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  1. #11

    Exkurs #4: Ys I: Ancient Ys Vanished


    Ys I startet sehr unvermittelt. Sobald man ein neues Spiel begonnen hat, befindet man sich als der rothaarige Protagonist Adol in einer Stadt. Das war's. Dort kann man dann herumlaufen, mit Leuten reden, in Häuser gehen, sich Ausrüstung kaufen und... nach draußen gehen.

    Auf die Weltkarte sollte man sich auch schnell begeben, möglichst mit ein bisschen Ausrüstung, denn gleich zu Beginn muss man etwas Geld verdienen, um sich voll auszurüsten, da sonst die Story nicht fortschreitet.

    Ich habe natürlich übersehen, dass es ein Menü gibt (ich war mir sicher, ich hätte alle Tasten ausprobiert) und bin unausgerüstet auf die Weltkarte gegangen. Außerdem war ich mit dem Kampfsystem nicht vertraut und bin also sogleich zweimal gestorben. Dann habe ich erfahren, dass man nur mit den Richtungstasten steuert und in die Gegner „hineinlaufen“ muss, um ihnen zu schaden, sie aber nicht direkt konfrontieren darf, weil das nämlich Gegenschaden mit sich bringt. Angriffe von der Seite und hinten sind stärker; wird man selbst von hinten getroffen, erleidet man aber auch enormen Schaden.
    Das alles ist eine Sache von sehr viel Timing, ein bisschen Glück (wohin geht der Gegner als nächstes) und vor allen Dingen schnellem Reaktionsvermögen. Aber hat man den Dreh erst einmal raus, macht es Spaß!


    So, nach dem Level Up sind die Gegner auch schon viel leichter. Und weil es so viel Spaß macht, habe ich Adol gleich noch mehrfach aufgelevelt. Immer noch ohne herausgefunden zu haben, dass es ein Menü gibt (Ausrüstungen hätten mir die ersten Kämpfe sehr erleichtert). Hier übrigens mal eine Übersicht, wie viele Angriffe man braucht, um die ersten beiden Gegnerypen zu besiegen (ohne Ausrüstung):

    Adol Level 1, unausgerüstet
    Gegner 1: 25 (direkte) Treffer
    Gegner 2: unbesiegbar

    Adol Level 2:
    Gegner 1: 5 Treffer
    Gegner 2: 5 Treffer

    Adol Level 3:
    Gegner 1: 3 Treffer
    Gegner 2: 3 Treffer

    Ohne die Story foranzubringen bin ich gleich mal ins neue Gebiet vorgedrungen und habe Adol bis auf Level 9 gebracht. Danach ging's zurück in die Stadt. Dort habe ich herausgefunden, dass es ein Menü gibt, mir bessere Ausrüstung gekauft und bin zur Wahrsagerin Sara gegangen. Nun geht's los mit der Geschichte:


    Gesagt, getan! Übrigens ist mir schon gleich zu Beginn aufgefallen, dass Ys für ein NES-Spiel sehr große Maps hat. Weltkarten gab's damals zwar bei den meisten RPGs, aber bei Ys sind auch die Städte und Dungeons sehr groß, und vor allen Dingen nicht aus vielen kleinen Maps zusammengesetzt. Aus diesem Grund gibt es im Spiel auch nur eine Stadt, ein Dorf und drei Dungeons. Dass Ys merklich kürzer als andere Spiele der Zeit ist, liegt aber nicht unbedingt daran, sondern eher am Action-Kampfsystem, das wesentlich weniger Zeit schluckt als massenhaft rundenbasierte Kämpfe.

    Auf geht's ins nächste Dorf, und dann in ein Berggebiet, und dann in den Schrein. Der drei Stockwerke hat. Die Gegner werden auch immer schlagartig sehr viel schwerer, bringen aber auch massenweise EXP. Aber auch wenn sie schnell zu besiegen sind, sind sie selbst dann noch sehr gefährlich, wenn Adol ein paar Stufen aufgestiegen ist, da sie immer noch sehr viel Schaden machen. Nur wenige Anriffe übersteht man, und anders als auf der Weltkarte regenerieren sich die HP in Dungeons nicht beim Herumlaufen. Was alles extrem viel schwieriger macht. Aber glücklicherweise kann man überall speichern (außer in Bosskämpfen), wodurch man große Schwierigkeiten vermeiden kann.


    Zwei für den Anfang ziemlich harte Bosse, ein Ys-Buch, ein paar seltene Items, bessere Rüstungen und ein befreites Mädchen namens Feena später ist der Dungeon beendet. Adol setzt das Mädchen in der Stadt ab. Sie scheint eine wichtige Rolle in der Geschichte zu spielen, kann sich aber an nichts erinnern. Bei der Tante der Wahrsagerin Sara kann man die gefundenen Bücher lesen, die einen etwas über die Hintergrundgeschichte beibringen.

    Zurück in die Anfangsstadt, um Sara um Rat zu fragen. Dort angekommen ist sie allerdings nicht mehr aufzufinden. Sie wurde von einem verdächtigen Mann getötet (der schon anfangs von NPCs erwähnt wurde), und hat ein weiteres Ys-Buch hinterlassen. Ein paar Abstecher über die Weltkarte später geht's in den zweiten Dungeon, die Mine.


    Die ist gefährlich, den die Gegner dort töten den Spieler abartig schnell, selbst nach ein paar Level Ups. Als ob das nicht genug wäre, ist die Sicht auch noch extrem durch die Dunkelheit eingeschränkt. Das haben die Entwickler humanerweise in späteren Versionen zum Glück geändert. Die Mine ist außerdem ziemlich verschachtelt, mit einigen Stockwerken und verschiedenen Übergängen zwischen den Maps. Kurz vorm Boss hatte Adol schon den maximalen Level erreicht. Durch den gefundenen Heilring ist nun auch HP-Regeneration in Dungeons möglich. Ein Segen!


    Der Boss ist trotzdem noch zu stark, Angriffe fügen ihm keinen Schaden zu. Da hilft nur eine bessere Waffe! Auf geht's, irgendjemand hat doch bestimmt eins zu verschenken, oder? Na ja, fast – es ist am Fuße eines großen Baums vergraben, mit denen Adol nun kommunizieren kann. Mit der neuen Waffe ist der Boss zwar noch immer sehr knackig, aber zumindest besiegbar. Das wäre geschafft, also geht's auf zum letzten Dungeon.



    Der ist noch größer als die Mine. Es ist ein riesiger Turm mit vielen Stockwerken und drei normalen Bossen. Manchmal kommt man auch nicht so einfach weiter: Man muss beispielsweise eine Art giftigen Nebel neutralisieren und den Weg durch ein äußerst verschachteltes Spiegelabyrinth finden (das in späteren Versionen auch sehr stark entschärft wurde). Unterwegs findet man noch zwei Ys-Bücher, und zusammen mit dem Buch vom Boss davor fehlt nur noch eins.

    Und das gibt's beim letzten Boss! Dieser nennt sich Dark Fact und erklärt Adol, warum er ihn töten muss und noch ein bisschen mehr zur Geschichte:


    Was ich zuerst nicht wusste, weil das Spiel das nur relativ kryptisch sagt: Man kann Dark Fact nur mit Silberwaffen besiegen. Und ich wundere mich, warum ich ihm mit maximalen Statuswerten nichts anhaben kann! Anyway, der Boss wäre Geschichte...

    Oh, da musste natürlich noch etwas kommen. Aber was nun? Alles im Raum abgesucht, nichts gefunden. Aber aaaaah, da war ja noch was: Im Spiegellabyrinth gab es einen Spiegel, der ein dunkles Glänzen von sich gegeben hat. Damit muss es doch was auf sich haben! Also versucht Adol nochmal in unzähligen Versuchen, den richtigen Weg zu finden, und gelangt letztlich ans Ziel. Nun geht es auf die Spitze des Turms, ein epischer Schauplatz für den letzten Kampf (das praktisch eine schwierige Version des Kampfes davor ist, aber mit Silberausrüstung locker zu schaffen ist).


    Bei dem toten Körper des Mannes findet Adol das letzte Buch von Ys. Damit kehrt er ins Dorf zurück und bringt der Welt somit Frieden. Nach ein paar Dialogen und einem meiner Meinung nach wirklich tollen Erzählabschnitt, scrollt der Bildschirm langsam und zu schöner Musik an dem großen Turm hoch. Und am Himmel schwebt eine fliegende Insel! Es ist also noch nicht vorbei. Zu noch bessere Musik laufen anschließend die Credits ab, und ich kann Ys zufrieden zur Seite legend, wissend, dass ich Adol bald bei dem zweiten Teil seiner Reise begleiten werde.







    Ys hat mir anfangs ziemlich viel Spaß gemacht. Grafik sieht auch gut aus und die Musik ist bisher das beste, was ich aus der Zeit gehört habe (zusammen mit Final Fantasy). Die späteren Dungeons bestanden durch die extrem gefährlichen Gegner oft aus Save+Load, das gelegentliche Backtracking war etwas nervig und das Spiegellabyrinth hat sehr viel Geduld gekostet. Einige der Bosse waren auch extrem hart. Aber trotzdem war's ein nettes Spiel, und die Abwesenheit von rundenbasierten Zufallskämpfen hat dafür gesorgt, dass ich die Fast-Forward-Taste praktisch gar nicht brauchte. So sollte es sein!

    An einer Stelle wollte das Spiel mich übrigens gehörtig trollen: In einer Schatztruhe gab es einen „Evil Ring“. Nichts gutes ahnend, habe ich ihn mal (nachdem ich gespeichert hatte) ausprobiert, in der Erwartung, er könnte mich verfluchen oder vergiften. Haha, nix da, nach dem Aufsetzen passierte Folgendes:


    (Die Grafikbugs im Menü liegen übrigens am Translationpatch, nehme ich an.)

    Vielen Dank.

    Wertung: 4,5 von 10 Punkten

    Bald geht's weiter mit Ys II: Ancient Ys Vanished - The Final Chapter.
    Geändert von Narcissu (03.03.2013 um 17:59 Uhr)


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