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Ys Seven
2013 angefangen, jetzt erst beendet. Der Grund ist simpel: Ich war irgendwo in der Stadt, wusste nicht mehr, wo ich hin musste und hatte keine Lust, zu suchen. Vor ein paar Tagen habe ich aber endlich wieder weitergespielt (war ca. 4 Stunden im Spiel drin) und habe das Spiel in ein paar Tagen beendet. Hat Spaß gemacht, war ein nettes Spiel. Wie fast jedes Ys.
Ys Seven macht einiges neu. Es gibt ein Crafting-System, es gibt Spezialangriffe, man farmt Items und hat eine Party. Alles Dinge, die es bisher in Ys nicht oder nur ansatzweise gab. Diese neuen Elemente sind durchaus nett, jedoch stehe ich ihnen etwas skeptisch gegenüber. Die Spezialangriffe sind durchaus cool und nützlich, aber vom Craften und Farmen hatte ich im Spiel nicht viel Nutzen, da die kaufbaren Items oft fast so gut oder besser waren als die, die ich craften konnte. Das Party-System war zwar ganz gut integriert, aber teilweise auch ein bisschen gezwungen (manche Gegner sind immun gegen bestimmte Angriffstypen).
Zwei größere Probleme habe ich mit dem Party-System. Erstens: Dadurch, dass Adol nie allein ist, geht ein Teil der "einsamen" Atmosphäre der Ys-Spiele verloren und es fühlt sich mehr wie ein spaßiges Abenteuer an, und das, obwohl die Geschichte eigentlich recht dunkel ist. Aber das Gefühl, ganz allein zu kämpfen, vermisse ich. Zweitens: Ys ist nie ein Story- oder Charakterspiel gewesen. In Ys Seven gibt es aber insgesamt deutlich mehr Dialoge als in den anderen Spielen. Nur werden die nie interessant. Zwar haben die Charaktere ein bisschen Persönlichkeit, aber Ys Seven bemüht sich schon von Anfang an nicht, die Sache besonders gut oder irgendwie ungewöhnlich zu machen. Daher haben mich die längeren Dialogszenen etwas ermüdet. Manchmal ist weniger mehr. Im Fall von Ys mag ich durchaus die Mythologie hinter der Welt, aber einen Cast verschiedener Charaktere wie in Ys Seven brauche ich nicht. Die Geschichte war leider auch abgesehen vom Ende sehr uninteressant. Es gab eine überraschende Wendung, aber abgesehen davon war es Standardplot, der zusätzlich noch durch fünf Schreine (Erde, Feuer, Wind, Wasser, Mond), die man jeweils zweimal besuchen musste, gestreckt wurde. Da wäre mehr gegangen. Ich hoffe, dass Ys VIII mal wieder etwas interessanter wird, nachdem ich VI und VII von der Geschichte her außerordentlich langweilig fand (V hingegen für die Serie ziemlich gut).
Das Gameplay ist gewohnt schnell und kurzweilig. Die Dungeons sind ganz nett Design, mit kleinen Rätseln und Geschicklichkeitspassagen. Nichts Besonderes, aber nett. Die normalen Kämpfe sind in Ys Seven sehr einfach, die Bosskämpfe schwanken zwischen einfach und fordernd. Die Tatsache, dass man zwar begrenzte, aber doch recht viele Heilitems tragen kann, trägt zum im Serienvergleich eher geringen Schwierigkeitsgrad bei. Wirklich schwierig wird es nie, nur der letzte Kampf ist unter Umständen frustrierend. Es ist aber auch eine selten dämliche Idee, dem Spieler das ganze Spiel freie Charakterwahl zu gewähren und ihn dann im letzten Kampf dazu zu zwingen, alle Charaktere zu nutzen, egal wie gut gelevelt oder ausgerüstet. Ohne Vorwarnung. Das hat mich beim ersten Versuch ungemein frustriert. Sehr, sehr schlechte Designentscheidung.
Gekämpft habe ich übrigens fast immer mit meiner Bogenschützin, meist Aisha. Ging so schön schnell und dadurch, dass man auf Distanz kämpfen konnte, konnte man Schaden besser vermeiden. Adol war die zweite Wahl. Die Strike-Kämpfe hingegen sind einfach langsam und es macht keinen Spaß, mit ihnen zu kämpfen.
Ys Seven hat sogar etwas an optionalem Content. Es gibt ein paar "kleinere" Bosskämpfe und einen Haufen von Sidequests, die aber größtenteils Standardkost sind ("Bringe mir XYZ") und daher eher langweilen. Als nette Timewaster sicherlich zu gebrauchen, aber ich hatte kein großes Interesse daran.
Musik ist wie immer gut. Gab einige wirklich tolle Stücke, darunter die Titel-Musik, die Opening-Musik und einige der Town Themes. Die Feldmusik ist oft Standardkost, was nichts schlechtes ist, aber vieles hört sich gerade bei den neueren Ys-Spielen ziemlich ähnlich an. Grafisch macht das Spiel nicht allzu viel her. 3D-Modelle in dieser Größe sehen auf der PSP leider recht verpixelt aus. Dafür sind die Spezialeffekte aber cool. Ys Seven sieht allgemein nicht schlecht aus, reißt einen aber auch nicht vom Hocker. Quasi wie alle Falcom-Spiele, ^^
Fazit: Ys Seven ist ein weiteres gelungenes Ys-Spiel, das sich von allen bisherigen Teilen (abgesehen von ggf. Celceta) vielleicht am kurzweiligsten spielt. Es ist schnell, motivierend, musikalisch ansprechend, leider aber weniger fordernd und ausgeklüngelt als Felghana, was die Bosse betrifft. Die vielen Neuerungen halten das Spiel frisch, sind jedoch sehr geschmacksabhängig. Charaktere und Geschichte können nicht sehr überzeugen und es wird viel mehr geredet als es einem Ys meiner Meinung nach gut tut. Nicht mein Lieblingsteil der Serie, aber wie fast immer ein spaßiges Erlebnis.
Story |
4.0 |
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Charaktere |
4.0 |
Gameplay |
8.0 |
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Kämpfe |
8.0 |
Optik |
6.5 |
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Musik |
8.0 |
Atmosphäre |
7.0 |
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Spielzeit |
19:40h |
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|
Gesamt |
7.0 |
P.S.: Kann es sein, dass das Charakterdesign in der westlichen Version anders ist als in der Japanischen?
Oder gibt es verschiedene Versionen des Spiels in Japan?
P.P.S.: Fehlen mir nur noch Ys IV: Dawn of Ys und Memories of Celceta, dann hab ich die Serie komplett gespielt. :> (Na ja, außer Ys III, aber das tue ich mir vermutlich nicht mehr an.) Aber es kommt ja bald wieder Nachschub.
Geändert von Narcissu (15.03.2015 um 21:45 Uhr)
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