Ich find es völlig in Ordnung, wenn man Organspenden verweigern will. Ich denke der erste Sinn und Zweck eines Organspendeausweises sollte auch sein, für Klarheit zu sorgen. Wenn man Nichts spenden will, wissen die Ärzte sofort Bescheid, die Hinterbliebenen werden gar nicht erst mit dem Thema behelligt und gut ist. Ein Organspendeausweis kann ja auch sinnvoll sein für jemanden, der das Thema eben gar nicht erst innerhalb des Familien-, bzw. Freundeskreises zur Sprache bringen möchte, aus welchen Gründen auch immer. Man muss es ja niemanden erzählen, dass man einen Ausweis hat. Egal, was man darauf angegeben hat. Es sei denn, man will jemand anderen zum Entscheider machen. Mit dem sollte man das natürlich schon besprechen. Doof wird es immer sein, wenn man keinen Ausweis hat. Denn falls man als Spender in Frage käme, würden die Hinterbliebenen gefragt werden. Noch doofer wäre es dann, wenn man zu Lebzeiten nie mit ihnen drüber gesprochen hätte.
Ich finde, ein Organspendeausweis bietet die Möglichkeit klar den eigenen Willen kundzutun. Unabhängig davon wie dieser Wille aussieht. Natürlich könnte es sein, dass der Wille nicht mit den Vorstellungen der Hinterbliebenen kompatibel ist. Aber - so what? So ist das nunmal mit dem Willen. Außerdem kann sich die eigene Einstellung dazu im Lauf eines Lebens ja auch duchaus ändern. Na und? Der Wille ist ja nicht für alle Zeiten in Stein gemeißelt. Einen Organspendeausweis kann ich jederzeit zerreißen und wegschmeißen.