Nun ja, ist jetzt aber ja nicht so, als ob es nicht auch in fast jedem anderen RPG traditionelle Elemente geben würde. Und im Vergleich mit diesen, ist Final Fantasy absolut nichts, was im Besonderen heraussticht.
Das ist jetzt mehr meine subjektive Meinung, aber ich zum Beispiel finde Mogrys echt grausam. Ich hasse alles an den Teilen, ihr blödes Aussehen, ihre beschränkte Persönlichkeit und dass sie meist auch noch die Integrität und Glaubwürdigkeit der Spielwelt unterwandern. Als gutes Maskottchen würde ich z.B. Prinnys sehen. Denen würde ich wirklich nachweinen, wenn die mal in einem Nippon Ichi Spiel fehlen würden.
Jedenfalls sind diese prägenden Elemente der Final Fantasy-Serie ganz sicher nichts Besonderes. Wiederkehrende Gegner oder Summons oder Namen von Personen oder Locations hat jede andere Serie auch. Und meist auch besser d.h. individueller.
Ich habe nicht gesagt, dass die Serie keinen Tiefgang hätte.Zitat
Ich habe lediglich kritisiert, dass sie viel zu glatt ist, um nicht provozierend zu sagen, sie sei zu "mainstream".
Jedes Final Fantasy bietet perfekt choreografierte Dramaturgie, Charaktere mit Persönlichkeit und Hintergrund und ausgearbeitet Setting. Aber es ist alles völlig steril, farblos und schematisch um nicht zu sagen "langweilig". Und damit meine ich nicht, dass die Geschichte oder die Atmosphäre langweilig sei. Ich meine damit, dass die Spiele eben, so finde ich, kein Herzblut in sich tragen. Da steckt kein Leidenschaft hinter, es ist Drama nach Leitfaden um möglichst wenig Leute vor den Kopf zu stoßen und Gewinn zu maximieren.
Man könnte zum Beispiel einfach mal Final Fantasy VII mit Xenogears vergleichen um meine Aussage besser verständlich zu machen. Und ich möchte hier nicht diskutieren, welches das bessere Spiel von beiden ist, denn es sind beides großartige Spiele (wie auch, ich wiederhole mich, jedes Final Fantasy ein gutes Spiel ist).
Aber vergleiche doch einfach mal, wie in beiden Spielen die gleichen Thematiken unterschiedlich behandelt werden. Protagonisten, die Probleme mit sich selbst und ihrem Handeln haben, Antagonisten, die durch ihre Vergangenheit getrieben agieren oder auch einfach das generelle Setting oder die NPCs, die in der Welt leben. Ich führe das mal nicht weiter aus, weil man mir das sonst als FF7-Bashing unterstellen würde, was nicht meine Absicht ist, aber ich denke jeder, der ohne Ignoranz die beiden Spiele vergleicht, wird sehen, worauf ich hinaus will.
Was man von beiden lieber mag, ist sicherlich Geschmackssache, allerdings hat mich XG doch mehr berührt/involviert/mitgenommen als FF7, gerade weil XG einen mehr unkonventionellen Weg gegangen ist und das ist das, was mir persönlich wichtig ist.
Kennst du die Entstehungsgeschichte von Shadow Hearts 2?Zitat
Das was eigentlich für Shadow Hearts 2 geplant war, wäre sicherlich auch ganz ordentlich geworden. Ich habe keinen Zweifel daran, dass die Story gut ausgearbeitet gewesen wäre, genau wie die Charaktere und das ganze Drum herum.
Aber dann hat der Autor alles verworfen und die Geschichte erzählt, die er wirklich erzählen wollte, mit Leidenschaft und Herzblut und heraus kam das, was wir jetzt als Shadow Hearts 2 kennen.
Und wenn man am Ende von dem Spiel heult und denkt "boah, war das geil", dann liegt das nicht an perfekter Dramaturgie oder tränendrückendem Kitsch sondern weil das eigene Herz berührt wurde.
PS: Weil ich sowieso gerade dabei bin mit meiner Meinung hier anzuecken: Ich fand Crisis Core geil
Ich hab am Ende sogar geweint, aber das lag dann Final Fantasy-typisch doch eher an der Dramaturgie und dem Kitsch.
btw: wie kann sich Sephiroth out of character verhalten, wenn Crisis Core das erste mal, bis auf wenige Flashbacks in FF7, ist, dass man überhaupt etwas von Sephiroths Charakter sieht?