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  1. #41
    Zitat Zitat von Cooper Beitrag anzeigen
    Übrigens ist ToL bis heute das einzige Spiel, wo ich nie mit dem Hauptchara gekämpft habe. Stehe einfach nicht auf Faustkämpfe, habe stattdessen immer mit Chloe gekämpft ^^
    Jep, leider war das KS viel zu schammig und unpräzise um mit Senel einiger gut umgehen zu können :/
    Überhaupt mein größtes Manko an dem Spiel: das KS! Warum dieser gewaltige Rückschritt im Vergleich zu den anderen Teilen? Von reinen 2D Kampfsystemen hatte sich die Reihe längst verabschiedet, genauso wie von Zufallskämpfen
    Dazu nichtmal Hi Ougis oder sonstige nette Sachen um das KS etwas aufzuhübschen oder anspruchsvoller zu machen
    Ich habs ja echt gern gespielt, aber wie jeder hier anscheinend hab ich auch an den Charakterquests meine Motivation verloren, das Spiel hat sich einfach zu derb in allen Belangen gezogen, nervige Dungeons, nervige Kämpfe, keine Syncro...hätten sie man lieber die Storys der Charaktere einfach in der Hauptstory mit untergebracht, geht doch in allen anderen Tales of Teilen genauso...Sidequests hatte dieser Teil hier ja eh kaum welche, da wäre so viel Raum gewesen ^^

  2. #42
    Das Kampfsystem war eigentlich nicht übel. Ein Stunlock System. Das gabs schon durchaus mal in Tales of, aber nicht in im Westen erhältlichen Spielen. Blöd war nur der Bug mit Senel, der manchmal einen Skill doppelt ausgeführt hat. Und, die Gegner hatten recht viel HP... aber nunja. Was auch immer. Ich hatte meinen Spaß. Immerhin fühlte es sich nicht an wie eine Alpha.. wie es TotA tat. Alle neuen Elemente nach ToS waren absolut mies integriert und im großen und ganzen nutzlos oder übermächtig.
    Graces f zeigt aber dann zum Glück, wie "freerun" vernünftig integriert wird, ohne es komplett übermächtig zu machen. Es kostet einfach etwas. In TotA kann man ja mit der Bogenschützin ohne Probleme Kämpfe mit mehreren Gegnern, auch Bossen, alleine schaffen. Da man immer um die Gegner rumtänzeln kann.

  3. #43

    Soundtracks #2 – Final Fantasy X-2


    Ich habe es mir schon vor einiger Zeit zum Ziel gemacht, meine gesamte Soundtrackbibliothek aktiv duchzuhören (d.h. nicht einfach nebenbei) und jedes einzelne Stück zu bewerten. Es gibt natürlich auch noch einige Soundtracks zu spielen, die ich mal vor längerer Zeit gespielt habe, in die ich noch nicht so genau reingehört habe. Zu spielen, die ich kürzlich gespielt habe, höre ich mir die Musik meistens ein paar Tage nach dem Durchspielen an.

    Gestern fiel als 68. Soundtrack meine Wahl auf Final Fantasy X-2. Ich habe das Spiel seinerzeit sehr intensiv gespielt, habe mir einige Stücke regelmäßig angehört, aber hatte gegenüber dem Gesamtwerk dennoch sehr gemischte Gefühle.


    Final Fantasy X-2 Original Soundtrack


    CDs: 2
    Laufzeit: 2:13:59
    Tracks: 61
    Komponisten: Noriko Matsueda, Takahito Eguchi

    Wertungen: 5 Sterne = sehr gut, 4 Sterne = gut, 3 Sterne = schwach bis mittelmäßig, 2 Sterne = schwach, 1 Stern = unnötig, das auf den OST zu packen)
    (Mein eigentliches Raster besteht eigentlich nur aus vier Sternen, die 1-Sterne-Wertung bekommen wirklich nur Stücke, die es eigentlich gar nicht verdienen, so genannt zu werden und auf der CD zu landen.)


    : 15
    : 17
    : 18
    : 10
    : 0

    ø = 3,56


    Final Fantasy X-2 war das erste Spiel der Hauptserie (wenn man das Spiel denn dazu zählt), an dem Uematsu nicht mitwirkte. In Final Fantasy X und Final Fantasy XI bekam er erstmals Unterstützung von anderen Komponisten, doch bei diesem Titel sollte er gänzlich fehlen. Zugegebenermaßen kann ich mir Uematsus Stil in Final Fantasy X-2 auch nicht vorstellen.

    Stattdessen wurden Noriko Matsueda und Takahito Eguchi ausgewählt. Matsueda war vorher an Spielen wie Front Mission, Front Mission 2 und Bahamut Lagoon beteiligt (und komponierte das Boss Battle Theme in Chrono Trigger), während Takahito Eguchi für weniger bekannte Projekte (oft zusammen mit Noriko Matsueda) komponiert hatte und unmittelbar zuvor auch am Arrangement der Musik für den ersten Kingdom-Hearts-Titel mitgewirkt hatte. Die Komponisten hatten bereits einige Erfahrungen im Pop- und Jazz-Bereich.

    Dem Spiel entsprechend wurde eindeutig versucht, die quirlige J-Pop-Atmosphäre zu untermalen. Dabei mussten die beiden Komponisten einen Kompromiss zwischen einem eher ernsten Stil für die dunkleren und traurigen Seiten des Spiels und dem typischen Mission-Start!-Feeling zu schaffen. Aus diesem Grund kann man auch nicht sagen, dass sich der Soundtrack nur einer Stilrichtung zuordnen lässt.

    Hervorstechend für Final Fantasy X-2 waren wohl die beiden Lieder, die Yuna im Spiel singt: Real Emotion und 1000 Words (1000 no Kotoba). Für den Gesang war die damals am Abgrund ihrer Karriere stehende Sängerin Koda Kumi, die erst durch diese beiden Lieder wieder etwas Aufwind erlebt.

    Anfangs hatte ich gedacht, dass es dem Soundtrack vielleicht an Varietät mangeln würde, doch dem war erfreulicherweise nicht so, wie ich gestern festgestellt habe. Meine gemischten Gefühle haben sich aber dennoch nicht geändert. Es gibt einige meiner Meinung nach großartige Stücke, darunter Eternity ~Memory of Lightwaves~, 1000 Words, Zanarkand Ruins, Besaid und Yuna's Ballad. Viele Stücke, die im Grunde genommen gar nicht schlecht klingen, verfangen sich aber in einer extremen Belanglosigkeit aus Percussion und gedudelten elektrischen Sounds. Das ist ein wenig schade. Eine solche Auffassung ist natürlich sehr geschmacksabhängig. Negativ anzumerken sind auch die vielen schwachen Standardthemes wie Tension, Clash und Destruction, die sich auf jedem zweiten RPG-Soundtrack finden lassen und die so gut wie nie hörenswert sind.

    Insgesamt hat mir der Soundtrack aber dennoch besser gefallen als ursprünglich erwartet. Ich habe damit gerechnet, von den quirligen Themen schnell genervt zu sein, aber dem war nichts so, nur waren einige waren ziemlich belanglos. Im krassen Gegensatz dazu stehen Stücke wie I, die ziemlich dunkel und ernst, beinahe auf eine schaurige Weise feierlich sind, oder das sehr atmosphärische Shuyin's Theme.



    Hörenswerte Stücke:

    fett = besonders hörenswert

    Disc 1
    01 - Eternity ~Memory of Lightwaves~
    09 - Gagazet Mountain
    14 - Shuyin's Theme
    15 - Besaid
    26 - New Yevon Party
    28 - Zanarkand Ruins

    Disc 2
    11 - Yuna's Ballad
    18 - Eternity ~Band Member Performance~
    19 - 1000 no Kotoba (FFX-2 Mix)
    22 - Vegnagun Starting
    26 - Demise
    27 - 1000 Words (Piano)
    28 - Ending ~Until We Meet Again~
    29 - 1000 Words (Orchestral)
    30 - Epilogue ~Reunion~

    Fazit: Noriko Matsueda und Takahito Eguchi haben mit dem Soundtrack von Final Fantasy X-2 ein Werk geschaffen, der sowohl großartige Stücke als auch äußerst schwache Musik enthält. Meine gemischten Gefühle bleiben, doch bin ich nun mit der Leistung der Komponisten recht zufrieden. Die verschiedenen Stile sind durchaus gut eingearbeitet und – was ich wichtig finde – voneinander getrennt gehalten worden. Auf diese Weise ist ein Soundtrack entstanden, den man letztendlich genießen kann, ohne dass sich zwei verschiedene Richtungen unpassend mischen.
    Geändert von Narcissu (31.05.2012 um 19:37 Uhr)


  4. #44
    Ganz zufällig habe ich gestern ausversehen auch ein paar Stücke aus dem OST gehört als ich meine Musiksammlung neu getagged habe und ich war schockiert. Da sind wirklich ein paar richtig gute Stücke dabei!
    Traurig, wo doch das Spiel einfach nur Dreck ist

    Kumi Koda ist aber auch J-Pop der für mich gar nicht geht. Da kann man sich auch gleiche Ayumi Hamasaki oder Hikaru Utada anhören, klingt sowieso alles gleich.
    Ich finde es bemerkenswert, dass die "großen" Spielefirmen eher zu populären Mainstream-Sängern greifen, während die "kleineren" wie GUST eher Künstler beauftragen, die aus der Doujin-Szene bekannt sind und damit meiner Meinung nach Songs erschaffen, die qualitativ und auch emotional viel stärker sind.

  5. #45
    Zitat Zitat von Tyr Beitrag anzeigen
    Ayumi Hamasaki
    Man merkt, dass du keine Ahnung hast. Die gute hat einiges an richtig guten Liedern. Bin irgendwann via Evolution auf sie gestoßen. Allerdings sehr variierend was ihr Stil betrifft, weshalb man nie alles mögen kann. Alleine von diesem Lied gibts zig Versionen, wovon das meiste halt nicht wirklich gute Remixe sind. War gar nicht so leicht das "Original" zu finden.. insofern sorry für die.. meh Quali. Habe zwar damals irgend eine Konzertversion gehört, die ich erst auch besser fand als das Original, aber sorry.. da hab ich jetzt keine Lust das zu suchen.

    Wie dem auch sei, ff x2's Soundtrack war imo nicht gut, bis auf das Lied, was man im "Intro" hört. (Also Titelmelodie oder so) An den Rest erinnere ich mich gar nicht. Nur, dass ich sehr enttäuscht von allem anderen war, was ich so gehört habe. War aber auch nie durch. Das Spiel hat mir gar nicht zugesagt. Beschissene Minigames in Massen... und das Kampfsystem war auch verhauen.

  6. #46
    Mir sind die weniger mainstreamigen Sängerinnen (Sänger sind es ja seltener) meist auch lieber. Ich muss aber auch zugeben, dass ich mich nie wirklich mit J-Pop/Rock beschäftigt habe und Lieder wie die KH-Sachen von Utada Hikaru für mich auch erst nachträglich nach Mainstream klingen. Und Why aus Crisis Core mag ich immer noch unglaublich gerne, ebenso wie zum Beispiel Love Moon Flower aus Shadow Hearts: Covenant. Zu generisch fand ich aber das Titellied von Final Fantasy XIII (sowohl das japanische als auch das absolut unpassende verwestlichte Lied von Leona Lewis).

    Ich habe mir gestern oder vorgestern mal ein paar Lieder von Atelier Meruru angehört (hauptsächlich von der ersten CD), und dort sind wirklich fast ausnahmslos tolle und wirklich sympathische Lieder bei. Bei dem Standardkram besteht halt das Risiko, dass es zu generisch klingt, wobei auch dieses Risiko mit ein bisschen Wagemut reduziert werden kann. Ich mag es eigentlich auch lieber, wenn die Lieder noch von den Spielekomponisten geschrieben werden, und nicht irgendein Künstler beauftragt wird, doch bitte ein schönes Lied für das Spiel zu machen. In Spielen, an denen Uematsu mitgewirkt hat, hat er auch fast immer die Lieder geschrieben, weshalb ich auch die allermeisten wirklich gut finde. Das ist bei anderen Komponisten glücklicherweise auch oft der Fall, und auch „Fremdwerke“ können wirklich gut sein, aber oftmals fehlt es denen an Charakter oder Bezug.

    @Kiru: Die Minigames und die Kämpfe fand ich gerade so ziemlich am besten in Final Fantasy X-2. Die Atmosphäre und die Story waren leider nicht so überzeugend, trotz einiger guter Szenen, und der drastische Stilwechsel wirkte für mich einfach zu aufgesetzt. Aber vom Gameplay hat mich das Spiel sehr angesprochen: Kämpfe, Minispiele, Missionen, Geheimnisse.
    Geändert von Narcissu (29.05.2012 um 13:55 Uhr)


  7. #47
    Zitat Zitat von Kiru Beitrag anzeigen
    Man merkt, dass du keine Ahnung hast. Die gute hat einiges an richtig guten Liedern.
    Sei mal nicht zu vorschnell mit deiner Beurteilung, mein Lieber.
    Ich habe nie behauptet, dass Ayumi keine guten Lieder gesungen hat. Im Gegenteil finde ich einiges von ihr richtig gut. Aber das liegt alles schon Jahre zurück. Evolution z.B. ist von 2001! Mein Lieblingsalbum von ihr "Memorial Address" ist von 2003.

    Die letzten Jahre waren, soweit ich das mitbekommen habe (ich leugne nicht, dass ich mich nicht so intensiv mit J-Pop beschäftige, wie es ein Fan tun würde), katastrophal für's Genre!
    Nenn mir gute aktuelle Lieder von ihr! Wirklich, ich würde gerne meinen derzeitigen Eindruck revidieren. Für mich ist Ayumi völlig blass geworden.
    Und meine damalige Lieblingssängerin Ai Otsuka ist mittlerweile auch nur eine blasse Ayumi-Kopie. Schrecklich.

    Was ist da los? Wenn ich Bikini-Modells beim Singen zuhören ist das unterhaltsamer!
    Geändert von Tyr (29.05.2012 um 14:03 Uhr)

  8. #48
    Also ich mochte z.B. "last angel" ziemlich gern. Eines meiner Lieblingslieder von ihr. Finde auch nicht, dass sie sich gewaltig verschlechtert hat, auch wenn ich ihr aktuellstes Album noch nicht kenne. Love Songs hatte aber durchaus ein paar nette Lieder. Und mehr als ein "paar" hatten ihre Alben imo eh nie, alleine schon, weils stilistisch durchaus immer Unterschiede gibt. Z.B. die beiden Alben vor Love Songs waren nicht so meins. Das von 2008 (Guilty) hingegen hatte dann zumindest wieder "talkin to myself", was ich auch sehr mag.

    @Narcissu: Du fandest es toll blöden Chocobo irgendwie hinterher zurennen und diese einzufangen.. was auch noch zig mal wiederholt werden muss, weil das ganze einfach miserabel funktioniert? Naja, ok. Dein Glück.
    Und das Kampfsystem war einfach nur inkonsequent. Ich möchte gerne, dass ein System nach absolut festen regeln funktioniert. Wenn ich ein ATB-Kampfsystem habe, dann MUSS doch eine Aktion erfolgen, sobald der ATB-Balken voll ist. Das aber ist bei ff x-2 und ff12 z.B. NICHT gegeben. Bei ff12 wars mies, bei ff x-2 noch mieser. Ich mag sowas einfach nicht.
    Im Prinzip funktioniert das Kampfsystem normal, bis eine gewisse Menge an Zaubern gleichzeitig verwendet werden. (egal von wem. Ein richtig starker Zauber, wie z.B. Kollaps in ff12, reicht auch schon aus.. und der braucht auch noch ne Ewigkeit eh er mal fertig ist) Dann müssen weitere Zauber warten. ABER NUR ZAUBER. Physische Attacken funktionieren weiterhin wie sie sollten. Nur Magie darf eben warten, obwohl sie schon lange hätten gezaubert werden sollen. Und das ist absoluter Bockmist. Wie gesagt, inkonsequent. Wenn man schon wegen "Performance" warten will, dann doch auch bitte ALLES. Und nicht nur ohne Grund die Zauber. Man zerstört sich doch das komplette Kampfsystem dadurch.
    Squenix hats mit ff13 aber ENDLICH gefixt. Hat auch lange genug gedauert... dort kann so viel gleichzeitig gezaubert werden, wie man will. Also auch mehrere Aeroga "hintereinander" um die Gegner schön konsequent an Aktionen zu hindern. (oder Ruinga. War eine gute Strategie mit Lightning Ruinga zu spammen, wenns funktionierte konnten die Gegner nie agieren, weil der Zauber immer alles in die Luft wirft.. vorausgesetzt es ist nicht zu groß oder so)

  9. #49
    Ein paar Minispiele waren schon etwas messed up, das stimmt. Aber Sachen wie das Blitzableiter justieren, das Revolverheldin-Minispiel oder Sphärobreak haben mir viel Spaß gemacht. Gab natürlich auch wenig inspirierte „Minigames“, aber es gab eine ziemliche große Auswahl. Was das Kampfsystem betrifft: Ja, das war teilweise etwas nervig, wobei es aber meiner Meinung nach nicht das ganze Kampfsystem zerstört hat – das hat nämlich noch immer recht gut funktioniert, trotz der irregulären Wartezeiten bei bestimmten Aktionen. Außerdem hat es Spaß gemacht, die Abilitys der verschiedenen Kostüme zu lernen. Ich halte das Kampfsystem von FFX zwar für das beste der Serie, aber neben EXP und Items hat da der zusätzliche Motivator gefehlt, der zum Beispiel da ist, wenn man nebenbei Skills trainieren bzw. durch Training erlernen kann (FFV = Jobs, FFVI = Esper, FFVII = Substanzen, FFVIII = G.F./Abilitys, FFIX = Abilitys).


  10. #50

    Tales of Legendia #2 – Stella




    Ich habe eine lange Spielpause eingelegt. So sehr motiviert hat ich das Spiel bisher nicht, und irgendwie kamen mir immer irgendwelche Ausreden, um es nicht weiterzuspielen, obwohl ich es das doch eigentlich wollte. Gestern habe ich dann aber mal wieder angefangen und bin nun im Kapitel 5. Wenn ich mich nicht irre bzw. GameFAQs richtig liegt, scheint die Hauptstory ja nur sieben Kapitel zu haben, bevor die Character Quests folgen.

    Den Inhalt der Geschichte seit dem letzten Mal zusammengefasst: Kapitel 3 bestand hauptsächlich aus der Konfrontation mit und Flucht vor den Antagonistin. Ruins of Frozen Light, Great Hollow, Forest of no Return.


    Es gibt einige Sachen, die mich an der Präsentation von Tales of Legendia gehörig stören. Zum einen sind es die Dialoge selbst, die sind manchmal nicht besonders gut geschrieben. Am allerschlimmsten ist es, wenn (und das geschieht oft) mehrere Charaktere gleichzeitig die gleiche Textzeile haben, um einen humorösen Eindruck zu schaffen. Fast immer wirkt das aber so vollkommen künstlich und aufgesetzt, dass ich mich deshalb manchmal schon fast fremdschäme. Auch weiß das Spiel oft nicht, wann es sich ernstzunehmen hat und wann nicht. Darunter leidet die Glaubwürdigkeit der Charaktere erheblich. Mit Norma und Moses sind dann noch zwei unglaublich laute Charaktere dabei, die in unpassenden Situationen irgendetwas zu sagen haben. Oder es soll ein lustiger Moment entstehen, der letztendlich aber auch so schwach präsentiert ist, dass er mir nur ein Kopfschütteln abringen kann. Dabei gibt es eigentlich ein paar interessante Ansätze. Aber durch die Präsentation wird fast das gesamte Potential vertan. Wenigstens das Ende von Kapitel 4 war aber recht eindrucksvoll, auch wenn ich der Ansicht bin, dass das Lied, was am Ende gespielt wurde, einen zu starken Umbruch in der Atmosphäre bewirkt hat, was dafür gesorgt hat, dass die eigentlich wichtige Szene nachträglich nicht so stark zur Geltung kam. Na ja, vielleicht ändert sich das ja am Anfang von Kapitel 5. Ich habe schon gesehen, dass erst mal ein Zeitraum von zwei Wochen verstreicht.

    Die Kämpfe sind nach wie vor nicht besonders spannend. Ich habe tatsächlich sogar den Schwierigkeitsgrad von Mittel auf Leicht gestellt, damit ich in Zufallskämpfen nicht 25 Sekunden X drücken muss, sondern nur noch 20 Sekunden lang. Da Encounter Rate ist insbesondere auf der Weltkarte auch verdammt hoch. Durch Holy Bottles, die ich mittlerweile regelmäßig nutze, ist das ganze aber recht erträglich geworden.

    Immer besser wird allerdings die Musik. Einige der Kampfthemen haben mir sehr gut gefallen, und die Musik in den Dungeons/Dörfern und in bestimmten Szenen war fast ausnahmslos gut. Schade, dass wirklich nicht alles auf dem Soundtrack ist. Gerade die unglaublich atmosphärische dunkle Violinenmusik, die in vielen Szenen mit Vaclav und Shirley gespielt wird, würde ich mir jetzt gerne anhören.

    Ich finde das Spiel bisher nicht schlecht, aber ich finde, dass es vieles falsch macht. Einfach durch die Präsentation. Ich kann mir vorstellen, dass das noch besser wird, insbesondere in den Character Quests. Aber im Moment fällt es mir noch schwer, wirklich von der Geschichte eingenommen zu werden, weil die Formel zwischen Ernsthaftigkeit und Comic Relief, zwischen sich aufbauender Atmosphäre und Stimmungswechsel einfach nicht aufgeht, was ziemlich schade ist. Auch Senels Persönlichkeit ist für mich noch nicht ganz fassbar. Manchmal reagiert er einfach anders, als ich es von ihm erwartet hätte. Aber das ist eigentlich auch ganz erfrischend. Will ist schon recht interessant und erinnert mich manchmal an Jade aus Tales of the Abyss kennt, nur ist er leider nicht so genial.

    Wenigstens habe ich jetzt wieder ein wenig Motivation weiterzuspielen. Ein endgültiges Urteil will ich erst abgeben, sobald ich fertig mit dem Spiel bin. Vielleicht kommt in den nächsten Tagen aber auch Sora no Kiseki SC an, wenn es nicht im Zoll hängen geblieben ist. Abhängig davon, wie weit ich bis dahin bin und wie sehr mich das Spiel fesselt, werde ich Tales of Legendia dann erst mal pausieren.


    Derzeitiger Spielfortschritt: ca. 16h / Anfang Kapitel 5 / ca. 35% (?)


  11. #51
    Hey. Ich finds echt cool dass du auch sowas machst Ich schau hier immer mal wieder rein, auch wenn ich meistens nix beizutragen habe ^^

    Im Nachhinein muss ich sagen, dass mir Wild Arms 4 doch ziemlich gut gefallen hat. Die Platform-Elemente wurden schön integriert, und ich mochte die diesmal etwas postapokalyptischere Spielwelt. Leider war der Umfang relativ gering, und ich hätte mich gefreut wenn sie die begehbare Weltkarte aus den Vorgängern beibehalten hätten (in die Richtung ging es dann ja wieder mit Teil 5). Auch das Abilitysystem aus dem vierten erschien mir etwas minimalistisch, aber najo. Mir fällt gerade auf, dass ich mein seit Jahren fertiges Review zu dem Spiel noch immer nicht gepostet habe o_O
    Zitat Zitat von Narcissu Beitrag anzeigen
    Enkidus mittlerweile in der Versenkung verschwundenes Tales-of-Tagebuch
    Jo. Ich habe seitdem nicht mehr viel weitergespielt, nicht nur was Tales angeht sondern auch RPGs im Allgemeinen. In letzter Zeit lediglich FFXIII-2. Bei der Tales Serie habe ich ein paar Teile durch, zu denen die Reviews noch nicht stehen (Tempest, Symphonia und Destiny 2 müssten das sein). Möchte so lange nur ungern mit Rebirth anfangen, weil ich sonst trotz Notizen komplett den Überblick verliere ^^ Aber sobald es weitergeht, werde ich auf jeden Fall auch wieder in den alten Thread schreiben

    Zu Legendia kann ich aktuell noch nichts sagen, denn das käme in meiner Reihenfolge erst nach Rebirth dran

  12. #52
    Die Platform-Elemente wurden alle tatsächlich ziemlich gut umgesetzt und gameplaytechnisch, sowohl von den Kämpfen als auch von den Rätseln hat das Spiel sehr vieles richtig gemacht. Gerade die Kämpfe waren meiner Meinung nach die Schwäche bei den Vorgängertiteln. Es gab zwar ein paar coole Sachen wie die Pferde-Kämpfe in Wild Arms 3, aber letztendlich hat es das ganze auch nicht spaßiger gemacht. Da scheint es ab Teil 4 stark bergauf zu gehen. Das Ability-System war in der Tat recht minimalistisch, aber hey, es gab ein Ability-System. Im Einzelnen haben mir viele Sachen in Wild Arms 4 sehr gut gefallen, aber als Gesamtwerk gefallen mir Wild Arms und Wild Arms 3 noch besser. Wild Arms 4 hat halt gerade bei der Geschichte und den Charakteren ordentlich Punkte verschenkt.

    Dein Review dazu würde ich gerne lesen. Ich glaube, es waren sogar deine Reviews, die mich damals bewegt haben, mit Wild Arms anzufangen, und mir später auch Wild Arms 3 zuzulegen (was ich mir aber auch wegen der Musik gekauft habe). Und im Allgemeinen lese ich deine Reviews immer gerne, ich freue mich also immer über was Neues. ^^ Da du dich ja ein bisschen ausgiebiger mit der Tales-Serie auseinandersetzt, fand ich es auch immer interessant, etwas über die Teile zu hören, die niemals hier erschienen sind (bzw. niemals in englischer Sprache erschienen sind).

    ---

    Ich höre mich gerade übrigens durch die ganzen Kingdom-Hearts-Soundtracks, chronologisch. Entweder werde ich alle paar Tage zu den einzelnen Soundtracks was schreiben (was wahrscheinlich ist), oder am Ende zu allen als Gesamtwerk. Sind insgesamt 10 CDs + Piano Collection. Die CoM-Arrangements lasse ich mal raus bzw. hole ich vielleicht noch nach.
    Geändert von Narcissu (30.05.2012 um 23:26 Uhr)


  13. #53

    Soundtracks #3 – Kingdom Hearts, Kingdom Hearts II, Final Mix


    Auf die Musik von Kingdom Hearts wurde ich ziemlich schnell aufmerksam, nachdem ich vor einigen Jahren (es müsste 2005 oder 2006 gewesen sein) mit dem ersten Teil startete. Tatsächlich war Kingdom Hearts wohl nach Final Fantasy die zweite Spieleserie, mit deren Musik ich mich schon vor einiger Zeit ziemlich stark beschäftigt habe. Mit der Zeit ist die Serie immer mehr gewachsen, und auch die dazugehörigen Soundtracks. Ich kann sogar tatsächlich noch von mir behaupten, auf dem aktuellen Stand zu sein. Mit Kingdom Hearts, Chain of Memories, Kingdom Hearts II, Kingdom Hearts II: Final Mix, 358/2 Days, Birth by Sleep und Re:Coded habe ich alle Teile der Serie gespielt. Ich gebe zu, Birth by Sleep habe ich nur noch recht halbherzig gespielt, und über Re:Coded muss man ja ohnehin nicht viele Worte verlieren. Aber spätestens mit dem bald anstehenden Release von Dream Drop Distance werde ich wohl den Anschluss verlieren. Vielleicht sollte ich mich wirklich nochmal an Birth by Sleep setzen.

    Yoko Shimomura ist für fast die gesamte Musik der Serie verantwortlich. Die bekannten Titellieder Hikari (die englische Version heißt Simple and Clean) und „Passion“ (englisch: Sanctuary) hat die japanisch-amerikanische Sängerin Hikaru Utada geschrieben und gesungen. Einige Stücke im Spiel sind Arrangements von Originalen aus den entsprechenden Disney-Werken, und später erhielt Yoko Shimomura Unterstützung von Takeharu Ishimoto, u.A. bekannt durch Crisis Core und Dissidia sowie Dirge of Cerberus und jüngst Final Fantasy Type-0. Auch Tsuyoshi Sekito steuerte einige Stücke bei. Ein paar Stücke der Spiele wurden orchestriert – darum hat sich Kaoru Wada gekümmert.

    Heute werde ich auf die Soundtracks zu Kingdom Hearts und Kingdom Hearts II eingehen, dazu zähle ich auch die neuen Stücke der jeweiligen Final-Mix-Versionen.

    Kingdom Hearts Original Soundtrack


    CDs: 2
    Laufzeit: 2:25:43
    Tracks: 76
    Komponisten: Yoko Shimomura

    Wertungen: 5 Sterne = sehr gut, 4 Sterne = gut, 3 Sterne = schwach bis mittelmäßig, 2 Sterne = schwach, 1 Stern = unnötig, das auf den OST zu packen)
    (Mein eigentliches Raster besteht eigentlich nur aus vier Sternen, die 1-Sterne-Wertung bekommen wirklich nur Stücke, die es eigentlich gar nicht verdienen, so genannt zu werden und auf der CD zu landen.)


    : 26
    : 25
    : 23
    : 2
    : 0

    ø = 3,99

    Das Hauptthema des Spiels, Dearly Beloved, ist nach Aussage von Yoko Shimomura ihre persönliche Lieblungskomposition. Es gibt durchaus Stücke von ihr, die ich lieber mag, aber Dearly Beloved ist zweifelsohne ein wundervolles Hauptthema, dass ausgezeichnet zur Kingdom-Hearts-Serie passt. Daher ist es umso schöner, dass Thema in zahlreichen Stücken im Spiel aufgegriffen zu sehen. Jedes neue Kingdom Hearts hat eine leicht variierte Version von Dearly Beloved als Titelbildschirmmusik.



    Auch großartig ist meiner Meinung nach die Opening-Musik Hikari, die in insgesamt vier Varianten im ersten Teil gespielt wird. Am besten gefällt mir wohl die ziemliche kurze instrumentale Version, die recht spät im Spiel vorkommt.



    Ebenso charakteristisch für die Serie ist wohl das „heilig“ klingende Dive Into the Heart, das im ersten Teil in verschiedenen Liedern aufgegriffen wird. Dass ein Spiel drei so tolle Themen hat, die in einer Vielzahl von Varianten im Spiel vorkommen, ist schon recht ungewöhnlich. Auszeichnend für Yoko Shimomura ist für mich aber auch die beinahe vollkommene Abwesenheit wirklich schwacher Stücke. Ich weiß nicht, wie Yoko Shimomura der Herausforderung eines unglaublich langweiligen Standarddungeons entgegentreten würden, gegen die viele Komponisten aufgaben und in generische Langeweilemelodien und schwache Mittelmäßigkeit abrutschten. Solche Dungeons fehlen der Serie zum Glück gänzlich. Fest steht jedoch, dass fast alle Stücke in Kingdom Hearts zumindest einigermaßen gut sind, und selbst wenn nicht, dann merkt man ihnen zumindest viel Charakter und einen einzigartigen Stil an.

    Heißt das, dass nun der gesamte Soundtrack rundum großartig ist? Nein, das heißt es natürlich nicht. Leider leidet der nämlich unter den gleichen Symptomen, unter denen auch die Spiele oft leiden: Ein großartige Anfang und ein großartiges Ende bei einem langen Mittelteil, der nicht so recht an die Höhen herankommen will. Damit meine ich die ganzen Disney-Welten. In den Kingdom-Hearts-Spielen gibt es für jede der Welten eine eigene Hintergrund- und Kampfmusik. Das sind also schon mal mindestens zwei Stücke pro Welt. Das Problem ist ja nicht einmal, dass diese Stücke schlecht sind. Ganz im Gegenteil: Shimomura beweist stilistische Flexibilität und komponiert für jede Welt dem Thema und der Stimmung entsprechende Stücke, ohne aber in qualitative Inkonsistenz abzurutschen. Und immer hört man den speziellen Kingdom-Hearts-Stil heraus. Das Problem ist aber, dass mich die Disney-Welten mit ihren kleinen Minigeschichten nie gereizt haben, und die entsprechende Musik tut es leider auch nicht.

    Was bleibt übrig? Eine ganze Reihe von Stücke vom Anfang und Ende des Soundtracks, die ich mir sehr gerne anhöre, und ab und zu auch mal eines aus der Mitte. Die Musik von Halloween Town zum Beispiel. Der Schöpfer des Originals (This is Halloween) ist übrigens Tim Burtons Hauskomponist Danny Elfman. Abgesehen davon sind es aber hauptsächlich die Stücke, die auch für die Hauptgeschichte von Kingdom Hearts Relevanz haben, die ich wirklich gerne mag.

    Einiges an wirklich guter Kampfmusik gibt es auch: Night of Fate, The Deep End, Forze del Mal, Fragments of Sorrow, Guardando nel buio. Das wundervolle Thema von Kairi zählt auch zu meinen ewigen Lieblingsstücken, egal in welcher Variante. Und mit Friends in My Heart, Always on My Mind und dem Ending Theme March Caprice for Piano and Orchestra bekommt auch Dearly Beloved ausreichend Würdigung.

    Leider sind einige Lieder nur sehr kurz, da 76 Stücke auf zwei CDs Platz finden müssen.


    Hörenswerte Stücke:

    fett = besonders hörenswert
    grün = verarbeitet das Hauptthema Dearly Beloved
    blau = verarbeitet das Thema Destati
    rot = eine Version des Titelliedes Hikari

    Disc 1
    01 - Dearly Beloved
    02 - Hikari -KINGDOM Orchestra Instrumental Version-
    03 - Hikari -PLANITb Remix- (Short Edit)
    04 - Dive into the Heart -Destati-
    06 - Bustin' Up on the Beach
    08 - Treasured Memories
    10 - Kairi I
    13 - Night of Fate
    33 - Kairi II

    Disc 2
    06 - Friends in My Heart
    11 - The Deep End
    12 - This is Halloween
    13 - Spooks of Halloween Town
    18 - Kairi III
    20 - Hollow Bastion
    22 - Forze del male
    23 - HIKARI -KINGDOM HEARTS Instrumental
    25 - End of the World
    26 - Fragments of Sorrow
    27 - Guardando nel buio
    29 - Always on My Mind
    30 - Hikari
    31 - March Caprice for Piano and Orchestra
    32 - Hand in Hand -Reprise-
    33 - Dearly Beloved -Reprise-
    35 - Destati










    Kingdom Hearts II Original Soundtrack


    CDs: 2
    Laufzeit: 2:41:30
    Tracks: 88
    Komponisten: Yoko Shimomura

    : 23
    : 33
    : 27
    : 6
    : 0

    ø = 3,82

    Auch im zweiten Teil wurde das Hauptthema Dearly Beloved wieder mehrfach aufgegriffen. Das neue Titellied, Passion, ist meiner Meinung nach nicht ganz so gut wie Hikari, aber immer noch ausgezeichnet (und es gibt die Atmosphäre des Spiels besser wieder). Nachdem im ersten Teil nur Kairi das Glück hatte, ein Charakterthema zu bekommen, haben in Kingdom Hearts II nun auch Sora, Roxas und Riku ihr eigenes musikalisches Thema. Darüber hinaus gibt es zahlreiche neue Kampfthemen und eine Reihe anderer, wirklich hörenswerter Stücke.

    Einiges aus dem Soundtrack des ersten Teils wird wiederverwendet, darunter Friends in my Heart und einige der Disney-Themen wie A Day in Agrahbah. Diese Versionen unterscheiden sich jedoch leicht von denen des ersten Teils (aber auch nur leicht). Die Anzahl der neuen Stücke überwiegt aber bei Weitem. Noch mehr als beim ersten Teil leidet der Soundtrack darunter, dass hier sogar 88 Stücke auf 2 CDs gequetscht wurden. Die erste CD enthält ganze 51 Stücke, von denen nur wenige länger als zwei Minuten sind. Dieses Problem wurde mit dem Kingdom Hearts Original Soundtrack Complete gelöst, wo Kingdom Hearts II ganze vier der neun CDs zugestanden wurden.

    Unter dem gleichen Syndrom wie der erste Teil leidet auch der zweite: Anfang großartig, Ende großartig, Mitte... irgendwie auch „ganz gut, aber mehr nicht. Sehr gut gefallen hat mir allerdings die Musik in der Mulan-Welt, The Home of Dragons. Ein schönes Arrangement von He's a Pirate findet sich auch wieder – natürlich als Kampfmusik in der Welt von Fluch der Karibik und das aus Final Fantasy VII bekannte One-Winged Angel findet auch hier im Kampf gegen Sephiroth in einem neuen Arrangement Anwendung (auch schon im ersten Teil, jedoch erst bei den Final-Mix-Stücken).

    Auch der zweite Teil hat wieder hervorragende Kampfmusik, hauptsächlich das eine dem Titel entsprechende Atmosphäre erzeugende Desire for All That is Lost und das geniale und sehr shimomurige Darkness of the Unknown, das fast acht Minuten lang ist und im finalen Kampf gespielt wird. Besonders ab der zweiten Hälfte wird es sehr eindrucksvoll und verwendet die von Shimomura bereits bekannte Kombination aus Streichern und Klavier (neben einigen anderen Instrumenten), die sich auch hier bewährt.

    Yoko Shimomura hat ein unglaubliches Talent dafür, sehr emotionale Kampfthemen zu komponieren. Viele Komponisten schreiben großartige Kampfmusik, bei denen das Kämpfen wirklich Spaß macht. Aber Shimomura bringt da noch viel mehr Atmosphäre und Emotion mit herein. Dafür bieten sich die Kingdom-Hearts-Spiele aber natürlich auch an. Trotzdem: Wenn man zum Beispiel auf Uematsu schaut, der auch immer großartige Kampfmusik abgeliefert hat, dann hört sich zwar alles gut an, aber wirkliche mit den Charakteren und der Geschichte verflochtene Emotionen kommen selten durch.

    Vielleicht mein Lieblingsstück vom Soundtrack ist das sehr traurige Roxas, zu dem ich noch immer eine bestimmte Spielszene im Kopf habe, wenn ich es höre.


    Das Ending Theme, das den langen Namen Fantasia alla marcia for piano, chorus and orchestra trägt, verarbeitet einige der Themen des Spiels wieder, allen voran Dearly Beloved, aber auch Sora und Hand in Hand. In einem sehr epischen Mittelteil setzen getrennt Männer- und Frauenchor ein, die dem ganzen noch einmal besonders Eindruck verleihen. Ich bin allgemein ein großer Fan von Credits-Musik, und die von Kingdom Hearts II übertrifft noch die des Vorgängers. Wie auch im ersten Teil wurde dieses Stück von dem Tokyo Philharmonic Orchestra gespielt.

    Welchen der beiden Soundtracks ich lieber mag, könnte ich nicht sagen, aber ich würde eher zu Teil II tendieren. Vermutlich auch, weil mir das Spiel wesentlich besser gefallen hat.

    Hörenswerte Stücke:
    fett = besonders hörenswert
    grün = verarbeitet das Hauptthema Dearly Beloved
    blau = verarbeitet das Thema Destati
    rot = eine Version des Titelliedes Passion

    Disc 1
    01 - Dearly Beloved
    02 - Passion - KINGDOM Orchestra Instrumental Version
    03 - Passion ~opening version~
    07 - Dive Into the Heart -Destati-
    08 - Fragments of Sorrow
    09 - Tension Rising
    10 - Kairi
    11 - Missing You
    13 - Roxas
    15 - The Afternoon Streets
    17 - Friends in my Heart
    20 - Reviving Hollow Bastion
    23 - Desire for All That is Lost
    24 - Organization XIII
    35 - The Home of the Dragons

    Disc 2
    09 - He's a Pirate
    14 - This is Halloween
    24 - One-Winged Angel
    28 - Riku
    32 - Darkness of the Unknown
    33 - Passion ~after the battle~
    34 - Fantasia alla marcia for piano, chorus and orchestra
    38 - Dearly Beloved -Reprise-










    Kingdom Hearts I & II Final Mix (Kingdom Hearts Original Soundtrack Complete Disc 9)


    CDs: 2
    Laufzeit: 0:40:58
    Tracks: 12
    Komponisten: Yoko Shimomura

    : 7
    : 5
    : 0
    : 0
    : 0

    ø = 4,58

    Die Stücke, die für die beiden Final-Mix-Versionen der ersten beiden Teile komponiert wurden, belaufen sich auf lediglich zwölf Stücke, acht davon für den zweiten Teil. Hier finden lässt sich zum Beispiel das auf dem Soundtrack des ersten Teils fehlende One Winged Angel (from Final Fantasy VII) (Sephiroth war in der ursprünglichen japanischen Version nicht als Gegner vorhanden). In Another Side hört man das erste Mal das Thema der Organisation XIII, und im zweiten Teil des Stückes wird die Musik etwas schneller. Die Szene, in der Another Side gespielt wird, kann man in 358/2 Days auch spielen, weshalb es dort nochmal eine Battle Version davon gibt (mehr dazu später).

    What a Surprise?! und Happy Holidays! sind die Themen für die Weihnachtswelt der Halloween-Welt und The 13th Reflection ist ein Stück, dass im Kampf gegen die Mitglieder der Organisation XIII (den Data Battles) gespielt wird. Sehr erfreulich ist es, dass die Melodie von Roxas noch einmal aufgegriffen wurd, und zwar in The Other Promise, einem der großartigsten Stücke von Yoko Shimomura. Diese Musik wird passenderweise im Kampf gegen Roxas gespielt und trägt ganz besonders viele Emotionen in sich. Ich weiß nicht, wie oft ich den Kampf gegen Roxas wiederholt habe, weil er einfach so unglaublich viel Atmosphäre hatte (und nebenbei auch der coolste und spaßigste Kampf ist, den ich kenne).


    Schließlich gibt es noch Rage Awakened, eine Kampfmusik, die im Kampf gegen Terra gespielt wird. Mit viel Violinenklang, viel Percussion und viel Klavier sowie jeder Menge Shimomurigkeit zähle ich dieses Thema auch zu einer der besten Kampfthemen der Serie. Ganz besondere Aufmerksamkeit verdient auch Fate of the Unknown, die Musik, die im geheimen Ende gespielt wird. Von Kaoru Wada für das orchester arrangiert, kann man auch hier wieder sehr viel vom Geiste Yoko Shimomuras Entdecken, und die Melodie wird in Birth by Sleep wieder aufgegriffen, wenn ich mich nicht irre. Vor allen Dingen ist dieses Stück aber mal wieder ein wunderbares Beispiel dafür, wie Shimomura Emotion und Action in einen perfekten Einklang bringt. Eine solche Stimmung ist für mich das, was Kingdom Hearts ausmacht und der Grund, warum mich gerade der zweite Teil seinerzeit so gefesselt hat.




    Hörenswerte Stücke:

    01 - One-Winged Angel
    04 - Another Side
    05 - What a Surprise?!
    07 - The 13th Reflection
    10 - The Other Promise
    11 - Rage Awakened
    12 - Fate of the Unknown


    Fazit: Yoko Shimomura hat für die ersten beiden Kingdom-Hearts-Spiele hervorragende Soundtracks komponiert, die in vielerlei Hinsicht glänzen. Vor allem sind es aber die emotionalen Stücke, die hier besonder hervorstechen. Dazu gibt es noch die Titellieder Hikari und Passion und alle sind glücklich. :) Dass die Mitten der Soundtracks nicht so hörenswert sind (obwohl sie keinesfalls schlecht sind) ist ein wenig schade, aber bei der sehr hohen dichte an großartigen Stücken schaue ich gerne darüber hinweg.

    Nächstes mal geht es weiter mit der Musik von Kingdom Hearts 358/2 Days, Birth by Sleep, Re:Coded sowie den beiden erschienenen Piano Collections und vielleicht auch einigen Stücken aus (Re:)Chain of Memories, wobei bei diesem Spiel ja so viel Recycling betrieben wurde, dass ich mir dann nur die wichtigen Stücke herausangeln werde.

    So, das hat jetzt irgendwie länger gedauert als ich angenommen habe.
    Geändert von Narcissu (21.06.2012 um 10:03 Uhr)


  14. #54


    YES! Sora no Kiseki SC lag soeben in meinem Briefkasten.

    Ich habe eben mal die ersten paar Minuten angespielt und muss voller Überraschung feststellen, dass ich sogar einiges von dem, was Gesagt wird, verstehe! Klar, es geht la~ngsam voran, aber es geht voran. Auf einen Translation Guide werde ich trotzdem nicht verzichten. ^^

    Wer den Gutscheincode für Play-Asia haben will ($5 bei einer Bestellung von mindestens $60), der kann ihn sich einfach nehmen. Ist bis zum 8. Juli gültig, ansonsten hätte ich ihn wohl selbst benutzt.
    Geändert von Narcissu (04.06.2012 um 13:26 Uhr)


  15. #55
    Lass es ordentlich krachen - wenn du nicht weiter weisst mal, dann nutze die Quellen die ich dir mitgegeben habe oder ansonsten hier im Forum. ^^ Ich hoffe, du wirst viel Spass mit dem zweiten Teil haben - ich bin sicher du wirst nicht enttäuscht werden.
    Currently playing: Uncharted - Lost Legacy
    Most wanted: Secret of Mana Remake, Xenoblade Chronicles 2, Ni no Kuni 2

  16. #56

    Sora no Kiseki SC #1 – Ein neuer Anfang?





    In den letzten fünf Tagen habe ich ein wenig Sora no Kiseki SC gespielt. Nicht dennoch nicht allzu viel, aus Gründen, die ich gleich nennen werde.

    Vorweg eine Zusammenfassung von dem, was bisher passiert ist (ich habe gerade den Saint Croix Forest hinter mir gelassen):



    Weil es so schön passt:



    Sora no Kiseki SC ist das erste Spiel, das ich ernsthaft auf Japanisch durchspiele. Seinerzeit habe ich zwar auch Kingdom Hearts II: Final Mix gespielt, aber nicht, um die ganze Geschichte zu verstehen, die ich ohnehin schon durch Kingdom Hearts II kannte. Diesmal ist es anders: Zwar habe ich einen Guide, der auch die einzelnen Ereignisse zusammenfasst, doch in einem so dialoglastigen Spiel gibt es natürlich noch weitaus mehr als eine Zusammenfassung beschreiben könnte.

    Aus diesem Grund befinde ich mich in einer Art Zwickmühle, die auch dafür verantwortlich ist, dass ich noch nicht allzu viel gespielt habe: Wenn ich versuche, das meiste einigermaßen zu verstehen, braucht das sehr viel Zeit. Wenn ich mich durch die Dialoge skippe, bin ich aber auch nicht zufrieden. Und gelingt es mir nicht, ohne sehr großen Aufwand das Gesagte zu verstehen, ist das auch frustrierend. Auf der anderen Seite ist es aber auch sehr belohnend, wenn ich merke, einiges zu verstehen. Mein anfänglicher Eindruck, vieles zu verstehen, hat sich zunächst einmal widerlegt, dann wieder bestätigt, schließlich noch einmal widerlegt und dann erneut bestätigt. Die Dialoge mit Kurz sind zum Beispiel besonders schwer zu verstehen, während ich Estelle und Anelace recht gut verstehe.

    Ich habe mich deshalb für einen Mittelweg entschieden: Ich versuche, die Dialoge so gut wie möglich zu verstehen und notiere mir diese und jene Vokabel, aber ich halte mich trotzdem nicht zu lange auf, wenn ich die eine oder andere Textbox nicht verstehe. So komme ich zwar langsam durch die Dialoge, aber ich komme voran und das alles ist in gewisser Weise auch sehr befriedigend und hat zudem noch einen hohen Lerneffekt. Der Nachteil ist wohl, dass ich länger als zwei Wochen brauche, um das Spiel durchzuspielen, aber ich merke jetzt schon, dass es immer ein wenig flüssiger vorangeht.

    Was die Geschichte angeht, so gab es natürlich erst mal einen Umbruch. Nach dem recht dramatischen Anfang war der Schnitt eine interessante Wendung, um andere Charaktere einzuführen, die nun eine wichtigere Rolle zu spielen scheinen. Dabei bleibt die Hauptgeschichte aber immer noch im Augenmerk. Diese Kombination gefällt mir recht gut. Das Spiel spielt sich eigentlich ziemlich genauso wie der erste Teil. Gameplaytechnisch gibt es ein paar leichte Änderungen: Man fängt auf hohem Level an, muss aber alle Zauber erneut erlangen, die dann aber dafür stärker sind (Tear heilt nun 1000HP und nicht nur 100HP, was aber auch so sein muss, denn man startet hier ja nicht auf Level 1, sondern auf Level 35). Neu sind die Teamangriffe im Kampf, und das Orbment Grid (oder wie auch immer es heißt) wurde um einen Slot erweitert, was im späteren Spielverlauf wohl mehr Möglichkeiten als im ersten Teil ermöglicht.

    Die Story nimmt mich langsam auch wieder richtig stark ein und deshalb werde ich mein Spieltempo womöglich etwas beschleunigen (oder einfach mehr Zeit mit dem Spiel verbringen). Enttäuscht bin ich bisher in der Tat nicht, und es liegen noch der halbe Prolog sowie neun Kapitel vor mir (was wohl andeutet, dass das fast den doppelten Umfang des Vorgängers hat, zumindest was die Anzahl der Kapitel und UMDs angeht).

    Derzeitiger Spielfortschritt: 8h / Saint Croix Forest / ~6% (?)
    Geändert von Narcissu (09.06.2012 um 03:40 Uhr)


  17. #57

    Soundtracks #4 – Final Fantasy IV Celtic Moon


    Durch Tyrs Kurzreview zu dem Jazz-Album zu Atelier Meruru, Cadena, ist mir eingefallen, dass es durchaus noch mehr Arrangement-Alben zu Game-Soundtracks gibt, die einen Sprung in bestimmte Genres wagen. Und ich habe mich erinnert, dass ich Final Fantasy IV Celtic Moon, ein Album das im irischen (keltischen) Stil Musik von Final Fantasy IV arrangiert schon seit Langem gehört haben wollte, zumal mir keltische Musik auch sehr zusagt.


    Final Fantasy Celtic Moon


    CDs: 1
    Laufzeit: 0:52:25
    Tracks: 15
    Komponisten: Nobuo Uematsu

    Wertungen: 5 Sterne = sehr gut, 4 Sterne = gut, 3 Sterne = schwach bis mittelmäßig, 2 Sterne = schwach, 1 Stern = unnötig, das auf den OST zu packen)
    (Mein eigentliches Raster besteht eigentlich nur aus vier Sternen, die 1-Sterne-Wertung bekommen wirklich nur Stücke, die es eigentlich gar nicht verdienen, so genannt zu werden und auf der CD zu landen.)


    : 7
    : 5
    : 3
    : 0
    : 0

    ø = 4,27



    Schon 1991 erschienen, war dies soweit ich weiß das erste Mal, dass die Musik von Final Fantasy außerhalb der normalen Soundtracks Aufmerksamkeit erfuhr. Für das Arrangement zuständig war die irische Fiedelspielerin Máire Breatnach, die sich im Bereich der keltischen Musik mit Sicherheit bestens auskannte. Interessanterweise ist das Album mit nur fünfzehn Stücke beinahe so lange wie der gesamte Soundtrack zu Final Fantasy IV, was zeigt, dass es nicht unbedingt die beste Idee war, 44 Stücke auf eine CD zu quetschen. Ab dem nächsten Final Fantasy würde dem aber Abhilfe geschafft werden.

    Zu Celtic Moon lässt sich zunächst einmal sagen, dass die Stücke, die schon im Soundtrack gut waren, auch hier gut gelungen sind. Umgekehrt trifft das gleiche zu: Stücke wie Palom und Porom, die mir schon im Original nicht so sehr zugesagt haben, konnten auch nicht durch den irischen Stil gerettet werden. Ich muss zugeben, dass Final Fantasy IV nicht unbedingt das Final Fantasy mit meinem Lieblingssoundtrack ist. Zwar mag ich die Musik, aber weniger als in den meisten anderen Teilen. Dennoch sind auch eine Menge toller Stücke ausgewählt worden – die Prelude, Prologue (Final Fantasy) und das Chocobo-Thema sind natürlich auch über Final Fantasy IV hinaus bekannt.

    Máire Breatnach greift die Melodie und Struktur der originalen Stücke ziemlich gut auf. Ich habe keine Ahnung, wie sich die ganzen irischen Instrumente nennen, aber ich mag sie sehr und zu Final Fantasy IV passen sie ziemlich gut. Manchmal hatte ich aber den Eindruck, dass die Orientierung an den Originalen zu stark ist: Ich mag es generell nicht, wenn man aus einem Arrangement den Ursprung kaum noch heraushört, aber ein wenig Mut schadet nicht. Ein wenig Freiheit nimmt sich Máire Breatnach auch – einige Stücke enthalten recht lange Improvisationen, die passend eingebunden wurden und teilweise die Melodie der Originale weiterführen. Wenn ich mir aber zum Beispiel orchestrale Arrangements anhörte, dann merkt man dort viel stärker, dass versucht wurde, auch die Struktur ein wenig aufzubrechen und etwas Eigenes zu schaffen. Das gelingt Celtic Moon nur teilweise.

    Wie auch im Spiel gefallen mir hier das Main Theme und Theme of Love am besten. Besonders die gute Laune fördernd ist hier wohl das tolle Arrangement der Chocobo-Musik.



    Hörenswerte Stücke:

    01 - The Prelude
    02 - Prologue

    03 - Chocobo-Chocobo
    05 - Main Theme
    06 - Welcome to Our Town
    07 - Theme of Love
    14 - Rydia

    fett = besonders hörenswert




    Fazit: Final Fantasy IV Celtic Moon greift einige der schönsten Stücke aus Final Fantasy IV auf – und einige der nicht so wunderbaren. Wer mit dem keltischen Musikstil etwas anfangen kann – und besonders gewöhnungsbedürftig ist er zugegebenermaßen nicht – und die Musik aus Final Fantasy IV mochte, der wird auch Celtic Moon mögen. Etwas vollkommen Anderes erwartet einen hier aber freilich nicht: Die keltischen Elemente wurden gut in die Musik eingearbeitet, der Bezug zu den Originalen ist aber manchmal zu stark spürbar (es gibt aber auch passagenweise erfreuliche Gegenbeispiele). Insgesamt handelt es sich aber um tolle Arrangements, die allemal hörenswert sind.
    Geändert von Narcissu (12.06.2012 um 01:27 Uhr)


  18. #58

    Soundtracks #5 – Kingdom Hearts Birth by Sleep, 358/2 Days, Piano Collections


    Nachdem ich vor zwei Wochen ein wenig zu den Soundtracks von Kingdom Hearts, Kingdom Hearts II und den jeweiligen Final-Mix-Spielen geschrieben habe und dieses „Projekt“ nicht unvollständig lassen will, geht es heute weiter mit der zweiten Hälfte. Die Musik von Chain of Memories bzw. Re:Chain of Memories sowie dem Soundtrack zu dem neusten Spiel, Dream Drop Distance, habe ich weggelassen. Stattdessen werde ich hier den Soundtrack Kingdom Hearts Birth by Sleep & 358/2 Days Original Soundtrack unter die Lupe nehmen, der übrigens auch die Musik von Re:Coded (ohne den ganzen Recycling-Kram) und Birth by Sleep: Final Mix enthält. Anschließend will ich auch noch ein paar Worte zu den beiden Klavier-Alben, Kingdom Hearts Piano Collections und Kingdom Hearts Piano Collections Field & Battle, verlieren.

    Kingdom Hearts Birth by Sleep & 358/2 Days Original Soundtrack


    CDs: 3
    Laufzeit: 3:51:18
    Tracks: 80
    Komponisten: Yoko Shimomura, Takeharu Ishimoto, Tsuyoshi Sekito

    Wertungen: 5 Sterne = sehr gut, 4 Sterne = gut, 3 Sterne = schwach bis mittelmäßig, 2 Sterne = schwach, 1 Stern = unnötig, das auf den OST zu packen)
    (Mein eigentliches Raster besteht eigentlich nur aus vier Sternen, die 1-Sterne-Wertung bekommen wirklich nur Stücke, die es eigentlich gar nicht verdienen, so genannt zu werden und auf der CD zu landen.)


    : 28
    : 30
    : 19
    : 3
    : 0

    ø = 4,04

    Erstmals erhielt Yoko Shimomura bei den drei Handheld-Titeln Unterstützung, und zwar von Takeharu Ishimoto (Crisis Core, Dissidia, Final Fantasy Type-0) und Tsuyoshi Sekito (The Last Remnant). Die Titelmusik Dearly Beloved erklingt weiterhin auf den Titelbildschirmen der drei Spiele, findet sich aber abgesehen davon nicht mehr so häufig wieder. Die ersten beiden CDs enthalten ausschließlich Musik von Birth by Sleep, auf der dritten folgen 14 Stücke aus 358/2 Days, sieben aus Re:Coded und weitere sieben aus Birth by Sleep: Final Mix.

    Hier haben die Stücke nun auch genug Platz sich zu entfalten: 80 Stücke auf 3 CDs klingen doch besser als 76 Stücke auf 2 CDs wie beim Vorgänger. Auch erfreulich an dem Soundtrack von Birth by Sleep ist, dass die drei Protagonisten alle ihre eigenen Charakterthemen haben. Aqua bleibt ein wenig hinter dem Potential zurück – zwar verbreitet es eine ruhige und traurige Atmosphäre, aber ein Höhepunkt wird schmerzlich vermisst. Rundum gut gelungen sind aber das sehr dramatische Terra sowie das Thema von Ventus. In Terra und Aqua wurden übrigens Melodien von Fate of the Unknown (vgl. Kingdom Hearts II: Final Mix) eingearbeitet, während sich in Ventus ein kurzer Teil von Lazy Afternoons wiederfinden lässt – dass solche Hintergründe sich auch in subtiler Form in der Musik wiederfinden lassen, würde ich gerne in mehr Soundtracks sehen. Auf den geschichtlichen Zusammenhang will ich jetzt mal nicht eingehen.



    Takeharu Ishimoto hat den Soundtrack von Crisis Core -Final Fantasy VII- komponiert – Zack, der in Birth by Sleep auftritt, erhält passend dazu auch ein Arrangement des Hauptthemas The Successor, das nun A Date with Fate heißt. Doch das ist nicht das einzige Beispiel für tolle Themen abseits der storyrelevanten Stellen, die man in den vorherigen Soundtracks etwas vermisst hat. Wunderbar atmosphärisch ist das traurig-schwermütige The Silent Forest, dass mich sehr an die Musik aus Dragon Quest VIII erinnert, die im verfluchten Schloss Trode spielt. Das Stück Hollow Bastion, das es schon seit dem ersten Teil gibt, erhält hier ein weiteres erfolgreiches Arrangement, diesmal als Radiant Garden. Mit Black Powder kommt noch ein passendes Battle Theme dazu (wieder ein Arrangement, aber besser gelungen als das Original Scherzo di Notto) und das schnelle Bosskampfthema Unforgettable zeigt mal wieder, was Shimomura so drauf hat. Natürlich wieder mit Streichern. ;)

    Für gute Laune sorgt Fresh Fruits Balls von Tsuyoshi Sekito, das meiner Meinung nach die Kingdom-Hearts-Nuance gut einfängt, aber trotzdem nicht nach Shimomura klingt. Das beste an der Musik sind und waren aber schon immer die Themen, die große Relevanz für die eigentliche Geschichte haben. Und diesmal ist es nicht anders. Tears of the Light und Eternal Moments sind zwei sehr ruhige Stücke, das eine sehr traurig, das andere eher ein wenig herzerwärmend. Beide sind jedoch hervorragend gelungen.

    Im Finale geht es weiter: Das bereits bekannte Rage Awakened erhält ein leichtes Arrangement namens Rage Awakened -The Origin-, das in der Essenz gleich geblieben ist und somit noch immer großartig ist. Die Drammatik passt allerdings besser zum Spiel als es bei dem optionalen Kampf gegen Terra in Kingdom Hearts II: Final Mix der Fall war. Ein bisschen Destati-Epik gibt es mit Dismiss. Auch Takeharu Ishimoto durfte einige der „wichtigen“ Stücke komponieren: Unbreakable Chains ist durchaus sehr interessant, bei dem man merkt, dass Ishimoto sich ein wenig an Shimomura orientiert hat. Leider fehlt hier ein wirklich guter Teil – etwas runder ist da schon Enter the Void, das gewisse Ähnlichkeiten zu Unbreakable Chains besitzt, aber durch die klarere Struktur und eine schöne Melodie überzeugt, die zugleich die Drammatik eines Kampfes als auch das Gefühl, es gehe bergauf, vermittelt. Bei den Credits gibt es Birth by Sleep -A Link to the Future- zu hören, das leider nicht orchestriert ist, aber dennoch sehr hörenswert ist – schließlich verarbeitet es neben Dearly Beloved die Charakterthemen des Spiels sowie Fate of the Unknown, das irgendwie das Hauptthema des Spiels ist, auch wenn es nicht direkt vorkommt.


    Weiter geht's mit 358/2 Days: Mal wieder ein Arrangement von Dearly Beloved, eine schönes Thema namens At Dusk, I will Think Of You..., das wohl das Gemeinschaftsthema von Roxas, Axel und Xion ist und wunderbar die entsprechenden Momente des Spiels in die Erinnerungen holt; Another Side -Battle Ver,- ist ein Kampfthema, dass Another Side aus Kingdom Hearts: Final Mix arrangiert. Dann gibt es noch ein paar andere Themen, die ganz gut, aber nicht nennenswert sind. Der Soundtrack des Spiels ist also keine besonders tolle Ergänzung zu der Musik der Serie... ... ... wäre da nicht das Charakterthema von Xion und die entsprechende Kampfmusik, die für mich die besten Stücke der Serie sind! Ja, richtig gehört. Musique pour la tristesse de Xion (dt. „Musik für die Traurigkeit Xions“) ist einfach ein wunderbares Stück. Durch die gewohnte Shimomura-Kombination von Streicher und Klavier und einer wundervollen Melodie entsteht hier ein unglaublich Atmosphärisches Lied, das eine ungesagte Tragik ausspricht, aber zugleich auch etwas Beruhigendes hat. Und es werden zwei der schönsten Themen der Serie verarbeitet, nämlich Kairi und Dearly Beloved (eventuell noch ein weiteres, aber da bin ich mir unsicher). Das entsprechende Kampfthema Vector to the Heavens ist wohl die traurigste und emotionalste Kampfmusik, die ich kenne. Shimomura hat hier ein wenig experimentiert: Der Anfang klingt beinahe unharmonisch, aber nach und nach rücken die Streicher in den Vordergrund und spielen Xions Thema ein, werden dann von dem Klavier abgelöst, dass den Hauptteil des Themas wunderbar für den Kampf arrangiert spielt. Insgesamt sind diese beide Stücke wohl meine Favoriten von Shimomura.





    Wirklich nichts Tolles zu bieten haben aber die sieben Stücke aus Re:Coded. Zwar hat die Version von Dearly Beloved von allen Versionen den besten Anfang, aber dennoch hat in dem Spiel ein tolles neues Thema gefehlt. Mit No More Bugs!! gab es zwar ein durchaus gelungenes Kampfthema, dass ein wenig an Megaman erinnert (noch mehr in dem nicht ganz so gelungenen 8-Bit-Arrangement von Tsuyoshi Sekito), aber abgesehen davon findet sich nichts Erwähnenswertes.

    Anders ist es bei Birth by Sleep: Final Mix: Gleich das erste Stück, Dark Impetus, ist ein tolles Kampfthema von Shimomura, dass *mal wieder* von Streichern dominiert wird, diesmal aber mit einer vordergründigen Drammatik, die man in dieser Form von ihr noch nicht kennt. Die drei letzten Stücke, Hunter of the Dark, Master, Tell Me The Truth und Forze dell'Oscurita sind auch alles Kampfthemen, die ebenfalls großartig sind. Forze dell'Oscurita arrangiert auf sehr machtvolle Weise Darkness of the Unknown aus Kingdom Hearts II und ist insgesamt mein Favorit von diesem Teil des Soundtracks.




    Hörenswerte Stücke:

    fett = besonders hörenswert

    Disc 1
    01 - Dearly Beloved
    06 - Tears of the Light
    07 - Terra
    20 - Unforgettable
    21 - The Silent Forest
    24 - Ventus
    26 - Radiant Garden
    27 - Black Garden
    28 - Black Powder

    Disc 2
    01 - Eternal Moments
    07 - Fresh Fruit Balls
    11 - A Date with Fate
    19 - Rage Awakened -The Origin-
    21 - Dismiss
    23 - Enter the Void
    24 - Destiny's Reunion
    25 - Birth by Sleep -A Link to the Future-


    Disc 3
    01 - Dearly Beloved
    06 - Musique pour la tristesse de Xion
    10 - At Dusk, I will Think Of You...
    12 - Vector to the Heavens
    13 - Another Side -Battle Ver.-
    14 - Dearly Beloved
    17 - No More Bugs!!
    21 - Dark Impetus
    25 - Hunter of the Dark
    26 - Master, Tell Me The Truth
    27 - Forze dell'Oscurita


    Fazit: Dieser Soundtrack hat mich sehr positiv überrascht. Mit einigen der Stücke war ich natürlich schon vertraut, aber gerade Birth by Sleep, das ich nur sehr oberflächlich gespielt hatte, hat mich mit vielen tollen Themen überrascht. Diese Nichterinnerungswürdigkeit mancher Stücke, die bei Kingdom Hearts I und II oft vorhanden war, gab es hier definitiv seltener. Mit einigen wirklich tollen Themen wie der Xion-Musik, vielen großartigen episch-emotionalen Kampfthemen und einigen der ruhigeren Melodien sind tolle Soundtracks für die Spiele entstanden, die sich nicht hinter denen der Haupttitel zu verstecken brauchen – in mancherlei Hinsicht erkennt man sogar, wie sich Yoko Shimomura verbessert hat.










    Kingdom Hearts Piano Collections


    CDs: 1
    Laufzeit: 0:44:39
    Tracks: 12
    Komponisten: Yoko Shimomura

    : 9
    : 3
    : 0
    : 0
    : 0

    ø = 4,75

    Nicht nur Final Fantasy hat Piano Collections, nein, auch zu den Kingdom-Hearts-Spielen gibt es separat veröffentlichte Klaviermusik. Zu diesem Album gibt es eigentlich nicht viel zu sagen: Es verarbeitet viele der besten Stücke der Serie in durchaus gelungenen Piano-Arrangements, die sich diese und jene Freiheit nehmen und sich nicht in die Struktur der Originale zwängen lassen, zugleich die eigentlichen Themen aber auch niemals in Improvisationspassagen verschlucken, wie es bei einigen solcher Arrangements oft das Fall ist.

    Deshalb ist auch so ziemlich die ganze CD hörenswert. Besonders gelungen finde ich das Arrangement von The Other Promise, ebenso wie die Concert Paraphrase on "Dearly Beloved" und 2nd Mov. : Kairi - Andante sostenuto. Das ist übrigens auch noch erwähnenswert: Die Charakterthemen von Sora (das übrigens auch kurz das Thema von Roxas enthält), Kairi und Riku sowie Working Together wurden in vier Einzelstücken als eine zusammenhängende Sonate arrangiert. Das ebenfalls sehr gelungene The 13th Side verarbeitet das Thema der Organisation XIII und eine weitere Melodie, die sich unter Anderem in den Credits von Kingdom Hearts II hören lässt.



    Hörenswerte Stücke:
    fett = besonders hörenswert

    01 - Dearly Beloved
    02 - Traverse Town
    04 - Missing You ~ Naminé
    06 - 2nd Mov. : Kairi - Andante sostenuto
    07 - 3rd Mov. : Riku - Scherzo e Intermezzo
    09 - The 13th Side
    10 - Roxas
    11 - The Other Promise
    12 - Concert Paraphrase on "Dearly Beloved"

    Fazit: Tolle Piano Collections – nicht nur werden die besten Themen des Spiels verarbeitet, sondern es findet sich auch eine Menge Kreativität in den Arrangements wieder. Hier wurde ein wenig improvisiert, da wurden zwei passende Stücke in einem vereint und aus vier Stücken wurde sogar eine Sonate gezaubert. Insgesamt ein mehr als gelungenes Album. :)










    Kingdom Hearts Piano Collections Field & Battle


    CDs: 1
    Laufzeit: 0:37:06
    Tracks: 9
    Komponisten: Yoko Shimomura

    : 4
    : 4
    : 1
    : 0
    : 0

    ø = 4,33

    Nur neun Stücke mit einer Laufzeit von weniger als vierzig Minuten finden sich auf Kingdom Hearts Piano Collections Field & Battle. Wie der Name schon sagen, stehen hier Hintergrund- und Kampfmusik im Fokus. Davon hat Kingdom Hearts nämlich auch eine Menge zu bieten. Das wirft schon die erste Frage auf: Warum wurden davon nur neun Stücke ausgewählt? Das wäre halb so tragisch, wenn wenigstens die besten ausgewählt worden wären. Dem ist aber leider nicht so: Gerade bei der Kampfmusik vermisse ich das eine oder andere Thema schmerzlich.

    Gleich das erste Stück Scherzo Caprice on a Theme of Never Land weiß nicht so recht zu überzeugen – schon im Spiel gehörte es nicht zu meinen Lieblingstracks. Sinister Sundown überrascht zwar damit, dass es bewusst abgehackt mehrmals Passagen von Roxas einbindet, aber das macht ein gutes Stück leider nicht zu einem großartigen. Wonderland's Surprises und Lazy Afternoons geht es ebenso.

    Besser wird es am Ende: Hollow Bastion klingt für Klavier ziemlich gut, und der Medley of Conflict arrangiert einige gute Kampfthemen erfolgreich neu. Am erfreulichsten war für mich aber das letzte Stücke, Musique pour la tristesse de Xion, das von dem sanften Klavier-Anfang nach und nach schneller, lauter, mächtiger wird und nahtlos in das Xion-Kampfthema Vector of the Heavens übergeht, sich dabei aber zwischendurch immer wieder auf die ruhige und traurige Grundlage der Melodie besinnt.




    Hörenswerte Stücke:
    fett = besonders hörenswert

    05 - Night of Fate
    07 - Hollow Bastion
    08 - Medley of Conflict
    09 - Musique pour la tristesse de Xion


    Fazit: Hörenswert ist dieses Album allemal, aber dennoch muss ich sagen, das die Auswahl der Stücke mir bei Weitem nicht so gut gefallen hat wie bei den ersten Piano Collections. Sicher, der Titel Field & Battle war schon etwas einschränkend, aber auch da hätte sich noch Vieles an wundervollen Stücken gefunden. An den Vorgänger kommt dieses Album keinesfalls heran, enthält aber dennoch ein paar wirklich tolle Titel und ist natürlich trotzdem empfehlenswert.












    Gesamtfazit: Ich zähle die Soundtracks der Kingdom-Hearts-Serie nach wie vor zu den tollsten Sachen, die es für mich in der Videospiele-Musik gibt. Erst dadurch bin ich auf Yoko Shimomura aufmerksam geworden. Ein ganz eigener Stil prägt die Musik der Spiele: Am meisten sind es die bewegenden, traurigen, von Klavieren und Streichern geprägten emotionalen Story- und Charakterthemen und die dazugehörige Kampfmusik, die diese Musik besonders macht. Viel mehr anfangen kann man noch damit, wenn man auch die Spiele genießen konnte. Ich bin froh, mich in den vergangenen Tagen das erste Mal seit langer Zeit wieder sehr ausführlich mit der Musik auseinandergesetzt zu haben. :)
    Geändert von Narcissu (21.06.2012 um 10:04 Uhr)


  19. #59

    Soundtracks #6 – Shadow Hearts 2


    Ich habe einige Soundtracks in den letzten Tagen durchgehört und werde nun nach und nach meine Meinung dazu schreiben. Bevor ich in den nächsten Tagen zu der Meruru-Trilogie der Atelier-Spiele samt Visual Art Books komme, werde ich mich heute Shadow Hearts 2 (Covenant) beschäftigen. Auch wenn ich in letzter Zeit nicht viel gespielt habe (ein wenig dennoch), reicht das Material locker auch noch für einen Eintrag zu Sora no Kiseki SC und da ich nun auch Pandora's Tower und eine Wii hier habe, werde ich auch dazu wohl bald mal ein paar Zeilen dalassen.


    Shadow Hearts 2 Original Soundtrack


    CDs: 2
    Laufzeit: 2:24:34
    Tracks: 64
    Komponisten: Yoshitaka Hirota, Yasunori Mitsuda, Kenji Ito, Tomoko Kobayashi, Ryo Fukada

    Wertungen: 5 Sterne = sehr gut, 4 Sterne = gut, 3 Sterne = schwach bis mittelmäßig, 2 Sterne = schwach, 1 Stern = unnötig, das auf den OST zu packen)
    (Mein eigentliches Raster besteht eigentlich nur aus vier Sternen, die 1-Sterne-Wertung bekommen wirklich nur Stücke, die es eigentlich gar nicht verdienen, so genannt zu werden und auf der CD zu landen.)


    : 15
    : 22
    : 19
    : 8
    : 0

    ø = 3,69


    Da dies der einzige Teil der Serie ist, den ich gespielt habe, kann ich zum Vorgänger keine Vergleiche ziehen, was ich jedoch gerne nachholen werde, sobald ich den ersten Teil gespielt habe.

    Hauptkomponist dieses Soundtracks (wie auch der der anderen beiden Shadow-Hearts-Titel) ist Yoshitaka Hirota. Mit von der Partie sind auch Yasunori Mitsuda (Chrono-Serie, Xenogears, ...) und Kenji-Ito (Mana-Serie). Tomoko Kobayashi und Ryo Fukada haben an der Musik mitgearbietet, erstere fast immer in Zusammenarbeit mit Yoshitaka Hirota und letzterer hat bei der Kampfmusik mitgeholfen (zumindest bei drei Stücken). Im Gegensatz zu Yasunori Mitsuda und Kenji Ito ist Yoshitaka Hirota ja ein ziemlich unbekannter Name. Tatsächlich hat er zwar als Sound Designer für viele bekannte Titel von Square gearbeitet, aber neben Shadow Hearts hauptsächlich für (mir) recht unbekannte Titel komponiert.

    Was kann man also von so einem Trio erwarten? Was für einen Soundtrack kann man für ein Spiel wie Shadow Hearts 2 erwartet? Die erste Antwort ist recht naheliegend: Einen ziemlich dunklen Soundtrack. So wenig dies auch aussagt, es stimmt, die Musik ist zu großen Teilen recht dunkel. Den Stil würde ich als „atmosphärisch“ bezeichnen, es lassen sich bei vielen Stücken keine klaren Melodien erkennen und es Synth-Effekte sowie hintergründige Percussion stehen im Vordergrund. Ambient würde ich es aber nicht nennen. Diese Beschreibung trifft allerdings bei Weitem nicht auf alle Stücke zu.

    Der Problem mit den vielen wie oben beschriebenen Liedern ist, dass sie zwar im Spiel gelungen die dunkle Atmosphäre untermalen, aber an sich nicht besonders schön klingen. Besonders die erste CD ist sehr davon gezeichnet, jedenfalls das, was von Yoshitaka Hirota stammt. Mit Old Smudged Map ~ Map of Europe zeigt Yasunori Mitsuda, was man auch im Folgenden stilistisch von ihm erwarten kann. Dieser Stil ist schwer zu beschrieben: Er ist unaufdringlich, recht dunkel und wirkt irgendwie ziemlich urban und lässt mich gleich an die Welt von Shadow Hearts 2 denken – unsere Welt zu Beginn des 20. Jahrhunderts.

    Was Yoshitaka Hirota kann, zeigt er aber schon gleich zu Beginn: ~ICARO AGAIN ~ Advertise II präsentiert im letzten Teil das wundervolle Hauptthema des Spiels. Eine so schöne Melodie hätte ich von ihm nicht erwartet, würde ich nur die übrigen Tracks der ersten CD kennen. Gewinner dieser CD ist in meinen Augen aber ganz klar Kenji Ito. Vier ganz verschiedene Stücke von ihm sind wirklich gut: Das friedliche, beruhigende Memories of Melodies ~ Peace, das sehr humoröse Pseudo-Superheldenthema The Name's Grand Papillon!! ~ Pro-Wrestler, die Kampfmusik Glint of Light (Orchestral Arrangement) ~ War of The Hungry Wolf (deren Mittelteil wirklich gut ist) und das schwermütige, von Streichern gezeichnete Never Ending Sadness ~ A Lament, das mich an eine ganz besondere Cutscene im Spiel denken lässt. Yasunori Mitsuda präsentiert wieder etwas mehr von seinem Stil mit Town of Twilight ~ European Town, das irgendwie friedlich wirkt, aber nicht außer Acht lässt, dass auch Krieg herrscht. Ein Freund von mir fand diese Musik wirklich wunderbar passend, aber zugleich deprimierte ihn die Musik auch so sehr, dass er nicht mehr weiterspielen wollte. Obgleich ich ganz und gar nicht so fühle, denke ich doch, dass solche Emotionen dieses Stück sehr gut beschreiben.



    Manche Züge des Soundtracks sind sehr... alternativ bis hin zu wirklich durchgedreht. Die Namen einiger Kampfthemen, zum Beispiel Crack Your Body oder Hardcore to the Brain passen da sehr gut. Crack Your Body ~ Mid-Boss Running Wild in Europe klingt zwischendurch zum Beispiel wunderbar abgehackt. Auf CD2 geht es weiter: Strain ~ Assault setzt massiv auf Percussion mit gelegentlichen Stöhnen einer Frauen(?)stimme, Crack Your Mind ~ The Fallen Angel Runs Wild beginnt mit einer arg verzerrten Männer(?)stimme bei einer sehr merkwürdigen Melodie und komischen Hintergrundeffekten und The 3 Karma ~ Decisive Battle verwendet ähnliche Vocals. Definitiv gewöhnungsbedrüftig, aber sehr stilprägend.

    Wirklich los geht es auch erst auf der zweiten CD. In dem sehr ruhigen, ungewöhnlichen Kampfthema Astaroth ~ Battle with The Fallen Angel verbindet Mitsuda gekonnt seinen Stil mit eine ruhigen Männerstimme, die kulturell gar nicht so nach dem klingen, was wir gewohnt sind. Die reguläre Kampfmusik der zweiten CD, Deep in Coma ~ Battle in Japan, ist auch wirklich gut und verarbeitet ein weiteres Mal auf ungewöhnliche Weise Stimmen, die irgendetwas singen, das man aber nicht versteht.

    UND DANN ZEIGT YOSHITAKA HIROTA, WAS ER WIRKLICH DRAUF HAT! Am Ende folgen ein großartiges Stück auf das andere. Zwei tolle Klavierstücke mit wundervollen Melodien folgen, zum einen ALICE (Piano Arrangement) und das Hauptthema ICARO (Piano Arrangement) ~ Main Theme. Doch dazwischen kommen noch weitere Stücke: Kallen ist eines meiner Lieblingsstücke. Zuerst mit Klavier, später auch mit Streichern wird hier eine sehr emotionale und schöne Melodie gewebt, die traurig, romantisch und sehr atmosphärisch ist. Auf diese Melodie stützt sich auch auch Ending Thema Love Moon Flower ~ Ending (aka GETSURENKA), das nicht zuletzt durch Mio Isayama tolle Stimme und die dramatisch-romantischen Streicher (die ein wenig an Suteki Da Ne aus Final Fantasy X erinnern) vielleicht zu meinem Lieblings-Ending-Theme überhaupt wird, was etwas heißt, denn ich mag Ending Themes generell unglaublich gerne.



    Besondere Aufmerksamkeit verdient wohl The Fate ~ Cluster Amaryllis, die Musik, die wohl während einer der besten Cutscenes des Games gespielt wird. Es geht ruhig mit Zupfinstrumenten los, dann setzt langsam eine Frauenstimme ein, die ab der Hälfte untermalt von Percussion richtig dramatisch wird, um etwas später wieder sehr ruhig zu werden. Dieses Stück ist wirklich, wirklich gut und einzigartig. Yoshitaka Hirota kann wirklich großartige Stücke schaffen, wenn er es will. In The 3 Karma ~ Decisive Battle haben alle drei Komponisten das erste und einzige Mal zusammengearbeitet. Heraus kommt ein irgendwie sehr böses, teils melodiöses, teils einfach nur weirdes Kampfthema, das gewiss nicht für jedermann ist, mich aber sehr zu überzeugen weiß.



    Ich würde den Soundtrack keinesfalls großartig nennen, wären da nicht die letzten paar Stücke, von denen eine ganze Menge wirklich, wirklich gut sind. So gut, dass man auf vielen Soundtracks vielleicht nur ein bis zwei Stücke findet, die so gut sind. Wenn ich mein Lieblingsstück nennen müsste, dann könnte ich mich nicht entscheiden. ICARO? Kallen? Getsurenka? The Fate ~ Cluster Amaryllis? Ich weiß es nicht, die sind alle so toll. Nur schade ist es, dass es die Streicher-Version von ICARO, die nach dem finalen Kampf gespielt wird (und eigentlich nur eine kleinere Variation der Piano-Version ist), nicht auf den Soundtrack geschafft hat.


    Hörenswerte Stücke:

    fett = besonders hörenswert

    Disc 1
    02 - ~ICARO AGAIN ~ Advertise II]
    11 - Town of Twilight ~ European Town
    12 - Memories of Melodies ~ Peace
    14 - The Name's Grand Papillon!! ~ Pro-Wrestler
    16 - Glint of Light (Orchestral Arrangement) ~ War of The Hungry Wolf
    30 - Never Ending Sadness ~ A Lament

    Disc 2
    03 - Astaroth ~ Battle with The Fallen Angel
    07 - Deep in Coma ~ Battle in Japan
    20 - Faith or Fate ~ Kato
    22 - ALICE (Piano Arrangement)
    23 - Kallen
    24 - The Fate ~ Cluster Amaryllis
    25 - The 3 Karma ~ Decisive Battle
    28 - ICARO (Piano Arrangement) ~ Main Theme
    29 - Love Moon Flower ~ Ending

    Fazit: In mehr als einerlei Hinsicht ist der Soundtrack von Shadow Hearts 2 einzigartig. Yoshitaka Hirota, Yasunori Mitsuda und Kenji Ito schaffen viel Atmosphäre – doch sie schaffen mehr als das, denn gerade das Ende strotzt nur so von großartigen Stücken. Angesichts dieser wundervollen Themen fällt es auch leichter, darüber hinwegzusehen, dass der ganze Soundtrack sich keineswegs zum schönen Hören nebenbei eignet. Insgesamt ein Soundtrack, den ich nicht mehr missen will, nicht wegen des Gesamtwerkes, sondern wegen einiger einzelner wirklich schöner Stücke.
    Geändert von Narcissu (25.06.2012 um 03:34 Uhr)


  20. #60
    Lol, voll der Spoiler in deinem Text! Hätte ich das Spiel nicht schon durchgespielt, wäre ich nun derbst abgefressen

    Mir hat Shadow Hearts 2 sehr gefallen, aber in der Tat gibt es nur wenige Musiktitel, die wirklich gut hervorstechen. Das macht natürlich den Soundtrack als ganzen nicht ganz so interessant zu hören. Das Problem gab es auch schon beim ersten Teil.
    Ähnlich wie das Spiel sammelt sich dann die ganze Awesomeness eher zum Ende hin. Jeder deiner hervorgehobenen Tracks lässt sich dann auch einer bestimmten Cutscene zuordnen, die dann durch ihren Inhalt und durch ihre Musik besonders in Erinnerung geblieben ist. Gut, dass das Spiel einen Event-Viewer hat. ^^

    Ich fand die letzten ~10 Stunden des Spiels großartig, aber dennoch halte ich SH2 im ganzen doch eher für ein nur gutes Spiel. Dazu war Disc 1 einfach zu belanglos an vielen Stellen.
    Am deutlichsten stört mich der historische Kontext. Diese Japaner haben aber auch überhaupt keine Ahnung von europäischer Geschichte. Man kann doch nicht einfach mit einer multikulturellen Party durch das Europa des ersten Weltkriegs ziehen und das nicht weiter thematisieren. Ja, die Geschichte ist Fiktion, aber es ist so an den Haaren herbeigezogen, dass ich das Setting im Gegensatz zum ersten Teil gar nicht ernst nehmen konnte. Eine Frau als deutscher Offizier? Die mal eben so durch Frankreich zieht? Hat die denn gar kein Nationalgefühl? Ist ja dann kein Wunder, dass wir ständig verlieren, mit solchen Leuten in hohen Militärposition. Ich habe Karin immer als Kritik an Frauen in der Armee verstanden. AM I RITE?
    Wenn der historische Kontext keine Rolle spielt, dann einfach weglassen. So ist auch das herrlich melancholische Town-Theme von Mitsuda völlig fehl am Platz, wenn die Welt in so naiven Farben präsentiert wird.

    Interessanterweise finde ich Shadow Hearts 1 durch das Ende vom zweiten Teil noch besser als vorher. Ist auch eines der wenigen Spiele, die ich zweimal durchgespielt habe, allein nur um alle Endings sehen zu können. ^^

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