Da einige RPGs im PSN-Sale deutlich reduziert waren, habe ich die Gelegenheit mal genutzt, um mein Sortiment aus Ys-Spielen aufzustocken. In meine Sammlung, bestehend aus genau einem Ys (Arc of Napishtim für PS2) haben sich nun drei weitere gesellt, für die ich jeweils 5€ ausgegeben habe.
Ys I & II Chronicles
Ys: The Oath in Felghana
Ys Seven
Da ich Ys I und Ys II vor einer Weile ja schon mal in der NES-Fassung gespielt hatte, hab ich mit Felghana angefangen. Das Spiel ist ja ein Remake von Ys III, das sich aber sehr stark vom Original unterscheidet (allein weil Ys III ein Sidescroller ist; quasi das Zelda II der Ys-Reihe). Das Gameplay hat mir auch so viel Spaß gemacht, dass es nur ein paar Tage gedauert hatte bis ich es durchgespielt hatte. Aber natürlich ist das Spiel auch ziemlich kurz – mit meinem 16 Stunden liege ich wohl noch ein Stück über dem Durchschnitt, man kann das Spiel sicherlich auch locker in 10 Stunden und weniger durchspielen.
Geschichte und Charaktere fand ich zugegebenermaßen ziemlich uninteressant. Zwar will das Spiel nicht nur Gameplay-Spiel sein, aber dass die Geschichte auf einem so alten Spiel basiert, merkt man doch sehr stark, denn die Charakterisierung der Personen ist sehr minimalistisch. Die Geschichte scheint mir ein relativ klassischer Fall von "Held rettet Welt (hier: Land) von der Bedrohung durch ein gigantisches Monster aus den Legenden" zu sein. Im ersten Teil des Spiels geht es aber mehr um das Aufeinandertreffen der Charaktere und verschiedener Fraktionen. Und korrupter König darf da natürlich nicht fehlen, aber auch alte Kindheitsfreude müssen Schwerter miteinander kreuzen (zumindest im übertragenen Sinne; der, der kämpft, ist ja Adol). Hat natürlich alles das Potential gut zu sein, aber die Umsetzung ist nicht ganz überzeugend und irgendwie hat mir auch die Charakternähe gefehlt. Auch die englische Vertonung fand ich nicht gut. Sie war zwar auch nicht wirklich schlecht, aber irgendwie hat es den meisten Sprechern an Lebendigkeit gefehlt. Ich stimme haben zu den Charakteren gepasst, und sie haben auch nicht emotionslos gesprochen, aber es hat nicht so gewirkt, wie Menschen wirklich sprechen würden.
Aber gut, man spielt das Spiel vermutlich auch nicht wegen der Story. Das Gameplay ist nämlich sehr schnell und spaßig. Durch die Dungeons zu rennen, kleinen Gegner zu besiegen, große Gegner zu besiegen, zu sterben, in Schluchten zu fallen, Schatztruhen zu öffnen, Zauber zu lernen, Bosse zu besiegen – das war alles schon ziemlich motivierend. Und untermalt wird das alles von einem ebenso motivierenden Soundtrack. Die meisten Dungeons haben ziemlich gute Musik, zu der man sich gern durch Gegnermengen pflügt.
Mit Abstand am besten fand ich aber die Bosse. Ich habe nur auf Normal gespielt (Schwierigkeitsstufe 3 von 6), und wurde trotzdem ziemlich gefordert. Mit drei Ausnahmen im späteren Spielverlauf habe ich keinen einzigen Boss beim ersten Versuch besiegt, und an manchen saß ich gut und gerne mal eine Stunde dran und habe mehrere Dutzend Versuche gebraucht. Ein Boss im Spiel hat mich so richtig genervt (der Drache im Vulkan), und einen anderen fand ich auch nicht gerade spaßig. Aber abgesehen davon waren die meisten Bosse richtig cool. Besonders motiviert hat es mich, zu sehen, wie ich nach und nach immer besser wurde. Nach den ersten Versuchen hab ich's nicht mal geschafft, vielen Bossen auch nur zur Hälfte zu besiegen, aber je öfter ich es versucht habe, desto besser wurde ich. Die meisten Bosse hatten auch keine nennenswerte Zufallskomponente, die einem irgendwann frustrierenderweise dazwischenfunkt. Dass die Bosse verschiedene Phasen haben und gegen Ende oft noch viel herausfordernder wurden, hat definitiv dafür gesorgt, dass ich mit den meisten kein leichtes Spiel hatte.
Ich muss aber auch sagen, dass ich es gegen die meisten Bosse viel einfacher gehabt hätte, wenn ich noch eine oder zwei Stufen höher gewesen wäre. Das habe ich beim vorletzten Boss gemerkt, gegen den ich zuerst kaum eine Chance hatte, aber der dann mit verbesserter Ausrüstung und einem Levelaufstieg plötzlich wesentlich leichter war. Der finale Boss hingegen war wieder ziemlich fordernd, aber nach ein paar Versuchen hatte ich auch den geschafft.
Ein bisschen optionales Zeugs gab's auch zu erledigen. Manches hab ich gemacht, anderes wiederum nicht. Sich die beste Ausrüstung zu holen hilft aber in jedem Fall enorm gegen den letzten Gegner. Und im finalen Dungeon waren auch die normalen Gegner in der Masse, und teilweise auch allein, ziemlich gefährlich. Ich bin auch oft genug in normalen Dungeons gestorben, weil es kaum Möglichkeiten zum Heilen gibt, und wenn man erst einmal sehr wenige HP hat, ist es manchmal verdammt schwierig, zu überleben. Zum Glück kann man bei einem Game Over fast immer im gleichen Abschnitt mit den gleichen Voraussetzungen (d.h. man wird nicht geheilt) wieder anfangen. Alles in allem bin ich wohl öfter gestorben als in jedem anderen RPG, an das ich mich erinnern kann.
Fazit: Story und Charaktere sind in Ys: The Oath in Felghana wenig interessant, und die Grafik (abgesehen von den Charakterbildern) sieht auch nicht besonders schön aus. Dafür kann das Spiel aber mit einem sehr schnellen, ziemlich spaßigen, extrem motivierenden und durchaus herausforderndem Gameplay punkten. Ich hatte viel Spaß an dem Spiel und nun Lust auf mehr Ys.
Spielzeit: 16:00h Wertung: 7 von 10 Punkten
Final Fantasy XIII-2 hab ich seit dem einen Tag, an dem ich's angefangen hab, übrigens nicht mehr weitergespielt. Nicht, weil das Spiel es nicht wert wäre, sondern einfach, weil ich letzte Woche nicht wirklich in der Stimmung war, überhaupt irgendwas zu spielen. Jetzt hat ein Freund von mir für KH 1.5 im Moment die PS3, aber vor Lightning Returns will ich XIII-2 auf jeden Fall noch spielen.
Und Arc The Lad II muss ich auch irgendwann mal richtig anfangen. Bei mir ist es so, dass ich Spiele nur sehr selten zur Seite lege und in der Regel ziemlich motiviert durchspiele, sobald ich erst mal ein paar Stunden im Spiel drin bin. Wenn ich aber erst ein oder zwei Stunden gespielt hab, lege ich die Spiele oft erst mal zur Seite, wenn gerade irgendwas andere dazwischenkommt. Da erinnere ich mich zum Beispiel an Suikoden, das ich ja auch vor Suikoden II nochmal durchgespielt haben wollte, aber bisher auch nur eine Stunde gespielt hab. Hm, vielleicht nehme ich das ja als Nächstes in Angriff.