Ich finde bei nem Antagonisten ein gutes Auftreten und eine tiefgründige Hintergrundsgeschichte gleichermaßen wichtig. Aus der Hintergrundsgeschichte ergeben sich die Motive dann automatisch. Sephiroth besitzt imo beides. Seine Motive werden im Spiel zwar nicht direkt ausgesprochen, aber aus dem was man weiß, kann man sich die auch selber zusammenreimen - einigermaßen, zumindest soweit, dass er kein oberflächlicher Bösewicht bleibt.
Zu Crisis Core, naja, Geschmackssache. Ich fand Sephiroth stellenweise out-of-character. Genesis war, wie bereits gesagt, ein totaler Reinfall. Nichtmal Zack fand ich wirklich sympathisch - er hatte ein bisschen was von Tidus. Außerdem ist das Spiel am Ende überdramatisiert. In VII wird Zack erschossen, schlicht und brutal. Und in Crisis Core muss er natürlich den heldenhaftesten aller Tode sterben und die Szene ist auch noch mit ein bisschen J-Pop untermalt ... naja.
Daher fürchte ich ein Remake von VII, wünsche es mir aber irgendwie doch. Das Spiel besitzt nunmal eine geniale Story und verdient eine erstklassige Umsetzung, Das Original ist technisch leider relativ schwach. Aber ich befürchte eben, dass SquareEnix genau das macht, was sie schon in der Compilation gemacht haben. Alles überdramatisieren und die Figuren ständig irgendwelche pseudo-tiefgründigen Reden schwingen lassen. Aeris' Tod im Original z.B. - kein kitschiger J-Pop, keine große "Oh ich sterbe, aber du darfst nicht aufgeben Cloud..."-Rede - nichts, nur das zärtliche Aeris Thema im Hintergrund. Eine simple, aber genau darum eine perfekte und emotionale Szene. Wenn es je ein Remake geben sollte, ich will mir gar nicht ausmalen, was die mit dieser Szene machen werden ...
Spontan fällt mir dazu als Gegenargument Kuja ein - Kefka vllt. auch noch, aber auch nur weil er einfach durchgeknallt ist ...