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  1. #481

    Auf den Spuren der Chocobos


    Einen relativ umfangreichen und experimentellen Ableger der Final-Fantasy-Reihe stellen die Chocobo-Spiele dar. Experimentell insofern, dass verschiedene Genres aufgekundschaftet und zum Teil vermischt wurden. Chocobo Racing ist ein klassisches Rennspiel (duh!), Chocobo's Mystery Dungeon sind Mystery-Dungeon-Spiele (duh!) und das niedliche Chocobo Tales eine Minispielkollektion mit einer Story und RPG-Elementen sowie Sammelkartenkämpfen. Es gibt relativ viele Spiele dieser Sub-Serie, alle unterschiedlich umfangreich und ambitioniert, aber viele der Titel sind in Japan geblieben. Ich habe in letzter Zeit zwei dieser Titel durchgespielt und dazu möchte ich nun ein paar Worte verlieren.

    Chocobo Racing
    Chocobo Racing ist ein ziemlich klassisches Rennspiel, dass sehr an Mariokart erinnert. Es gibt einige verschiedene Fahrer, verschiedene Fähigkeiten und diverse Items, die auf den unterschiedlichen Strecken herumliegen. Das Spiel hat einen kleinen Story-Modus (ca. zwei Stunden lang), in dem man als Chocobo, Mogry, Weißmagier oder anderes FF-Wesen insgesamt neun Rennen fahren muss. Neue Charaktere schaltet man frei, indem man den Story-Modus mehrmals durchspielt. Dazu hatte ich allerdings keine Lust.


    Die Geschichte selbst ist hauptsächlich eines: Niedlich. Viel Spannung kommt selbstverständlich nicht auf, aber die humorvollen wie charmanten Dialoge zwischen den Kapiteln sind recht unterhaltsam. Beim erneuten Durchspielen aber vermutlich weniger. Im Spiel finden sich alle möglichen klassischen FF-Elemente wie Kristalle, Cid, diverse Esper und natürlich bekannte Musikstücke in arrangierter Form. Trotz diverser anderer Spielmodi ist Chocobo Racing nur mäßig umfangreich – in Japan erschien es auch als Teil einer Kollektion, aber den Weg in den Westen fand nur Chocobo Racing.

    Die Rennen selbst sind nicht schlecht, aber sie kommen mir eher wie Genre-Mittelmaß vor. Gefordert wird man im Storymodus bestenfalls auf der letzten Rennstrecke, die durch viele Abgründe plötzlich ziemlich schwierig erscheint, weil alles Davorgewesene in einem bis drei Anläufen zu schaffen war, zumindest für mich, und ich bin kein Rennspiel-Pro. Ein paar der Items sind ganz nett, ein paar sind blöd. Oft gilt: Wenn man ganz vorn ist, wird man das Opfer der meisten Angriffe, was etwas nervig sein kann. Spezielle Fähigkeiten hat jeder der (16?) Fahrer, und diese können immer eingesetzt werden, wenn sich eine Leiste zeitbedingt auflädt. Der Chocobo bekommt einen Speed-Bonus, der Golem kann besser manövrieren, der Schwarzmagier überwindet Hindernisse und so weiter. Nichts Außergewöhnliches. Neben den acht Charakteren, die man im Story-Modus freischaltet, gibt es auch noch Geheimcharaktere wie Squall, Cloud, Bahamut, Aya Brea und Kaktor.

    Chocobo Racing ist ein Spiel, das man mal eben zwischendurch spielen kann. Zu zweit macht es möglicherweise mehr Spaß. Ich selbst fand es ganz unterhaltsam, aber in keiner Hinsicht bahnenberechend. Allerdings habe ich mich nicht mit den anderen Spielmodi (Time Attack, Versus, Gran Prix etc.) beschäftigt. 5 von 10 Punkten.



    Final Fantasy Fables: Chocobo Tales
    Dieses Spiel erschient 2006 in Japan unter dem Titel Chocobo to Mahō no Ehon (Chocobo und das magische Bilderbuch) für NDS, 2007 kam es zu uns. Das lustige ist, dass ich das Spiel sogar schon damals gespielt hatte und vor ein paar Tagen meinen alten, unvollendeten Spielstand herausgekramt hab, weil ich wieder Lust auf das Spiel bekommen habe. In Japan gab es für das Spiel sogar eine Fortsetzung, die leider nicht in den Westen kam. Ich überlege aber, mir das bald zu importieren – teuer ist es nicht.

    Chocobo Tales bietet eines im Überfluss: Minispiele. Denn daraus setzt sich das Gameplay zusammen. Man läuft durch die Welt, treibt die kleine und – wieder einmal – sehr niedliche Geschichte um den dunklen Bebuzzu, die Kristalle sowie den Chocobo und seine Freunde. Kurz beschrieben geht es darum, magische Bilderbücher zu suchen und zu komplettieren und zwischendurch immer mal wieder zu Kartenduellen gegen diverse Gegner anzutreten. Die Bilderbücher haben alle ihre eigenen Geschichten, die eine sehr charmante und schön geschriebene Mixtur aus klassischen (oft grimmschen Märchen) und Final-Fantasy-Wesen sind. Plötzlich werden die drei kleinen Schweinchen von Tomberys heimgesucht, und Rotkäppchen-Chocobo begegnet dem donnernden Ramuh. Wirklich sehr niedlich, und abhängig davon, wie weit man die Minispiele treibt, gibt es auch verschiedene Enden für die Geschichte (man kann immer alle drei erspielen). Die Bilderbücher werden in einem sehr liebevoll umgesetzten Pop-Up-Stil mit bewegenden Bildern präsentiert.


    Jedes Bilderbuch beherbergt ein Minispiel, das man im Übungsmodus allein spielen kann, und im Kampfmodus gegen andere Chocobos. Dabei muss der Heldenchocobo zuerst gegen Statisten („Knastvögel“) antreten, später gegen befreundete Chocobos und am Ende gegen seinen Rivalen. Fünf Level gibt es pro Bilderbuch. Abseits der Bilderbücher gibt es aber noch zahlreiche weitere Minispiele, in denen man nicht gegen Gegner antreten muss. Diese haben – finde ich – oft besonderes Suchtpotential. Ich weiß gar nicht, wie viel Zeit ich damals mit Morbolmatscher verbracht habe, und trotzdem habe ich nie Gold erreicht. Ach ja, als Belohnung für geschaffte Minispiele gibt es entweder Karten oder bestimmte Dinge auf der Karte ändern sich, was neue Orte oder Wege freilegt.

    Die Minispiele nutzen die Funktionen des DS vollkommen aus. Die meisten sind per Touch-Pen zu bedienen, es gibt aber auch welche, die das Mikrofon verwenden. Es gibt insgesamt über dreißig solcher Spiele, Abwechslung ist auf jeden Fall gegeben. Manche können etwas frustrierend sein und die Steuerung ist meistens nicht Optimal, wenn Präzision gefordert wird, aber die Mehrheit der Minispiele macht Spaß. Einige haben ziemliches Suchtpotential, andere rührt man nur ein einziges Mal an. Abseits des Storymodus kann man die Minispiele auch beliebig wiederholen.


    Das Kartenspiel stellt auch einen wichtigen Teil des Spiels dar. Aus Pop-Up-Karten stellt man sich ein Deck mit fünfzehn Karten zusammen, mit dem man dann gegen einen Gegner antritt. Im Spiel heißt es dann immer: Karte gegen Karte. Ein bisschen Taktik ist schon dabei, aber auch eine nicht unwesentliche Portion Glück, da man die Züge des Gegners schlecht voraussehen kann (zumindest beim ersten Spiel). Das Spiel ist auch ganz nett, aber auf Dauer nicht sehr fesselnd und auch nicht sehr tief.

    Chocobo Tales hat tatsächlich auch eine Story. Die ist zwar recht simpel und minimalistisch, aber trotzdem liebevoll präsentiert. Dass das Spiel neben einigen neuen Liedern hauptsächlich von neuen (und guten!) Arrangements bekannter FF-Melodien untermalt wird und nur so FINAL FANTASY schreit, macht es gleich noch attraktiver für jeden Serienfan, insbesondere für die, die die ersten sechs Teile mochten. Am Ende des Tages ist Chocobo Tales auf jeden Fall ein gelungenes und recht motivierendes Spiel, das tatsächlich sogar ca. 15-20 Stunden Umfang besitzt, mit Spielraum nach unten und nach oben. 7 von 10 Punkten.

    Demnächst wage ich mich vielleicht mal an Chocobo's Mystery Dungeon. Schade, dass es nur der zweite Teil in den Westen geschafft hat.
    Geändert von Narcissu (27.05.2014 um 16:40 Uhr)


  2. #482
    Hach ja, Final Fantasy Fables: Chocobo Tales... Ich liebe dieses Spiel, weil's so bunt, knuffig und was Kleines, Feines für zwischendurch ist.

    Die Minispiele habe ich nie alle auf Gold geschafft - manche wie z.B. alle mit diesem Hamster (oder war's 'ne Maus?) waren einfach zu knifflig. Andere dagegen habe ich trotz errungenem Goldrang ewig und drei Tage immer wieder angemacht. Am meisten war ich von diesem Märchen-FF-Mix und dem kruden Humor angetan. Sprüche wie "Hilfe, hilfe, SOS! Bin in Seenot, bin in Stress!" muss man einfach lieben...

    Chocobo's Mystery Dungeon hab ich mal angetestet, aber nach rund 3-5 Stunden Spielzeit, in denen mein Chocobo schon auf der 2. oder 3. Ebene mitsamt allem Equipment abgesoffen ist, hatte ich die Nase voll. Dungeon-Crawler - und wenn sie noch so niedlich sind - sind echt nicht mein Ding.
    BITE ME, ALIEN BOY!

    Spiele gerade: ---
    Zuletzt gespielt: Everlong, Kena - Bridge of Spirits, Culdcept Revolt
    Best games ever: Paper Mario: The Origami King, Tales of the Abyss / Vesperia / Symphonia / Legendia, Professor Layton vs. Phoenix Wright: Ace Attorney, Zelda - Skyward Sword / Ocarina of Time / The Minish Cap, Kingdom Hearts 2, Dragon Quest VIII & XI, Okami, Ace Attorney-Reihe, Ghost Trick, Shadow Hearts - Covenant, Suikoden Tierkreis, Final Fantasy 6, 7, 9 & 12

  3. #483
    Ich nehme auch an, dass Chocobo Racing erst gut wird, wenn man es mit mehreren Leuten spielt. Es hört sich ja echt nicht schlecht an! ^^ So ein Party Rennspiel mit Knuddel und FF(F)aktor. Mario Kart alleine ist ja auch nicht so toll IMO.

    Das Chocobo Tales Spielen mit den Minispielen klingt da schon mal wesentlich interessanter, vermutlich weil da ja auch was "dahinter steckt". Gefällt mir so rein von den Bildern und den Infos her echt gut. Vielleicht schnuppere ich ja auch mal rein.

    Der Mystery Dungeon Ableger spricht mich jetzt auch nicht so an, da er aus heutiger Sicht relativ altbacken ist. Heutzutage wurden diese Art von Spielen ja glücklicherweise weitestgehend modernisiert, was sie auch wesentlich ansprechender macht: Kein Level 1 Downgrade nach dem Ableben! ... Aber okay, du schaffst das schon.

  4. #484
    Das Spielertagebuch ist tief auf der zweiten Seite verschollen – ein Skandal!

    @Choco: Ja, die Reime waren echt toll. Das ganze Spiel ist einfach unheimlich liebevoll geschrieben. :3
    @Kynero: Hab mir jetzt Chocobo's Dungeon auch mal genauer angeguckt, und so sehr bin ich nun auch nicht mehr interessiert. In 2D würde es imo wesentlich schöner aussehen, und das Mystery-Dungeon-Prinzip wirkt auch nicht so spaßig wie ich es aus Pokémon kenne. Na ja, mal sehen.

    Weil ich gerade nichts aktiv Spiele, gibt's hier mal eine Liste mit allen kommenden Releases, die ich mir wohl kaufen werden (mit Ausnahme von SAO, da bin ich mir unschlüssig), mit Vorfreude- und Expectation-o-meter. Ein Nicht-RPG ist auch dabei (Valiant Hearts).



    End of Serenity
    Datum: 24.06.2014
    Vorfreude:
    Erwartung: (eher niedrig)

    Valiant Hearts: The Great War
    Datum: 25.06.2014
    Vorfreude:
    Erwartung: + (hoch bis sehr hoch)

    Sword Art Online: Hollow Fragment
    Datum: Juli 2014
    Vorfreude: (niedrig)
    Erwartung: + (eher niedrig)

    Tales of Xillia 2
    Datum: 19.08.2014
    Vorfreude: (hoch)
    Erwartung: (mittel)

    Ar nosurge
    Datum: 26.09.2014
    Vorfreude: (hoch)
    Erwartung: (mittel)

    Pier Solar HD
    Datum: Q2 2014 (na ja, wohl doch nicht mehr)
    Vorfreude: + (mittel bis hoch)
    Erwartung: + (mittel bis hoch)

    Shin Megami Tensei IV
    Datum: Q3 2014
    Vorfreude: (mittel)
    Erwartung: + (mittel bis hoch)

    Persona Q: Shadow of the Labyrinth
    Datum: 2014 (Herbst?)
    Vorfreude: (hoch)
    Erwartung: hoch)

    Pokémon Omega Rubin & Alpha Saphir
    Datum: November 2014
    Vorfreude: + (mittel bis hoch)
    Erwartung: + (mittel bis hoch)

    Kingdom Hearts 2.5 ReMIX
    Datum: 05.12.2014
    Vorfreude: (hoch)
    Erwartung: + (hoch bis sehr hoch)

    Fantasy Life
    Datum: 26.12.2014
    Vorfreude: (niedrig)
    Erwartung: (mittel)

    Tales of Hearts R
    Datum: Ende 2014
    Vorfreude: (hoch)
    Erwartung: (hoch)

    Brandish: The Dark Revenant
    Datum: 2014
    Vorfreude: + (mittel bis hoch)
    Erwartung: + (mittel bis hoch)

    Trails in the Sky (Steam)
    Datum: 2014
    Vorfreude: (mittel)
    Erwartung: (sehr hoch)

    Trails in the Sky SC
    Datum: 2014 (Hope!)
    Vorfreude: (sehr hoch)
    Erwartung: (highest!)

    Soul Saga
    Datum: 2014?
    Vorfreude: (mittel)
    Erwartung: + (mittel bis hoch)

    Shiness
    Datum: April 2015
    Vorfreude: (hoch)
    Erwartung: (hoch)

    Bravely Second
    Datum: 2015 für uns?
    Vorfreude: (hoch)
    Erwartung: (hoch)

    Persona 5
    Datum: 2015 für uns?
    Vorfreude: (sehr hoch)
    Erwartung: (sehr hoch)

    Tales of Zestiria
    Datum: TBA
    Vorfreude: (hoch)
    Erwartung: (hoch)

    Final Fantasy Type-0 HD
    Datum: TBA
    Vorfreude: (mittel)
    Erwartung: (mittel)

    Final Fantasy XV
    Datum: TBA
    Vorfreude: (sehr hoch)
    Erwartung: (sehr hoch)

    Kingdom Hearts III
    Datum: TBA
    Vorfreude: (sehr hoch)
    Erwartung: (sehr hoch)


    Die Titel, auf die ich mich am meisten freue, sind:
    1. Trails in the Sky SC
    2. Persona 5
    3. Final Fantasy XV
    4. Kingdom Hearts III


    Es sind auf jeden Fall noch so einige Spiele für dieses Jahr auf meiner Liste, weiß gar nicht, ob ich die alle unterkriege.


  5. #485
    Mit Persona 5 und SC stimme ich mit dir überein: Die Vorfreude ist da wirklich gigantisch.

    Ich heule, wenn SC dieses Jahr nicht mehr rauskommt. ... Okay, das wahrscheinlich nicht, aber ich fänd's richtig richtig richtig schade. Freue mich schon wie ein kleines Kind darauf. Selbiges gilt für Persona 5, wo ich wirklich darauf gespannt bin wie sehr sich dieser Teil im Gegensatz zu den vorherigen Teilen entwickelt hat.

    Auf FF XV freue ich mich seltsamerweise auch, auch wenn mich die Reihe in den letzten Jahren ein wenig entäuscht hat. Ich bin zwar kein Schwarzseher, aber so begeistern wie früher wird mich die Reihe wohl nicht mehr können. Aber mittlerweile ist das für mich auch so in Ordnung. XV wird wohl wieder ein guter Teil werden, da das Szenario und alles drum und dran absolut stimmig rüberkommt, was ja eigentlich schon nach einem guten Spiel schreit. Von daher: mal schauen!

    Zu Kingdom Hearts 3 weiß ich bisher noch gar nicht all zuviel, wobei ich Teil 1 und 2 wirklich klasse fand! Da heißt es also auch: mal schauen.
    Good boy. Sometimes.


  6. #486

    End of Serenity


    (Bis auf Wertungen Copy + Paste von meinem JPGames-Review.)

    End of Serenity ist eines dieser Low-Budget-RPGs, von denen es für Mobiltelefone einige gibt. Besonders stark vertreten ist in diesem Sektor der Entwickler Kemco, der auch dieses Spiel entwickelte. Das Besondere an End of Serenity ist, dass es auch auf PlayStation Portable portiert wurde. Natsume brachte das Spiel nun auch zu uns, beziehungsweise will es noch zu uns bringen – bisher ist es nur im US-Store erschienen.

    Die Erwartungen an so einen Titel darf man natürlich nicht allzu hoch ansetzen. Kann man End of Serenity trotzdem als gelungenes Spiel bezeichnen? Lest weiter und erfahrt es.

    Als typische JRPG-Kost…

    …kann man die Geschichte des Spiels bezeichnen. Die gefährliche Technologie einer vergangenen Zivilisation bedroht die Menschheit nun aufs Neue. Mozel, der Anführer einer kriminellen Organisation namens „Underground“, sammelt auf der ganzen Welt sogenannte Atomigems – Überbleibsel der erwähnten Technologie, die ihm am Ende unvorstellbare Macht gewähren könnten. Die Heldengruppe besteht aus fünf Personen: Eril, der „Azurhexe“, dem rothaarigen Händler Yute sowie einem mysteriösen Mädchen namens Kat. Im späteren Spielverlauf gesellen sich noch der alte Mönch Earon und seine Schülerin Kaede hinzu.

    All diese Personen haben ihre eigene Vergangenheit, doch ihr Ziel ist das gleiche: Sie wollen Mozel aufhalten. Die gesamte Geschichte wirkt wenig innovativ, auf der anderen Seite aber angenehm klassisch. Die Charaktere sind nicht sonderlich gut ausgearbeitet, hätten aber noch wesentlich eindimensionaler sein können. Immerhin merkt man, dass die Geschichte nicht nur Mittel zum Zweck ist – nennenswerte Interaktion zwischen den Charakteren, die der Gruppe etwas mehr Profil gegeben hätten, gibt es aber kaum. Auch wenn die arg simple Umsetzung keinesfalls als gut bezeichnet werden kann, hat man immerhin ein bisschen die Möglichkeit, sich in die Charaktere hineinzuversetzen.


    Als typische JRPG-Kost…

    …kann man auch die Welt bezeichnen. Diese besteht aus einer Aneinanderreihung von Städten und Dungeons. Eine Weltkarte verbindet all diese Orte. Die Spielwelt ist eine reine Fantasy-Welt, gekämpft wird mit Schwertern, Speeren, Fäusten und vergleichbaren Waffen – modernere Elemente findet man in der Welt durch die besagte Technologie, die man im Spiel aber hauptsächlich in Form von Gegnern vorfindet. Natürlich gibt es auch reichlich NPCs im Spiel – diese erzählen angenehmerweise auch etwas über die Welt und sind oft eine Bereicherung für das Setting. Als lebendig kann man diese Monologe zwar nicht bezeichnen, aber immerhin reden die NPCs nicht über das Wetter oder ihr Mittagessen.

    Obwohl es eine Weltkarte gibt, hat man im Spiel nur wenig Freiheit. Man kann zwar zwischen alten und neuen Orten nach Lust und Laune hin- und herreisen, später auch per Knopfdruck (bzw. per Item), aber die Handlung ist absolut linear und die Welt ist so klein, dass es so gut wie immer offensichtlich ist, welchen Ort man als nächstes aufsuchen muss. Selbst wenn einem das nicht meistens klar und deutlich gesagt werden würde, müsste man nur ein paar Schritte laufen, um das nächste Dorf oder den nächsten Dungeon von allein zu entdecken. Optionale Inhalte gibt es eigentlich auch, aber dazu später mehr.

    Als typische JRPG-Kost…

    …kann man auch das Gameplay bezeichnen. Die Kämpfe sind fast rein rundenbasiert. Die eigene Agilität beeinflusst zwar theoretisch, wer wie oft am Zug ist, aber das wirkt sich so minimal aus, dass man es nur mitbekommt, wenn man durch Zauber künstlich verlangsamt oder beschleunigt wird. In den Kämpfen kann man angreifen, Fähigkeiten verwenden, sich verteidigen, Items benutzen und mystische Kreaturen beschwören. Diese ähneln sehr den in Final Fantasy typischen Beschwörungen. Jeder Charakter hat eine dieser Beschwörungen und kann mit ihr drei verschieden Fähigkeiten ausführen, zum Beispiel den Gegner angreifen, die Gruppe heilen oder andere positive Effekte herbeiführen.

    Dies reicht leider nicht für strategischen Tiefgang. Das Spiel ist beinahe bis zum Ende extrem leicht, und selbst wenn nicht, wäre es fraglich, wie viel Strategie man aus dem System herausholen könnte. Ein einziger Grund macht die Kämpfe aber doch recht motivierend, nämlich die Geschwindigkeit. Diese kann man im Menü einstellen. „Normal“ und „Fast“ sind die Optionen – „Normal“ fühlt sich allerdings wie Schneckentempo an, während „Fast“ sich sehr angenehm spielt. Man hat das Gefühl, dass hier einfach nur die Framerate erhöht wurde, um das Geschehen zu beschleunigen. Alle Animation im Spiel sind wenig aufwändig. Sie machen zwar optisch nichts her, aber ziehen im Gegenzug die Kämpfe auch nicht unnötig in die Länge.

    Im Spiel levelt man sehr schnell. Zwei bis drei Kämpfe reichen meistens für einen Levelanstieg aus, entsprechend ist es auch nicht schwer, am Ende des Spiels Level 80 erreicht zu haben. Der Level bestimmt natürlich nicht die gesamte Kampffähigkeit der Charaktere. Es gibt nämlich auch noch die klassischen Ausrüstungsgegenstände „Waffe“, „Rüstung“ und „Accessoire“. Waffen und Rüstungen kauft man zumeist in jeder oder jeder zweiten neuen Stadt, Accessoires hingegen findet man in Schatztruhen. Auch Fähigkeiten kann man kaufen – und das sollte man auch, denn die anfänglichen Fähigkeiten werden schnell nutzlos. Kauft man sich immer die aktuellsten Ausrüstungsgegenstände und Fähigkeiten, bietet das Spiel keinerlei Herausforderung.

    Mit dem Gameplay kann End of Serenity natürlich keinen Preis gewinnen. Man ist quasi nur damit beschäftigt von Stadt zu Dungeon zu reisen, und in diesen Dungeons gibt es bestenfalls Schalter, die man betätigen kann – das ganze kann sich nicht einmal „Rätsel“ nennen. Abgesehen davon, beschränkt sich die gesamte Interaktion mit der Umwelt auf das Öffnen von Schatztruhen und der Konversation mit NPCs.

    Das ist aber gar nicht so schlimm. Das Spiel ist zwar extrem einfach gestrickt, aber dadurch, dass es sich relativ zügig spielt, wird es in Kombination mit dieser Einfachheit zu einem recht kurzweiligen Spielerlebnis. Erst gegen Ende des Spiels werden die Kämpfe manchmal etwas anstrengender (auch wenn sie anspruchslos bleiben) – das liegt unter anderem daran, dass die Gegner fast immer zuerst am Zug sind.


    Optionale Inhalte gibt es – durch Mikrotransaktionen

    Moment mal, ein Spiel für PlayStation Portable mit Mikrotransaktionen? Ja, End of Serenity hat diesen Aspekt tatsächlich von der Mobilversion übernommen. Im Spiel gibt es insgesamt sechs optionale Orte – genannt „Forest Flower Park“, „Greenhill Farm“, „Waterscent Park“, „Hermitage of the Fall Winds“, „Billionaire’s Villa“ und „Iron Cradle“ – und all diese Orte kann man im Menü durch sogenannte ESPs (End of Serenity Points) freischalten. Diese kann man zwar auch im Spiel durch das Fangen von Fischen erhalten – einen Punkt pro Fisch gibt es – aber das ist eine ausgesprochen langwierige und stupide Tätigkeit, sodass wohl kaum ein Spieler Lust dazu haben wird, die optionalen Orte auf diese Weise freizuschalten. Diese kosten nämlich meist 150 ESP.

    Im PlayStation Network kann man für circa einen Euro, beziehungsweise US-Dollar 100 ESP erwerben. Je mehr man zugleich erwirbt, desto billiger wird es, allerdings nicht bedeutend billiger. Diese Punkte kann man übrigens nicht nur zum Freischalten optionaler Orte nutzen, an denen man übrigens viele der besten Waffen und Fähigkeiten im Spiel erhält, sondern auch zum Kaufen von Items, zum Beispiel solcher, die die Statuswerte der Charaktere dauerhaft merklich verbessern. Dies ist aber absolut nicht notwendig, um durch das Spiel zu kommen.

    In Anbetracht der Tatsache, dass End of Serenity offensichtlich ein Low-Budget-Titel ist und eine Spielzeit von nicht einmal zehn Stunden besitzt (ohne optionale Inhalte), aber trotzdem 15 Euro kostet, wirken diese Mikrotransaktionen doch arg fehl am Platz. Es sind nicht einmal richtige DLCs, denn man kann diese Orte im Spiel ja tatsächlich vorfinden – nur, wenn man sie betreten will, kommt die Meldung, dass man doch bitte ESPs erwerben soll. Das zieht das Gesamterlebnis des ohnehin schon nicht sonderlich überzeugenden Spiels noch weiter herunter.

    Audiovisuell…

    …ist End of Serenity auch bestenfalls mittelmäßig. Die Grafik im Spiel wirkt recht billig, hat aber trotzdem ihren Charme. Die Charaktermodelle und Umgebungsgrafiken sind sehr schlicht, die Gegnerdesigns sehen bisweilen ganz nett aus (wiederholen sich aber zu oft), und die Charakterportraits sind sogar recht schick. Es gibt unzählige schönere 2D-Titel, aber trotzdem gelingt es End of Serenity, das Spielgefühl der alten Klassiker zumindest ein bisschen einzufangen. Der Soundtrack enthält ein paar schöne, ein paar nervige, aber größtenteils mittelmäßige Stücke, an die man sich nicht lange zurückerinnern wird.
    Lohnt sich End of Serenity?

    Für Liebhaber klassischer JRPG-Kost mit niedrigen Ansprüchen könnte sich End of Serenity durchaus als ganz kleines Spiel für zwischendurch eignen, denn immerhin spielt es sich recht schnell und frustfrei, aber nichts an dem Spiel ist wirklich gut. Entsprechend lohnt es sich auch kaum, dafür 15 Euro, beziehungsweise 15 US-Dollar, auszugeben – besonders, wenn man bedenkt, dass man nochmal zehn Euro, beziehungsweise US-Dollar, draufzahlen darf, um auch alle optionalen Orte besuchen zu können.

    Das klassische Spielgefühl mag zwar ein Anreiz für Fans alter 2D-RPGs sein, aber hinter End of Serenity steckt leider wirklich nur ein innovationsloses Low-Budget-Spiel mit etwas Charme, aber kaum wirklichen Vorzügen. Alles in allem ist das Spiel also wirklich nur etwas für Hardcore-Genrefans, die alles gespielt haben wollen, oder für die Leute, die unbedingt ein kurzes und kurzweiliges RPG für unterwegs brauchen.


    Story 3.5 Charaktere 4.0
    Gameplay 5.0 Kämpfe 5.5
    Optik 5.0 Musik 5.0
    Atmosphäre 5.0 Spielzeit 6:25h
    Gesamt 4.0
    Geändert von Narcissu (17.07.2014 um 19:28 Uhr)


  7. #487
    Okay, war zu erwarten. ^^ Ich merke mir den Titel aber dennoch mal vor, wenn ich genug Geld dafür übrig habe.
    Good boy. Sometimes.


  8. #488

    Ys Origin


    Vor ein paar Tagen habe ich mir im Steam-Sale Ys Origin gekauft. Das Spiel ist älter als man denkt: 2006 erschien es in Japan für den PC, doch im Westen ist es erst 2012 offiziell veröffentlicht worden. Tatsächlich war Ys Origin das letzte PC-Spiel vom Falcom – anschließend wechselten sie auf die PSP, da die Zielgruppe für PC-Spiele in den Jahren immer kleiner geworden war. Zuerst waren sich die Leute von Falcom unsicher, ob das die richtige Entscheidung war, denn The Legend of Heroes: Trails in the Sky verkaufte sich anfangs nur zögerlich, nach einer weile dann aber sehr gut. Mittlerweile ist im Falcom-Team kein einziger dedizierter PC-Programmierer mehr. Aber genug der Geschichte, kommen wir zum Spiel.

    Ys Origin ist... Ys. Es spielt sich wie alle modernen Ys-Spiele: Schnell, motivierend und spaßig. Während die normalen Gegner meistens wenig anspruchsvoll sind, haben es die Bosse häufig in sich. Die Kämpfe erfordern meistens eine besondere Taktik und abhängig vom eigenen Level möglicherweise auch viel Übung. Und vor Allem sind sie sehr cool inszeniert. Ich habe eigentlich nie auf meinem Laptop gespielt, abgesehen von alten Emulatoren, aber Ys Origin lief glücklicherweise selbst bei mir flüssig und ohne Probleme. Ich finde sogar, dass sich Ys Origin von der Steuerung her besser spielt als die PSP-Spiele, wenn man ein Gamepad zur Hand nimmt.

    Die Geschichte von Ys Origin stellt den Prolog zu Ys I & II dar. Man spielt die Nachfahren einiger der sechs Priester oder lernt sie zumindest kennen, begegnet den Göttinnen Feena und Reah und erlebt mit, warum die Welt in Ys I & II so ist wie sie ist und findet auch viele Schlüsselobjekte, die es in beiden Spielen gibt. Das ist für Spieler der ersten beiden Teile ein toller Bonus und auch für mich waren das einige der interessantesten Punkte der Geschichte. Abgesehen davon ist noch erwähnenswert, dass die Protagonisten (man hat die Wahl zwischen zwei bzw. später drei Protagonisten mit unterschiedlichen Kampfstilen, mit denen man den gleichen Inhalt spielt, aber mit leicht veränderter Perspektive) alle sprechen – anders als Adol, der Held aller anderen Ys-Teile. Das hat mir sehr gut gefallen. Abgesehen davon ist die Geschichte aber typischer Ys-Standard: Nette Mythologie, typischer böser Antagonist, nicht viel Charakterentwicklung. Anders als bei den anderen Ys-Spielen spielt Ys Origin aber einzig in einem großen Turm mit 25 Stockwerken. Man trifft daher hauptsächlich die gleichen Charaktere und sieht sonst nicht viel von der Welt. Das ist etwas schade, denn ich hätte gern etwas von "draußen" gesehen.

    Eintönig wird das Spiel aber trotzdem nicht, weil es einfach Spaß macht. Neben EXP erhält man in diesem Spiel auch SP, das man für bestimmte Verbesserungen (Rüstung +, Gegner hinterlassen mehr Items etc.) ausgeben kann. Das ist ein nettes System, aber irgendwie merkt man nicht so viel von den Verbesserungen. Die teuerste bewirkt eine Erhöhung des Bewegungstempos. Ich habe nichts gemerkt.


    Durchgespielt habe ich das Spiel nur mit Yunica (rechts auf dem Bild), die mit einer Axt kämpft, und später zusätzlich mit einem Schwert. Probleme hatte ich höchstens bei einigen Bossen, aber ein bisschen Übung oder ein bis zwei Level Ups haben da schnell einen Unterschied gemacht. Den letzten Boss fand ich sogar verhältnismäßig einfach. Nach Felghana hat Ys Origin aber meiner Meinung nach die zweitbesten Bosskämpfe und ist auch generell eines der besseren Ys-Spiele. Die Musik stimmt auch, aber wird auch Dauer etwas monoton, da man im Laufe des Dungeons viel vom ähnlich klingenden identitätslosen, aber passenden Gedudel hört. Bisweilen gibt es aber auch richtig coole Stücke, z.B. im letzten Abschnitt des Dungeons. Optisch sieht Ys Origin besser aus als die meisten anderen Ys-Spiele – immerhin wurde es auch für den PC entwickelt, der ein bisschen leistungsstärker und vor Allem hochauflösender ist als eine PSP.

    Fazit: Ys Origin ist schnell, motivierend, spaßig und fühlt sich an, wie sich ein Ys anfühlen sollte. Die Handlung ist eine nette Vorgeschichte zu den ersten beiden Spielen. Ansonsten gibt es keine großen Überraschungen. Erfrischend ist, dass man mal nicht mit Adol, sondern mit sprechenden Protagonisten spielt. Die Bosskämpfe sind fordernd und machen viel Spaß, Musik und Grafik können auch einigermaßen überzeugend und das Ende des Spiels ist toll inszeniert. Insgesamt ein sehr spaßiges Spiel mit großen Ys-Bonus!

    Story 5.0 Charaktere 4.0
    Gameplay 8.0 Kämpfe 8.5
    Optik 7.0 Musik 7.0
    Atmosphäre 5.0 Spielzeit 16:30h
    Gesamt 7.0
    Geändert von Narcissu (18.07.2014 um 10:40 Uhr)


  9. #489
    Also einem Punkt kann ich absolut nicht zustimmen. Dass dieses Spiel gute Bosskämpfe hat. Sicherlich die Hälfte laufen ab ala "haha, bin unverwundbar für ne gefühlte halbe Stunde während ich meine blöden pattern Angriffe mache, danach darfst du für 2 Sekunden angreifen!". Das ist kein Kampf, sondern ein schlechter Witz. Den "bullet hell" Boss kann man auch dazu zählen, wenn man ihn besiegen will ohne Schaden zu nehmen. (Gut, dass ich auf normal gespielt habe. Ich hab ihn gezergt, da mir so die Lust vergangen ist..)

    Ys Seven und Celceta haben da VIEL bessere Kämpfe. Da es tatsächlich Kämpfe sind. Es findet ein Schlagabtausch statt! Die gabs natürlich auch in Origins (z.B. so ziemlich alle Menschen), aber imo hat sich der Titel gerade was Bosse anbelangt nicht gut gezeigt. 16 Stunden sind übrigens für einen Char seltsam. Ich bin ja schon ein sehr langsamer Spieler und habe mir sogar einiges an diesen SP für upgrades erfarmt, aber trotzdem laut Steam nur 12 gebraucht. (was alle Zeit im Spiel rechnet, also auch z.B. die Game Over)

  10. #490
    Das, was du beschreibst, trifft aber nicht auf die Mehrheit der Bosse zu. Klar gab es einige, die teilweise unverwundbar waren. Aber es gab einen oder maximal zwei Kämpfe, in denen man die meiste Zeit nur herumstand und ausweichen musste. In allen anderen hatte man in dieser Zeit irgendetwas anderes zu tun, z.B. wie beim letzten Boss, wo man mit gezielten Angriffen eine Barriere zu Fall bringen musste. Klar gab es auch mal kurze Phasen, in denen die Bosse ihre Mega-Angriffe eingesetzt haben und unverwundbar waren. Aber das war nicht die dominierende Eigenschaft dieser Kämpfe. Felghana hatte trotzdem die besseren Bosse, und von dem Spiel wird ja ohnehin oft behauptet, es hätte die besten Bosskämpfe der Serie. Seven und Celceta habe ich nicht gespielt. Das, was ich an den Bossen in Ys aber am meisten schätze, sind fordernde, aber faire Kämpfe, bei denen man das Gefühl hat, dass man selbst schuld ist, wenn man verloren hat. Und solche Kämpfe hatte Origin größtenteils.

    16 Stunden war mein Steam-Counter. Keine Ahnung, ob der auch die Zeit zählt, wenn das Spiel minimiert ist. Das Spiel selbst zeigt nur 12 Stunden, aber mindestens 14 dürften es wohl gewesen sein, wenn man Game Overs und verlorenene Bosskämpfe mitzählt. 16 Stunden halte ich auch nicht für unrealistisch. Die Spielzeit in einem Ys-Spiel kann schon ein bisschen variieren. Viel zu grinden kostet Zeit, und unterlevelt gegen einen Boss zu kämpfen kostet auch Zeit. Ich habe beides hin und wieder getan. Gegen Ende habe ich außerdem alle SP-Items erfarmt, glaube ich. Interessanterweise habe ich bei Ys aber oft eine höhere Spielzeit als der Durchschnittsspieler, was lustig ist, da es bei anderen Spielen sonst genau umgekehrt ist. Für Felghana habe ich z.B. auch 16 Stunden gebraucht, obwohl viele nur 10 bis 12 brauchten. Aber auch da habe ich meinen Spaß mit den Bossen gehabt und saß an mehreren Bosskämpfen eine Stunde oder mehr statt ein paar Minuten in ein Level Up zu investieren.

    Ich fahre gleich drei Stunden Zug, dann kann ich ja mal Ys Seven weiterspielen.
    Geändert von Narcissu (18.07.2014 um 10:44 Uhr)


  11. #491

    Exkurs #17: SaGa 3: Jikuu no Hasha


    SaGa 3: Jikuu no Hasha aka The Final Fantasy Legend III ist der letzte Teil er SaGa-Serie für den GameBoy, und auch in anderen Aspekten verändert sich die Serie, soweit ich weiß, ich der SNES-Äre, ihr Wesen. Das finde ich persönlich gut, denn bei allem, was ich den ersten drei Spielen zu Gute halten muss – besonders, dass sie Neues ausprobieren, teilweise sogar erfolgreich – ist SaGa wohl die Serie, mit der ich am wenigsten warm geworden bin. Vielleicht liegt es am unintuitiven Gameplay mit den teils merkwürdigen Mechaniken, vielleicht liegt es an der GameBoy-Grafik, die mit ihrem Schwarzweiß einfach nicht an den NES herankommt. (Allein daran liegen kann es aber nicht, denn das erste Seiken Densetsu finde ich immer noch toll.)

    Trotzdem ist SaGa 3 meiner Meinung nach mit das beste SaGa-Spiel, in so ziemlich allen Aspekten. Das Gameplay ist angenehmer als bei den Vorgängern. Waffen und Zauber können nun nicht mehr verbraucht werden und es wurden einige nette Komfortfunktionen eingebaut. Die Charaktere sind nun keine generischen Figuren mehr, die man sich zusammenstellt, wobei man fairerweise sagen muss, dass bis auf den Hauptcharakter alle keine wirkliche Rolle in der Geschichte spielen. Die Musik ist auch besser als in der Vorgängern und die Geschichte mit ihren tragischen Momenten und dem ungewöhnlichen Zeitreiseplot kann auch zumindest ein bisschen überzeugen.



    Das macht natürlich immer noch kein gutes Spiel, und als "gut" würde ich SaGa 3 trotz der Vorzüge definitiv nicht beschreiben. Das Gameplay besteht wieder hauptsächlich aus Kämpfen, wobei es in den Dungeons nun sogar einige Sprungpassagen und minimalistische Rätsel (Schalter betätigen, Schieberätsel) gibt. Die Kämpfe sind deutlich angenehmer als im Vorgänger, da die Gegner nicht so schnell so extrem viel stärker werden. Grinden muss man an sich nicht viel, höchstens in den Anfangsphasen des Spiels. Später muss man nur darauf achten, halbwegs gut ausgerüstet zu sein und gute Zauber zu haben, dann erledigen sich die meisten Kämpfe von allein, obwohl Bosskämpfe immer noch gefährlich sein können. Da man aber gegen Ende des Spiels extrem starke Heilzauber für die ganze Gruppe bekommt, gleicht das die starken Bossangriffe gut aus.

    Die Story beginnt damit, dass der Protagonist Arthur seinen Vater suchen will. So ergibt es sich, dass die Gruppe durch Vergangenheit und Zukunft und durch einige verschiedene Welten bzw. Teile der Welt reist und immer wieder neue Dinge erlebt, die alle ein bisschen mit der Hauptstory verbunden sind. Das ist keine hohe Erzählkunst, aber die Zusammenhänge zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sind manchmal schön dargestellt. Der Antagonist ist mal wieder ein typischer evil-just-because-dude, aber bekanntlich ist ja auch der Weg das Ziel, und auf dem Weg zum Finale kommt es zum Beispiel zu einigen tragischen Momenten, die darin gipfeln, dass man in der ersten Phase des letzten Kampfes gegen einen Freund kämpfen muss, der sich den ganzen Kampf über nicht wehrt.



    Aus irgendeinem Grund hat mich das Spiel trotzdem nicht sonderlich motiviert. Das liegt vielleicht aber auch nicht an dem Spiel selbst. Seit Mai sitze ich glaube ich dran, aber oft habe ich auch wochenlang nicht gespielt, obwohl das Spiel mit ca. acht Stunden ziemlich kurz ist.

    Fazit: SaGa 3 macht vieles gut, und ist definitiv besser als die Vorgänger. Es ist natürlich immer noch kein großartiges Spiel und das Gameplay bleibt recht repetitiv, aber durch angenehme Mechaniken, ein paar frische Ideen, einen soliden Soundtrack und einige nette Szenen wird auf jeden Fall klar, dass das letzte GameBoy-SaGa die bisherige Formel stark verbessert hat ohne das Wesen der Spiele im Kern zu ändern.


    Story - Charaktere -
    Gameplay 4.0 Kämpfe 4.0
    Optik 4.0 Musik 6.0
    Atmosphäre 4.5 Spielzeit 7:30h
    Gesamt 4.0

    Und damit kann ich sagen: Ich bin fertig mit den 8-Bit-Spielen! Sicherlich werde ich im Laufe der Jahre nochmal ein, zwei NES-RPGs spielen (Fire Emblem Gaiden fehlt mir noch und im September kommt die Übersetzung zu Megami Tensei), aber im Großen und Ganzen habe ich alle Spiele durchgespielt, die ich durchspielen wollte, was mich etwa anderthalb Jahre gekostet hat. Ein Fazit-Beitrag oder so folgt gleich noch, denke ich.


  12. #492

    Fazit: RPGs vor 1992

    Im Januar des letzten Jahren habe ich aus einer Laune heraus und aus Neugier angefangen, das erste Dragon Quest zu spielen. Damals hätte ich es mir gar nicht vorstellen können, das bei mehreren derart alten Spielen zu tun. Irgendwie fand ich Dragon Quest dann aber doch ziemlich toll und dieser Charme, den das Spiel hatte, hat mich auch bewegt, den Nachfolger zu spielen. Schnell habe ich recherchiert: Welche RPGs gab es den damals zur NES-Zeit überhaupt? Auch heute finde ich noch den einen oder anderen Titel, den ich vorher gar nicht kannte, aber die Liste der Spiele, die ich wirklich spielen wollte, habe ich auf die Titel eingegrenzt, die mir bedeutsam erschienen: Für ihre Serien und vor Allem für das Genre der japanischen RPGs.

    Folgende Spiele habe ich gespielt (bzw. nicht gespielt):

    JP-Release Titel Durchgespielt Spielzeit Wertung
    21.02.1986 The Legend of Zelda 15.02.2013 5:20 5.0
    27.05.1986 Dragon Quest 16.01.2013 6:30 5.5
    14.02.1987 Zelda II: The Adventure of Link - 2:00 -
    26.01.1987 Dragon Quest II 31.01.2013 13:45 4.0
    21.06.1987 Ys I: Ancient Ys Vanished 27.02.2013 8:10 4.5
    11.09.1987 Digital Devil Story: Megami Tensei - 0:30 -
    18.12.1987 Final Fantasy 15.07.2013 11:05 5.5
    20.12.1987 Phantasy Star 22.02.2013 10:05 3.0
    10.02.1988 Dragon Quest III 08.03.2013 17:10 5.0
    24.06.1988 Ys II: Ancient Ys Vanished -The Final Chapter- 27.04.2013 7:15 5.5
    27.12.1998 Final Fantasy II 20.07.2013 12:00 5.5
    21.03.1989 Phantasy Star II 07.08.2013 13:40 3.5
    27.07.1989 Mother 08.03.2014 7:50 3.5
    15.12.1989 Makai Toushi SaGa 28.08.2013 6:10 4.0
    11.02.1990 Dragon Quest IV 18.11.2013 15:35 5.5
    21.04.1990 Phantasy Star III 08.01.2014 9:10 3.5
    06.04.1990 Megami Tensei II - - -
    20.04.1990 Fire Emblem 17.03.2014 15:25 4.0
    27.05.1990 Final Fantasy III 10.05.2014 11:40 4.5
    14.12.1990 SaGa 2: Hihou Densetsu 05.03.2014 9:10 3.0
    29.03.1991 Shining in the Darkness 14.05.2014 13:30 5.5
    26.04.1991 Langrisser - - -
    28.06.1991 Seiken Densetsu: Final Fantasy Gaiden 12.06.2013 7:15 7.5
    13.12.1991 SaGa 3: Jikuu no Hasha 24.07.2014 7:30 4.0

    Alle Spiele mit Ausnahme von Seiken Densetsu habe ich auf Emulatoren gespielt. Daher ist die Spielzeit auch stark relativ dazu zu sehen. Die bei den Action-RPGs dürfte realistisch sein, aber bei den anderen habe ich natürlich in den Kämpfen viel mit Frame Skip / Fast Forward gearbeitet, um mir stundenlanges Grinding zu ersparen. Save States habe ich ebenfalls genutzt, wobei die für manche Spiele gar nicht notwendig gewesen wäre, aber sie haben mir in vielen Situationen Frust erspart. Normalerweise spiele ich Spiele lieber "ehrlich", aber hier ging es mir eher um die Gesamterfahrung als um den Härtetest am Spieler. ^^ Alle Wertungen sind natürlich auch meine persönlichen Wertungen. Einige Spiele, die ich schlechter bewertet haben, haben trotzdem einen größeren Eindruck oder Stempel in der Geschichte zurückgelassen als andere, die besser bewertet sind. Phantasy Star II zum Beispiel.

    Zelda II war mir einfach zu heftig. Es hat mich einfach ungemein frustriert. Ich glaube gut und gern, dass man mit viel Übung gut durch das Spiel kommen kann, aber das ganze System hat mich absolut nicht motiviert, Stunden darin zu investieren, gut zu werden. Ich meine, ich habe ja sogar mir Savestates gespielt, und es hat trotzdem nicht gereicht. Die anderen drei Spiele habe ich nicht gespielt, da es sie nur auf Japanisch gibt. Gerade bei einem Dungeon-Crawler wie Megami Tensei ist das schwierig, zumal ich mich zu der Zeit ohnehin noch nicht mit diesem Subgenre auseinandergesetzt hatte.

    Eine Gemeinsamkeit, die sich all diese Spiele teilen: Sie sind alle recht repetitiv. Nicht im Sinne von "sie machen keinen Spaß", sondern im Sinne von "man macht immer das gleiche, viel Abwechslung gibt es nicht". Auch heute (oder gerade heute wieder) besteht das Gameplay in RPGs zu großen Teilen aus Kämpfen, aber damals war es noch viel extremer. Zum einen, weil die Story viel minimalistischer war, und zum anderen, weil es einfach sonst nicht viel zu tun gab. Die Kämpfe selbst hatten auch alle sehr simple Mechaniken, und man wurde halt entweder durch Aufleveln oder Ausrüsten stärker. Das hat viele Spiele besonders im späteren Verlauf als die Gegner stärker wurden recht langwierig gemacht. Besonders schlimm war das, wenn die Kämpfe selbst so zäh wie z.B. in Mother waren.

    Kommen wir zu ein paar individuellen Verdiensten. Ich erstelle einfach mal kleine Ranglisten für bestimmte Kategorien und nenne danach noch ein paar honorable mentions für bestimmte Verdienste.

    Bester Gesamteindruck

    1. Seiken Densetsu: Final Fantasy Gaiden
    2. Final Fantasy II
    3. Final Fantasy
    4. Dragon Quest IV
    5. Shining in the Darkness


    Höchster Spaßfaktor (Gameplay)

    1. Seiken Densetsu: Final Fantasy Gaiden
    2. Shining in the Darkness
    3. Ys I
    4. Ys II
    5. The Legend of Zelda


    Erwähnenswert: Kein einziges klassisches RPG findet sich in dieser Kategorie. Irgendwie fand ich die fast alle ziemlich schlecht gealtert. Selbst das oft gelobte Final Fantasy III. Lustigerweise hat mir gerade der Dungeon-Crawler Shining in the Darkness unerwartet viel Spaß gemacht. Alles andere sind Action-RPGs bzw. ein Action-Adventure

    Niedrigster Spaßfaktor / Größer Frustfaktor (Gameplay)
    1. Zelda II
    2. Mother
    3. Dragon Quest II
    4. Phantasy Star
    5. SaGa 2


    Über Zelda II habe ich schon geschrieben. Mother war einfach verdammt zäh und spielerisch unaufregend mit vielen langen Zufallskämpfen. Dragon Quest hat auf das Prinzip "Masse vor Klasse" gesetzt und war spätestens ab der zweiten Hälfte arg langweilig. Die Nachfolger haben das trotz des noch größeren Umfangs wesentlich besser gemacht. Phantasy Star hatte Dungeons. Viele Dungeons, und einige fiese. Bei SaGa 2 haben mich einfach die teils extrem starken Zufallskämpfe genervt. Vielleicht hatte ich auch einfach die falsche Party.

    Beste Musik

    1. Seiken Densetsu: Final Fantasy Gaiden
    2. Final Fantasy
    3. Final Fantasy II
    4. Dragon Quest IV
    5. Ys I + II


    Nachträglich halte ich hier auch Phantasy Star II noch für nennenswert, das einige sehr ungewöhnliche, aber richtig coole 16-Bit-Stücke hat.

    Beste Optik

    1. Phantasy Star II
    2. Phantasy Star III
    3. Final Fantasy I + II


    Interessanteste Spielerfahrung
    1. Phantasy Star II
    2. Shining in the Darkness
    3. Mother
    4. Makai Toushi SaGa
    5. Ys I


    Beste Story / Bestes Storytelling / Bestes Szenario

    1. Seiken Densetsu: Final Fantasy Gaiden
    2. Final Fantasy II
    3. Phantasy Star II
    4. Dragon Quest IV
    5. Final Fantasy
    6. Mother


    Größte Wegbereiter + honorable mentions

    • Zelda (große, frei begehbare Welt)
    • Dragon Quest (JRPG-"Genre" aka "light RPGs")
    • Ys I (ARPG-Genre)
    • Final Fantasy I (gut durchdachtes, komplexes Szenario; strategische Vertiefung der Kämpfe)
    • Phantasy Star I + II (Grafik, SciFi-Setting)
    • Phantasy Star II (Charakterentwicklung, Storytelling)
    • Final Fantasy II (Story, Storytelling, Kombination von Gameplay und Story)
    • Final Fantasy III (Gameplay, Jobsystem)
    • Fire Emblem (SRPG-Genre)
    • Makai Toushi SaGa (Experimentierfreudigkeit / Lösen von bewährten Mechaniken)
    • Mother (Setting, Humor)
    • Seiken Densetsu: Final Fantasy Gaiden (Story (!), Gameplay)


    Unterm Strich konnte ich allen Titeln zumindest ein bisschen abgewinnen. Auch wenn viele irgendwann wirklich sehr eintönig wurden, gab es auch viel Schönes zu entdecken und es hat viel Spaß gemacht, das Genre in seinen Kindertagen aufwachsen zu sehen. Wenn man ein Spiel spielt, in dem irgendetwas zum mehr oder weniger ersten Mal passiert, dann macht es das schon rückblickend besonders. Besonders, wenn man bedenkt, dass damalige Spiele, die von winzigen Teams entwickelt wurden, die Bausteine für viele Jahre gesetzt haben. So wirklich spielerisch vielfältiger und experimentierfreudiger wurden die RPGs aber erst in den kommenden beiden Generationen.

    Ich habe mir auch vorgenommen, erst die 8-Bit-Ära bzw. die RPGs vor 1992 zu Ende zu bringen (da waren ja auch schon ein paar 16-Bit-Titel von Sega dabei), bevor ich mit den SNES-Spielen und den anderen RPGs ab 1992 anfange. Denn dort, davon bin ich überzeugt, habe ich noch viel bessere Erlebnisse vor mir. Einige der Spiele habe ich natürlich schon gespielt, meist in anderen Fassungen, aber einen Großteil der vielen SNES-RPGs habe ich tatsächlich nie selbst angerührt, was diese Zeit für mich auch im Moment besonders reizvoll macht. Und damit kann's jetzt losgehen. :>

    Und damit beginnt die nächster Phase meiner Odyssee!
    Geändert von Narcissu (25.07.2014 um 09:25 Uhr)


  13. #493
    Ich kann an einer Hand abzählen, wie viele dieser Spiele ich durchgespielt habe (angespielt aber wesentlich mehr), und eine Aussage zwischen den Zeilen muss ich noch mal unterstreichen: Seiken Densetsu war seiner Zeit wirklich skandalös weit voraus und hat sich vergleichsweise erschreckend gut gehalten. Stellt imho wirklich alles in den Schatten, zumindest in unserem weit gefasten Genre.

    Den Effekt kenne ich in diesem Ausmaß sonst nur von ein paar westlichen PC Spielen (Deus Ex comes to mind).


    Ein klassisches Rollenspiel, reduziert auf den Zauber des alten Genres: Wortgewaltige Sprache. Fordernde Kämpfe. Drei, die einen Drachen töten – und was sie dazu führen mag ...
    Jetzt für 2€ auf Steam, werft mal einen Blick drauf! =D

  14. #494
    Wow, schöne Auflistung und Fazit.


    Aber... so~ schlimm ist Zelda 2 dann doch auch nicht *g*

    Ne, passt schon - man muss sich bei dem Game wirklich durchbeissen und ne gewisse Menge an Frust einstecken können. Und selbst dann ist der Payoff - im Vergleich zu Spielen wie der Souls Reihe - auch eher fragwürdig, da weder die Dialoge besonders gut sind noch die Welt, die man bereist wirklich interessant.

    Von vielen NES RPGs hatte ich tatsächlich nur die Remakes gespielt. FFIII hatte ich die NES Version gespielt und die fand ich im Gegensatz zu I und II auch sehr gut spielbar - bei den letzteren hat es mich einfach zu sehr gestört, dass man gegebenenfalls ins Leere geschlagen hat, wenn der Gegner weg war. RPGs kamen bei mir erst mit dem SNES - beim NES lagen eher Dinge wie Mega Man, Zelda oder Mario in dem alten Kasten

    Dadurch, dass ich Dragon Quest ziemlich negativ gegenüberstehe fallen natürlich schon 4 der "großen" Spiele der Generation weg. Phantasy Star hatte ich auch nie gespielt, obwohl ich das eigentlich mal nachholen wollte. Glaube, Berichte über die horrenden Dungeons waren so eine Sache, die hier negativ ins Gewicht fällt.

    Von Ys sind auch nur die Remakes bei mir gelandet, aber ich glaube mal stark, dass man die ruhig der NES Version vorziehen kann. Die Musik ist einfach kick-ass und gibt in besserer Soundqualität einfach mehr her - und ansonsten bieten die Spiele ja eher rudimentäres Spieldesign, was sich sicherlich nicht *zu* sehr vom Original unterscheidet.

    Seiken Densetsu ist aber wirklich ein tolles Spiel. Ich weiß gar nicht, wie oft ich das durchgezockt habe. Super Mucke, für die Zeit und Hardware eine schöne Story und vielfältige Spielwelt.

    Als Kritik würde ich äußern, dass Zelda 1 zu wenig Beachtung bekommen hat dafür, dass man eigentlich sagen kann, dass es extrem revolutionär war zu der Zeit. Und damit meine ich nicht nur für ein Genre, wie viele andere TItel in der Liste, sondern für Spiele im Allgemeinen. Aber es kann sein dass da nur der Zeldafan in mir spricht
    Geändert von Sylverthas (26.07.2014 um 01:57 Uhr)

  15. #495
    Zelda 2 und schwer?

    Fand ich nie. Ich hatte selbst beim ersten Mal nur dem letzten Boss Probleme. Sonst wars ein recht einfacher Teil. Teil 1 ist da doch weitaus schwerer.

    Dragon Quest: die NES Teile sind IMO zu 100% unspielbar. Nicht nur wegen der Grafik (DQ 4 sieht kaum besser aus als DQ 1) sondern vor allem wegen dem System, dass selbst Aktionen wie durch die Türe gehen eingegeben werden müssen. Sorry, in einem Text-RPG aus dieser Zeit ist das ja noch okay... Ne, da spiel ich doch lieber die Remakes.

    FF 1-3 NES - da stört hauptsächlich dass "ins Leere schlagen". Durchgespielt habe ich alle 3 Teile als NES Version. Nervig war bei 1 vor allem - noch mehr als das ins leere schlagen - dass es nur eine Kampfmusik gab. Was zum Glück in den Remakes anders ist.

  16. #496
    @SaGa 3: Hey, du hast ja gar nichts zu der Grafik gesagt! Ich meine sicher, es ist nur der Game Boy, aber im Rahmen des Möglichen ist mir kein Rollenspiel für die Plattform bekannt, welches mehr aus der Technik herausholen würde. Das übertrifft sogar nochmal ein Stück weit das erste Seiken Densetsu, wenn man mal auf die Details achtet. Alleine die verschiedenen Tiles, oder das Gegnerdesign und die Kampfanimation... Sieht alles schon viel mehr nach den späteren NES und sogar frühen SNES-Spielen aus. Technisch hatte das Spiel irgendwie schon was zu bieten, zumindest für seine Zeit, auch wenn das heute in Rückschau kaum mehr jemandem auffällt ^^
    Zitat Zitat von Narcissu Beitrag anzeigen
    Bester Gesamteindruck
    • Final Fantasy II
    Hey cool! Willkommen im Club der Minderheit, die Final Fantasy II mag *g* Die meisten können das Spiel ja vorrangig wegen des Gameplays überhaupt nicht leiden. Aber ich denke ebenfalls, dass es der mit Abstand atmosphärischste Teil der ersten drei ist und die Handlung ihrer Zeit um einige Jahre voraus war. Auch das Setting, die Charaktere und die Musik hatten mehr zu bieten, als viele dem Teil zugestehen wollen. Und so schlecht oder gar broken fand ich das Gameplay gar nicht mal, zumindest nicht mehr als ich so etwas Final Fantasy XIII attestieren würde

  17. #497
    @Sylverthas: Phantasy Star solltest du lieber nicht anrühren, zumindest nicht bis einschließlich Teil 3. Teil 4 soll aber ziemlich gut sein, auch heute noch. Bei Ys macht es tatsächlich keinen allzu großen Unterschied, welche Version man spielt. Die PSP-Version ist dem Original ziemlich ähnlich, wurde aber an ein paar Stellen verbessert und halt grafisch/musikalisch aufpoliert.

    Zu Zelda: Eigentlich muss ich dir zustimmen, das Spiel verdient im historischen Kontext eine riesige Erwähnung. Besonders, weil es, obwohl es das erste Spiel dieser Art war, tatsächlich erstaunlich gut funktioniert, von ein paar altersbedingten Designentscheidungen mal abgesehen. Der Grund, warum ich es hier nicht so oft erwähnt habe, ist, dass es sich wegen des ganz anderen Gameplays schwer mit den RPGs vergleichen lässt, besonders mit den rundenbasierten. Interessantweise hätten gerade Rätseleinlagen wie bei Zelda geholfen, ebenjene RPGs weniger monoton zu machen.

    @Loxagon: Zelda I ist durchaus auch schwer, aber wirklich heftig fand ich da hauptsächlich zwei Passagen im Spiel mit übertrieben fiesen Gegnern, eine in Level 6 und eine in Level 8. Und Level 9 ist halt generell ein ziemlicher Overkill bis man bestimmte Items gefunden hat, und selbst dann ohne Karte noch ziemlich fies.

    Vielleicht habe ich mich auch einfach nicht genug mit Zelda II beschäftigt. Aber ich fand das Gameplay arg unspaßig und teilweise extrem unfair. Damit meine ich nicht einmal Kämpfe gegen bestimmte Gegner (die zwei Bosse, die ich besiegt haben, waren okay), sondern ganz allgemein das Spieldesign. Zum Beispiel dunkle Tunnel voller Fledermäuse, die einem im Sprung plötzlich begegnen und man fällt in den Abgrund -> tot. So etwas haben die anderen Zelda-Spiele in dieser Form einfach nicht. Ich finde, die Veränderung von 2D-Topview zu 2D-Sideview hat der Serie einfach nicht gutgetan, was ja auch die Entwickler nach Zelda II eingesehen haben (ähnlich ist es ja bei Ys III).

    Das Aktionsmenü bei Dragon Quest ist doch jetzt nicht so schlimm. Es wird erstens von Teil zu Teil immer komfortabler, da bestimmte Aktionen automatisch geschehen, und ein Klick mehr hat noch niemanden umgebracht. Die Kämpfe kann man meinetwegen gut und gern als K.O.-Kriterium für die alten Spiele nenne, aber das Aktionsmenü ist einfach nur etwas umständlich, aber nicht gamebreaking.

    Und das "ins Leere" schlagen ist wirklich eine Sünde vergangener Zeit, die aber so ziemlich alle Spiele damals hatten. Erfordert halt bessere Planung, ist aber im Endeffekt einfach viel zu nervig als dass man das als Argument gelten lassen könnte. Ich bin auch froh, dass das ab der SNES-Zeit so langsam abgeschafft wurde.

    @Enkidu: SaGa 3 sieht sicherlich für ein GameBoy-Spiel sehr schick aus, aber ich finde die allermeisten NES-Spiele einfach deutlich hübscher, weil sie Farbe haben. Das Gegnerdesign ist aber in der Tat erwähnenswert. Das erste, was mir beim Spielen aufgefallen ist: Die ersten Gegner im Spiel sehen schon aus wie welche, die in anderen Spielen im letzten Dungeon angreifen. ^^ In Farbe hätte das Spiel auf dem NES sicherlich richtig schön ausgesehen. Die kleinen Sprung- und Rätseleinlagen fand ich aber toll, so etwas gab es in RPGs vorher fast gar nicht.

    Zu Final Fantasy II: Ich muss sagen, dass gerade dadurch, dass man das Gameplay schön exploiten konnte, das Spiel retrospektiv sehr viel angenehmer wird. Als "broken" würde ich das System auch nicht bezeichnen, nur als arg unausgeglichen, weil es einfach ineffizient ist, gegen Gegner zu kämpfen (zumindest die meiste Zeit des Spiels über), wenn man sich stattdessen auch selbst angreifen kann. Wenn man Final Fantasy II aus moderner Perspektive betrachtet, schälert das die wahren Stärken des Spiels natürlich und die Encounter Rate ist wirklich schrecklich. Aber damals war das Spiel in vielerlei Hinsicht ein Vorreiter, was für mich deutlich das Potential zeigt, dass in dem damaligen FF-Team schon gesteckt hat.


  18. #498
    Schöne Zusammenfassung und allgemein tolle Reviews. Hat mir ein paar schlimme Stunden erspart. Wobei mich überrascht, das viele so kurz (~7h) sind. Gibt mir ein wenig Hoffnung meine 8-Bit Liste abzuarbeiten.

  19. #499
    @Narcissu: Ich weiß, du hast diese Ära nun abgeschlossen und musst auch Prioritäten setzen - ich spiele ebenfalls nicht alles durch, was sich noch so anbieten würde ^^ Aber zwei Empfehlungen, die ich hier irgendwann, irgendwo im Forum schonmal erwähnt habe, möchte ich trotzdem nochmal nennen: Einmal Chronicle of the Radia War (Action-RPG) und einmal Chaos World (traditionell rundenbasiert), beide für den NES und zu beiden gibt es englische Fanübersetzungen. Habe beide mal ein Stück weit angespielt gehabt und mir seither fest vorgenommen, die beiden Spiele noch zu behandeln (ansonsten mache ich auf der Plattform nicht mehr als die drei FFs und die vier DQs).
    Zitat Zitat von Narcissu Beitrag anzeigen
    @Enkidu: SaGa 3 sieht sicherlich für ein GameBoy-Spiel sehr schick aus, aber ich finde die allermeisten NES-Spiele einfach deutlich hübscher, weil sie Farbe haben. Das Gegnerdesign ist aber in der Tat erwähnenswert. Das erste, was mir beim Spielen aufgefallen ist: Die ersten Gegner im Spiel sehen schon aus wie welche, die in anderen Spielen im letzten Dungeon angreifen. ^^ In Farbe hätte das Spiel auf dem NES sicherlich richtig schön ausgesehen. Die kleinen Sprung- und Rätseleinlagen fand ich aber toll, so etwas gab es in RPGs vorher fast gar nicht.
    Natürlich sehen NES-Spiele meistens besser aus, aber SaGa 3 kann ja nichts dafür, dass der Game Boy keine Farben hatte Wobei das auch relativ ist, denn wie gesagt viele der weniger high-profile NES-RPGs haben auch deutlich weniger klar strukturierte Orte und Städte mit Details und Abwechslung als das hier auf dem GB, Farben hin oder her.
    Übrigens hab ich mal von einer interessanten Connection gelesen zwischen SaGa 3 und Final Fantasy Mystic Quest. Teilweise standen bei beiden die selben Entwickler dahinter, und wenn mans weiß fällt das echt auf. Nicht nur durch den Sound (Komponist Ryuji Sasai bei beiden) und einigen Gameplay-Elementen, sondern auch in der Optik. Manche Gegnerdesigns, wo wir darauf schon zu sprechen kamen, wurden in FFMQ quasi übernommen, nur marginal aufpoliert (da hast du deine Farben ^^). Schade dass letzteres Spiel dann nicht so toll geworden ist, da wäre durchaus Potential drin gewesen wenn man bedenkt woher es eigentlich kommt.

  20. #500
    Danke für die beiden Empfehlungen! Die Namen hatte ich schon mal gehört, aber mich danach nie weiter erkundigt. Sehen beide ganz nett aus, die werde ich zu gegebener Zeit mal ausprobieren. Irgendwie sehen fast alle damaligen Spiele vom Menü bzw. Interface aus wie Dragon Quest. xD Ganz abgeschlossen habe ich die Zeit ja eh noch nicht, irgendwann folgt noch Fire Emblem Gaiden, und im September Megami Tensei, und irgendwann vielleicht auch mal Megami Tensei II, sollte das Spiel je übersetzt werden.

    Zu SaGa 3: oO Ich dachte bisher, Kenji Itou macht die Musik, aber ich sehe gerade, dass ich da vollkommen falsch lag. Dabei hat die mir ziemlich gut gefallen, aber Sasai ist ja auch ein begnadeter Komponist. Final Fantasy Mystic Quest habe ich gestern erst bei lilly auf dem SNES gesehen. Bin gespannt, ob ich Parallelen entdecke, wenn ich so weit bin. ^^

    Aktuell spiele ich Soul Blazer (bin schon kurz vorm Ende), und das ist echt ein super Einstieg in die SNES-Ära für mich; macht richtig Spaß und ist einfach nur sehr schön und charment. Gibt auch sicherlich mindestens 50 Titel aus der Zeit, die mich interessieren (allein SNES; wenn man noch Sega-Systeme + GameBoy + GameBoyColor dazuzählt, werden es bestimmt 70 oder mehr). Liste folgt demnächst.


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