Was mich ja weniger stört, als dass am Ende alles glatt gelaufen ist, ist wie das Ende erreicht wurde. Es hieß von Anfang an die Akteure müssen eine Tür mit einer "9" finden um das Spiel zu beenden. Als sie am Ende dann vor der Tür stehen realisiert der Hauptcharakter irgendwann, "Moment! Das sieht ja gar nicht wie eine 9 aus, das ist ja ein kleines "q" und die einzige Möglichkeit diese Tür zu öffnen, aus welchen Grund auch immer, dass man die Armbänder so einscannt dass in Summe eine 26 rauskommt, was in einem Zahlsystem mit der Basis 27 wiederum ein Q als Zahl ist. Ist ja voll klar! "
Nur blöd dass die Anweisungen von Zero zu Beginn des Spiels ganz klar lauteten dass die Tür eine "9" als Aufschrift haben muss. Vielleicht ist Junpei ja nur blöd und kann auf die schnelle nicht ein "q" von einer "9" beim lesen unterscheiden, aber andererseits kommt er auf so etwas vollkommen abwegiges was überhaupt nichts mit den Regeln des Spiels zu tun hat, bzw scheint ja auch schlauer als die junge Akane zu sein, die zusammen mit ihrem Bruder so etwas aufwändiges geplant hat nur um ein Sudoku Puzzle in der Vergangenheit zu schaffen. Ein SUDOKU! Es wäre doch nicht schwer gewesen ein Rätsel zu stellen was nur mithilfe von Informationen lösen kann, über die Akane gegenwärtig nicht verfügen könnte, aber so wirkt das ganze Szenario vollkommen lächerlich.
Doch das Spiel bricht auch an vielen weiteren Stellen sein eigenes Regelwerk was es aufgebaut hat. So bieten sich für die Türen passenderweise immer die exakt richtigen Charaktere an, denn die Displays mit den Zahlen sollen scheinbar einfach getürkt sein.
So ist Aois angebliche 3 auf dem Armband eigentlich eine 0 (oder war es 9? Schon lange her macht aber keinen Unterschied) und Akanes wirkliche Zahl eine 9, entgegen ihrer Displays.
Nichts was der Spieler jemals hätte vorhersehen können, genau so wie die Armbänder in Wirklichkeit nicht tödlich sind, außer bei den Leuten die es auch tatsächlich verdient haben. Genau so wie das Schiff nicht mitten auf Hoher See, sondern irgendwo mir nichts dir nichts in einer Wüste liegt, was anscheinend kein Charakter gecheckt hat, obwohl die Hitze sie eigentlich eher hätte umbringen müssen, als die nicht tödlichen Armbänder. vielleicht kann man das ja mit guten, funktionierenden Klimaanlagen schönreden, auch wenn diese nirgends erwähnt wurden.
Dieses ganze morphische Felder Zeug war natürlich unglaublich esoterisch, obwohl das Thema interessant war. Muss man es als Spieler einfach mal hinnehmen, dass das Spiel übernatürliche Elemente besitzt, genau so wie man diese ganzen an den Haaren herbeigezogenen doppelten Plottwists einfach mal schlucken muss.
Das wirkt dann am Ende doch alles ziemlich glatt gebügelt und konstruiert, nur damit auch jeder (gute) Charakter das Spiel überlebt. Mir wurde das irgendwann zu viel, ab dem Sudoku hatte ich kaum noch Lust weiter zu machen, weil es dann eher doch zu einer Story mit mehr Herz als Hirn mutiert ist. An und für sich nichts schlimmes, aber man kann damit doch nicht einfach andere wichtige Faktoren unter dem Teppich kehren. Es waren einfach unbefriedigende Antworten auf große Fragen. Die auch anders nicht hätten beantwortet werden können. Ich hatte manchmal das Gefühl, auch wenn es nicht so sein muss, dass der Autor sich beim schreiben irgendwann in eine Sackgasse manöveriert hat und das Zeug im Nachhinein dazu dichten musste, damit am Ende doch noch alles halbwegs Sinn macht, wenn man nicht großartig darüber nachdenkt.