Soundtracks #16 – Seiken Densetsu, Omoi wa Shirabe ni Nosete und Re:Birth (Kenji Ito)
Weil es nach Children of Mana so gut passt, mache ich gleich mal mit Seiken Densetsu weiter. Diesmal geht es an den Anfang der Geschichte zurück. Zu Seiken Densetsu bzw. Final Fantasy Gaiden.
Später wurde das Spiel für den GameBoy Advance als Sword of Mana gründlich überholt, die FF-Elemente wurden entfernt und die Geschichte gründlich ausgearbeitet. Eigentlich mehr als nur ein Remake. Auch die Musik wurde aufpoliert und es wurden 13 neue Stücke hinzugefügt.
Um Sword of Mana soll es hier aber nicht gehen, sondern um das originale Seiken Densetsu, sowie das Album Seiken Densetsu: Omoi wa Shirabe ni Nosete, das erst letztes Jahr erschienen ist (EDIT: Falschinformation, es ist doch schon 1991 erscheinen und im Zuge des Jubiläums der Serie letztes Jahr nochmal in der Musiksammlung, die auf 19 CDs erschien, veröffentlicht worden) und die Musik des Spiels in sieben Kapiteln orchestral verarbeitet. Weil das noch nicht genug Kenji Ito ist, verliere ich abschließend noch ein paar Worte zu Re:Birth/Seiken Densetsu Kenji Ito Arrangement Album, dass stilistisch vielfältige Arrangements der unterschiedlichen Werke von dem Komponisten enthält. (Übrigens habe ich gestern gelesen, dass nun auch Itos zweites Re:Birth-Album fertig ist, diesmal zur SaGa-Serie.)
(Übrigens ist das auch ein kleiner "Meilenstein" für, weil Seiken Densetsu der hundertste Soundtrack ist, den ich komplett durchgehört habe. :P)
Seiken Densetsu Final Fantasy Adventure Original Soundtrack
CDs: 1 Laufzeit: 34:40 Tracks: 27 Komponist: Kenji Ito
Wertungen: 5 Sterne = sehr gut, 4 Sterne = gut, 3 Sterne = schwach bis mittelmäßig, 2 Sterne = schwach, 1 Stern = unnötig, das auf den OST zu packen)
(Mein eigentliches Raster besteht eigentlich nur aus vier Sternen, die 1-Sterne-Wertung bekommen wirklich nur Stücke, die es eigentlich gar nicht verdienen, so genannt zu werden und auf der CD zu landen.)
: 11 : 4 : 7 : 5 : 0
ø = 3,78
Mit Seiken Densetsu gibt's Musik in klassischer 8-Bit-Manier. Die meisten Themen kannte ich schon durch Sword of Mana, und es war interessant, sie hier in Retroform zu hören. Ich muss zugeben, dass sich die meisten Stücke in GBA-Qualität schon besser anhören (manche wie „Village“ wurden auch etwas erweitert), aber der 8-Bit-Sound hat durchaus seinen Charme.
Ich bin nach wie vor der Meinung, dass der Soundtrack großartig ist. Durch einfache Melodien wird eine unglaubliche Atmosphäre aufgebaut. Umso schöner ist es, dass dies nicht auf ein Gebiet reduziert ist. Ob Titelbildschirm, Kämpfe, die Wildnis, Dörfer, eine traurige Szene oder der letzte Dungeon: Alle bekommen ihren Teil ab. Bei den Battle Themes stechen für mich seit jeher Fight 2 und Fight 3 hervor. Im speziellen will ich hier aber auf zwei (auch recht bekannte) Stücke hinweisen, nämlich Endless Battlefield und Mana Palace. Diese Stücke sind für mich unabhängig von der großen Nostalgie, die auch mit ihnen verbunden ist, mitunter die besten Beispiele für Kenji Itos Talent für einprägsame und atmosphärische Melodien in den unterschiedlichsten Situationen.
Village ist wohl mein Lieblingsstück aus Sword of Mana gewesen. Auch wenn man es in Seiken Densetsu schon gut hören konnte, war ich ein wenig enttäuscht, dass hier die Hälfte der Melodie des Remakes noch gar nicht vorhanden ist. Dafür hier als Vergleich die längere (und unglaublich schöne) GBA-Version, für diejenigen, die nur das Original kennen:
Hörenswerte Stücke: fett = besonders hörenswert (diesmal alle von den Guten :))
1 - Rising Sun 4 - Endless Battlefield 5 - Village 11 - Royal Palace 12 - Mana's Mission 15 - In Search of the Sacred Sword 21 - Fight 2 22 - In Sorrow 26 - Final Battle 27 - Legend Forever
Fazit: Die Serie startete mit einem tollen Soundtrack (der möglicherweise auch das beste am Spiel war), der zeigte, dass auch 8-Bit-Qualität dazu beitragen konnte (und kann), eine dichte Atmosphäre aufzubauen. (Ein paar ziemlich schlechte Stücke sind allerdings auch dabei, was auch bei fast allen 8-Bit-Soundtracks der Fall ist.) Einige Urmelodien der Serie wurden hier geschaffen, die zum Teil von Kenji Ito auch gerne wiederverwendet werden (Rising Sun).
Auch wenn Hiroki Kikuta und Yoko Shimomura zweifelsohne auch tolle Komponisten sind, hätte ich gerne gesehen, wie sich die Musik entwickelt hätte, wenn Kenji Ito für jeden Teil der Serie verantwortlich gewesen wäre.
Ab jetzt werde ich auch immer eine subjektive Wertung vergeben, die nicht nur durch die Qualität des Soundtracks als Gesamtwerk bestimmt wird, sondern vor allem dadurch, was für einen persönlichen Wert die Stücke, manchmal auch nur einzelne Stücke, für mich haben.
Subjektive Wertung: 8,5 von 10 Punkten
Seiken Densetsu/Final Fantasy Adventure: Omoi wa Shirabe ni Nosete
Wertungen: 5 Sterne = sehr gut, 4 Sterne = gut, 3 Sterne = schwach bis mittelmäßig, 2 Sterne = schwach, 1 Stern = unnötig, das auf den OST zu packen)
(Mein eigentliches Raster besteht eigentlich nur aus vier Sternen, die 1-Sterne-Wertung bekommen wirklich nur Stücke, die es eigentlich gar nicht verdienen, so genannt zu werden und auf der CD zu landen.)
: 5 : 2 : 0 : 0 : 0
ø = 4,71
Omoi wa Shirabe ni Nosete (聖剣伝説 想いは調べにのせて) ist der Titel eines Lieds aus dem Soundtrack, das häufig mit „Let Your Thoughts Ride On Knowledge“ übersetzt wurde und auch als „Lester's Theme“ bekannt ist. Dieses Album erzählt, wie man an den Titeln der einzelnen Liedern erkennen kann, die Geschichte von Seiken Densetsu in musikalischer Form. In mehr oder weniger chronologischer Reihenfolge werden die Stücke des Soundtracks verarbeitet, und so kann man sich dazu gut die Geschichte des Spiels vorstellen. Dass dieses Album als Gesamtwerk zu verstehen ist, erkennt man auch daran, dass die Übergänge zwischen den Stücken fließend sind. Man könnte daraus also auch ein 36-minütiges Stück machen statt sieben einzelne.
Die orchestralen Verarbeitungen sind auch allsamt gut gelungen. Die Arrangements sind schön, leicht zu erkennen und nicht zu verfremdet; kurze Interlude-Stücke verbinden die einzelnen Themen nahtlos und die Klangqualität ist ausgezeichnet. Das einzige Manko ist, dass nicht nur die schönen, sondern auch die meiner Meinung nach weniger tollen Stücke (wie „Fighting Arena“ oder „Dungeon 2“) verarbeitet, die aber für die Geschichte natürlich genauso relevant sind wie die tollen Stücke. Beispiel dafür sind zum Beispiel im zweiten und vierten Kapitel vertreten – das sind auch die beiden Stücke, die nicht ganz an die anderen heranreichen.
Hier eine Übersicht der in den einzelnen „Kapiteln“, d.h. Stücken verarbeiteten Themen:
First Chapter - Determination
0:00 - 0:53 → Rising Sun
0:54 - 1:47 → Fighting Arena
1:47 - 2:34 → Endless Battlefield
2:35 - 3:31 → Rising Sun
Last Chapter - Life
0:00 - 4:12 → A Legend Forever
Hörenswerte Stücke: fett = besonders hörenswert
1 - First Chapter - Determination 3 - Third Chapter - Mission 5 - Fifth Chapter - Parting 6 - Sixth Chapter - Decisive Battle 7 - Last Chapter - Life
Fazit: Ein tolles Arrangement-Album mit schönem und gut umgesetztem Konzept, das man perfekt als Gesamtwerk hören kann. Die einzelnen Stücke können aber natürlich auch einzeln genossen werden. Lediglich die Verarbeitung einiger nicht so schöner Themen (die aber in der klaren Minderheit sind) sorgen dafür, dass manche Stücke passagenweise weniger angenehm zu hören sind. Mein persönlicher Favorit ist das meiner Meinung nach rundum gelungene Third Chapter - Mission. Schöne Arbeit, Takayuki Hattori!
Subjektive Wertung: 8
Re:Birth/Seiken Densetsu Kenji Ito Arrange Album
CDs: 1 Laufzeit: 0:45:04 Tracks: 10 Komponist: Kenji Ito
Wertungen: 5 Sterne = sehr gut, 4 Sterne = gut, 3 Sterne = schwach bis mittelmäßig, 2 Sterne = schwach, 1 Stern = unnötig, das auf den OST zu packen)
(Mein eigentliches Raster besteht eigentlich nur aus vier Sternen, die 1-Sterne-Wertung bekommen wirklich nur Stücke, die es eigentlich gar nicht verdienen, so genannt zu werden und auf der CD zu landen.)
: 8 : 2 : 0 : 0 : 0
ø = 4,80
Auch letztes Jahr, zum 20. Jubiläum der Mana-Serie, erschien Re:Birth/Seiken Densetsu Kenji Ito Arrange Album, für das Kenji Ito persönlich zuständig war. Es enthält Arrangements von Stücken aus Seiken Densetsu / Final Fantasy Gaiden, Sword of Mana, Children of Mana und Dawn of Mana.
Das Album beginnt mit – wie könnte es anders sein – mit einem Arrangement von Rising Sun. So schön das Stück auch ist, mittlerweile habe ich es schon in so vielen Fassungen gehört, dass mich diese Version nicht mehr vom Hocker reißen konnte. Das Album wagt zwar diverse Sprünge in verschiedene Richtungen, aber bei Rising Sun merkt man noch nicht. Das zweite Stück ist ein Arrangement von In Search of the Sacred Sword aus Seiken Densetsu Final Fantasy Adventure, das als einziges Stück nicht von Kenji Ito selbst arrangiert wurde, sondern von quad (luvtrax), laut vgmdb, wer auch immer das sein mag. Und das merkt man auch, denn hier bekommt man richtig was auf die Ohren, denn man hört das Stück in einem ziemlich krassen Techno-Arrangement. Bis der Melodie-Teil anfängt, erkennt man das Original auch nicht (was logisch ist, da das Original ja auch nur aus Melodie bestand). Nach dem zweiten Hören konnte ich mich sogar damit anfreunden, es war mal etwas ganz Anderes, auch wenn ich für gewöhnlich kein Techno-Fan bin.
Wesentlich ruhiger geht es dann mit Mana's Mission zu. Die Melodie wird hier von einer schönen, sanften Frauenstimme gesungen und für die Hintergrundmelodie sorgt ein Klavier. Nach und nach gesellen sich dann noch ein paar andere Instrumente dazu. Ein starker Kontrast zum vorherigen Stück.
Eines der erwähnenswertesten Stücke ist meiner Meinung nach Mana Palace, das hier auch in einem leicht elektrisch-trancigem Remix daherkommt, aber auf eine recht dezente Weise, die mir wirklich sehr gefallen hat. Unbedingt hören! Weiter geht es mit dem ersten Stück aus einem anderen Spiel, nämlich Infant of Mana aus Children of Mana. Hier kommt auch Enkidu auf seine kosten. :A Na ja, zumindest wenn er eine etwas rockigere Variante des Stücks genießen kann. Ich fand die Kombination der kirchenartigen Cembalo-Melodie mit den moderneren Instrumenten sehr cool.
Zu Fool's Dance aus Dawn of Mana kann ich nicht viel sagen, außer, dass ich das Arrangement mutig fand und es mir auch gefallen. Das Original kenne ich allerdings nicht. Nun zum besten Teil: AWESOMENESS PUR gibt es mit Battle 2 -Touched by Courage and Pride- aus Sword of Mana (bzw. Seiken Densetsu Final Fantasy Adventure). Das war das erste Stück aus dem Album, das ich gehört habe, und das hat mich gleich richtig geflasht. Diese ekstatische Begeisterung ist zwar mittlerweile abgeklungen, aber ich finde das Stück noch immer toll. Die Awesomeness-Welle kommt auch gleich am Anfang, und der Rest kann da leider nicht mehr ganz mithalten. Trotzdem kann man das gesamte Stück genießen. Die Streicher in der Hauptmelodie zusammen mit der Percussion sind einfach großartig.
Weiter geht es mit einem lahmen und meiner Meinung nach recht enttäuschenden Arrangement von Final Battle. Das Stück kann sich in so ruhiger Form nicht voll entfalten, finde ich. Dabei war es eines der besten im Spiel. Danach kommt The Endless Dream, wieder was aus Dawn of Mana, diesmal sogar mit Lyrics. Ich kenne das Original nicht, mir hat diese Version aber sehr gut gefallen. Zu viel will ich das Stück aber auch nicht hören, da ich das Spiel noch zu spielen gedenke.
Es endet – wie auch schon bei den beiden anderen hier vorgestellten Alben – mit A Legend Forever in einer, ähnlich wie bei Rising Sun, schönen und ruhigen, aber nicht sonderlich neuen oder innovativen Version.
Hörenswerte Stücke: fett = besonders hörenswert
01 - Re:Birth - Rising Sun (from Final Fantasy Adventure) 03 - Re:Birth - Mana's Mission (from Final Fantasy Adventure) 04 - Re:Birth - Mana Palace (from Final Fantasy Adventure) 05 - Re:Birth - Infant of Mana (from Children of Mana)
06 - Re:Birth - The Fool's Dance (from Dawn of Mana) 07 - Re:Birth - Battle 2 -Touched by Courage and Pride- (from Sword of Mana) 09 - Re:Birth - The Endless Dream (from Dawn of Mana) 10 - Re:Birth - Legend Forever (from Final Fantasy Adventure)
Fazit: Dieses Album ist eine schöne Sammlung toller Stücke in teils recht mutigen Arrangements. Mir haben die Stücke durchgehend gefallen (enttäuscht wurde ich nur durch Final Battle), und abgesehen vom ersten und letzten Stück gab's alles sogar mal in einer neuen Stilrichtung. Ein würdiges Album zum 20. Geburtstag der Serie. (Auch wenn man natürlich argumentieren kann, dass es unfair ist, nur Kenji Ito das Privileg eines Arrangement-Albums zuzugestehen.)
Subjektive Wertung: 8,5
So, das war's fürs erste mit der Mana-Serie. Wenn ich Legend of Mana spiele, kommt vielleicht noch mehr. Bald kommt erst mal wieder ein wenig Final Fantasy: FFXIV und die Piano Operas. (Und zu The Legend of Dragoon will ich auch irgendwann noch ein paar Worte verlieren. :P)