Ja, das Chocobo-Spiel ist auch echt niedlich. Vielleicht erbarmt sich ja irgendwann mal jemand zu einer Fanübersetzung! Wenn du Chocobo Tales mochtest, wirst du das hier auf jeden Fall auch mögen.
Insgesamt gibt es ja eine Menge Chocobo-Spiele, aber die beiden finde ich eigentlich am reizvollsten. Chocobo's Mystery Dungeon interessiert mich prinzipiell auch etwas, aber diese Old-School-Roguelikes, bei denen man in jedem Dungeon und nach jedem Tod wieder bei Level 1 anfängt, schrecken mich dann doch etwas ab. Für DS gibt es ja ein Remake, vielleicht schaue ich mir das irgendwann an. Und während im Westen für PS1 nur Chocobo Racing erschienen ist, ist in Japan ja eine ganze Kollektion herausgekommen, von denen "Dice de Chocobo" später unter dem Namen "Chocobo Land: A Game of Dice" als erweitertes Remake für GBA erschienen ist. Ist quasi ein Brettspiel, vergleichbar vermutlich mit dem aus Birth By Sleep oder mit Monopoly und Itadaki Street.
Das mit dem Pendeln kenne ich, Ende des letzten Jahres und Anfang dieses Jahres war ich auch werktags 2-2,5 Stunden am Tag unterwegs, das summiert sich schnell und dann ist irgendwann nur noch wenig vom Tag übrig.
I am Setsuna juckt mich noch immer in den Fingern, aber es ist noch immer so verdammt teuer.
Die Kritikpunkte scheinen sich bei vielen Spielern zu decken, aber meine Neugier ist da doch viel größer. Hoffentlich ist das Spiel in naher Zukunft in einem Sale und hat dann einen Preis, der auch besser zur Spielzeit passt.
Now I lay me down to sleep, I pray the Lord my soul to keep.
If I should die before I wake, I pray the Lord my soul to take.
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Live Today, Love Tomorrow, Unite Forever.
Ich habe in den letzten drei Tagen ca. 14 Stunden Zwei!! für PSP gespielt. Das ist ein Falcom-Action-RPG, das ursprünglich 2001 erschien. Vielleicht hätte ich lieber zur PC-Fassung greifen sollen statt die PSP-Version zu emulieren. Wenn ich's auf der PSP spiele, sind mir die Figuren echt zu klein und bei ein Spiel mit so schönen Hintergründen macht sich besser auf großem Bildschirm. Mit dem PPSSPP-Emulator sieht es zwar hochskaliert und geglättet ganz ansehnlich aus, aber man merkt die ursprüngliche niedrige Auflösung auf jeden Fall. Nachdem ich aber mit Xanadu Next einige technische Probleme hatte, hatte ich aber keine Lust, viel Zeit zu investieren, um die PC-Version (möglicherweise mit mäßigem Erfolg) zum Laufen zu bringen.
Aaaaanyway, was ich eigentlich sagen wollte: Das Spiel ist super charmant und extrem hübsch, mit süßen Charakterportraits, handgezeichneten Hintergründen und lebendigen Charaktere. Story gibt's nicht viel, das Gameplay besteht hauptsächlich aus Dungeons. Die Kämpfe sind extrem simpel, aber teils dennoch fordernd. Nicht zu vergleichen mit Ys, wo man sich mit dem Gegner einen Schlagabtausch liefert und dabei auch direkt auf ihn reagieren kann. Zwei!! ist viel simpler, und nicht unbedingt besser, da ich oft das Gefühl habe, nur mäßig die Kontrolle zu haben.
Was mich aber am meisten am Spiel stört ist das Level-System. Wie in Odin Sphere levelt man durchs Essen auf, nicht durch die Gegner. Am effektivsten geht das, wenn man viel (10 Einheiten) vom gleichen Essen sammelt und es kombiniert, da bekommt man 50 Prozent mehr EXP. Essen ist zugleich auch die wichtigste Heilquelle in Dungeons.
Aber man levelt einfach viel zu langsam, Grinden ist somit vorprogrammiert. Und das dauert mir einfach viel zu lange. Von Level 8 bis Level 9 brauche ich ca. 1600 EXP, und ein durchschnittliches Food-Item bringt mir aktuell ca. 10 EXP. In einem Dungeon werden aber nur ca. 20 Items von Gegnern gedroppt. Mittlerweile bin ich also bei einem Punkt angelangt, wo ich einen Dungeon mehrfach durchlaufen müsste, um auch nur ein Level zu steigen. Die Gegner in den Dungeons, die meinem Level entsprechen, sind aber gleichzeitig so gefährlich, dass ich das Essen nur bedingt sammeln kann, weil ich vieles direkt konsumieren muss, um mich zu heilen, weshalb die Bonus-EXP meist wegfallen. Da Gegner auch nicht immer Items hinterlassen, sondern auch oft Geld, ist man auch etwas auf Glück angewiesen.
Aktuell habe ich ca. ein Drittel hinter mir, schätze ich, aber wenn die EXP-Kurve weiter so ansteigt, weiß ich nicht, ob ich's wirklich beenden werde. An sich macht das Spiel Spaß und hat auch einen gewissen Suchtfaktor. Einige Gameplay-Probleme, ja, aber prinzipiell mag ich Zwei!! sehr. Nur habe ich keine Lust, so viel Zeit ins Grinden zu investieren, zumal sowohl Dungeons als auch Bosse zunehmend gefährlicher werden.
Vielleicht habe ich noch irgendwelche Gameplay-Komponenten übersehen, oder es gibt ein Grind-Geheimnis oder einen guten Spot, den ich noch nicht kenne.
Zum Spielen auf Japanisch eignet sich das Spiel aber ziemlich gut, da es nicht so textlastig ist. Die Dialoge sind zwar länger als bei Chocobo-Tales, aber da die Auflösung höher ist, kann man die Kanji eigentlich immer erkennen. Bisher habe ich mich nur selten durch Textboxen durchgeklickt, ohne sie wirklich zu verstehen, und mir auch einige Menge Wörter aufgeschrieben.
Ich hoffe, dass, wenn ich nun regelmäßig japanische Spiele spiele, ich sie in absehbarer Zeit schon deutlich stressfreier genießen können werde.
Ich versuche momentan auch wieder etwas auf JP zu spielen, um mein RPG-Vokabular aufzustocken. Habe mir dann natürlich etwas herausgefischt, was sich nicht an viele standards hält. So ist der Magie Stat z.B. 精神力 und Magie Def 呪法防御. Wo ist mein einfaches 魔法? Naja passiert. Darum muss man mal etwas Spiele auf Japanisch spielen.
Ich versuche momentan auch wieder etwas auf JP zu spielen, um mein RPG-Vokabular aufzustocken. Habe mir dann natürlich etwas herausgefischt, was sich nicht an viele standards hält. So ist der Magie Stat z.B. 精神力 und Magie Def 呪法防御. Wo ist mein einfaches 魔法? Naja passiert. Darum muss man mal etwas Spiele auf Japanisch spielen.
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精神力 hat Zwei!! auch gehabt, das scheint nicht so unüblich zu sein. Aber bei Statuswerten etc. ist das ja generell nicht so das Problem, die sind von der Menge ja überschaubar und wenn man einmal weiß, was die bedeuten, reicht das fürs ganze Spiel. ^^
Sooo, ich bin seit vorgestern durch mit Zwei!! und muss meine Meinung im letzten Post revidieren: Man muss überhaupt nicht grinden, und levelt auch so schnell genug. Wenn man jeden Dungeon nur einmal macht, erreicht mal vielleicht nicht das empfohlene Level, aber das ist auch absolut nicht notwendig, da das Spiel nach dem ersten Drittel ohnehin recht leicht ist (fand ich zumindest).
Nochmal kurz zur Spielstruktur: Zwei!! ist effektiv ein Dungeon-Crawler mit Action-Kämpfen. Die Dungeons sind, bis auf ein paar Bonusdungeons, nicht zufallsgeneriert, und enthalten neben Monstern auch ein paar kleine Rätsel, die nett sind, wenn auch nicht übermäßig anspruchsvoll. Darüber hinaus gibt es noch kleinere Hindernisse, die man durch bestimmte Items aus dem Weg räumen kann (z.B. eine Kluft, die man nur mit dem Hook Rope überwinden kann, oder Steine, die man mit Bomben wegsprengen muss). Jeder Dungeon besteht aus drei Stockwerken und ist meist 10-15 Minuten lang. Sehr angenehm. Entsprechend gibt es auch eine recht große Anzahl an Dungeons.
Die Kämpfe sind zunächst extrem simpel, man steuert einen von zwei Charakteren (daher auch der Titel des Spiels) und kann beliebig hin- und herwechseln. Jeder Charakter hat einen normalen Angriff und einen Spezialangriff, weitere Kommandos wie "Abwehren", "Wegrollen" gibt es nicht, und Combos/Chains verschiedener Angriffe im klassischen Action-Sinn gibt es auch nicht. Das ganze System basiert also darauf, Gegner anzugreifen und dabei selbst nicht getroffen zu werden. Etwas Vielfalt bringen bestimmte elementare Kristalle rein, die man im Spielverlauf erhält, und die die Angriffe modifizieren. Das wirkt sich insbesondere auf Pipiros Magie aus, die durch die verschiedenen Kristalle eine ganz andere Form, Stärke und Reichweite bekommt, und natürlich ein anderes Element.
Das Kampfsystem ist weder sonderlich komplex noch sonderlich tief. Dennoch stellen einige Teile des Spiels eine moderate Herausforderung dar, weil man nicht einfach in Gegnergruppen stürmen darf und es hin und wieder auch einige Fallen gibt, auf die man achten muss. In dem Sinne könnte man Zwei!! gewissermaßen als "Brandish light" sehen, wobei sich die Systeme im Kern natürlich doch sehr unterscheiden.
Rein spielerisch hätte Zwei!! definitiv hin und wieder etwas herausfordernder sein können, und wenn man nicht viel levelt, ist es das teils auch. Da man durch Essen levelt, kann man sich auch bewusst einschränken. Der taktische Spielraum ist dennoch irgendwo begrenzt, auch wenn man das Spiel vermutlich theoretisch auch auf Level 1 spielen kann, was zumindest manche Spieler beim Sequel Zwei II geschafft haben.
Die Geschichte ist extrem klischeehaft und ebenso charmant, die Dialoge sind herrlich (insbesondere durch Pipiro, die ein bisschen wie eine Mischung aus Parin von Gurumin und Mint aus Threads of Fate ist), es gibt viel schönen Humor und die Geschichte nimmt selbst nicht immer ganz ernst. Beispielsweise ist ein Antagonist ein katzenartiges Wesen, über das sich die beiden Protagonisten Pokkle und Pipiro lang und breit lustig machen ("ihn als Katze zu bezeichnen wäre eine Beleidigung für alle echten Katzen") – vor seinen Augen natürlich. Der typische Falcom-Charme halt.
Die Optik ist einfach wunderschön, sowohl die handgezeichneten Hintergründe als auch die niedlichen Charaktersprites, die übrigens für jeden Charaktere und NPC in acht Richtungen vorliegen. Auch die Musik mochte ich sehr, obwohl der Soundtrack wenig richtige Highlights hatte. Ich mag diesen Falcom-Stil aber einfach sehr gern, und er ist auch nicht so markant, dass er sich wirklich abnutzen könnte.
Das Ende des Spiels war sehr befriedigend, und die Handlung hatte tatsächlich ein paar ernste Momente und nette Plottwists, auch wenn die jetzt nicht so überraschend kamen. Darauf kommt es hier aber nicht kann. Insgesamt hatte ich an dem Spiel vermutlich mehr Spaß als an allen Ys-Titeln, was sicher zum einen natürlich am Charme liegt (zu den meisten Ys-Spielen konnte ich keine große persönliche Verbindung aufbauen, obwohl ich alle mochte), und zum anderen an der Optik und dem süchtigmachenden, gut portioniertem Gameplay.
Fazit: Zwei!! ist ein unglaublich charmantes Spiel mit wunderschöner Optik, einem tollen Soundtrack und sehr herzlichen und humorvollen Dialogen. Das Gameplay ist simpel, nicht besonders tief, aber dafür sehr eingängig und spaßig und hat mir letztlich sehr viel Freude bereitet. Eine Schade, dass es das Spiel (selbst in fanübersetzter Form) niemals in den Westen schaffte – es ist ein erneuter Beweis dafür, dass fast alle Falcom-Spiele toll sind.
Spielzeit: ca. 30h (wer flüssig Japanisch kann, schafft es auch locker in 20h) Wertung: 7,5 von 10
Kleiner Hinweis: Die PSP-Version ist etwas abgespeckt und enthält einige Minispiele der PC-Version nicht, dafür aber ein (neues?) Boss-Rush-Minispiel. Sie hat außerdem neue Charakterdesigns, die zwar auch niedlich sind, aber meiner Meinung nach insbesondere bei den Facesets nicht so schön sind wie die alten von 2001.
Hier übrigens meine komplette Wörterliste zum Spiel. Insgesamt hätte ich mich noch mehr mit NPC-Texten beschäftigen können, die die meisten hatten auch einiges zu sagen, aber irgendwann ist die Konzentration aufgebraucht. ^^ Die Story-Dialoge waren meistens recht überschaubar, durchschnittlich vielleicht 40-50 Textboxen, aber die längeren waren auch mal 100+ Textboxen lang, wofür ich dann je nach Anspruch des Inhalts und Aufwand des Nachschlagens auch mal eine Weile gebraucht habe. Aber es geht voran!
Mein Lieblingsstück vom Soundtrack ist ein sehr ruhiges:
War Xseed nicht auch dabei irgend ein Zwei Spiel auf Steam zu bringen? Oder war da ne Fanübersetzung in der Arbeit.. iiirgendwas hab ich da im Hinterkopf.
Jedenfalls klingt es durchaus oldschool nett. Sowas muss man wohl aber selbst mal gespielt haben, damit man wirklich weiß wie das Kampfsystem sich so anfühlt.
Vielleicht sollte ich mich auch mal dazu aufraffen solche Art von Post zu machen. Gerade da ich in letzter Zeit ein paar weniger bekannte Rpgs gespielt habe. (Größtenteils weniger bekannt weil JP only + VN hybrid -> 18+ content.. den man zwar ignorieren kann, aber nunja. Vermutlich dadurch auch eh weniger interessant.) Jedenfalls gefallen mir diese Posts, zumindest die über obskure Titel, egal ob ich sie kenne oder nicht.
War Xseed nicht auch dabei irgend ein Zwei Spiel auf Steam zu bringen? Oder war da ne Fanübersetzung in der Arbeit.. iiirgendwas hab ich da im Hinterkopf.
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Es gibt Gerüchte. Die Fanübersetzung zu Zwei II wurde kurz vor Abschluss abgebrochen, mit deutlichem Hinweis darauf, dass jemand (vermutlich XSEED) die Gruppe kontaktiert hat. Das ist allerdings auch sicher schon 1,5 oder 2 Jahre her, und seitdem war es ziemlich still. Was nichts heißen muss, denn bei PC-Veröffentlichungen kann es ja bei XSEED erfahrungsgemäß eine Weile dauern, und sie werden wohl gelernt haben, nichts anzukündigen, das nicht in trockenen Tüchern ist, insbesondere wenn die einzige PC-Programmiererin gut mit Corpse Party und Xanadu Next beschäftigt ist.
Zitat
Jedenfalls klingt es durchaus oldschool nett. Sowas muss man wohl aber selbst mal gespielt haben, damit man wirklich weiß wie das Kampfsystem sich so anfühlt.
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Ja, definitiv. Am Anfang war ich recht ernüchtert, nachdem ich von XSEED Ys gewohnt war. Aber gut, Gurumin ist auch ganz anders als Ys. Und Zwei!! kann man mit beiden nicht so recht vergleichen.
Zitat von Kiru
Vielleicht sollte ich mich auch mal dazu aufraffen solche Art von Post zu machen. Gerade da ich in letzter Zeit ein paar weniger bekannte Rpgs gespielt habe. (Größtenteils weniger bekannt weil JP only + VN hybrid -> 18+ content.. den man zwar ignorieren kann, aber nunja. Vermutlich dadurch auch eh weniger interessant.) Jedenfalls gefallen mir diese Posts, zumindest die über obskure Titel, egal ob ich sie kenne oder nicht.
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Fänd ich cool! Ich lese am auch liebsten über obskure Titel, die im Westen sonst kaum einer spielt. Auf hardcoregaming101.net treibe ich mich ganz gerne rum, die haben oft sehr informative Artikel zu Spielen und ganzen Serien, die hier im Westen fast gänzlich unbekannt sind.
Das Spiel sieht irgendwie nett aus, wie bist du darauf gestoßen?
Es ist schon spannend, hier zwischendurch etwas über Title zu lesen, von denen man noch gar nichts gehört hat und die recht spielbar aussehen.
Kann man sich das Aufleveln so wie in Odin Sphere vorstellen oder funktioniert das nur durchs Essen?
Das hat auf jeden Fall mein Interesse geweckt - vor allem, dass es humorvolle Dialoge (und dann wahrscheinlich auch gut ausgearbeitete Charaktere) gibt, klingt gut.
Das Spiel sieht irgendwie nett aus, wie bist du darauf gestoßen?
Es ist schon spannend, hier zwischendurch etwas über Title zu lesen, von denen man noch gar nichts gehört hat und die recht spielbar aussehen.
Kann man sich das Aufleveln so wie in Odin Sphere vorstellen oder funktioniert das nur durchs Essen?
Das hat auf jeden Fall mein Interesse geweckt - vor allem, dass es humorvolle Dialoge (und dann wahrscheinlich auch gut ausgearbeitete Charaktere) gibt, klingt gut.
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Ich bin drauf gestoßen, weil ich generell Falcom-Fan bin und die ja früher einige hier unbekanntere Titel wie Dinosaur, Brandish, Lord Monarch, Sorcerian, Vantage Master, Zwei!! und so weiter entwickelt haben. Viele davon sprechen mich aber wegen der Genres nicht so an (bin zum Beispiel kein Freund von Simulationen, oder von alten Crawlern im Wizardry-Stil), deshalb hat Zwei!! mich am meisten interessiert. Es ist ist auch noch nicht so alt, deshalb auch gut spielbar. Ein anderer Grund war, dass ich ein Spiel spielen wollte, dass es nicht auf Englisch gibt.
Das Aufleveln kann man ziemlich gut mit Odin Sphere vergleichen, mit dem Unterschied, dass man das Essen nicht selbst kocht oder kauft, sondern nur von Gegnern bekommt. In dem Sinne ist das System also simpler, wobei es selbst in Odin Sphere schon nicht unglaublich komplex war. Ich glaube Princess Crown und ein paar andere Vanillaware-Spiele haben ja auch so ein Essenssystem.
Zu den Charakteren: Ich würde nicht sagen, dass sie gut ausgearbeitet sind, aber man mag sie einfach für ihre Persönlichkeit. Die Story steht bei Zwei!! zwar nicht im Vordergrund, aber man merkt trotzdem, dass das Spiel im Gegensatz zu vielen anderen Vertretern nicht nur einen Alibi-Plot mit zwei Zeilen Dialog nach jedem besiegten Boss liefert, um den Spieler in möglichst viele Dungeons schicken zu können. Es fühlt sich also schon rund an.
In den letzten ~1,5 Wochen habe ich recht viel gespielt. Dragon Quest Builders hat mich quasi für drei Tage fast ununterbrochen an die PS4 gefesselt – an zwei Tagen habe ich 15 oder 16 Stunden gespielt, was mir ehrlich gesagt noch nie passiert ist.
Im Anschluss habe ich Odin Sphere: Leifthrasir beendet, bei dem ich nach Kapitel 2 eine längere Pause eingelegt hatte – anfangs bedingt durch äußere Umstände, aber dann war ich irgendwie raus und hatte immer andere Spiele, auf die ich gerade mehr Lust hatte.
Nun bin ich mit beiden Spielen durch, und beide waren toll! Morgen (vermutlich) geht es dann direkt weiter mit dem nächsten längeren Spiel, World of Final Fantasy!
Da ich zu beiden Spielen schon ziemlich viel geschrieben habe, versuche ich, nicht zu ausschweifend zu werden.
Dragon Quest Builders ist extrem kurzweilig. Es ist unheimlich niedlich, sieht meiner Meinung nach ziemlich toll aus (auch wenn die Block-Optik natürlich irgendwo ihre Grenzen hat), besonders was die Charaktermodelle betrifft, und steht im Gegensatz zu Dragon Quest Heroes auf eigenen Beinen und kommt ohne Cameos aus.
Normalerweise bevorzuge ich RPG-Gameplay, aber da ich Minecraft früher gerne (wenn auch nur für kurze Zeit) gespielt habe, hatte ich auch richtig Lust auf Dragon Quest Builders. Mein Problem mit Minecraft war immer, dass es sich im Einzelspielermodus im Endeffekt wie Zeitverschwendung für mich anfühlte, da es zwar extrem kurzweilig war, herumzulaufen, tausend Dinge einzusammeln und etwas zu bauen, aber auch wenig belohnend und sehr ziellos.
Dragon Quest Builders hat ein Spielziel und das macht für mich einen großen Unterschied. Die Handlung steht zugegebenermaßen eher im Hintergrund, aber sie ist da und man folgt als Spieler einer Reihe von Aufträgen, die das Spiel vorantreiben.
Besonders mochte ich die letzte Welt mit ihrer postapokalyptischen Atmosphäre. Zunächst habe ich übersehen (bzw. nicht gefunden), wo man neue Items bauen kann, und bin mit meinem Standardkram in den Dungeon marschiert. Das war herausfordernd und ich bin oft gestorben, aber tatsächlich auch so langsam vorangekommen. Das Gameplay ist sonst relativ anspruchslos, aber quasi durch mein Eigenverschulden hatte ich dann doch zwei bis drei ziemlich fordernde Stunden.
Das Ende ist nett, einige Bosse im Spiel ziemlich cool und die Welt recht abwechslungsreich. Noch schöner wären mehr Schnellreisemöglichkeiten gewesen, und ein paar mehr Freiheit beim Folgen der Baupläne. Und aus irgendeinem Grund kann man nie mehrere Items zugleich herstellen (nur "1x" oder "so viele wie möglich"), was eigentlich Standard sein sollte.
Unterm Strich ein tolles Kurzweil-Spiel, das aber weder spielerisch noch inhaltlich sonderlich beansprucht, aber alles, was es machen will, ziemlich gut macht. Definitiv mehr als nur ein uninspirierter Minecraft-Klon, aber wer das Gameplay von Minecraft nicht mag, wird natürlich auch mit Dragon Quest Builders nicht warm werden.
Wertung: 7,5 von 10
Odin Sphere: Leifthrasir verändert eine Menge zum Original. Es gibt komplett neue Maps, alle Kämpfe wurden überarbeitet und viele hinzugefügt. Es gibt neue Musik, das Kampfsystem spielt sich ganz anders und viele RPG-Elemente wie z.B. ein umfangreiches Skillsystem wurden hinzugefügt.
Ich hatte viel Spaß an dem Spiel, und viel daran zu loben, aber auch ein paar Dinge zu bemängeln:
Positiv:
Das Spiel sieht absolut umwerfend aus, auf der PS4 noch mehr als auf der PS2. Die Charakterdesigns, die tollen 2D-Sprites, die atemberaumenden Hintergründe und tollen Effekte – ein wahrer Augenschmaus und eines der schönsten Spiele überhaupt! Solange es Spiele wie Odin Sphere gibt, ist 2D noch lange nicht tot.
Die Handlung wird sehr schön und einzigartig erzählt, quasi wie ein Theaterstück, das in Akten aufgezogen ist. Ein bisschen wie ein Shakespeare-Stück in nordischem Setting (beides waren ja auch Inspirationen). Die 2D-Welt ist dabei die Bühne.
Die Dialoge sind toll, das englische Skript exzellent und die Vertonung auch ziemlich gut.
Die Musik ist grundlegend gut, es gibt einige sehr schöne Themen. Sakimotos Arbeit sticht für mich am meisten heraus.
Alle Charaktere sind sympathisch und die verschiedenen Handlungsstränge fließen toll zusammen.
Die Kämpfe sind nun extrem flüssig und lässt verschiedene Spielstile zu.
Das Gameplay ist sehr kurzweilig und durch das Skill-System und die erweiterten Möglichkeiten des Kampfsystems fühlt es sich abwechslungsreicher an als im Original.
Die Gebiete sind bei jedem Charakter unterschiedlich aufgebaut und bieten teils individuelle Interaktionsmöglichkeiten.
Es gibt ein paar versteckte/geheime Maps.
Kochen nun auch unterwegs!
Negativ:
Die Kämpfe sind zu einfach und arten (ganz im Gegensatz zur PS2-Version) schnell in Button Mashing aus, selbst auf "Hard". Das liegt unter anderem daran, dass man auch ohne zu Grinden durchs Essen sehr schnell levelt, und wenn man jedes Gebiet komplett durchläuft, hat man selbst auf "Hard" keine Schwierigkeiten. Ausnahmen sind vereinzelte Bosskämpfe, die jedoch manchmal eher nervig als wirklich schwierig sind, wie etwa der Kampf gegen einen Zauberer, der sich ständig wegteleportiert und in dieser Zeit nicht getroffen werden kann.
Es gibt immer noch zu viel Wiederholung. Jedes Gebiet besucht man mehrmals (wenn auch mit anderem Layout), und fast jeden Boss bekämpft man dreimal oder öfter. Man merkt, dass Vanillaware damals nur begrenzte Ressourcen zur Verfügung hatte.
Leider wiederholen sich viele Musikstücke zu oft und viele sind auch gar nicht so memorabel oder bemerkenswert.
Das Skill-System ist eigentlich viel zu komplex: Die meisten Skills wird man nie (oder nur einmal) nutzen und erst recht nicht aufleveln.
Das Ende ist etwas kurz, ich hätte mir eine etwas längere Abschlussszene gewünscht.
Unterm Strich ist es ein wirklich tolles Spiel, und definitiv zugänglicher als die PS2-Version. Allein für die Optik und die Geschichte lohnt sich ein Durchgang eigentlich schon. Allerdings sind die Kämpfe zwar deutlich kurzweiliger, aber auch kaum fordernd, weshalb sich das Gameplay nicht sehr belohnend anfühlt, insbesondere nicht auf die ganze Spielzeit von 30-40 Stunden gestreckt, wo sich doch einige Elemente wiederholen. Am Ende bleibt Odin Sphere aber ein wunderschönes Spiel, die Optik ist einfach nur ♥.
Wertung: 7,5 von 10
Für beide Spiele habe ich ca. 37 Stunden benötigt, wobei bei beiden dieser Wert eventuell nicht akkurat ist, da Dragon Quest Builders die Spielzeit nicht zählt und Odin Sphere nur tatsächliche "Spiel"zeit berechnet, also keine Zwischensequenzen.
Ich freue mich schon sehr auf 13 Sentinels: Aegis Rim, um das es jetzt ja auch schon mehr als ein Jahr still ist, und werde mir demnächst™ auch mal Muramasa zu Gemüte führen.
Fun Fact: Die Produktion von Odin Sphere und Muramasa hat scheinbar weniger jeweils weniger als eine Million USD gekostet, da Dragon's Crown laut Wiki das erste Vanillaware-Projekt mit einem Budget von über 100 Millionen Yen war. Schon beeindruckend. Aber gut, wenn man jemanden wie George Kamitani hat, der die Hälfte der (nicht-technischen) Aufgaben vermutlich im Alleingang erledigen kann... Afaik hatte Vanillaware damals auch sehr wenige Mitarbeiter; ich glaube nicht, dass an Odin Sphere viel mehr als 20 Leute gearbeitet haben. Hier gibt's übrigens ein interessanter Interview mit dem Programmierer Kentaro Ohnishi.
Ach Odin Sphere... Erinnert mich daran, dass ich auf der Ps2 eigentlich noch die verschiedenen Endkampfkombinationen durchspielen wollte. Vielleicht komme ich irgendwann noch dazu^^
Ich nehme mal an unter Negativ mit Buttom Mashing sind Bosse gemeint? Weil die einfachen Gegner ließen sich ja schon in der Ps2 Version recht einfach umhauen und sobald man ein paar Upgrades hatte, waren die gar keine Gefahr mehr^^
Das mit der vielen Wiederholung stimmt, aber mich hat das nie so gestört. Vermutlich hauptsächlich wegen der Story und weil das Kampfsystem mir mit allen Charakteren Spaß gemacht hat. Die Gefahr von zu viel Wiederholung ist bei so einer Geschichte aus mehreren Perspektiven aber immer da. Aber so wie es sich anhört haben sie ja immerhin ein paar Anpassungen vorgenommen, um das abzumildern. Auch wenn das aufgrund des Aufbaus des Spiels nicht soviel bringt^^
Ich nehme mal an unter Negativ mit Buttom Mashing sind Bosse gemeint? Weil die einfachen Gegner ließen sich ja schon in der Ps2 Version recht einfach umhauen und sobald man ein paar Upgrades hatte, waren die gar keine Gefahr mehr^^
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Beides eigentlich. Normale Gegner natürlich auch, weil die auf Hard ja teilweise auch ein bisschen was aushalten. Im normalen Odin Sphere fand ich manche normalen Gegnerteams übrigens auch recht herausfordernd, aber da habe ich nie gegrindet. ^^
Nun ist's schon wieder mehr als zwei Wochen her, dass ich World of Final Fantasy durchgespielt habe. Unterm Strich war ich vom Gameplay positiv überrascht, von der Story (trotz eher niedriger Erwartungen) hingegen enttäuscht.
Was das Spiel gut macht:
Kampfsystem ist klassisch und motivierend
Das Konzept der Stapel funktioniert gut und bietet etwas Tiefe
Es gibt viele verschiedene Monster
Das Fangen ist abwechslungsreicher als in vielen anderen Spielen
Man kann die Kämpfe (und auch Cutscenes) beschleunigen
Teils ganz brauchbar arrangierte klassische FF-Musik
Dungeons haben einige interaktive Elemente / Rätsel, für die sich ein späterer Besuch lohnt
Es gibt einige nette Geheimnisse
In der Arena kann man schon früh gegen herausfordernde Gegner kämpfen
Insgesamt recht viel optionalen Content
Einige charmante Momente mit klassischen FF-Wesen (z.B. Kaktor)
Insgesamt gute englische und brauchbare deutsche Lokalisierung
Was das Spiel nicht so gut macht:
Lahme, teils umständliche Menüführung mit unnötig langen Effekten
Langsames Kampftempo, wenn man die Kämpfe nicht beschleunigt
Keine Möglichkeit zum Vermeiden der Zufallskämpfe (nur Reduzierung)
Bonusdungeons sind nur zusammengewürfelte alte Maps
Schwierigkeitsgrad (gibt nur einen) im Hauptspiel sehr niedrig
Die vier vorhandenen Minispiele sind wenig spaßig
Story ist fast nur Fanservice, kaum Eigenständigkeit
Alte FF-Figuren verhalten sich teils out of character (Vivi)
Story ist oft ein wirres Aneinanderpappen verschiedener Schnipsel alter FF-Teile
Chibis sehen wirklich nicht schön aus
Tama nervt, und einige andere Charaktere auch
Protagonisten klingen im Englischen deutlich zu alt
Blur/Unschärfefilter wird viel zu stark bei Hintergründen verwendet
Anime-Sequenzen passen nicht zum restlichen Stil
Humor schlägt oft über die Stränge
Viel 4th-Wall-Breaking bei den Monsterbeschreibungen bis hin zu Meme-Referenzen; teils cringy
Hamauzu-Originalmusik ist gefällig, aber absolut nicht memorabel oder bemerkenswert
Manche der Arrangements sind zu sehr verwässert oder zu experimentell
Die beworbene klassische Weltkarte wird kaum genutzt
Flugschiff ist effektiv nutzlos und wird eher wie die Gumi-Jets in Kingdom Hearts verwendet
tl;dr: Fürs Gameplay kann man World of Final Fantasy durchaus spielen, aber es enttäuscht leider auch in vielerlei Hinsicht. Zunächst war meine Meinung nicht allzu negativ, aber je weiter das Spiel fortschritt, umso offensichtlicher war es, dass es wirklich fast reiner plumper Fanservice ist und als eigenständige Geschichte im Gegensatz zu Kingdom Hearts (ab II) nicht ansatzweise funktioniert.