Meine Bilder stammen von der überarbeiteten Dragon-Warrior-Fassung, während deine der japanischen Version entsprechen. Allerdings macht mich stutzig, dass deine Bilder ja den technischen Stand der US-Fassung haben (und offenbar auch die Übersetzung), während die Grafik ja genau wie die der Urversion aussieht. Zum Vergleich habe ich nochmal drei Screenshots von exakt den gleichen Orten gemacht.
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Ich glaube aber nicht, dass es mehrere US-Fassungen für den NES gab, da sich das Spiel ja ohnehin nicht gut verkauft hat. Hm, hast du vielleicht mit einer modifizierten ROM gespielt, die eigentlich die US-Version war, aber die originalen Tiles verwendet hat?
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Ja, wird dann wohl eine modifizierte ROM gewesen sein, die sowas wie eine Mischung aus der japanischen Version und der Warrior-US-Überarbeitung waren. Denn bei mir entsprachen zwar die Hintergründe komplett dem japanischen Original, aber die Sprites (und die Übersetzung) der US-Version. Das ist mir auf jeden Fall aufgefallen, denn in der Urfassung haben die viel primitiveren Figuren immer nur in eine Richtung geguckt, egal ob man nun nach links und rechts oder oben und unten geht. Kann man auch auf den Screens von dir sehen, wenn man den Helden vergleicht - der war bei den Bildern, die ich gepostet habe, ja auch gleich bei dir und bei mir.
Ich glaub ich erinnere mich noch schwach, dass ich verschiedene Varianten durchgetestet habe, bevor ich damals anfing, zu spielen. Ich entschied mich dann wohl für die Fassung, weil sie schlichtweg den japanischen Screenshots ähnlicher sah. Find ich aber ehrlich gesagt sogar noch etwas besser so, also dass ich diese Version gespielt habe, auch wenn das Spiel wohl nie exakt so erschienen ist. Noch ein wenig archaischer und näher an der Urfassung, aber nicht ohne auf den imho großen ästhetischen Vorteil der überarbeiteten US-Sprites aus Dragon Warrior zu verzichten (denn ich weiß nicht, ob ich mir das sonst angetan hätte ^^).
Sagt mal wie quält ihr euch durch diese NES Ära RPGS?
Ich meine die Grafik kann man sich noch einigermaßen antun, ich selbst habe damals FF3 als NES Fassung gespielt, aber ich liege doch nicht falsch wenn ich annehme, dass die Spiele viele der Gameplaykomfortfunktionen, die wir zumindest seit FF3 kennen nicht bieten?
Naja zumindest wenn ich mir vornehmen würde DQ1-3 durchzuspielen würde ich eher zu den SNES Remakes greifen.
Die Bilder zu Ys sind auch recht interessant für mich, da ich erst vor einigen Monaten Ys 1 und 2 in der Chronicles+ (Steam) Version durchgespielt habe. Einige Szenen kann man gut wiedererkennen, aber andere kann ich gar nicht zuordnen
btw. Dark Fact Bossbattle ist BS.
Sagt mal wie quält ihr euch durch diese NES Ära RPGS?
Ich meine die Grafik kann man sich noch einigermaßen antun, ich selbst habe damals FF3 als NES Fassung gespielt, aber ich liege doch nicht falsch wenn ich annehme, dass die Spiele viele der Gameplaykomfortfunktionen, die wir zumindest seit FF3 kennen nicht bieten?
Naja zumindest wenn ich mir vornehmen würde DQ1-3 durchzuspielen würde ich eher zu den SNES Remakes greifen.
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Ein kleines bisschen masochistische Veranlagung gehört vermutlich schon irgendwie dazu Ja, von Komfort kann keine Rede sein, wenn man in Dragon Quest erstmal das Menü aufrufen muss, um eine Treppe rauf oder runter zu gehen oder mit NPCs zu sprechen ^^ Aber es ist auch einfach cool zu sehen, wo die Ursprünge des Genres liegen und wie sich das alles so entwickelt hat. Und wie bei Narcissus Berichten ja auch sehr schön herausgestellt wird, haben selbst diese uralten Spiele ihren ganz eigenen Charme! Es ist schon was anderes, das "Original" zu zocken, als die veränderten, überarbeiteten und in mancher Hinsicht auch weichgespülten Remakes Da sind der fehlende Komfort, die minimalistische Grafik und die Pieps-Geräusche des NES gewissermaßen ein wesentlicher Bestandteil des "Feelings", so seltsam das für manchen auch klingen mag. Immerhin spielt man da was historisch wertvolles *g*
So ein Hardcore-Erlebnis wie die Spiele in Originalform ohne externe Mittel zu spielen möchte ich auch nicht unbedingt haben. Dass ich die ganzen NES-Spiele auf dem Emulator spiele hat ja (abgesehen von der Preis-, Verfügbarkeits- und Übersetzungsfrage) zwei entscheidende Gründe. Erstens kann ich jederzeit speichern und laden, und zweitens kann ich den Spielablauf beschleunigen.
Ich sage mir immer, dass ich so viel wie möglich vom Originalspiel mitnehmen will, deshalb greife ich auf diese Funktionen hauptsächlich deshalb zurück, wenn sie mir Frust ersparen würden. Es wäre sicherlich ein viel größeres Erfolgserlebnis, den letzten Boss von Dragon Quest II zu besiegen, ohne die Möglichkeit zu haben, vor ihm zu speichern. Aber in so einem Fall ist mir das Verhältnis zwischen dem Frust, den letzten Dungeon für jeden gescheiterten Bosskampf nochmal durchzuspielen, der investierten Zeit und dem Erfolgserlebnis nicht attraktiv genug.
Das alles, und die Lösungshilfen, die es im Internet gibt, haben meine Spieldurchläufe bis auf einzelne Stellen meistens sehr erträglich gemacht. Ohne Internet-Maps hätte ich Phantasy Star bei den größeren Dungeons sicherlich schnell frustriert zu Seite gelegt, und die meisten Spiele hätte ich wohl auch ohne Instant Save + Load oder den Schnellmodus nicht überstanden.
Die Ys-Spiele sind wohl bisher die einzigen NES-Spiele, bei denen ich es mir auch vorstellen könnte, sie normal durchzuspielen. Da es ein Action-RPG ist, nutz einem der Schnellmodus eh nichts und speichern kann man im Spiel ohnehin überall.
An den SNES-Fassungen der Dragon Quests habe ich in der Tat auch Interesse, besonders als ich gesehen hab, wie schön und bunt die doch aussehen. Wie Enkidu aber schon gesagt hat, ist es auch interessant zu sehen, wie alles wirklich angefangen hat und wie die Spiele ihre Nachfolger beeinflusst haben. Oder auch was die Spieler der späten 80er und frühen 90er für stählerne Nerven gehabt haben mussten.
In gewisser Weise ist es ja auch wie in einem Geschichtsbuch zu blättern, und es ist trotz allem ja auch schönes Erlebnis. Besonders, wenn man dann die Nachfolger spielt und sieht, wie sich eine Serie im Laufe der Zeit so entwickelt hat.
Ich versteh das schon, aber das kann nicht jeder. Ich hatte vor vielen Jahren versucht die NES Versionen von FF1 und 2 (noch vor jeglichen Remakes) zu spielen. Ich glaube ich habe keine Stunde ausgehalten.
Erst FF3 hatte für mich akzeptable Zugänglichkeit.
Aber ich weiß nicht ob ich heutzutage immer noch die Geduld für ein FF3 aufbringen könnte. Ich habe z.b. auch letztens die GBA Version Breath of Fire 1 durchgespielt. Ich fand es war ein unterdurchschnittliches RPG. Ich würde sogar sagen, dass es sich mehr wie ein NES Ära RPG anfühlt mit etwas hübscherer Grafik und den BoF typischen Tricks. (@Enkidu Da du anscheinend deine RPGHs überarbeitest: Ich hoffe du hast die Wertungen nach unten korrigiert Mir schien die waren zu hoch, besonders die Story) Aber es lies sich recht flott spielen und ich konnte es zu Ende bringen. Hab zum Vergleich mal die SNES Version angespielt und musste feststellen, dass die Bedienung bzw. die Menüführung um einiges schlechter ist und es in der Fassung kein Laufen gibt und sich somit alles in die Länge zieht. Wenn man bedenkt wie viel ich da teilweise rumgelaufen bin wegen dämlichen fetch quests, will ich schon gar nicht mehr dran denken.
BoF 2 hab ich auch angefangen (aber davon mach ich gerade eine Pause) und da ist ja bei der SNES Version das Problem, dass die Gegnerrate übelst hoch ist und man sehr wenig XP kriegt und somit viel grinden muss. Wenn ich mich richtig erinnere kriegt man in der GBA Variante 2x-3x mal so viel XP.
Ich werde glaube ich als nächstes wieder zu Ys zurückkommen und mit Ys (3) Oath in Felghana anfangen. Im Gegensatz zu Ys 1 und 2, wo zwar die Grafik verbessert aber das Gameplay recht ähnlich geblieben ist, dürfte Oath in Felghana radikal anders sein. Das Original war ein Sidescroller, Oath spielt sich wie Origin.
Ich sehe grade aber wieder, dass Ys 3 seiner Zeit so auf ziemlich jeder Plattform erschienen ist von PC88 bis zu SNES ist wohl alles vertreten (auch NES) und es dazu auch ein "echtes" Remake auf der PS2 gab. Naja ich werde mich mit der PC Version begnügen.
Außerdem spielt es für mich durchaus eine nicht zu unterschätzende Rolle, dass diese Uralt-Spiele manche Dinge bieten, die ich an dem Genre immer geliebt habe, aber die heute leider nicht mehr selbstverständlich sind. Weltkarte, Erkundung, Städte, NPCs... Hört sich verrückt an, aber was das angeht würde ich ein Dragon Quest Teil 1 bis 4 jederzeit einem Final Fantasy XIII & Co vorziehen.
Zitat von Gamabunta
Ich habe z.b. auch letztens die GBA Version Breath of Fire 1 durchgespielt. Ich fand es war ein unterdurchschnittliches RPG. Ich würde sogar sagen, dass es sich mehr wie ein NES Ära RPG anfühlt mit etwas hübscherer Grafik und den BoF typischen Tricks. (@Enkidu Da du anscheinend deine RPGHs überarbeitest: Ich hoffe du hast die Wertungen nach unten korrigiert Mir schien die waren zu hoch, besonders die Story) Aber es lies sich recht flott spielen und ich konnte es zu Ende bringen. Hab zum Vergleich mal die SNES Version angespielt und musste feststellen, dass die Bedienung bzw. die Menüführung um einiges schlechter ist und es in der Fassung kein Laufen gibt und sich somit alles in die Länge zieht. Wenn man bedenkt wie viel ich da teilweise rumgelaufen bin wegen dämlichen fetch quests, will ich schon gar nicht mehr dran denken.
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Ja, da ist schon was dran. Hattest du vor ner Weile ja auch anderswo schonmal geschrieben. Dennoch hab ich die Serie nun vorerst abgehakt, bin zufrieden damit und werde es erstmal so lassen. Bis ich da nochmal was ändere, falls überhaupt, wirds dauern. Aber wenn, dann wären das auf jeden Fall Dinge, die ich berücksichtigen würde, gerade in Sachen Story. Die Fetch-Quests waren in dem Spiel schon sehr übertrieben.
Ich finde es teilweise richtig schlimm das man inzwischen fast schon zu Verwöhnt von Spielen ist, wenn man mal die alten Klassiker wieder zocken will - die man sie noch aus seiner eigenen Kindheit kennt (und die damals ziemlich aktuell waren) - und sofort erstmal oft nach der Fast Forward oder Cheat Funktion sucht. ^^"
Oder sich einfach wundert wie man damals die Spiele oft ziemlich leicht gmeistert hat (mit Ausnahmen: Ninja Gaiden III anyone? )
Aber da gibt es zum Glück ein Abhärtungsmittel gegen: Grinding RPGs und MMOs aller Coleur
Ansonsten: Savestates FTW
Dragon Quest V für Snes gefällt mir merkwürdigerweise auch besser, obwohl beim DS Remake alles wie vorher ist, halt nur besser. Und sowas wie DQV für Snes spiele ich auch lieber per Emulator, da Grinding dort groß geschrieben wird und dank Speedtaste macht mir das irgendwie auch Spaß. Es ist schließlich meine eigene Leistung und in dem Sinne auch kein wirklicher Cheat. Man hebt nur das Spieltempo an und das macht das Spiel zugänglicher als in seiner normalen Version. Der Arbeitsaufwand ist im Prinzip der gleiche, nur geht hier allles viel schneller von der Hand. Schließlich hat auch nicht jeder die Zeit sich intensiv mit solchen "lahmen" RPGs auseinanderzusetzen und da komnen solche Features einem schon sehr entgegen. Langsam heißt ja nicht gleich schlecht, sondern eher mühselig. Imo also nichts verwerfliches.
Nachdem ich's mir mal spontan für fast umsonst bei Amazon bestellt hatte und eine lange Zugfahrt vor mir hatte (bzw. mehrere Tage mit langen Zugfahren), habe ich mal ungeplant vor zweieinhalb Wochen mit Final Fantasy XII: Revenant Wings angefangen. Da ich seinerzeit nicht so begeistert von Final Fantasy XII war, zumindest nicht was Story und Charaktere betrifft (Gameplay und Welt hab ich im Nachhinein aber dennoch sehr liebgewonnen), hatte ich früher nie Interesse an dem Spiel, zumal es „nur“ für den DS erschienen ist.
Tatsächlich aber hatte ich ziemlich viel Spaß mit Revenant Wings. Der Anfang begann unbeschwert und einfach, die Missionen spielten sich schnell und das Echtzeit-Strategie-Kampfsystem hatte seinen Reiz. Gerade weil man sich so schnell durch die trotzdem nicht immer ganz anspruchslosen Kämpfe wühlen konnte und dabei nicht immer nur auf eine Strategie beschränkt war, ließen sich die meisten Missionen ziemlich kurzweilig spielen.
Story und Charaktere haben es mir nicht immer einfach gemacht. Die Idee mit einem neuen Kontinent im Himmel fand ich ja ganz nett, und generell war die Atmosphäre am Anfang sehr angenehm. Hinzu kamen die oft charmanten Dialoge der Ausgangsparty (Vaan, Penelo, Kytes, Filo), die mich auch ab und zu mal zum Schmunzeln gebracht haben. Allerdings war es nicht immer so schön, denn sobald es ernster wurde, kam das Spiel plötzlich mit Standard-Freundschaftsbotschaften bei schlecht geschriebenen Dialogen voller Klischee-Phrasen daher. Um ehrlich zu sein hab ich noch nie bewusst ein so schlechtes Writing in einem Final Fantasy gesehen. Dann kam noch dazu, dass die Geschichte mir plötzlich weismachen wollte, Folthanos habe die Herzen der Aegylen geklaut und so etwas in der Art. Kingdom Hearts, anyone? So was gehört nicht nach Ivalice! Die Rachemotive Mydeas schienen mir auch alles andere als glaubwürdig umgesetzt, auch wenn der Nalbina-Krieg als Ursprung dafür sicherlich einen interessanten Hintergrund bot. Aber sowohl Mydea als auch Folthanos waren wieder die typischen langweiligen und unglaubwürdigen Antagonisten.
Ein paar richtig knackige Missionen gab es. Vielleicht vier oder fünf, für die ich wirklich mehr als nur zwei oder drei Versuche brauchte. Besonders der jeweils letzte Kampf aus den letzten drei Kapiteln hat mir immer einige Probleme bereitet, und ich musste ganz schön rumprobieren, damit ich zu einer Lösung kam. In solchen Fällen stößt man auch immer auf die Schwächen des Systems, und das Echtzeit-Strategie-Kampfsystem von Revenant Wings leidet unter einigen davon. Das fand ich wirklich schlimm:
Das Pathfinding-Skript ist absolut grässlich. So etwas sollte der Vergangenheit angehören. Wenn sich ein Charakter nicht mal drei Felder nach rechts bewegen kann, sondern stattdessen verwirrt durch die Gegend läuft, dann ist das einfach nur frustrierend, gerade bei so einem System. Ich hätte es wesentlich angenehmer gefunden, wenn man durch seine eigenen Einheiten hindurch hätte gehen können.
Das Gambit-System hat seinen Namen nicht verdient. Gerade für so einem Kampfsystem hätten sich ausgefeiltere Gambits sehr gut geeignet, und ich habe sie oft vermisst. Nur ein Kommando pro Charakter an keine Bedingung geknüpft permanent ausführen zu lassen (bzw. wann immer möglich) ist nicht genug.
Irgendwann wurde es zu unübersichtlich, und es war eine Qual, sich per Touchpen einzelne Einheiten aus dem ganzen hervorzupicken. Es gab auch keine Komfortfunktionen, um z.B. alle Einheiten eines Typs (Nah/Fern/Flug) auszuwählen.
An einigen Stellen haben mich diese Punkte dann doch ziemlich gestört. Besonders die im Getümmel so umständliche Auswahl ist eigentlich furchtbar für so ein System; wenn man darauf angewiesen ist, schnell zu agieren, sollte man seine Zeit nicht damit verschwenden müssen, die entsprechende Einheit millimetergenau mit dem Touchpen zu berühren, weil man im Getümmel sonst eine andere trifft.
Die Musik wurde zu beträchtlichen Teilen aus Final Fantasy XII übernommen, aber das Spiel hat auch eine ganze Reihe eigener Stücke bekommen. Natürlich gab's auch die klassischen FF-Melodien zu hören. Mit der Auswahl war ich ziemlich zufrieden, und auch die neuen Stücke konnten überzeugen. Sicherlich kein Soundtrack, den ich mir oft anhören werde, aber einer, der im Spielgeschehen einen guten Eindruck hinterlassen hat. Die Grafik war okay. Teilweise sahen die 3D-Sprites nicht besonders hübsch aus, aber abgesehen davon hab ich nicht viel zu bemängeln. Hat natürlich durch die übernommenen Monster-Sprites sehr an Final Fantasy Tactics erinnert.
Und so hat es sich auch angefühlt. Im Grunde genommen ähnelt das Spiel vom System den Tactics-Spielen sehr, nur ist es in Echtzeit gehalten. Das macht das ganze kurzweiliger, allerdings auch insgesamt nicht so durchdacht. Das Ganze hat mich genug motiviert, auch die meisten Nebenmissionen zu absolvieren (zwei haben mir gefehlt).
Fazit: Es gab zwar einige charmanter Momente, aber Story und Charaktere konnten dennoch nicht wirklich überzeugen. Dafür haben die Kämpfe trotz einiger nervigen Schwächen recht viel Spaß gemacht. Es war schön, mal wieder nach Ivalice zurückzukehren.
Spielzeit: 28:20h Wertung: 6,0 von 10 Punkten
Übrigens hab ich seit geraumer Zeit auch Ys II durch. Hatte aber bisher noch keine Lust, was dazu zu schreiben.
Folthanis habe die Herzen der Aegylen geklaut und so etwas in der Art. Kingdom Hearts, anyone? So was gehört nicht nach Ivalice.
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Neben dem recht unkomfortablen KS eigentlich mein Hauptkritikpunkt am Spiel. Vermutlich ging da wieder das mit den Entwicklern durch, was sie auch FFTA hat machen lassen - dass der DS eher was für Kinder ist (oder der GBA ) und man doch definitiv keine Story präsentieren darf, die sich *wirklich* in Ivalice (aus FFXII) einreiht. Wobei man natürlich mit FFTA sagen kann, dass sowas "nach Ivalice passt", wenn mans denn unbedingt will... gibt ja anscheinend mehrere nicht so konsistente Versionen
Was das Gameplay angeht... naja, netter Versuch, aber RTS gehört für mich dahin, wo mans ordentlich steuern kann - alles andere ist ne suboptimale Steuerung. Das Gameplay war nicht komplett kaputt und vermutlich haben sie es sogar den Verhältnissen (und Budget *g*) entsprechend ganz gut gemacht. Konnte aber dennoch leicht zu nem Clusterfuck werden, weil man einfach nicht die Kontrolle hat, die man brauchen würde, um ordentlich zu spielen.
Danke für deine Eindrücke. Hast du schon Heroes of Mana gespielt, und wenn ja, wie fandest du Revenant Wings im Vergleich dazu? Die beiden sind sich ja in vielerlei Hinsicht sehr ähnlich.
Ich habe Revenant Wings noch vor mir. Habe mir das für den Zeitpunkt aufgehoben, wenn ich XII nochmal (in verständlicher englischer Sprache ^^) durch hab. Das letzte bisschen Ivalice... denn wer weiß, wann mal wieder ein richtiges neues Tactics kommt (das kein Browsergame-Gedöns ist, wie das zuletzt angekündigte >_>). Finde es btw. sehr cool, dass so viele Charaktere aus dem Hauptspiel in dem DS-Strategie-Ableger wieder auftauchen. Auch kleine Nebenfiguren oder sogar Antagonisten wie Ba Gamnan und seine Crew. Wie fandest du denn die Summons? Soweit ich mitbekommen habe, gibt es in Revenant Wings unheimlich viele davon und das System baut irgendwie auf die auf ...?
@Sylverthas: Ja, insgesamt ist das System schon ein bisschen broken. Es funktioniert, aber es funktioniert später oft einfach viel zu schlecht. An die Story von FFTA kann ich mich kaum noch erinnern, aber ich weiß, dass ich die auch nicht besonders toll fand, obwohl ich da einige Ideen mochte (z.B. dass der Meisterrichter Mewts Vater war).
@Enkidu: Heroes of Mana hab ich hingegen noch vor mir. Wird aber vielleicht mein nächstes DS-Spiel sein, wenn ich nicht vorher Lust auf Etrian Odyssey bekomme. Bin gespannt, inwiefern die beiden sich ähneln.
Und ja, es tauchen alle Hauptcharaktere aus XII in Revenant Wings auf (es gibt dazu noch drei neue Protagonisten; Kytes ist ja schon aus XII bekannt, bei Filo bin ich mit nicht sicher und einer ist neu). Dass mit Ba'Gamnan fand ich auch ziemlich cool (in XII fand ich ihn und seine Truppe richtig gruselig!), die kommen auch ziemlich oft vor, quasi fast wie ein Running Gag. Auch Elza, Rikki und Raz haben ihre Auftritte.
Die Summons mochte ich ganz gern, fand's cool, dass es mal richtig viele davon gab. Wobei vieles davon ja normale FF-Monster waren. Als Serienfan wird man hier aber definitiv zufriedengestellt. Neben den ganzen klassischen Ivalice-Espern gibt's nämlich auch noch reichlich klassische (Shiva, Ifrit, Titan, Ramuh) und noch mehr bekannte Monster (Bomber, Pudding, Morbol, Lamia). Die kann man auch fast alle selbst steuern.
Das System funktionier ganz grob beschrieben so: Vor dem Kampf wählt man aus seiner Party i.d.R. fünf Gruppenleiter (d.h. Charaktere, die kämpfen) aus und dazu nochmal fünf Esper/Summons, wobei man da etwas eingeschränkt ist und nicht einfach fünf extrem mächtige wählen kann.
In den Kämpfen kann man dann an Beschwörungsportalen auch neue beschwören. Typische Missionsziele sind:
- besiege alle Gegner
- besiege alle gegnerischen Gruppenführer
- erobere alle Beschwörungsportale
- zerstöre den gegnerischen Basiskristall
Strategisch muss man vor allem auf die Typen der Gegner achten (Nah ist stark gegen Fern, Fern ist stark gegen Flug, Flug ist stark gegen Nah) und dazu gibt es noch die klassischen Elemente (hier: Feuer, Wasser/Eis, Blitz, Erde, Heilig/Heilung). Man merkt, das System ist an sich recht simpel, bietet aber dennoch einige Möglichkeiten, auch wenn die gezielte Steuerung großer Gruppen sehr umständlich und unübersichtlich ist und ich deshalb oft den Weg der All-out-Attack gewählt hab. ^^
Erstmal danke für den Eindruck, auch wenn ich hier - "zumindest nicht was Story und Charaktere betrifft (Gameplay und Welt hab ich im Nachhinein aber dennoch sehr liebgewonnen)" - schon schlucken musste. Krass, wie sich die Meinungen doch so unterscheiden. ^^
Bin gespannt, das steht bei mir irgendwann auch noch an (aber erstmal FFXII durchspielen, das hier schon länger vor sich hindümpelt, trotz Story und Charakteren ).
Ein klassisches Rollenspiel, reduziert auf den Zauber des alten Genres: Wortgewaltige Sprache. Fordernde Kämpfe. Drei, die einen Drachen töten – und was sie dazu führen mag ... Jetzt für 2€ auf Steam, werft mal einen Blick drauf! =D
Einige kleinere Pausen und das Einschieben von Revenant Wings haben dafür gesorgt, dass ich doch etwa anderthalb Monate gebraucht habe, aber jetzt bin ich Legend of Mana durch.
Das Spiel hat mir gut gefallen, die zweite Hälfte noch mehr als die erste. Zuerst erschien mir Legend of Mana wirklich nur wie eine Ansammlung von Minigeschichten, aber spätestens, wenn man etwas weiter in die drei größeren Geschichten, die sich über mehrere Missionen erstrecken, eintaucht, wird das ganze noch etwas komplexer und mitreißender. Dort ist mir auch aufgefallen, wie viel Liebe in der Geschichte der Welt steckt, und dass viele Charaktere, die anfangs einfach nur da waren, noch eine wichtige Rolle spielen. Die ganze Geschichte mit den Yumi war schon ziemlich toll, die Geschichte von Elazul & Co. mochte ich schon ziemlich gerne. Aber die Geschichte von Irwin, Daena und den anderen hat mir insgesamt wohl noch besser gefallen, zwar nicht von den Charakteren, aber von der Spannungskurve. Interessanterweise hatte aber Larcs Geschichte, die am wenigsten mit der Haupthandlung verknüpft war, das tollste Ende, und auch einige Höhepunkte.
Erst dann bin ich zum Manabaum gegangen. Dort ging alles leider sehr schnell, und ich hatte kaum Zeit, die tolle Atmosphäre zu genießen, denn schon nach weniger als zwanzig Minuten folgt der letzte Bosskampf, der sehr kurz und einfach war, und zwei Minuten später begann auch schon das Ending. Das war übrigens sehr schön (wenn auch so kurz, dass es mich nicht ganz zufriedengestellt hat), dass die Sproutlinge am Ende alle zum Manabaum hingezogen wurden war eine sehr schöne Idee.
Das Gameplay hatte leider einige gravierende Schwächen. Der große Vorteil von Legend of Mana war, dass die Kämpfe extrem schnell und kurz waren, weshalb sie gar nicht richtig nervig sein konnten. Aber leider sind sie auch absolut nicht reizvoll, denn alle Kämpfe im Spiel (mit maximal zwei Ausnahmen) waren lachhaft einfach und selbst Bosskämpfe dauerten meistens nur ein paar Sekunden. Entsprechend niedrig war auch die Motivation, Kämpfe zu bestreiten, die man nicht bestreiten muss. Leider konnte man den Kämpfen aber auch nicht ausweichen, weshalb man die meisten bestreiten musste. Dass das Spiel dann auch noch solche Features wie gezüchtete Monster, erschaffene Golems, geschmiedete Waffen, Instrumente und angebaute Früchte hatte, hat sich leider nicht mit dem geringen Schwierigkeitsgrad vertragen, denn letztlich konnte man mit all diesen Möglichkeiten wenig tun, was man nicht auch sonst hätte tun können. Entsprechend wenig habe ich mich auch damit beschäftigt.
Eine weitere Schwäche sind die Ladezeiten. Zwar hat Legend of Mana keine langen Ladezeiten für PS1-Verhältnisse, aber man wechselt alle paar Sekunden zur nächsten Map, und da ist es bei langen Wegstrecken schon störend, wenn man Dutzende von kleinen Ladebildschirmen sieht. Ein paar Komfortfunktionen haben mir auch gefehlt; so konnte man im Tagebuch nur schauen, welche „Missionen“ man gestartet hatte, aber abgesehen von einer einzeiligen Beschreibung gab es keine näheren Informationen, auch nicht über den aktuellen Status. Dabei gab es wirklich einige Missionen, die einen erst mal ratlos stehenlassen, weil man nicht weiß, wo man als nächstes hinmuss. Spielt man ohne Guide, muss man da wohl oder über die halbe Welt absuchen, oder man beschäftigt sich erst einmal mit anderen Missionen und hofft, per Zufall den Ort zu finden, wo die alte Mission weitergeht. Durch Zufall irgendwelche Events triggern klappt übrigens ganz gut, solange noch die Auswahl da ist – erst gegen Ende, wenn nur noch ein paar Missionen übrig sind, passiert das seltener. Mir ist es bei einigen Missionen passiert, dass ich wirklich lange durch die Gegend geirrt bin, auch innerhalb von Gebieten. Trotzdem war das Gameplay im Großen und Ganzen recht locker; es wäre viel nerviger gewesen, wenn die Kämpfe zäher gewesen wären. Das Gameplay war einfach da – es war nicht reizvoll, aber es war auch nicht furchtbar.
Übrigens ist der Soundtrack echt toll. Yoko Shimomura hat sich da wirklich viel Mühe gegeben und viele tolle Stücke geschrieben. Besonders fällt auf, dass die Qualität konstant ziemlich hoch ist. Die meisten RPG-Soundtracks haben auch einige langweilige Stücke dabei, aber Legend of Mana kann durchgehend mit guter Musik glänzen. Dass das Spiel absolut wundervoll aussieht, die ganze Schönheit der Mana-Serie in sich vereint und ein großes Repertoire fantasievoller Gebiete und liebevoll gestalteter Landschaften beherbergt, habe ich ja schon erwähnt. ^^
Fazit: Legend of Mana ist gameplaymäßig anspruchslos und macht so einige Fehler – allzu sehr stört das zum Glück nicht. Im Gegenzug kann das Spiel mit vielen kleinen charmanten Geschichten und drei ernsteren größeren aufwarten, und stellt damit die Welt, ihre Hintergrundgeschichte und das Leben ihrer Bewohner mit viel Liebe zum Detail da. Ebenso liebevoll ist die wunderschöne grafische Gestaltung sowohl der Umgebungen als auch der Charaktere, und Yoko Shimomuras tolle Musik trägt ein Übriges bei. Sehr viel Mana und ein schönes Spiel.