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  1. #1
    Hab jetzt mal deine Eindrücke zu Catherine nachgeholt (hier meine ) und fand sie sehr interessant, gerade die Entscheidungen. Großartiger Mechanismus übrigens auch.

    War auf jeden Fall eine Erfahrung das Spiel. Und wir haben nur so gedacht: BITTE lasst Persona 5 ähnlich aussehen. ^^


    Ein klassisches Rollenspiel, reduziert auf den Zauber des alten Genres: Wortgewaltige Sprache. Fordernde Kämpfe. Drei, die einen Drachen töten – und was sie dazu führen mag ...
    Jetzt für 2€ auf Steam, werft mal einen Blick drauf! =D

  2. #2
    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
    Hab jetzt mal deine Eindrücke zu Catherine nachgeholt (hier meine ) und fand sie sehr interessant, gerade die Entscheidungen. Großartiger Mechanismus übrigens auch.

    War auf jeden Fall eine Erfahrung das Spiel. Und wir haben nur so gedacht: BITTE lasst Persona 5 ähnlich aussehen. ^^
    Ich finde deinen Vergleich mit der Traumnovelle sehr interessant. Jetzt wundert's mich auch, dass ich selbst nicht daran gedacht habe. Werde mich, wenn ich zuhause und allein bin, mal genauer dazu äußern. :>

    @Shieru: Cool, danke für die Info, dann werd ich wohl darauf zurückgreifen.


  3. #3

    Tales of Destiny #2


    Nach längerer Pause habe ich in den letzten paar Tagen mal Tales of Destiny weitergespielt. Aufgehört hatte ich nach der ersten Spielhälfte, und die zweite ist etwa genauso lang, abhängig davon, wie viele Nebenaufgaben man macht wohl etwas länger oder kürzer. Bei mir war es etwas weniger, weil ich nur ein paar der Nebenaufgeben gemacht habe. Was ich an meinem Durchgang am meisten bereute, ist, dass ich mir Mary in der zweiten Hälfte nicht mehr ins Team geholt hatte. Irgendwie hatte ich das verplant.

    Ein paar Eindrücke:

    Story, Welt & Charaktere:
    Die Geschichte ist relativ dicht am Genrestandard. Es gibt ein paar Wendungen, aber keine allzu großen Überraschungen, wenn man schon ein paar klassische RPGs gespielt hat. Es sind halt solche Sachen wie "Person A ist der Vater von Person B" oder "Person C war in echt ein Verräter" oder "der Oberantagonist ist in echt gar nicht der Oberantagonist, sondern wurde nur vom Oberoberantagonisten benutzt". Insgesamt war die Handlung nicht schlecht, aber auch nicht sonderlich gut. Tales of Phantasia hat mir wegen der schönen Mythologie besser gefallen, und Eternia mochte ich lieber, weil ich die Präsentation gelungener fand. Das ist übrigens auch einer meiner größten Kritikpunkte am Spiel: Tales of Destiny präsentiert die so liebevoll geschriebenen Dialoge oft nicht angemessen. Es gibt keine Gesichter in den Textboxen, keine Wartezeiten zwischen den Textboxen und die Mimik und Gestik der Charaktere ändert sich während der Dialoge kaum. Das hat schon Final Fantasy IV besser hinbekommen.

    Recht gerne mochte ich den Cast von Tales of Destiny. Die Charaktere waren sympathisch, vielseitig, lebendig und liebevoll in Szene gesetzt, die Swordians haben ebenfalls ihren Teil dazu beigetragen. Dadurch sind oft sehr witzige und charmante Dialoge entstanden. In den ernsthaften Situationen konnte das Spiel nicht ganz so viel punkten, war aber immerhin durchschnittlich. Ganz besonders toll an Tales of Destiny ist die große, lebendige Welt. Auch abseits der Hauptcharaktere gibt es viele Personen in der Welt, die viel Entwicklerliebe abbekommen haben. Die Welt ist vollgestopft mit Leuten, die irgendetwas zu sagen haben – häufig auch etwas, das relevant ist. Es gibt viele kleine Sidequests, die toll sind, und nach jedem relevanten Handlungsereignis ändern die NPCs in den Städten ihre Dialoge. Das merkt man besonders in der zweiten Hälfte. Dort lassen aber leider auch die charmanten Konversationen zwischen den Charakteren etwas nach, weil die Story mehr im Vordergrund steht. Leider ist die gar nicht mal sonderlich lang oder komplex, aber man wird trotzdem durch etliche Dungeons gejagt, um als Vorbereitung irgendwelche Dinge zu finden oder aktivieren.

    Das Ende fand ich auch höchstens durchschnittlich. Es war nett und versöhnlich, aber ziemlich kurz und unbesonders. Am Ende kommen alle Charaktere ein Jahr nach Abschluss der Handlung zusammen, reden zwei Minuten und fertig. Mehr ist das nicht – man erfährt auch keine Details, was mit der Welt nach dem Ende passiert, obwohl sich in dem Jahr ja einiges verändert haben muss.

    Grafik & Musik
    Tales of Destiny ist ein 2D-Spiel mit ein paar Anime-Sequenzen zwischendurch. Bisweilen werden Bilder als Hintergrundgrafiken verwendet, meistens sind es aber normale Maps wie bei Tales of Phantasia. In die Optik des Spiels wurde viel Liebe gesteckt und die Orte strotzen nur so vor kleinen Details. Die 3D-Weltkarte wirkt reichlich unausgereift. Sie sieht nicht sonderlich schön aus, weil alles so komisch verzerrt wirkt, und in horizontale Richtung bewegt man sich wesentlich schneller als in vertikale Richtung. Seltsam. Wirkt alles noch sehr experimentell, die 3D-Weltkarte von Phantasia fand ich da wesentlich ansprechender. Insgesamt finde ich aber die begrenzte Auflösung und Farbpalette der 16-Bit-Spiele ansprechender, weshalb ich auch die aufwändigeren Sprites aus Tales of Destiny nicht so sehr mochte wie die aus Tales of Phantasia. Eternia ist wegen der durchgehend gezeichneten Hintergründe klar mein Favorit, und Phantasia mag ich wohl auch noch etwas lieber als Destiny. Allerdings sehen alle drei Spiele toll aus, das lässt sich nicht bestreiten.

    In einem weniger positiven Licht sehe ich die Musik. Ja, es gab durchaus einige nette Stücke und den Soundtrack würde ich nicht als "schlecht" bezeichnen. Aber es gibt einfach keine Highlights und wieder eine ziemlich hohe dichte unmotivierter Dudelstücke. Darunter leider auch die Präsentation des Öfteren, selbst bei der Rede vor dem letzten Kampf läuft ein Stück, das schon etliche Male vorher verwendet wurde. Motoi Sakuraba und Shinji Tamura haben auch hier wieder einen mittelmäßigen Soundtrack komponiert. Vielleicht etwas stärker als der von Eternia, aber Phantasia fand ich deutlich besser. Ich bin echt froh, dass Go Shiina bei Zestiria mitwirkt.

    Gameplay
    Das Kampfsystem von Destiny ist eine besser funktionierende Version des Phantasia-Kampfsystems. Normale Angriffskombos wie bei Eternia sind noch nicht möglich. Obwohl die Kämpfe teilweise einen recht aufwändigen Eindruck machen, sind sie recht simpel. Im Endeffekt lohnen sich auch nur ein paar Skills wirklich, und mit denen läuft man dann die meiste Zeit herum. Der Schwierigkeitsgrad erschien mir sehr niedrig, selbst der letzte Boss war innerhalb kürzester Zeit ohne Probleme besiegt. Es gab Gegner, die gefährlich werden konnten, aber die allermeisten konnte man sehr schnell durch Spammen immer der gleichen Angriffe in die Knie zwingen. Aus diesem Grund würde ich das Kampfsystem auch noch nicht als wirklich gut ansehen. Es ist recht flott, aber anspruchslos und ohne besondere Raffinessen.

    Aber auch abgesehen von den Kämpfen wird man viel beschäftigt. In den Dungeons, die später sehr komplex werden (aber nur in wenigen Fällen wirklich nerven), gibt es einige Rätsel. Manche sind einfach, manche sind schwieriger, manche sind blöd. Und es gibt Zufallskämpfe. Nicht immer während der Rätsel, aber doch während der meisten. Das empfand ich nicht als so schlimm wie bei Phantasia, aber angenehm war es trotzdem nicht. Es gibt aber auch eine Reihe von Minispielen mit NPCs in den Dörfern und Städten – Arenakämpfe, ein Wettrennen, ein Zahlenspiel und mehr solcher Sachen. Die sind ganz spaßig. Nicht weltbewegend, aber in ihrer Masse machen sie schon einen Teil des Spiels aus. Sehr merkwürdig fand ich, dass manche Truhen ihren Inhalt ändern, wenn man sie beim ersten Mal nicht öffnet, sondern bis zu einem bestimmten Punkt im Spiel wartet. Das ist eine, wie ich finde, eher ungünstige Designentscheidung, weil man auch nichts davon mitbekommt.

    Die Freiheit im Spiel ist zu Beginn recht gering, wächst aber stetig weiter. Ein Schiff bekommt man erst recht spät, ein Luftschiff erst ganz am Ende. Das macht das Reisen über die Weltkarte etwas mühselig, aber irgendwann kann man in einer Nebenquest ein Tricycle (Dreirad) bekommen, mit dem man sich zwar nur langsam fortbewegen kann, aber das Zufallskämpfe auf der Weltkarte unterbindet. Dass Tales of Destiny zu wenig Abwechslung bietet, kann man definitiv nicht behaupten. Im späteren Spielverlauf werden die Dungeons zwar etwas mühseliger und manche Rätsel sind nicht gerade intuitiv, aber es gibt Schlimmeres.

    Fazit: Tales of Destiny ist ein sehr lebendiges Spiel mit sehr viel Inhalt. Es gibt so viele Details und optionalen Inhalt, dass man es wirklich mehrfach durchspielen muss, um alles gesehen zu haben. Die Charaktere sind sympathisch und liebenswert und die Dialoge charmant und schön geschrieben. Wer gern entdeckt, könnte sehr viel Spaß an dem Spiel haben. Die Geschichte ist allerdings trotz der komplexen Ausgestaltung der Welt nicht mehr als Standardkost und auch die Umsetzung ist nicht allzu gut gelungen, weshalb das Spiel im emotionaler Hinsicht nicht richtig überzeugen kann. Erschwerend hinzu kommt ein mittelmäßiger Soundtrack. Insgesamt sehe ich Tales of Destiny aber trotzdem als gutes und sehr umfangreiches Spiel an.


    Story 6.0 Charaktere 7.0
    Gameplay 7.0 Kämpfe 6.0
    Musik 5.0 Atmosphäre 7.0
    Spielzeit 28:15h Gesamt 7.0
    Geändert von Narcissu (05.05.2014 um 23:28 Uhr)


  4. #4
    Ich bin auf guten Kurs, Beyond The Beyond zu beenden! Nach 18 Stunden bin ich laut Walkthrough bei Punkt 36 von 51. Und es ist immer noch so furchtbar wie vor zehn Stunden. Ich habe jetzt ein Schiff und sogar im Wasser kommt es alle paar Schritte zu Zufallskämpfen. \o/

    Ich geh mal wieder 'ne Runde spielen. Und danach mache ich zur Erholung Unizeugs.

    Oh wait...


  5. #5
    Ich spüre einen Hauch von Aggression gegenüber einem sehr klassisch angehauchten PsOne-RPG, welches zwar ganz gute Ansätze hat, doch im Großen und Ganzen leider - zurecht - in Vergessenheit geraten ist und zur damaligen Zeit kaum Beachtung gefunden hat. Ich habe dieses Spiel nebenbei erwähnt zweimal spielen müssen, da ich bei meinem ersten Durchgang zu früh aufgestuft habe und so beim Endboss derbe Probleme hatte. Als ich diese Hochstufung beim zweiten Durchlauf etwas später anging und ich zum Boss kam, staunte ich, wie einfach dieser doch sein kann. Zwischen den beiden Durchgängen lagen im Übrigen mehrere Jahre.
    Ich hatte stellenweise sogar Spaß mit dem Spiel. Wobei ich mich grad nicht dran erinnern kann, ob dies an der Story lag. Ich tippe aber mal ganz stark auf ein "nein"...
    Geändert von Angel|Devil (02.05.2014 um 17:04 Uhr)

  6. #6
    Ich habe auch ein wenig Spaß an dem Spiel. Ich will es nur nicht zugeben. Ein paar Dinge macht Beyond The Beyond nämlich tatsächlich richtig. Man merkt deutlich, dass das Spiel der spirituelle Vorgänger von Golden Sun ist – nur ist Golden Sun halt auf ganzer Linie besser. Von der Kampfgrafik über die Rätsel bis hin zu den verfluchten Waffen – Camelots RPG-Anfänge haben sich durch ihre ganze Geschichte gezogen. Nur fühlt sich Beyond The Beyond leider an wie ein Spiel, das in der NES-Zeit entstanden ist, und das ist das größte Problem. Leider hat es auch keine großen Stärken. Ich hätte vielleicht mehr Lust gehabt, die Welt zu erkunden, wenn nicht alle fünf Schritte Gegner angreifen.

    Allerdings bin ich nun kurz vor dem Ende und muss sagen, dass sich das Spiel recht frustfrei spielt, wenn man sich in den Dungeons strikt an eine Komplettlösung hält. Manche Dungeons sind auch so in Ordnung, aber andere wiederum sind einfach absolut nervige Labyrinthe. Darin sehe ich auch den einzigen Schwierigkeitsgrad im Spiel: Die Kämpfe sind an sich einfach, aber in der Masse ist es einfach ein Kampf gegen die Ressourcen. Ich habe allerdings immer haufenweise Magic Potions dabei, und die sind der Schlüssel zum Erfolg.


  7. #7

    Beyond The Beyond


    Noch gestern habe ich die letzten Stunden von Beyond The Beyond gespielt. Die liefen ungefähr so ab wie die Stunden davor, nämlich relativ frustfrei und komplett nach Komplettlösung. Der letzte Dungeon wäre sicherlich auch locker ohne Lösung möglich gewesen, aber das hätte sehr viele zusätzliche Kämpfe bedeutet. Trotz des leichten Schwierigkeitsgrades wollte ich lieber darauf verzichten. Erst kurz vor dem Ende habe ich erstmals die "Resist Jewels" benutzt, die den Schaden durch magische Angriffe um die Hälfte reduzieren – durch einen Bug sogar permanent. Hätte ich ruhig mal früher machen sollen. ^^ Anyway, der letzte Kampf war entsprechend leicht, und eigentlich schon ziemlich langweilig, weil jede Runde ungefähr gleich ablief und der Boss ja auch nur einen bzw. zwei Angriffe beherrschte. Belohnt wurde ich für die Mühe allerdings mit einem Ende genau nach meinem Geschmack – man sieht noch einmal alle Charaktere und die ganze Welt, und die Geschichte endet mit einer schönen Aufbruchsstimmung. Ein positiver Abschluss sorgt auch immer für einen positiven letzten Eindruck. Einige Leute meinten, dass Beyond The Beyond offen endet und evtl. ein Sequel geplant gewesen sein könnte. Das finde ich nicht unbedingt – für mich wirkt das Ende recht abgeschlossen, auch wenn es nicht alle Fragen klärt und mit einem neuen Aufbruch endet.

    Ein paar gesammelte Eindrücke zum Spiel:

    Story
    Sehr klassisch, recht minimalistisch. Es gibt ein paar etwas längere Szenen/Dialoge, aber meistens wird alles sehr kurz und bündig dargestellt. Die Story selbst ist Genrestandard ohne Innovation, und im Grunde genommen ziemlich langweilig, aber auch ein bisschen liebenswert. Ein paar kleinere Wendungen reißen nicht vom Hocker und sind auch nicht ungesehen, werten die Geschichte aber insgesamt auf. Das Setting ist ebenfalls sehr klassisch, viel Abwechslung gibt es nicht. Die meisten Städte fühlen sich recht ähnlich an, aber die Vielzahl an Dörfern und Städten ist positiv hervorzuheben. Die Wüstenstadt später im Spiel hat mich positiv an die Atmosphäre in Lordlake (Suikoden V) erinnert.

    Die Story wird im Verlauf nicht unbedingt ansprechender. Gegen Ende gibt es kleinere Lichtblicke, aber mindestens die Hälfte des Spiels ist eine Fetchquest, um a) Samsons Fluch zu brechen und b) fünf Steintafeln zu sammeln. Die Charaktere sind nur sehr elementar dargestellt, viel Persönlichkeit haben sie nicht und ihre Beziehungen zueinander erleben keine Entwicklung. Es gibt vier optionale Charaktere, aber auch die spielen mit einer Ausnahme kaum eine Rolle in der Geschichte. Das Ende ist schön und zufriedenstellend.


    Gameplay
    Sehr hohe Encounter Rate, langsame und langweilige rundenbasierte Kämpfe. Das Hämmern auf die X-Taste vor Angriffen sorgt für eine höhere Chance auf kritische oder doppelte Treffer bzw. bei gegnerischen Aktionen für ein Abwehren oder Kontern. Die klassische Angriff-Abwehr-Zauber-Flucht-Kommandopalette ist vorhanden, physische Spezialfähigkeiten gibt es keine. Neben HP gibt es noch LP – diese sorgen dafür, dass ein Charakter "wiederbelebt" wird, falls seine HP auf 0 sinken. Sind auch die LP aufgebraucht, bleibt der Charakter kampfunfähig. Ein schöner Ausgleich für die teilweise fiesen Kämpfe.

    Die einzelnen Kämpfe haben einen eher niedrigen Schwierigkeitsgrad. Unverhältnismäßig stark sind Zauber von Gegnern, die die ganze Gruppe treffen und teilweise 50% der HP abziehen. Gegnertypen wiederholen sich, aber eine gewisse Auswahl ist da. Durch die vielen Zufallskämpfe sind sowohl Dungeons als auch der Gang über die Weltkarte schnell nervig.

    Es gibt zahlreiche Rätsel in den Dungeons. Diese sind teilweise durchaus einfallsreich. Manchmal sehr simpel, manchmal etwas komplizierter. Oft extrem fies und frustrierend, noch öfter potentiell nett, aber durch die vielen Unterbrechungen durch Kämpfe schwer zu genießen. Das Interface ist extrem rückständig (Menü wie in den Dragon Quests für NES), ebenso das Speichersystem (Speichern nur in Kirchen). Darüber hinaus wurde auch das Klassensystem aus Dragon Quest III übernommen. Das umständliche Interface kann aber durch Drücken der Schultertasten umgangen werden, die entsprechend Shortcuts für "Talk" und "Search" sind.

    Ansonsten: Es gibt etwas optionalen Inhalt. Einen optionalen Dungeon, vier optionale Charaktere, geheime Schätze, geheime Orte, mind. ein optionales Dorf. Reise ist anfangs nur zu Fuß möglich, später mit Schiff (Zufallskämpfe), Drache und fliegendem "Schloss" möglich. Schnellreisen in alle besuchten Dörfer/Städte geht über Umwege durch die Light Orbs. Der Escape-Zauber ermöglicht die Flucht aus Dungeons, steht allerdings erst nach einigen Spielstunden zur Verfügung. Geldknappheit gibt es keine, ein Geld-Trick hilft zusätzlich aus. Bosse sind teilweise recht einfach, teilweise recht schwierig. Game Over bedeutet nicht "Neu laden", sondern "Zurück in die nächste Kirche, Geld wird halbiert, Rest bleibt bestehen". Grinding ist teilweise notwendig, aber nicht übermäßig.

    Insgesamt spielt sich Beyond The Beyond nicht sehr motivierend. Die Kämpfe nehmen einen großen Teil der Spielzeit ein und machen einfach wenig Spaß. Erfreulich sind die vielen Dörfer und Städte, wenn auch nicht sonderlich innovativ. NPC-Dialoge sind minimalistisch und nicht erwähnenswert. In vielen Dörfern gibt es kaum Story, sondern nur Hinweise darauf, was als nächstes zu tun ist.


    Optik & Musik
    2D-Grafik, im Kampf (Pseudo?)-3D-Hintergründe und Kameraführung. Sprites im Kampf sehen nett aus, erinnern an Suikoden. Außerhalb der Kämpfe sieht die Grafik sehr... unbesonders aus. Sprites wirken wie aus GBC- oder frühen SNES-Spielen, die Hintergründe ebenfalls. Gesichter sind beim Sprechen realistisch animiert (vermutlich die größte "Innovation" des Spiels) und werden durch Pseudo-Sprechgeräusche untermalt. Nerviger Soundeffekt beim Start eines Kampfes.

    Musik und Sounds von Motoi Sakuraba. Soundtrack ist nicht herausragend, aber sehr gelungen. Einige Stücke sind wirklich gut, ganz außergewöhnliche Highlights gibt es nicht.


    Sonstiges
    Kaum merkliche Ladezeiten, extrem kleine Spielgröße (auf Speicherplatz bezogen). Umfang im Genre-Mittelmaß.
    Beyond The Beyond ist der spiritueller Vorgänger zu Golden Sun – das merkt man auch. Die Kameraführung in den Kämpfen, die Sprechgeräusche und diverse kleinere Gameplay-Aspekte wie verfluchte Ausrüstungsgegenstände erinnern stark an Golden Sun – nur ist Beyond The Beyond nicht ansatzweise so gut.


    Fazit: Nichts an Beyond The Beyond ist richtig gut. Manche mögen es als absolutes Gameplay-Gräusel bezeichnen und haben damit sicherlich recht. Für ein PS1-Spiel ist dieses RPG einfach sehr rückständig und kann die technischen Mängel auch nicht durch eine interessante Story ausgleichen. Viele dumme Designentscheidungen führen zu unnötigem Frust und insgesamt macht Beyond The Beyond einfach wenig Spaß – da reißt auch der gelungene Soundtrack nichts mehr. Alles in allem ist dieses Spiel sicherlich eines der schlechtesten RPGs. Es geht noch schlimmer, aber Beyond The Beyond ist schon ziemlich schlecht.


    Story 3.5 Charaktere 3.0
    Gameplay 2.0 Kämpfe 3.0
    Musik 7.0 Atmosphäre 5.0
    Spielzeit 27:30h Gesamt 3.5


  8. #8
    Wieso hast Du das Game jetzt noch mal durchgespielt?
    Bin gerade überwältigt, dass Du es 27h damit ausgehalten hast.

    Ansonsten ist das Review gut, auch wenn mir die Erfahrungswerte fehlen um das Spiel einzuschätzen (aber da es von der Firma kommt, die eine der schlechtesten RPG Reihen gemacht hat... ).

    Zitat Zitat
    Es gibt ein paar etwas längere Szenen/Dialoge, aber meistens wird alles sehr kurz und bündig dargestellt.
    Dann gibt es diesmal keine 10-minütigen Dialoge, die trotzdem keinen Inhalt haben?

    Zitat Zitat
    Oft extrem fies und frustrierend, noch öfter potentiell nett, aber durch die vielen Unterbrechungen durch Kämpfe schwer zu genießen.
    Das klingt wie ein Verbrechen. Man kann doch in Rätselräumen keine Random Encounter zulassen. Sowas macht man doch nicht...

    Nach Deiner Beschreibung klingt das Spiel wirklich nach nem Graus. Und anscheinend ists ja nicht mal lustig schlecht, so dass man wenigstens ein wenig schmunzeln kann, wenn mans spielt - wie z.B: Arc Rise Fantasia mit der grausamen Dub.

  9. #9
    Ich hab's eigentlich nur im Wahn der sich mir durch die CFW eröffnenden Möglichkeiten aus einer Laune heraus angespielt. Ich fand das Spiel alt, staubig, aber irgendwie ganz sympathisch. Das erste Drittel war reichlich unbesonders, aber spielbar und hat mich daher auch ein bisschen motiviert. Danach ging es steil bergab, aber weil ich schon zehn Stunden in das Spiel investiert hatte, musste ich es auch zu Ende spielen, alles andere ist nicht mit meinem Stolz zu vereinbaren. Mit Komplettlösung ging das dann sogar relativ gut.

    Und nein, ewiges Geschwafel wie in Golden Sun gibt es hier zum Glück nicht. Die Szenen sind tatsächlich recht prägnant und ohne viel Drumherum, allerdings wirken sie manchmal etwas in die Länge gezogen, weil das Spiel gerne "liebevoll" gezeigt hat, wie Charaktere zucken, nachdenken oder Blicke miteinander austauschen, was optisch reichlich unspektakulär wirkt und ziemlich lange dauert. ^^

    Dass Rätsel + viele Zufallskämpfe ein Verbrechen sind, finde ich auch. Darunter leiden ja viele alte Spiele, darunter auch Tales of Phantasia und ein bisschen auch Wild ARMs 1.
    Beyond The Beyond ist auch nicht unfreiwillig komisch oder abartig grausam oder so, und es hat auch keine Moyse-Übersetzung – es ist einfach nur sehr, sehr unterdurchschnittlich, unauffällig und aufrichtig schlecht.


  10. #10

    Exkurs #15: Final Fantasy III


    Nach einer Retro-Pause (zumindest was die ganz alten Spiele betrifft^^) habe ich mich in den letzten Tagen mal wieder Final Fantasy III zugewandt. Das ging recht zügig und problemlos vonstatten, und ich fand das Spiel relativ frustfrei, bis gegen Ende die Dungeons größer und die Gegner nerviger wurden, was dann im letzten Dungeon seinen explosiven Höhepunkt genommen hat und ich nicht weiß, wie man das Spiel damals ohne Savestates spielen konnte. ^^ Klar, mit den richtigen Jobs sind die Kämpfe nicht so schwierig, aber es ist einfach immer eine gehörige Portion Glück dabei und dass die Gegner einen überraschen oder den Erstschlag haben kommt extrem oft vor. Die späteren Bosse halten zwar nicht allzu viel aus, können aber ganz schön austeilen. Darüber hinaus hat man keine zuverlässigen Heilmittel im Kampf, die mehr als ein Ziel haben. Insgesamt ist Final Fantasy III aber zweifelsohne das gameplaytechnisch fortgeschrittendste rundenbasierte NES-RPG.
    Ich gehe mal auf die einzelnen Punkte genauer ein.


    Story
    Nach der ernsten Story von Final Fantasy II hat sich Sakaguchi bei III dazu entschieden, wieder eine klassisches und leichtherzige Geschichte zu erzählen, mit recht viel Charme und Humor. Zwar gibt es auch tragische Momente wie Charaktertode, aber die fühlen sich nicht ansatzweise so "schwer" an wie in Final Fantasy II. Die ganze Welt scheint wenig davon mitzubekommen, dass die Welt in Gefahr ist (anders als in den beiden Vorgängern). Stattdessen gibt es meistens lokale Probleme, denen man sich auch häufig zuwenden darf. Der Großteil der Geschichte besteht aus kleineren Substorys und Fetchquests. Wendungen gibt es nicht, die Hauptcharaktere haben keinerlei Persönlichkeit, agieren als eine Entität und haben auch keine Rolle in der Geschichte, abgesehen davon, dass sie die Krieger des Lichts sind.

    Final Fantasy III lebt von seinem Charme. Die Welt ist (ähnlich Dragon Quest) sehr einfallsreich und mit viel Liebe zum Detail gestaltet. In den vielen Dörfern und Städten gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Völker, von Zwergen bis hin zu Moogles (die hier ihren ersten Auftritt haben). Auch viele der Beschwörungen gibt es hier erstmals (Odin, Shiva, Ifrit, Leviathan, ...), auch wenn sie erst in Final Fantasy IV eine größere Rolle in der Geschichte spielen. Es gibt auch eine Reihe von Nebencharakteren, die zeitweise der Gruppe beitreten (allerdings nicht im Kampf), darunter Cid. Oftmals ist die Geschichte mit Humor erzählt – ich erinnere mich da gerne an die vier alten Männer, die behaupteten, die Krieger des Lichts zu sein. (Übrigens auch eine Parallele zu Dragon Quest – so etwas in der Art gab es im vierten Teil.) An der Hauptgeschichte ist vielleicht noch positiv hervorzuheben, dass Licht und Dunkelheit als gleichwertig angesehen werden und das Gleichgewicht beider bestehen muss, und auch das Licht schlecht sein kann. Das war's aber auch schon – mehr Innovation hat die Geschichte nämlich wirklich nicht, und das ist etwas schade. In dieser Hinsicht fand ich beide Vorgänger interessanter, auch wenn Final Fantasy III die lebendigere Welt hat.


    Gameplay
    Das Job-System, das ja schon in Final Fantasy in gewisser Weise vorhanden war, wurde hier stark erweitert. Mehr als 20 Jobs gibt es, und man kann zwischen ihnen hin- und herwechseln. Dies eröffnet zum ersten Mal in einem rundenbasierten RPG wirklich tiefgreifende strategische Möglichkeiten. In der Praxis bewähren sich zwar meistens Standardtaktiken, aber des Öfteren wird man gezwungen, auch mal andere Wege zu beschreiten – zum Beispiel, wenn man im Mini-Zustand ist oder gegen Gegner kämpft, die sich bei physischem Kontakt verdoppeln. Tatsächlich sind auch einige der Jobs nützlich. Man hat also viel Freiheit beim Spielen. Die Jobs leveln außerdem auf, was sie natürlich stärker macht. Skills und Ausrüstungen muss man allerdings kaufen, ein Level Up bringt also wirklich nur verbesserte Statuswerte und Kampfboni. Es gibt darüber hinaus auch noch die normalen Level Ups, die allerdings wesentlich seltener stattfinden.

    Die Welt von Final Fantasy III bietet recht viel Freiheit. Die Geschichte an sich ist zwar relativ linear, aber da man diverse Reisemöglichkeiten hat, kann man manche Orte schon besuchen, bevor man eigentlich dort hinmuss. Es gibt wirklich viele Vehikel in dem Spiel: Chocobos, ein Kanu, ein Schiff, ein Luftschiff, ein schnelleres Luftschiff, ein Luftschiff, das höher fliegen kann. Eines davon bekommt auch noch eine U-Boot-Funktion. Die Luftschiffverliebtheit hat hier also einen temporären Höhepunkt, der erst mit Final Fantasy IX in dieser Form wieder auflebt.



    Optionale Orte gibt es einige – darunter der Bahamut-Dungeon. Man kann ebenfalls gegen Odin und Leviathan kämpfen. Final Fantasy III hat außerdem extrem viele Geheimgänge, in jedem Dorf und in jedem Dungeon. Oft führen die zu Schatzkisten (von denen es auch reichlich gibt), aber oft muss man die sogar benutzen, um weiterzukommen. Grinding ist am Anfang von Final Fantasy III nicht wirklich notwendig, gegen Ende des Spiels aber ein Muss. Der Schwierigkeitsgrad steigt dann nämlich exponentiell an und sowohl normale Gegner als auch Bosse können extrem gefährlich sein. Der Endkampf bildet dort den Höhepunkt. Der kann recht einfach sein, wenn man gut vorbereitet ist, doch ist man das nicht, dann ist eine Niederlage vorprogrammiert. Das dämliche dabei: Die Wolke der Dunkelheit verwendet nur einen Angriff, doch der ist sehr mächtig. Wenn man nicht schnell genug dagegen anheilen kann, heißt es Game Over. Bei mir bedeutete das: Savestate laden. Im Original bedeutete das: Den gesamten langen Dungeon inklusive aller Bosskämpfe nochmal machen. Klingt spaßig. ^_–

    Ohne Savestates sollte man die Urversion daher heute definitiv NICHT mehr anrühren. Zu viel Frustrierendes kann einfach passieren, selbst bei guter Vorbereitung.

    Grafik & Musik
    Grafisch hat sich Final Fantasy III im Vergleich zu den Vorgängern stark weiterentwickelt. Die Monster sehen viel besser aus, es werden mehr Farben bei den Grafiken verwendet und die Umgebung ist vielfältiger gestaltet. Musikalisch finde ich Final Fantasy I definitiv besser, und den zweiten Teil wohl auch. Uematsu hat für III durchaus auch einige nette Lieder komponiert, aber die wirklichen Highlights fehlen meiner Meinung nach.

    Fazit:
    Final Fantasy III ist für ein NES-Spiel extrem fortschrittlich. Die Kämpfe und das Jobsystem sind, wenn auch aus heutiger Sicht kaum vorstellbar, ungleich vielfältiger als alles, was das Genre bis dahin zu bieten hatte. Dafür ist die Geschichte, wenn auch bisweilen charmant erzählt, leider ein großer Schritt zurück. Zwar steht das Storytelling nicht vollkommen im Hintergrund, aber die Handlung selbst ist einfach ziemlich langweilig und ohne Besonderheiten. Insgesamt habe ich Final Fantasy III gegenüber gemischte Gefühle und mochte die beiden Vorgänger lieber.



    Story - Charaktere -
    Gameplay 5.5 Kämpfe 5.0
    Musik 6.0 Atmosphäre 5.0
    Spielzeit 11:40h Gesamt 4.5

    Momentan spiele ich außerdem Child of Light, von dem ich ausgesprochen begeistert bin. Die Tage mehr dazu.


  11. #11
    Zitat Zitat von Narcissu Beitrag anzeigen
    Im Original bedeutete das: Den gesamten langen Dungeon inklusive aller Bosskämpfe nochmal machen. Klingt spaßig. ^_–
    Der Witz ist, dass das auch im DS-Remake beibehalten wurde. Ich weiß zwar nicht, ob und wie sehr der Enddungeon abgeändert (vereinfacht?) wurde, aber zumindest ich durfte die ganze Sache sieben Mal durchleben.

  12. #12
    Zitat Zitat
    ich nicht weiß, wie man das Spiel damals ohne Savestates spielen konnte. ^^
    So .

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