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Bastion
Bastion ist klein, kurz, kurzweilig und schön. Und sicherlich eines der besseren Indie-Spiele der letzten Jahre. Spielen wollte ich es schon lange und im Steam-Sale am Anfang des Jahres habe ich dann auch mal zugeschlagen. Die Handlung dreht sich um die stumme Spielerfigur Kid und wird von einem Erzähler, den man auch selbst trifft, vermittelt, der auch die Gameplay-Passagen kommentiert. Die Welt ist zerstört und es gibt fast keine überlebenden mehr. Kid macht sich auf, um Kristalle zu sammeln, mit denen er die Bastion wiederaufbauen will, um die schreckliche Katastrophe ("calamity") rückgängig oder wahlweise auch permanent zu machen.
Gelobt wurde das Spiel von der Presse ja vielfach für die Grafik, die Musik und den ungewöhnlichen Storytelling-Ansatz . Das kann ich auch nur so unterschreiben, auch wenn ich persönlich die Musik zwar sehr atmosphärisch fand, aber trotzdem kein großes Bedürfnis habe, mir den Soundtrack anzuhören.
Zur Story muss ich sagen, dass ich den Ansatz zwar toll fand, und ebenso die Tatsache, dass man ohne etwas zu wissen in die postapokalytische Spielwelt hineingeworfen wird und im Verlauf erst mehr erfährt, aber dass der Erzähler die ganze Zeit ziemlich monoton spricht und die Handlung selbst eigentlich noch viel kürzer als das eigentliche Spiel ist, fand ich schade. Don't get me wrong, der Erzähler war toll, aber das ganze Spiel hat sich einfach ziemlich gleich angefühlt: Trostlos, und dennoch recht nüchtern erzählt. Die Spielerfigur Kid bekommt leider auch trotz Erzähler nie Persönlichkeit. Richtig gut gefallen hat mir das Ende. Habe den "Beginnings"-Pfad gewählt und habe den Antagonisten gerettet. Gerade das Finale war von der Präsentation sehr cool.
Das Gameplay hat mich überzeugt. Die vielen verschiedenen Waffen sind alle gut nutzbar und es macht einfach Spaß, durch die wunderschönen Welten zu laufen und zu kämpfen. Unterm Strich ist das zwar alles sehr simpel und monoton, aber mir wurde nicht langweilig und im Grunde genommen fand ich jedes Gebiet motivierend. Die Gegner sind auch recht gut balanciert und man kann nicht immer einfach ins Gefecht preschen und hoffen, dass man überlebt. Bloßes Buttonmashing funktioniert meist nicht.
Mein größtes Lob gilt der Optik des Spiels. Einfach wunderschön! Das Charakterdesign finde ich schon toll, aber besonders mag ich die Umgebungen. Dass sich die dann noch während des Spiels vor einem aufbauen, macht es noch schöner.
(Ich sollte hier vermutlich noch mehr über das Gameplay und die Bastion als "Basis" schreiben, bin aber im Moment zu faul dafür. ^^)
Fazit: Bastion ist ein spaßiges, wenn auch sehr simples und eher monotones Action-RPG mit einer dichten und interessanten postapokalytischen Atmosphäre. Die Erzählweise wirkt frisch, aber dennoch ist die eigentliche Handlung meist recht dünn und den größten Teil nimmt das World-Building ein. Das Ende jedoch entschädigt dafür. Grafisch und musikalisch sticht das Spiel definitiv hervor und hat damit zweifelsohne einen hohen Erinnerungswert. Schade nur, dass es während des normalen Spielverlaufs so wenige Höhepunkte gibt – dadurch fühlt sich alles ziemlich gleich an.
7,5 von 10 Punkten für Bastion. (Vielleicht auch 8, bin noch unentschlossen. ^^)
Habe übrigens ca. 6,5 Stunden für das Spiel gebraucht und spiele mit dem Gedanken, wegen der verschiedenen Enden irgendwann einen zweiten Durchlauf zu starten.
Geändert von Narcissu (16.03.2015 um 20:40 Uhr)
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Drachentöter
Wenn dir Bastion ganz gut gefallen hat, solltest du dir vielleicht mal überlegen ob du auch Transistor von demselben Studio spielen willst. Das spiel hat ein Cyperpunk Szenario und die Geschichte finde ich wesentlich atmosphärischer.
Ist natürlich Geschmackssache, aber ich halte es für das bessere Spiel ^^
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Jap, das hab ich schon auf den Schirm.
Warte aber auf ein günstiges Angebot, bevor ich zuschlage. Visuell und vom Setting spricht es mich schon mal sehr an. ^^
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