Exkurs #17: SaGa 3: Jikuu no Hasha
SaGa 3: Jikuu no Hasha aka The Final Fantasy Legend III ist der letzte Teil er SaGa-Serie für den GameBoy, und auch in anderen Aspekten verändert sich die Serie, soweit ich weiß, ich der SNES-Äre, ihr Wesen. Das finde ich persönlich gut, denn bei allem, was ich den ersten drei Spielen zu Gute halten muss – besonders, dass sie Neues ausprobieren, teilweise sogar erfolgreich – ist SaGa wohl die Serie, mit der ich am wenigsten warm geworden bin. Vielleicht liegt es am unintuitiven Gameplay mit den teils merkwürdigen Mechaniken, vielleicht liegt es an der GameBoy-Grafik, die mit ihrem Schwarzweiß einfach nicht an den NES herankommt. (Allein daran liegen kann es aber nicht, denn das erste Seiken Densetsu finde ich immer noch toll.)
Trotzdem ist SaGa 3 meiner Meinung nach mit das beste SaGa-Spiel, in so ziemlich allen Aspekten. Das Gameplay ist angenehmer als bei den Vorgängern. Waffen und Zauber können nun nicht mehr verbraucht werden und es wurden einige nette Komfortfunktionen eingebaut. Die Charaktere sind nun keine generischen Figuren mehr, die man sich zusammenstellt, wobei man fairerweise sagen muss, dass bis auf den Hauptcharakter alle keine wirkliche Rolle in der Geschichte spielen. Die Musik ist auch besser als in der Vorgängern und die Geschichte mit ihren tragischen Momenten und dem ungewöhnlichen Zeitreiseplot kann auch zumindest ein bisschen überzeugen.
Das macht natürlich immer noch kein gutes Spiel, und als "gut" würde ich SaGa 3 trotz der Vorzüge definitiv nicht beschreiben. Das Gameplay besteht wieder hauptsächlich aus Kämpfen, wobei es in den Dungeons nun sogar einige Sprungpassagen und minimalistische Rätsel (Schalter betätigen, Schieberätsel) gibt. Die Kämpfe sind deutlich angenehmer als im Vorgänger, da die Gegner nicht so schnell so extrem viel stärker werden. Grinden muss man an sich nicht viel, höchstens in den Anfangsphasen des Spiels. Später muss man nur darauf achten, halbwegs gut ausgerüstet zu sein und gute Zauber zu haben, dann erledigen sich die meisten Kämpfe von allein, obwohl Bosskämpfe immer noch gefährlich sein können. Da man aber gegen Ende des Spiels extrem starke Heilzauber für die ganze Gruppe bekommt, gleicht das die starken Bossangriffe gut aus.
Die Story beginnt damit, dass der Protagonist Arthur seinen Vater suchen will. So ergibt es sich, dass die Gruppe durch Vergangenheit und Zukunft und durch einige verschiedene Welten bzw. Teile der Welt reist und immer wieder neue Dinge erlebt, die alle ein bisschen mit der Hauptstory verbunden sind. Das ist keine hohe Erzählkunst, aber die Zusammenhänge zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sind manchmal schön dargestellt. Der Antagonist ist mal wieder ein typischer evil-just-because-dude, aber bekanntlich ist ja auch der Weg das Ziel, und auf dem Weg zum Finale kommt es zum Beispiel zu einigen tragischen Momenten, die darin gipfeln, dass man in der ersten Phase des letzten Kampfes gegen einen Freund kämpfen muss, der sich den ganzen Kampf über nicht wehrt.
Aus irgendeinem Grund hat mich das Spiel trotzdem nicht sonderlich motiviert. Das liegt vielleicht aber auch nicht an dem Spiel selbst. Seit Mai sitze ich glaube ich dran, aber oft habe ich auch wochenlang nicht gespielt, obwohl das Spiel mit ca. acht Stunden ziemlich kurz ist.
Fazit: SaGa 3 macht vieles gut, und ist definitiv besser als die Vorgänger. Es ist natürlich immer noch kein großartiges Spiel und das Gameplay bleibt recht repetitiv, aber durch angenehme Mechaniken, ein paar frische Ideen, einen soliden Soundtrack und einige nette Szenen wird auf jeden Fall klar, dass das letzte GameBoy-SaGa die bisherige Formel stark verbessert hat ohne das Wesen der Spiele im Kern zu ändern.
Story |
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Charaktere |
- |
Gameplay |
4.0 |
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Kämpfe |
4.0 |
Optik |
4.0 |
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Musik |
6.0 |
Atmosphäre |
4.5 |
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Spielzeit |
7:30h |
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Gesamt |
4.0 |
Und damit kann ich sagen: Ich bin fertig mit den 8-Bit-Spielen! Sicherlich werde ich im Laufe der Jahre nochmal ein, zwei NES-RPGs spielen (Fire Emblem Gaiden fehlt mir noch und im September kommt die Übersetzung zu Megami Tensei), aber im Großen und Ganzen habe ich alle Spiele durchgespielt, die ich durchspielen wollte, was mich etwa anderthalb Jahre gekostet hat. Ein Fazit-Beitrag oder so folgt gleich noch, denke ich.