gut (auch wenn es schade ist, dass es weder besondere Musik für Bosskämpfe noch für den letzten Kampf gibt).
Und wieder ein Stück Geschichte erlebt.Bald geht's weiter mit Final Fantasy II und/oder Phantasy Star II.
Spielzeit: 11:05h
Wertung: 5,5/10
Geändert von Narcissu (18.07.2013 um 20:18 Uhr)
Schreckliches Spiel.
Geht heute imho gar nicht mehr, auch wenn es historisch natürlich interessant ist.
Mehr noch D&D (das wiederum stark von Tolkien beeinflusst war). Es gibt ja sogar die schöne Geschichte mit Monster-Sprites, die teilweise 1:1 den D&D-Monsterbüchern entnommen sind (ich sag nur Beholder). Oder das Magiesystem, das auch total D&D ist. Oder sogar das verdammte Ausrüstungssystem. ^^Zitat
Die Japaner haben dann erst später ihre eigene Identität entwickelt, auch wenn sie hier mit den Elementen und ähnlichen Aspekten schon immer mal zu erkennen war. Eigentlich verdammt interessant, gerade weil heute ja so oft die Unterschiede betont werden.
Ja, D&D war ein großer Einfluss, aber auch Wizardry. Dazu gibt's hier ein interessantes Interview, das ich erst letztens entdeckt habe.
Das mit den Monster-Sprites wusste ich aber noch gar nicht.War aber anscheinend nur in der japanischen Urversion so: „The original Japanese Famicom and MSX versions of Final Fantasy had creatures called beholders and eyes that looked like the traditional beholder. However, for the US release and later editions, the sprite was changed and the beholders were renamed.“
Geändert von Narcissu (15.07.2013 um 14:53 Uhr)
Ich bin gerade dabei, Final Fantasy II für NES zu spielen und muss sagen, dass ich erstaunt bin, wie toll das Spiel doch ist. Die Zufallskämpfe nerven natürlich, zumal die Rate auch sehr hoch ist, aber zum Glück sind die Kämpfe (bisher) sehr leicht, da man das System wunderbar exploiten und somit in kurzer Zeit ziemlich stark werden kann. Das, was ich aber so an Final Fantasy II mag und was ich beim ersten Spielen der GBA-Version vor einigen Jahren gar nicht so wertschätzen konnte, ist das Kriegssetting.
Ich gebe zu, noch nicht besonders viele RPGs, in denen Krieg das Hauptthema war, gespielt zu haben. Aber Final Fantasy II hat das beste Fantasy-Kriegssetting in einem RPG, das ich kenne. Das liegt vor Allem daran, dass es sich wirklich so anfühlt (vorausgesetzt man liest die Dialoge, den für zehnminütige Cutscenes war es hier noch ein paar Jahre zu früh). Menschen sterben, Städte werden belagert oder bombardiert. Pläne werden geschmiedet, Kriegsschiffe gebaut, Menschen versklavt. In den Städten herrscht ständige Angst vor dem Imperium, die Menschen reagieren gefühlsmäßig entsprechend auf das Schicksal angegriffener Nachbarstädte, und Sterbende äußern ihre letzten Wünsche. Natürlich ist das alles in der Darstellung sehr minimalistisch, aber man merkt jeder Ecke und jedem Winkel des Spiels an, dass Final Fantasy II wirklich eine ernste Geschichte erzählen wollte. Da gibt es unzählige kleine Details. Die meisten finden sich in NPC-Dialogen, aber nicht ausschließlich. So hatte ich das gar nicht mehr in Erinnerung.
Bin jetzt gerade auf dem Weg nach Dist, um die Dragoons und Drachen zu finden. Ein gutes Stück des Weges liegt also noch vor mir, und auch all die langen Dungeons. Selbst die Anfangsdungeons waren teilweise schon ziemlich groß, viel mehr noch als beim ersten Teil. An die einzelnen Orte und die wichtigsten Wendungen kann ich mich auch noch erinnern, aber viele Details kenne ich nicht mehr. Bin gespannt, was ich am Ende zu dem Spiel sage. ^^
Geändert von Narcissu (18.07.2013 um 20:31 Uhr)
Es hat nicht mehr lange gedauert, bis ich auch die zweite ~Hälfte von Final Fantasy II hinter mich gebracht hatte. Ich bin tatsächlich erstaunt, wie viel Spaß mir das Spiel gemacht hat. Im Grunde genommen habe ich nicht mehr viel zu meinen vorherigen Eindrücken hinzuzufügen. Für die Spielbarkeit eines NES-Spiels ist Exploitierbarkeit auf jeden Fall zuträglich.
Schlimm an Final Fantasy II fand ich die teilweise sehr langen Dungeons – schon die ersten waren ziemlich groß. Final Fantasy I hatte zwar auch ein paar, die nicht gerade klein waren, aber da war das alles noch im Rahmen. Jetzt wo ich Phantasy Star II spiele, finde ich aber auch die Dungeons in Final Fantasy II recht human.Auf jeden Fall habe ich für viele Dungeons tatsächlich keine Karte gebraucht. Genervt haben allerdings die extrem vielen Zufallskämpfe. Final Fantasy II hat wohl die höchste Encounter Rate der ganzen Serie.
Die Story ist im zweiten Teil ein bisschen größer geworden. Durch einen Drachen und ein Flugschiff hat sich auch der Rest der Welt geöffnet und durch Dungeons wie den Mysidia-Turm und Zauber wie Ultima hat das Spiel sein bis dahin einigermaßen bodenständiges Kriegssetting etwas in die Lüfte gehoben. Es blieb aber trotzdem ein Kriegssetting: Die Tode von Min'Wu, den Drachenritter Richard und Cid – der der Gruppe unmittelbar vor seinem Tod sein Lebenswerk, das Luftschiff, übergibt – erinnern schmerzvoll daran. Auch ein paar Wendungen in der Geschichte, wie die „Rückkehr“ von Marias Bruder Leon(heart) in die Party, waren durchaus gelungen. Zwar werden solche Elemente der Geschichte zeitbedingt in NES-Spielen immer sehr minimalistisch präsentiert, aber man merkt schon, welche Ambitionen, eine Geschichte zu erzählen, dahinterstecken, und irgendwie hat das allea auch seinen Charme.
Klar ist das Spiel aus heutiger Sicht nicht unbedingt mehr spielbar – ohne Emulator ohnehin nicht –, aber mir hat Final Fantasy II trotzdem viel Freunde bereitet. Ein oder zweimal hatte ich das Spiel vor einigen Jahren in der GBA-Fassung bereits durchgespielt, aber es war sehr interessant, das Spiel heute nochmal durchzuspielen und tatsächlich war es ein ganz anderes Erlebnis, auch wenn ich mich an die grundlegende Geschichte und die verschiedenen Orte noch recht gut erinnern konnte.
Spielzeit: ~12:00h
Wertung: 5,5/10
Ich freue mich sehr auf Final Fantasy III, das für mich das einzige Spiel der Hauptreihe ist, das ich bisher nie durchgespielt habe. Zwei oder drei erfolglose Versuche bei der DS-Version haben mich immer wieder daran erinnert, dass ich das Spiel so viel lieber in 2D spielen würde, und ja, so werde ich das dann auch machen.
Geändert von Narcissu (06.08.2013 um 14:39 Uhr)
Kurz vorm Urlaub habe ich es endlich mal geschafft, wirklich mit Wild ARMs 2 anzufangen, das ich mir schon vor Ewigkeiten im PSN-Store gekauft hatte und das auch der letzte nummerierte Teil der Serie ist, den ich noch nicht gespielt hatte. Knapp zwei Wochen und 35 Stunden saß ich an dem Spiel, und es war ehrlich gesagt ein ganzes Stück länger als ich gedacht hatte. Zuerst war ich mir gar nicht bewusst, dass das Spiel auf 2 CDs verteilt ist, was ich dann beim Spielen natürlich schnell merkte. Ich äußere mich einfach mal zu einzelnen Aspekten des Spiels.
Setting
Wie die meisten Teile der Serie hat der zweite Teil ein Wild-West-Setting, das jedoch nicht immer ganz konsequent umgesetzt wird. Die Weltkarte passt ein bisschen mehr zu diesem Setting als Teil 1, erreicht jedoch bei Weitem auch nicht die Atmosphäre des dritten Teils. Die gelungene Weltkartenmusik und viele der anderen Whistle-Lieder tragen aber durchaus zur Atmosphäre bei. Sehr toll fand ich die beiden Wild-West-Städte, schön mit ausgebleichten Holzhäusern, karger Flora, hölzernen Schwingtüren als Bareingänge und Läden mit Namen wie „Gunner's Heaven“. Durch die doch recht große Vielfalt bei den Dörfern und Städten wirkt Wild ARMs 2 aber recht stark wie ein klassisches RPG. Die friedlichen Dörfern und die ganze normalen Städte waren auch gelungen, eine besondere Erwähnung verdient aber die Steampunkt-Stadt Guild Galad, die ich als Steampunk-Fan natürlich richtig toll fand.
Dungeons sind anfangs ganz nett anzusehen, werden aber sehr schnell langweilig. Zwar gibt es einige verschiedene Dungeons, aber durch die unheimlich große Anzahl an Dungeons treten die verschiedenen Designs und Musikstücke immer mal wieder auf, weshalb ich mir am Ende ein wenig mehr Abwechslung gewünscht hätte. Das Problem hat aber die ganze Serie, nur hatte ich bei Wild ARMs 2 das Gefühl, dass das Spiel durch die extrem vielen Dungeons erheblich gestreckt wurde.
Musik
Wie gewohnt gibt es tolle Klänge von Michiko Naruke. Die beiden Anime-Openings verdienen Erwähnung, auch wenn es schade ist, dass der Gesang in der westlichen Version rausgeschnitten wurde. Weltkartenmusik ist toll (gibt drei Stück davon), Dorf- und Stadtthemen wissen zu gefallen, bei den Dungeon-Stücken gibt es gute und weniger gute und die Battle Themes sind okay. Der Soundtrack des ersten Teils hat mir aber insgesamt noch viel besser gefallen – Wild ARMs 2 ist zwar immer noch sehr gut in musikalischer Hinsicht, aber es fehlen einfach die Highlights, an denen es in Teil 1 und 3 absolut nicht gemangelt hat.
Story und Charaktere
Die Geschichte ist ein ziemlich gutes Aushängeschild für eine typische Geschichte bei PS1-Spielen: Sie enthält ein paar recht bodenständige Komponenten (einfache Aufträge ausfüllen), wächst aber recht schnell zu sehr viel mehr heran. Eine Legende oder mysteriöse Kraft und eine gewichtige Vergangenheit sowie eine Bedrohung von außen spielen große Rollen und das Schicksal der Welt steht natürlich auf dem Spiel. Anfangs bezieht sich die Bedrohung auf einer Terroristenorganisation auf der Welt, später bedroht ein ganzes Paralleluniversum den Planeten Filgaia. Dabei werden viele Informationen über die Mechanismen des Planeten und die fiktiven Gesetze des Universums und der Welt preisgegeben, die zwar ganz nett sind, aber bei näherer Betrachtung nicht alle Sinn ergeben.
Die Charaktere sind anfangs alle sehr simpel gestrickt und auch recht uninteressant, aber im Verlauf der Geschichte erfährt man einiges über die Vergangenheit von jedem Charakter. Die Beziehung des Protagonisten Ashley zu einer Person, die weder zur Gruppe gehört noch irgendeine Verbindung zur Geschichte hat, und die Darstellung davon empfand ich als erfrischend und gelungen. An sich waren alle Charaktere recht liebenswert, allerdings auch klischeehaft. Gegen Ende hat jeder Charakter nochmal extra Aufmerksamkeit bekommen, was ein guter Auftakt zum gelungenen Finale war, das durch einen langen Endabspann (mit laaangsamen Texttempo) samt Epilog schön abgeschlossen wurde.
Ein paar coole Situationen gab es, insgesamt war die Geschichte aber nicht allzu interessant. Gerade weil sie sich so sehr in die Länge gezogen hat.
Gameplay und Kämpfe
Die Kämpfe sind auch, wie im ersten Teil schon, ziemlich langsam. Jeder Charakter hat andere Stärken (und es gibt die doppelte Anzahl an spielbaren Figuren) und das FP-System ist ein bisschen durchdachter, allerdings sind die Kämpfe fast ausschließlich extrem leicht. Lediglich der Endkampf war etwas fordernder. Erfreulich die ist Einführung eines Systems, mit dem man Zufallskämpfe vermeiden kann. Weniger erfreulich ist, dass man einen bestimmten Level erreicht haben muss, damit man Kämpfe im jeweiligen Gebiet überhaupt richtig vermeiden kann. Das ist ein bisschen schade, denn die Kämpfe sind langsam, einfach und machen nicht besonders viel Spaß. Schöner wäre es gewesen, dem Spieler noch mehr Freiheit zu geben.
Positiv hervorzuheben ist die große, in verschiedenen Etappen erkundbare Welt. Man hat schon sehr früh ein Flugschiff, kann aber nur an einer Handvoll vorgegebener Punkte landen. Später gesellen sich ein Schiff dazu, mit dem man zuerst die innere See und schließlich auch die äußere erkunden kann, und schließlich ein Drache, mit dem man fast die ganze Welt bereisen kann. Zu verschiedenen Zeitpunkten kommen neue optionale Inhalte dazu, die fast ausschließlich darin bestehen, einen nicht obligatorischen Dungeon zu entdecken (oder auch mal eine Stadt) und diesen zu erforschen. Ab und zu muss man dafür mit NPCs reden, was man auch gelegentlich tun muss, um Orte zu finden, die für den Handlungsverlauf relevant ist. Dabei kommt das auch in Teil 3 und 5 verwendete Such-System zum Einsatz – man muss jeden Ort auf der Weltkarte selbst finden. bevor er angezeigt wird. Die optionalen Dungeon sind fast alle ganz kurz, haben aber ab und zu ganz nette Rätsel. Zwei etwas größere Dungeons gibt es, und einer davon enthält sogar einen optionalen Charakter, der danach tatsächlich einigermaßen gelungen in die Dialoge der Handlung integriert wird.
Berühmt ist die Wild-ARMs-Serie ja für ihre Rätsel. Daran spart auch der zweite Teil nicht, und mit insgesamt drei Tools pro Charakter (=18 Tools insgesamt) mangelt es auch nicht an Vielfalt. Leider kommen einige Tools nur sehr vereinzelt zum Einsatz, andere hingegen werden ziemlich cool genutzt und bisweilen muss man auch mehrere kombinieren. Schade ist es, dass die meisten Rätsel ziemlich einfach sind. Manchmal muss man zwar ein bisschen Herumprobieren, bis man auf die Lösung kommt, aber in der Regel findet man die relativ schnell. Ein paar knackigere Rätsel, bei denen man ein bisschen mehr Nachdenken muss (wie die Millennium Puzzles in Teil 3), hätten hier nicht geschadet.
Leider streckt sich das Spiel sehr dadurch, dass man in viele Dungeons muss, die die Story nur sehr wenig voranbringen und an zwei Stellen im Spiel sogar jeweils vier Türme bzw. Raypoints besuchen muss. An Bosskämpfen wird auch nicht gespart.
Fazit
Das Setting ist gelungen, aber nicht ganz konsequent. Die Welt ist groß und oberflächlich abwechslungsreich, die Dungeons sind das allerdings nicht. Charaktere sind sympathisch, aber nicht besonders tiefgehend charakterisiert. Die Geschichte hat einige tolle Momente, bleibt aber letztlich recht uninteressant und das Gameplay teilt sich in langweilige Kämpfe und nette Rätsel, die aber ihr Potential nicht ganz ausschöpfen.
Insgesamt ein Spiel mit einigen Stärken und einigen Schwächen und für mich wohl der Wild-ARMs-Teil, an dem ich am wenigsten Spaß hatte, auch wenn die Story sich zweifelsohne „größer“ anfühlt als die des vierten Teils und die Charaktere zweifelsohne sympathischer sind als die von Teil 5.
Spielzeit: 34:20h
Wertung: 6/10
Und als Überbrückung zu Tales of Xillia habe ich mal Phantasy Star II angefangen, das ich auch schon bald durchgespielt habe. Eindrücke später! Auf jeden Fall ist es ein sehr grindlastiges Spiel, selbst wenn man in zehnfacher Geschwindigkeit kämpft. ^^
Geändert von Narcissu (06.08.2013 um 18:21 Uhr)
Da ich ja noch nicht so weit bin, kann ich mir auch kein endgültiges Bild von dem Spiel machen, aber du hast da schon die wesentlichen Punkte angesprochen, die auch mir so weit aufgefallen. Exlplizit die Dungeons fand, oder besser gesagt finde ich, bisher auch nicht soo toll. Da gefiel mir der Vorgänger hinsichtlich dem Design irgendwie besser. Dito auch zur Story! Das Spiel hat zwar ein paar echt interessante Storymomente, die muss man sich aber auch erst einmal "erarbeiten"...
Ansonsten machst du mir gerade wieder echt Lust auf das Spiel.Mal schauen, vielleicht spiele ich die Tage mal weiter. Auf die Steampunk Stadt freue ich mich schon.
Tja, wie sieht es denn jetzt mit BoF3 und Arc the Lad 2 aus? Ich nehme an, dass das noch dauern wird?![]()
Geändert von Kynero (06.08.2013 um 16:56 Uhr)
Ich würde j gerne ws zu Wild Arms schreiben, ber ds kleine "A" uf meiner Tsttur streikt heftig und lässt sich nur noch mit Gewlt benutzen, sodss längere Beiträge zur Qul werdenMl sehen wie ich ds beheben knn.
@Kynero: Ja, es gibt immer so ein paar Abschnitte in Wild ARMs 2, die man so als Höhepunkte der Story ansehen kann. Dazu zählt zum Beispiel das Finale von CD1, der Anfang von CD2 und das Ende des Spiels. Zwar gibt es auch meist zwischen den einzelnen Dungeons Story-Dialoge, da man ja immer mit dem Chateau Valeria in Kontakt steht, aber man kommt immer nur in kleinen Stücken voran.
Breath of Fire III und Arc The Lad 2 hab ich nicht vergessen – die will ich beide auf jeden Fall noch spielen, Arc aber vermutlich zuerst. Xillia wird ja nicht ewig in Anspruch nehmen, deshalb hoffe ich, mindestens noch eins der beiden diese Ferien zu spielen.
@Enkidu: Wie kann denn das große A funktionieren, während nur das kleine sich sträubt?Ansonsten schreib einfach immer nur ä statt a.
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