Um mal wieder etwas Leben in die Bude zu bringen, starte ich die folgende Umfrage. Ich habe sie zwar auch bei Consolewars (Bashgefahr ^^) eingestellt, aber ich denke mal, die Qualität der Beiträge liegt hier ungemein höher.
Aaaaaalso:
Zu 8-, 16- und 32-Bit Zeiten waren beide Rollenspielreihen nicht nur die größten Konkurrenten sondern auch die genreprägendsten JRPGs überhaupt. Während Final Fantasy vor allem im Westen seit FF VII enorm an Popularität gewann, schlug Dragon Quest schon immer insbesondere in Japan ein wie eine Bombe.
Seit der Fusion Squares und Enix' sind beide Reihen unter einem Dach. Nichtsdestotrotz könnten sie auch heute noch nicht unterschiedlicher sein.
Auf der einen Seite des Ringes hätten wir Final Fantasy. Bis einschließlich FF V sehr klassisch angehaucht (Warrier of Lights Stories, Kristalle, Burgen, Hexen, Mittelalter), ist die Reihe seit FF VI und vor allem FF VII für JRPG-Verhältnisse allerdings recht progressiv. Steam- und insbesondere Cyberpunk- und andere Zukunftssettings dominieren. Was bei FF VII allerdings noch auf vorzügliche Art und Weise gelang, wurde bei FF VIII allerdings nicht mehr überall begeisternd aufgenommen. Es scheint als müsste sich die Serie mit jedem Teil immer wieder neu erfinden. Auch das Gameplay - vor allem das Kampf- und Levelsystem - ändert sich immer wieder drastisch. Zahlreiche Remakes und Ableger haben der Reihe zudem mehr geschadet als gut getan.
Ferner erhielt die Serie mittlerweile einen ziemlich poppigen Anstrich, der mit dem klassischen Ursprung der Reihe nur noch wenig am Hut hat: Soap-Elemente, Stereotypen, Liebeskitsch, Fremdschämcharaketere sowie bunte und abgefahrene Locations. Auch der Soundtrack geht mittlerweile andere Wege (großer Stilmix inkl. Rock-, Techno- und Hip-Hop-Stücke, es fehlt dadurch allerdings der rote Faden). Manche sehen die Reihe mittlerweile in einer Identitätskrise.
FF VI Prelude (SNES)
Auf der anderen Seite steht Dragon Quest. Klassisch durch und durch. Mittelalter-Settings, traditionelle Gameplay-Mechanismen (rundenbasierte Kämpfe, Zufallskämpfe bis DQ VIII, Grinding, klassisch nach dem Auflevelprinzip erlernbare Fertigkeiten), verspielte Optik und Knuddelmonster sowie ein genialer aber letztlich doch austauschbarer Soundtrack. Im Gegensatz zu Final Fantasy wurde schon immer weniger Wert auf Technik und Story gelegt. Zumeist stehen typische Dragon Quest Mini-Stories im Vordergrund, die die Erforschung und Entdeckung der Welt(en) vorantreiben. Die Hauptstory war eh und je recht simpel (Unhold bedroht die Spielwelt, Held zieht aus um ihn zu besiegen und scharrt dabei etliche Krieger und Magier um sich). Insbesondere Traditionalisten und Nostalgiker, denen die FF Reihe mittlerweile zu abgedreht ist, finden sich hier nach wie vor pudelwohl, während andere die Reihe als langweilig abstempeln und veraltet sehen ("Ist doch immer das Gleiche").
Dragon Quest VIII Overture (PS2)
An sich ist es natürlich klasse, dass wir zwei so tolle RPG-Serien haben, die sich prima ergänzen. Manch einer wird sagen, beide sind gleich gut - jeder auf seine Art und Weise (und Recht hätte er).
Trotzdem, und auch wenn es schwer fallen mag, aber welches ist eurer Meinung nach die bessere Reihe?
Ist es das überall beliebte Final Fantasy oder doch eher das klassische Dragon Quest? Was gefällt euch an beiden Reihen und was weniger. Was macht die eine Reihe besser als die andere und was sollte geändert werden. Befindet sich Final Fantasy wirklich in einer Identitätskrise und sollte Dragon Quest endlich im 21. Jahrhundert ankommen? Fragen über Fragen...
Ich hoffe es finden sich viele interessante Diskussionen, Gründe dazu gibt es jedenfalls mehr als genug :-P