Xenoblade vs. The Last Story vs. Pandora's Tower
Ob man sie nun die letzten RPGs der Wii nennt, oder als Operation-Rainfall-Projekte bezeichnet (obwohl dieser Name wohl eher in Nordamerika passend wäre): Irgendwie gehören Xenoblade, The Last Story und Pandora's Tower zusammen. Nicht zuletzt, weil sie so ziemlich die einzigen etwas bekannteren Wii-RPGs sind, die hierzulande erschienen sind (auf Arc Rise Fantasia mussten wir ja verzichten). Das Interessante dabei ist aber eigentlich, dass diese drei Spiele grundlegend verschieden sind, und obwohl sich alle dem Genre „RPG“ zuordnen lassen, gehen sie doch in ganz unterschiedliche Richtung.
Nachdem mit Pandora's Tower vor einigen Tagen nun auch das dritte und letzte der drei Spiele in die europäischen Läden gekommen ist, bietet sich nun natürlich eine Diskussion darüber an, was die Spiele richtig und falsch gemacht haben – und natürlich, welches Spiel euer Favorit ist. Ich werde erst bald in den Genuss von Pandora's Tower kommen, und kann deshalb zu dem Spiel noch nicht viel sagen. Bitte vermeidet Spoiler bzw. packt sie in Spoiler-Tags, denn nicht jeder wird alle drei Titel gespielt und beendet haben.
Xenoblade (oder Xenoblade Chronicles, wie es hier heißt) zeichnet sich stark durch seine riesigen, riesigen Gebiete aus – so habe ich das bisher in noch keinem Spiel erlebt. Das waren wirklich Dimensionen, in denen man sich verlieren konnte. Dies hat Xenoblade mit einem Action-Kampfsystem kombiniert, und das Spiel hat generell in den meisten Bereichen versucht, riesenhafte Maßstäbe zu setzen.
The Last Story hat praktisch alle JRPG-Traditionen über den Haufen geworfen – im krassen Gegensatz zu Sakaguchis doch recht klassischen Vorgänger-Projekten Blue Dragon und Lost Odyssey – und fühlt sich sehr alternativ an. Dabei bedient sich die Geschichte doch einiger recht weit verbreiteter Klischees (in dieser Feststellung steckt keine Wertung). The Last Story experimentiert viel, besonders was das Gameplay und die Präsentationsweise anbelangt. Nicht alle Ideen konnten ihr volles Potential ausschöpfen, aber in mancherlei Hinsicht hat The Last Story gezeigt, wie viel Kraft in innovativen und auch nicht-ganz-so-innovativen Neuerungen stecken kann.
Pandora's Tower ist etwas düsterer als die anderen beiden Titel, und baut auf ein gewagtes Element: Dem Kampf gegen die Zeit, um für seine Liebe zu kämpfen. Dabei ist der Spieler neben der Zeit auch seinen eigenen Emotionen unterworfen. Und abhängig davon, wie sehr ihm Helenas Schicksal am Herzen liegt, steht es ihm frei, sich Zeit zu lassen oder aber durch die dreizehn Türme zu hetzen, um das Monsterfleisch zu besorgen, das Helena Linderung verschafft. Ich persönlich könnte es nicht verantworten, ihr unnötigen Schmerz zu bereiten – aber ich habe immer eine starke Bindung zu den Charakteren; bei manchen mag der Erkundungsdrang stärker sein.
Es ist natürlich nicht einfach, diese drei so unterschiedlichen Titel zu vergleichen. Aber gerade weil sie so unterschiedliche Pfade wählen – Präsentation und Gameplay betreffend –, ist es nicht uninteressant, herauszuarbeiten, welcher Ansatz wie effektiv ist.
So, nun seid ihr dran.
PS: Auf Facebook läuft dazu auch gerade eine Umfrage.
PPS: Sobald ich auch Pandora's Tower gespielt habe, habe ich vor, die Spiele ausführlich in verschiedenen Artikeln aus verschiedenen Blickwinkeln (Konzept, Welt, Musik, Präsentation, ...) zu vergleichen und zu analysieren. Gerne verwerte ich dabei auch hier gepostete Inhalte. ^^