mascot
pointer pointer pointer pointer

Ergebnis 1 bis 20 von 823

Baum-Darstellung

Vorheriger Beitrag Vorheriger Beitrag   Nächster Beitrag Nächster Beitrag
  1. #11

    Auf den Spuren der Chocobos


    Einen relativ umfangreichen und experimentellen Ableger der Final-Fantasy-Reihe stellen die Chocobo-Spiele dar. Experimentell insofern, dass verschiedene Genres aufgekundschaftet und zum Teil vermischt wurden. Chocobo Racing ist ein klassisches Rennspiel (duh!), Chocobo's Mystery Dungeon sind Mystery-Dungeon-Spiele (duh!) und das niedliche Chocobo Tales eine Minispielkollektion mit einer Story und RPG-Elementen sowie Sammelkartenkämpfen. Es gibt relativ viele Spiele dieser Sub-Serie, alle unterschiedlich umfangreich und ambitioniert, aber viele der Titel sind in Japan geblieben. Ich habe in letzter Zeit zwei dieser Titel durchgespielt und dazu möchte ich nun ein paar Worte verlieren.

    Chocobo Racing
    Chocobo Racing ist ein ziemlich klassisches Rennspiel, dass sehr an Mariokart erinnert. Es gibt einige verschiedene Fahrer, verschiedene Fähigkeiten und diverse Items, die auf den unterschiedlichen Strecken herumliegen. Das Spiel hat einen kleinen Story-Modus (ca. zwei Stunden lang), in dem man als Chocobo, Mogry, Weißmagier oder anderes FF-Wesen insgesamt neun Rennen fahren muss. Neue Charaktere schaltet man frei, indem man den Story-Modus mehrmals durchspielt. Dazu hatte ich allerdings keine Lust.


    Die Geschichte selbst ist hauptsächlich eines: Niedlich. Viel Spannung kommt selbstverständlich nicht auf, aber die humorvollen wie charmanten Dialoge zwischen den Kapiteln sind recht unterhaltsam. Beim erneuten Durchspielen aber vermutlich weniger. Im Spiel finden sich alle möglichen klassischen FF-Elemente wie Kristalle, Cid, diverse Esper und natürlich bekannte Musikstücke in arrangierter Form. Trotz diverser anderer Spielmodi ist Chocobo Racing nur mäßig umfangreich – in Japan erschien es auch als Teil einer Kollektion, aber den Weg in den Westen fand nur Chocobo Racing.

    Die Rennen selbst sind nicht schlecht, aber sie kommen mir eher wie Genre-Mittelmaß vor. Gefordert wird man im Storymodus bestenfalls auf der letzten Rennstrecke, die durch viele Abgründe plötzlich ziemlich schwierig erscheint, weil alles Davorgewesene in einem bis drei Anläufen zu schaffen war, zumindest für mich, und ich bin kein Rennspiel-Pro. Ein paar der Items sind ganz nett, ein paar sind blöd. Oft gilt: Wenn man ganz vorn ist, wird man das Opfer der meisten Angriffe, was etwas nervig sein kann. Spezielle Fähigkeiten hat jeder der (16?) Fahrer, und diese können immer eingesetzt werden, wenn sich eine Leiste zeitbedingt auflädt. Der Chocobo bekommt einen Speed-Bonus, der Golem kann besser manövrieren, der Schwarzmagier überwindet Hindernisse und so weiter. Nichts Außergewöhnliches. Neben den acht Charakteren, die man im Story-Modus freischaltet, gibt es auch noch Geheimcharaktere wie Squall, Cloud, Bahamut, Aya Brea und Kaktor.

    Chocobo Racing ist ein Spiel, das man mal eben zwischendurch spielen kann. Zu zweit macht es möglicherweise mehr Spaß. Ich selbst fand es ganz unterhaltsam, aber in keiner Hinsicht bahnenberechend. Allerdings habe ich mich nicht mit den anderen Spielmodi (Time Attack, Versus, Gran Prix etc.) beschäftigt. 5 von 10 Punkten.



    Final Fantasy Fables: Chocobo Tales
    Dieses Spiel erschient 2006 in Japan unter dem Titel Chocobo to Mahō no Ehon (Chocobo und das magische Bilderbuch) für NDS, 2007 kam es zu uns. Das lustige ist, dass ich das Spiel sogar schon damals gespielt hatte und vor ein paar Tagen meinen alten, unvollendeten Spielstand herausgekramt hab, weil ich wieder Lust auf das Spiel bekommen habe. In Japan gab es für das Spiel sogar eine Fortsetzung, die leider nicht in den Westen kam. Ich überlege aber, mir das bald zu importieren – teuer ist es nicht.

    Chocobo Tales bietet eines im Überfluss: Minispiele. Denn daraus setzt sich das Gameplay zusammen. Man läuft durch die Welt, treibt die kleine und – wieder einmal – sehr niedliche Geschichte um den dunklen Bebuzzu, die Kristalle sowie den Chocobo und seine Freunde. Kurz beschrieben geht es darum, magische Bilderbücher zu suchen und zu komplettieren und zwischendurch immer mal wieder zu Kartenduellen gegen diverse Gegner anzutreten. Die Bilderbücher haben alle ihre eigenen Geschichten, die eine sehr charmante und schön geschriebene Mixtur aus klassischen (oft grimmschen Märchen) und Final-Fantasy-Wesen sind. Plötzlich werden die drei kleinen Schweinchen von Tomberys heimgesucht, und Rotkäppchen-Chocobo begegnet dem donnernden Ramuh. Wirklich sehr niedlich, und abhängig davon, wie weit man die Minispiele treibt, gibt es auch verschiedene Enden für die Geschichte (man kann immer alle drei erspielen). Die Bilderbücher werden in einem sehr liebevoll umgesetzten Pop-Up-Stil mit bewegenden Bildern präsentiert.


    Jedes Bilderbuch beherbergt ein Minispiel, das man im Übungsmodus allein spielen kann, und im Kampfmodus gegen andere Chocobos. Dabei muss der Heldenchocobo zuerst gegen Statisten („Knastvögel“) antreten, später gegen befreundete Chocobos und am Ende gegen seinen Rivalen. Fünf Level gibt es pro Bilderbuch. Abseits der Bilderbücher gibt es aber noch zahlreiche weitere Minispiele, in denen man nicht gegen Gegner antreten muss. Diese haben – finde ich – oft besonderes Suchtpotential. Ich weiß gar nicht, wie viel Zeit ich damals mit Morbolmatscher verbracht habe, und trotzdem habe ich nie Gold erreicht. Ach ja, als Belohnung für geschaffte Minispiele gibt es entweder Karten oder bestimmte Dinge auf der Karte ändern sich, was neue Orte oder Wege freilegt.

    Die Minispiele nutzen die Funktionen des DS vollkommen aus. Die meisten sind per Touch-Pen zu bedienen, es gibt aber auch welche, die das Mikrofon verwenden. Es gibt insgesamt über dreißig solcher Spiele, Abwechslung ist auf jeden Fall gegeben. Manche können etwas frustrierend sein und die Steuerung ist meistens nicht Optimal, wenn Präzision gefordert wird, aber die Mehrheit der Minispiele macht Spaß. Einige haben ziemliches Suchtpotential, andere rührt man nur ein einziges Mal an. Abseits des Storymodus kann man die Minispiele auch beliebig wiederholen.


    Das Kartenspiel stellt auch einen wichtigen Teil des Spiels dar. Aus Pop-Up-Karten stellt man sich ein Deck mit fünfzehn Karten zusammen, mit dem man dann gegen einen Gegner antritt. Im Spiel heißt es dann immer: Karte gegen Karte. Ein bisschen Taktik ist schon dabei, aber auch eine nicht unwesentliche Portion Glück, da man die Züge des Gegners schlecht voraussehen kann (zumindest beim ersten Spiel). Das Spiel ist auch ganz nett, aber auf Dauer nicht sehr fesselnd und auch nicht sehr tief.

    Chocobo Tales hat tatsächlich auch eine Story. Die ist zwar recht simpel und minimalistisch, aber trotzdem liebevoll präsentiert. Dass das Spiel neben einigen neuen Liedern hauptsächlich von neuen (und guten!) Arrangements bekannter FF-Melodien untermalt wird und nur so FINAL FANTASY schreit, macht es gleich noch attraktiver für jeden Serienfan, insbesondere für die, die die ersten sechs Teile mochten. Am Ende des Tages ist Chocobo Tales auf jeden Fall ein gelungenes und recht motivierendes Spiel, das tatsächlich sogar ca. 15-20 Stunden Umfang besitzt, mit Spielraum nach unten und nach oben. 7 von 10 Punkten.

    Demnächst wage ich mich vielleicht mal an Chocobo's Mystery Dungeon. Schade, dass es nur der zweite Teil in den Westen geschafft hat.
    Geändert von Narcissu (27.05.2014 um 15:40 Uhr)


Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •