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SaGa 2: Hihou Densetsu
SaGa 2: Hihou Densetsu aka The Final Fantasy Legend II hatte ich vor einer Weile schon angefangen, aber konnte mich nach einer Spielstunde nich aufraffen, weiterzuspielen. Die letzten drei Tage habe ich mich aber nochmal reingekniet und das Spiel zu Ende gebracht.
Vom ersten Teil war ich ja schon nicht so begeistert, obwohl er durchaus interessant war. Er ließ sich aber trotzdem halbwegs angenehm spielen, da es leicht war, überpowert zu sein. Das ist bei SaGa 2 leider nicht mehr so. Zwar hat man ebenso wie beim ersten Teil viel spielerische Freiheit, aber Grinden muss man trotzdem und selbst dann kann man noch häufig sterben, gerade in den Dungeons, wo teilweise 15 (!) Gegner gleichzeitig angreifen, die alle nicht schwach sind.
Das Gute: Man (zumindest ich) konnte fast das ganze Spiel über problemlos aus den Kämpfen fliehen. Das habe ich auch exzessiv gemacht und in Dungeons quasi gar keine Kämpfe bestritten. Deshalb war ich zwar finanziell meistens schlecht bestückt und hatte später ein hartes Spiel mit einigen Bossen, aber eh, ich hatte keine Lust, ewig in den (eigentlich gar nicht so riesigen) Dungeons zuzubringen.
Könnte man normal grinden, hätte ich vielleicht noch mehr Spaß an dem Spiel gehabt. Wie bei SaGa 1 sind die Mechaniken aber hier auf zufällige Wertsteigerung nach dem Kampf ausgelegt.
1) HP können immer steigen
2) andere Werte (Stärke, Magie, Verteidigung, Agilität) steigen um 1, wenn man sie nutzt
3) Es kann nie mehr als ein Wert gleichzeitig steigen
4) Maximum ist 99 bzw. bei HP 999
Funktioniert leider weniger gut als in Final Fantasy II, weil der Zufall einfach zu stark mit reinspielt und es teilweise ewig dauert, bis man das gewünschte Attribut angemessen gesteigert hat und einige Attribute oder bestimmte Charaktere leicht in den Rückstand geraten. Problematisch ist auch, dass man Waffen meist nur 30-50 mal benutzen kann, was ein sorgloses Grinden ein bisschen einschränkt.
Diese Wertsteigerungen gelten nur für Menschen und Mutanten. Mutanten haben weniger Slots für Rüstungen etc., aber dafür drei Skills, die gegen Monster semi-zufällig ausgetauscht werden. Das kann man aber hier glücklicherweise gut steuern, denn nur der unterste der drei Skills wird ausgetaucht; die guten kann man also wunderbar konservieren.
Die anderen beiden Rassen sind Monster und Roboter. Monster funktionieren wie in SaGa 1: Durch Fressen vom manchmal nach dem Kampf hinterlassenen Fleisch verwandelt sich das Monster in ein neues Monster. Man muss natürlich aufpassen, dass man nur das beste Fleisch konsumiert. Roboter definieren sich nur durch ihre Ausrüstung.
Die Welt von SaGa 2 ist recht interessant: Sie besteht nämlich aus sehr vielen kleinen Sub-Welten, die alle verschiedene Settings haben. Also wie bei SaGa 2, nur noch mehr Welten, die alle etwas kleiner sind. Es gibt eine Wolkenwelt, Valhalla, eine japanisch angehauchte Welt und viele mehr. Manche lassen sich schlecht zuordnen und sind auch nicht besonders interessant. In einigen verweilt man nur wenige Minuten. Die vier Welten aus SaGa 1 waren mir aber definitiv lieber, weil sie nicht innerhalb kürzester Zeit abgehandelt und von der Ausführung her definitiv besser gelungen waren.
Die Story von SaGa 2 ist ein bisschen besser als die vom ersten Teil. Es geht hauptsächlich darum, dass der Protagonist nach seinem Vater sucht, dabei insgesamt 77 MAGI ("Steine" mit besonderen Kräften) sammelt und in verschiedenen Welten Leuten hilft. Die Umsetzung ist natürlich minimalistisch und die Dialoge wirken noch minimalistischer und abgehackter, aber immerhin waren ein paar nette Ideen da. Das Ende ist übrigens ganz lustig: Nach den Credits sagt der Vater des Protagonisten, dass die Welt wieder in Gefahr ist und er los muss. Der Protagonist kommt natürlich mit. Aber dann kommt die Mutter rein und sagt, sie habe es satt, sich immer um die beiden sorgen zu müssen und will auch mit. Das Spiel Ende damit, dass alle drei aus dem Fenster klettern. ^^
Insgesamt gehört SaGa 2 aber zu den 8-Bit-Spielen, die mir am wenigsten Freude bereitet haben. Das Spiel unterscheidet sich nur unwesentlich vom ersten Teil und bietet daher auch nicht viele interessante neue Dinge. Mit dem Gameplay bin ich einfach nicht warmgeworden. Dass man in den meisten Kämpfen fliehen konnte und die Dungeons generell nicht allzu riesig oder verschachtelt waren, ist ein Segen, aber keine Entschuldigung für die wirren Spielmechaniken.
Vielleicht lag es auch an meiner Party: Ich habe auf Monster und Roboter verzichtet und mit drei Menschen und einem Mutanten gespielt. Das ist kostenspieliger, aber ich mag lieber Kämpfe, wo danach auch ein Wachstumsprozess stattfindet. Im späteren Spielverlauf kam ich mir dann aber immer mehr "unterlevelt" vor und es war nervig, Geld für bessere Ausrüstung zu farmen, besonders vorm letzten Boss.
Den dritten Teil werde ich aber auch noch spielen, mal schauen, ob der mir wieder besser gefällt. SaGa ist definitiv eine interessante Serie, aber bisher waren mir die Anfangsspiele einfach zu experimentell.
Story |
- |
|
Charaktere |
- |
Gameplay |
2.5 |
|
Kämpfe |
3.5 |
Musik |
4.0 |
|
Atmosphäre |
4.5 |
Spielzeit |
9:10h |
|
Gesamt |
3.0 |
By the way:

Damit wird mein 8-Bit-Backlog immer kleiner. Auf der Liste stehen noch:
- Mother (Earthbound Zero)
- Fire Emblem
- Final Fantasy III
- Shining in the Darkness
- SaGa 3
- Fire Emblem Gaiden
In diverse andere RPGs wie Faxanadu, Langrisser oder nicht-so-wirklich-RPGs-aber-Ur-Vorreiter wie Tower of Druaga oder Dragon Slayer werde ich möglicherweise auch noch reinschauen, aber durchspielen werde ich sie wohl nicht. Und danach kann ich endlich mit der 16-Bit-Ära durchstarten – wo die Spiele dann durchschnittlich auch deutlich spielbarer sind.
Geändert von Narcissu (06.03.2014 um 01:37 Uhr)
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