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Schwertmeister
Feyfolken
Der große Weise war ein hoch gewachsener, zerzauster Mann, bärtig, doch kahlköpfig. Seine Bibliothek sah aus wie er: alle Bücher waren im Laufe der Jahre auf die unteren Regale verlegt worden, wo sie nun in staubigen Stapeln versammelt waren. Er verwendete mehrere Bücher für seine derzeitige Vorlesung und erklärte seinen Studenten, Taksim und Vonguldak, wie Vanus Galerion anfangs die Magiergilde gegründet hatte. Sie hatten zahlreiche Fragen zu Galerions Anfängen im Psijic-Orden, und wie sich das Magiestudium dort von dem der Magiergilde unterschied.
"Es war, und ist noch immer, ein sehr strukturierter Lebensstil", erklärte der Große Weise. "Recht elitär eigentlich. Dieser Aspekt war Galerion am meisten zuwider. Er drang auf ein freies Studium der Magie. Nun, vielleicht nicht wirklich frei, doch zumindest verfügbar für alle, die es sich leisten konnten. Damit veränderte er das Leben in Tamriel."
"Er kodifizierte die Praktiken und Rituale, die von allen modernen Zaubertrank-, Gegenstands- und Zauberherstellern benutzt werden, nicht wahr, Großer Weiser?" fragte Vonguldak.
"Das war nur ein Teil seines Werks. Magie, wie wir sie heute kennen, stammt von Vanus Galerion. Er strukturierte die Schulen um, damit sie den Massen verständlich wurden. Er erfand die Werkzeuge der Alchemie und Verzauberung, so dass ein jeder zusammenbrauen konnte, was er wollte, sofern sein Können und Geldbeutel das erlaubten, ohne Angst vor magischen Rückschlägen. Nach und nach sorgte er dafür."
"Was meint Ihr damit, Großer Weiser?" fragte Taksim.
"Die ersten Werkzeuge waren mehr automatisiert als jene, die wir heute besitzen. Jeder Laie konnte sie verwenden, ohne auch nur das Geringste von Verzauberung und Alchemie zu verstehen. Auf der Insel Artaeum mussten die Studenten die Fähigkeiten mühsam und über Jahre hinweg lernen, doch Galerion fand, dies sei ein weiteres Beispiel für das elitäre Denken der Psijic. Die Werkzeuge, die er erfand, waren wie roboterartige Meisterverzauberer und -alchemisten in der Lage, alles zu erschaffen, was der Kunde verlangte, solange er nur zahlen konnte."
"So könnte jemand beispielsweise ein Schwert erschaffen, das die Welt entzwei spaltet?" fragte Vonguldak.
"Theoretisch ja, nehme ich an, doch es würde wahrscheinlich alles Gold der Welt kosten", kicherte der Große Weise. "Nein, ich kann nicht sagen, dass wir jemals in sehr großer Gefahr waren, doch das will nicht heißen, dass es nicht einige unglückliche Vorfälle gab, wenn ein ungeschulter Bauerntrampel etwas erfand, das über sein Verständnis hinausging. Natürlich zerstörte Galerion schließlich seine alten Werkzeuge und erschuf das, was wir heute benutzen. Es ist ein wenig elitär zu verlangen, dass Leute wissen, was sie tun, bevor sie es tun, aber bemerkenswert praktisch."
"Und was erfanden die Leute?" fragte Taksim. "Gibt es irgendwelche Geschichten?"
"Ihr versucht, mich abzulenken, damit ich Euch nicht prüfe", sagte der Große Weise. "Doch ich denke, eine Geschichte kann ich Euch erzählen, nur um einen wichtigen Punkt zu illustrieren. Diese besondere Anekdote fand in der Stadt Alinor an der Westküste der Insel Summerset statt und dreht sich um einen Schreiber namens Thaurbad.
Sie trug sich zu in der Zweiten Ära, nicht lange nachdem Vanus Galerion die Magiergilde gegründet hatte und Kapitelsäle auf ganz Summerset entstanden waren, sich jedoch noch nicht auf das Festland Tamriels ausgebreitet hatten.
Fünf Jahre lang hatte dieser Schreiber, Thaurbad, all seine Korrespondenz mit der Außenwelt über seinen Botenjungen Gorgos geführt. Im ersten Jahr, nachdem er das Leben eines Einsiedlers begonnen hatte, hatten seine wenigen verbliebenen Freunde und Familienmitglieder - um die Wahrheit zu sagen, Freunde und Verwandte seiner verstorbenen Frau - versucht, ihn zu besuchen, doch selbst die unermüdlichsten Verwandten geben schließlich auf, wenn man ihnen kein bisschen entgegenkommt. Niemand hatte einen guten Grund, den Kontakt mit Thaurbad Hulzik aufrecht zu erhalten, und im Laufe der Zeit taten dies nur noch sehr wenige. Seine Schwägerin schickte ihm gelegentlich einen Brief mit Neuigkeiten von Leuten, an die er sich kaum noch erinnern konnte, doch selbst diese Kommunikation war selten. Die meisten Botschaften an ihn und von ihm drehten sich um seine Arbeit, das Verfassen der wöchentlichen Proklamation des Tempels von Auri-El. Dabei handelte es sich um Bekanntmachungen, die an die Tempeltür genagelt wurden, Gemeindenachrichten, Predigten, solche Dinge.
Die erste Botschaft, die Gorgos ihm an diesem Tag brachte, war von seiner Heilerin, die ihn an seinen Termin am Turdas erinnerte. Thaurbad brauchte eine Weile, um seine Antwort zu schreiben, verdrießlich, doch bestätigend. Er litt an der Purpurpest, gegen die er zu beträchtlichen Kosten behandelt wurde - Ihr müsst bedenken, dass die Schule der Wiederherstellung damals noch nicht so spezialisiert war wie heute. Es war eine fürchterliche Krankheit, die seinen Kehlkopf zerstört hatte. Aus diesem Grund kommunizierte er ausschließlich schriftlich.
Die nächste Botschaft kam von Alfiers, der Sekretärin der Kirche, und war so kurz angebunden und muffig wie immer: "THAURBAD, ANBEI DIE PREDIGT FÜR SUNDAS, DER VERANSTALTUNGSKALENDER FÜR NÄCHSTE WOCHE UND DIE NACHRUFE. VERSUCHT, SIE ETWAS LEBENDIGER ZU GESTALTEN. EUER LETZTER VERSUCH HAT MIR NICHT GEFALLEN."
Thaurbad hatte die Aufgabe, die Bekanntmachung zusammenzustellen, übernommen, bevor Alfiers dem Tempel beigetreten war, so dass sein geistiges Bild von ihr rein theoretisch war und sich mit der Zeit entwickelt hatte. Zunächst stellte er sich Alfiers als hässliche, fette, mit Warzen übersäte Sloadin vor, doch in letzter Zeit hatte sie sich in ein klapperdürres altjüngferliches Orkweibchen verwandelt. Es war natürlich möglich, dass seine Hellseherkraft Recht hatte und sie einfach abgenommen hatte.
Wie auch immer Alfiers aussah, ihre Einstellung Thaurbad gegenüber war offene, unerschütterliche Geringschätzung. Sie hasste seinen Sinn für Humor, fand ständig den kleinsten Rechtschreibfehler und hielt seine Struktur und Kalligraphie für das Werk des ärgsten Amateurs. Glücklicherweise bot die Arbeit für einen Tempel fast genauso viel Jobsicherheit wie die Arbeit für den guten König von Alinor. Sie brachte nicht viel Geld, doch seine Ausgaben waren minimal. Die Wahrheit war, er müsste sie eigentlich nicht mehr tun. Er hatte ein ansehnliches Vermögen zur Seite gelegt, doch er hatte nichts anderes, mit dem er seine Tage füllen konnte. Da er also seine Zeit und seine Gedanken kaum anderweitig einsetzen konnte, war die Bekanntmachung für ihn sehr wichtig.
Gorgos, der nun alle Botschaften abgeliefert hatte, begann sauber zu machen, und während er dies tat, erzählte er Thaurbad alle Neuigkeiten aus der Stadt. Das machte der Junge immer, und Thaurbad schenkte ihm nur selten Beachtung, doch diesmal hatte er einen interessanten Bericht. Die Magiergilde war in Alinor eingetroffen.
Während Thaurbad aufmerksam zuhörte, erzählte ihm Gorgos alles über die Gilde, den bemerkenswerten Erzmagister und die unglaublichen Werkzeuge der Alchemie und Verzauberung. Schließlich, als der Bursche fertig war, kritzelte Thaurbad eine kurze Nachricht und reichte sie Gorgos, zusammen mit einer Schreibfeder. Die Notiz besagte: "Lass sie diese Feder verzaubern."
"Das wird einiges kosten", sagte Gorgos.
Thaurbad gab Gorgos eine ansehnlichen Portion der Tausende von Goldstücken, die er im Lauf der Jahre angespart hatte, und schickte ihn hinaus. Jetzt, so beschloss Thaurbad, würde er endlich imstande sein, Alfiers zu beeindrucken und dem Tempel von Auri-El Ruhm zu verschaffen.
So wie ich die Geschichte gehört habe, hatte Gorgos sich überlegt, das Gold zu behalten und Alinor zu verlassen, doch der arme alte Thaurbad war ihm ans Herz gewachsen. Außerdem hasste er Alfiers, die er jeden Tag sehen musste, um die Botschaften für seinen Herrn zu erhalten. Dies war vielleicht nicht das edelste Motiv, aber Gorgos beschloss, zur Gilde zu gehen und die Feder verzaubern zu lassen.
Damals, ganz besonders damals, war die Magiergilde keine elitäre Institution, wie ich schon sagte, doch als der Botenjunge hereinkam und nach dem Gegenstandsmacher fragte, wurde er mit einem gewissen Misstrauen begrüßt. Als er ihnen den Beutel Gold zeigte, verschwand diese Haltung, und er wurde in den Raum gebeten.
Nun, ich habe keines der alten Verzauberungswerkzeuge gesehen, daher müsst Ihr Eure Phantasie anstrengen. Es gab sicherlich ein großes Prisma, um den Gegenstand mit Magie zu binden, und eine Reihe von Seelensteinen und Kugeln mit eingefangener Energie. Darüber hinaus kann ich nicht mit Sicherheit sagen, wie es aussah oder wie es funktionierte. Wegen all des Goldes, das er der Gilde gab, konnte Gorgos die teuerste verfügbare Seele in die Feder einfließen lassen, bei der es sich um etwas Daedrisches handelte, Feyfolken genannt. Der Initiierte der Gilde, der so ignorant wie die meisten Gildenmitglieder jener Zeit war, wusste nicht viel über den Geist, außer dass er mit Energie gefüllt war. Als Gorgos den Raum verließ, war die Feder bis an ihre Grenze und darüber hinaus verzaubert worden. Sie bebte praktisch vor Macht.
Als Thaurbad sie dann benutzte, stellte sich natürlich heraus, dass er dieser Sache überhaupt nicht gewachsen war.
Und nun", sagte der Große Weise, "ist es Zeit für Eure Prüfung."
"Aber wie ging es weiter? Was war die Macht der Feder?" rief Taksim.
"Ihr könnt doch jetzt nicht einfach mit der Geschichte aufhören!" protestierte Vonguldak.
"Wir werden die Geschichte nach Eurer Beschwörungsprüfung fortsetzen, vorausgesetzt, Ihr schneidet beide außergewöhnlich gut ab", sagte der Große Weise.
Nachdem die Prüfung vorüber war und Vonguldak sowie Taksim ihre Kenntnisse der elementaren Beschwörung unter Beweis gestellt hatten, sagte der Große Weise ihnen, dass sie den Rest des Tages frei hätten. Die beiden Burschen, die an den meisten Nachmittagen während der Lektionen herumzappelten, blieben aber beharrlich sitzen.
"Ihr habt gesagt, Ihr würdet uns nach der Prüfung mehr von der Geschichte über den Schreiber und seine verzauberte Feder erzählen", sagte Taksim.
"Ihr habt uns bereits vom Schreiber erzählt, dass er allein lebte, und von seinen Kämpfen mit der Tempelsekretärin um die Bekanntmachungen, die er zur Veröffentlichung bearbeitete, und dass er an der Purpurpest litt und nicht sprechen konnte. Als Ihr aufhörtet, hatte sein Botenjunge gerade die Feder seines Meisters mit einem Daedra-Geist namens Feyfolken verzaubern lassen", fügte Vonguldak hinzu, um der Erinnerung des Großen Weisen auf die Sprünge zu helfen.
"Also, eigentlich", sprach der Große Weise, "wollte ich ja ein Nickerchen machen. Doch die Geschichte berührt einige Fragen zur Natur der Geister und bezieht sich somit auf Beschwörung, darum will ich fortfahren.
Thaurbad begann, die Feder zu benutzen, um die Tempelbekanntmachung zu schreiben, und da war etwas an der leicht asymmetrischen, beinahe dreidimensionalen Qualität der Buchstaben, das Thaurbad außerordentlich gefiel.
Bis in die Nacht hinein verfasste Thaurbad die Bekanntmachung des Tempels von Auri-El. Denn in dem Augenblick, in dem er mit der Feyfolken-Feder über die Seite fuhr, wurde sie zu einem Kunstwerk, einem illuminierten Manuskript aus Gold, doch mit einer guten, einfachen und ausdrucksvollen Sprache. Die Predigtauszüge lasen sich wie Dichtung, obwohl sie auf fachmännischen Ermahnungen des Erzpriesters auf der Grundlage der banalsten alessianischen Doktrin beruhten. Die Nachrufe auf zwei bedeutende Wohltäter des Tempels waren sachlich und ausdrucksvoll, erbärmlich nichtssagende Todesfälle in Tragödien von Weltklasse verwandelt. Thaurbad reizte die magische Palette aus, bis er vor Erschöpfung beinahe ohnmächtig wurde. Um sechs Uhr morgens, einen Tag vor dem Abgabetermin, gab er Gorgos die Bekanntmachung, damit er sie zu Alfiers, der Tempelsekretärin, brachte.
Wie erwartet schrieb Alfiers niemals zurück, um ihm ein Kompliment zu machen oder auch nur ein Wort darüber zu verlieren, wie früh er die Bekanntmachung geschickt hatte. Doch das war gleichgültig. Thaurbad wusste, dies war die beste Bekanntmachung war, die der Tempel je veröffentlicht hatte. Um ein Uhr am Sundas brachte Gorgos ihm zahlreiche Botschaften.
"Die heutige Bekanntmachung war so wunderschön, dass ich mich beinahe schäme zuzugeben, dass ich heftig geweint habe, als ich sie im Vestibül las", schrieb der Erzpriester. "Ich glaube nicht, dass ich jemals zuvor etwas gesehen habe, das Auri-Els Pracht so schön eingefangen hat. Die Kathedralen von Ersthalt verblassen im Vergleich. Mein Freund, ich werfe mich dem größten Künstler seit Gallael zu Füßen."
Der Erzpriester neigte, wie die meisten Männer des geistlichen Standes, zur Übertreibung. Dennoch freute sich Thaurbad über das Kompliment. Weitere Botschaften folgten. Alle Tempelältesten und dreiunddreißig Gemeindemitglieder jeden Alters hatten sich die Zeit genommen herauszufinden, wer die Bekanntmachung verfasst hatte und wie sie ihm eine Botschaft schicken könnten, um ihn zu beglückwünschen. Und es gab nur eine Person, von der sie diese Information erhalten konnten: Alfiers. Die Vorstellung, wie dieses Drachenweib von seinen Bewunderern belagert wurde, erfüllte Thaurbad mit wahrer Schadenfreude.
Er war am nächsten Tag immer noch guter Laune, als er die Fähre zu seiner Heilerin Telemichiel nahm. Die Kräuterkundige war neu in der Stadt, eine hübsche Rothwardonin, die versuchte, mit ihm zu sprechen, selbst nachdem er ihr eine Notiz gegeben hatte, die besagte: "Mein Name ist Thaurbad, und ich habe einen Termin bei Telemichiel um elf Uhr. Bitte verzeiht mir, wenn ich nicht spreche, aber ich habe keinen Kehlkopf mehr."
"Regnet es schon?" fragte sie vergnügt. "Der Wahrsager hat gesagt, es könnte regnen."
Thaurbad runzelte die Stirn und schüttelte ärgerlich den Kopf. Warum dachten alle Leute, dass Stumme es mochten, wenn man zu ihnen sprach? Mochten es Soldaten, die ihre Arme verloren hatten, wenn man ihnen Bälle zuwarf? Zweifellos war es kein absichtlich grausames Verhalten, doch Thaurbad vermutete dennoch, dass manche Leute einfach beweisen wollten, dass sie nicht ebenfalls verkrüppelt waren.
Die Untersuchung selbst war der übliche Horror. Telemichiel führte die übliche invasive Folter durch, wobei sie die ganze Zeit schwatzte und schwatzte und schwatzte.
"Ihr solltet von Zeit zu Zeit versuchen zu sprechen. Das ist der einzige Weg festzustellen, ob es Euch besser geht. Wenn Ihr dies lieber nicht in aller Öffentlichkeit tun möchtet, versucht, allein zu üben", sagte Telemichiel, die genau wusste, dass ihr Patient ihren Rat ignorieren würde. "Versucht, im Bad zu singen. Ihr werdet wahrscheinlich feststellen, dass Ihr nicht so furchtbar klingt, wie Ihr denkt."
Thaurbad verließ die Untersuchung mit dem Versprechen, die Testergebnisse in ein paar Wochen zu erhalten. Auf der Fähre zurück begann Thaurbad, über die Tempelbekanntmachung der nächsten Woche nachzudenken. Wie wäre es mit einer doppelten Randleiste um die Nachricht "Spendenteller vom letzten Sundas"? Die Predigt in zwei Spalten statt eine zu schreiben könnte einen interessanten Effekt haben. Es war fast unerträglich zu denken, dass er nicht damit anfangen konnte, bis Alfiers ihm Informationen schickte.
Und als sie dies tat, waren die Informationen von der Notiz begleitet: "LETZTE BEKANNTMACHUNG EIN WENIG BESSER. BENUTZT BEIM NÄCHSTEN MAL NICHT DAS WORT "EFFEKTIV" AN STELLE VON "EFFIZIENT". WENN IHR NACHSCHLAGT, WERDET IHR SEHEN, DASS DIE WÖRTER NICHT SYNONYM SIND."
Daraufhin hätte Thaurbad beinahe Telemichiels Rat befolgt, indem er Gorgos schlimme Wörter an den Kopf warf. Stattdessen trank er eine Flasche billigen Wein, verfasste und schickte eine passende Antwort und schlief auf dem Fußboden ein.
Nach einem langen Bad am nächsten Morgen begann Thaurbad mit der Arbeit an der Bekanntmachung. Seine Idee, die Rubrik "Besondere Ankündigungen" leicht zu schattieren, hatte eine erstaunliche graphische Wirkung. Alfiers hasste immer die zusätzlichen Dekorationen, die er den Rändern hinzufügte, doch durch die Verwendung der Feyfolken-Feder erschienen sie merkwürdig wirkungsvoll und majestätisch.
In diesem Augenblick, wie als Reaktion auf den Gedanken, erschien Gorgos bei ihm mit einer Botschaft von Alfiers. Thaurbad öffnete sie. Sie besagte schlicht: "ES TUT MIR LEID."
Thaurbad arbeitete weiter. Er verbannte Alfiers' Nachricht aus seinen Gedanken, da er damit rechnete, dass sie ihm bald die vollständige Botschaft schicken würde: "ES TUT MIR LEID, DASS NIEMAND EUCH GELEHRT HAT, DIE RECHTEN UND LINKEN SEITENRÄNDER GLEICH BREIT ZU MACHEN" oder "ES TUT MIR LEID, DASS WIR NIEMAND ANDEREN ALS EINEN SONDERBAREN ALTEN MANN ALS SCHREIBER FÜR UNSERE BEKANNTMACHUNG FINDEN KÖNNEN". Es war gleichgültig, was ihr Leid tat. Die Spalten der Predigt erhoben sich wie massive Säulen aus Rosen, gekrönt mit schamlos verzierten Kopfzeilen. Die Nachrufe und Geburtsanzeigen waren durch einen kreisförmigen Rand gerahmt, als eine herzzerreißende Beschreibung des Lebenszyklus. Die Bekanntmachung war gleichzeitig warm und avantgardistisch. Sie war ein Meisterwerk. Als er sie am Nachmittag zu Alfiers schickte, wusste er, sie würde sie hassen, und freute sich darüber.
Thaurbad war überrascht, am Loredas eine Botschaft aus dem Tempel zu erhalten. Schon bevor er den Inhalt las, konnte er am Stil erkennen, dass sie nicht von Alfiers kam. Die Schrift war nicht in Alfiers' gewohntem aggressivem Stil und bestand auch nicht aus Alfiers' üblichen Großbuchstaben, die sich wie ein Schrei aus Oblivion lasen.
"Thaurbad, ich wollte Euch wissen lassen, dass Alfiers nicht mehr im Tempel ist. Sie hat gestern urplötzlich ihre Stelle gekündigt. Mein Name ist Vanderthil, und ich hatte das Glück (lasst es mich gleich gestehen, ich habe erbarmungswürdig darum gebettelt), Eure neue Kontaktperson im Tempel zu werden. Euer Genie überwältigt mich. Ich hatte eine Glaubenskrise, bis ich die Bekanntmachung der letzten Woche las. Die Bekanntmachung dieser Woche ist ein wahres Wunder. Genug. Ich wollte nur sagen, dass es mir eine Ehre ist, mit Euch zu arbeiten. -- Vanderthil."
Die Reaktion am Sundas nach der Zeremonie erstaunte selbst Thaurbad. Der Erzpriester schrieb das massive Anwachsen der Gemeinde und der Kollekte voll und ganz der Bekanntmachung zu. Thaurbads Gehalt wurde vervierfacht. Gorgos brachte über hundertzwanzig Botschaften von bewundernden Lesern.
In der nächsten Woche saß Thaurbad vor seinem Schreibbrett, ein Glas feinen Torvali-Mets neben sich, und starrte auf das blanke Papier. Er hatte keine Ideen. Die Bekanntmachung, sein Baby, seine Zweitfrau, langweilte ihn. Die drittklassigen Predigten des Erzbischofs waren ein Gräuel, und die Todesfälle und Geburten der Tempelmäzene erschienen ihm völlig nichtssagend. Blabla, dachte er, während er auf der Seite herumkritzelte.
Er wusste, dass er die Buchstaben B-L-A-B-L-A geschrieben hatte. Die Wörter, die auf der Schriftrolle erschienen, lauteten: "Ein Halsband aus Perlen an einem weißen Hals."
Er schmierte eine gezackte Linie auf die Seite. Durch diese verfluchte wunderschöne Feyfolken-Feder erschien sie als: "Preis sei Auri-El."
Thaurbad knallte die Feder nieder, und Poesie ergoss sich in einem Strom von Tinte. Er kratzte über die Seite, bekleckste alles, und die verschandelten Worte schnellten in anderer Form erneut zurück, in noch erlesener Form als zuvor. Jeder Klecks und Spritzer ließ das Dokument wie ein Kaleidoskop wirbeln, bevor sich alles in großartiger Asymmetrie zurechtrückte. Er konnte nichts tun, um die Bekanntmachung zu ruinieren. Feyfolken hatte jetzt das Sagen. Er selbst war nur noch ein Leser, nicht mehr der Autor.
"Nun", sagte der Große Weise. "Nach Euren Kenntnissen in der Schule der Beschwörung, was war Feyfolken?"
"Was passierte dann?" rief Vonguldak.
"Zunächst sagt mir, was Feyfolken war, und dann erzähle ich die Geschichte weiter."
"Ihr sagtet, es war ein Daedra", sagte Taksim, "Und es scheint etwas mit künstlerischem Ausdruck zu tun zu haben. War Feyfolken ein Diener von Azura?"
"Aber der Schreiber kann sich all das auch eingebildet haben", meinte Vonguldak. "Vielleicht ist Feyfolken ein Diener von Sheogorath, und er ist verrückt geworden. Oder die von der Feder erzeugten Worte lassen alle, die sie sehen, wie die gesamte Gemeinde des Tempels von Auri-El, wahnsinnig werden.""Hermaeus Mora ist der Daedra des Wissens ... und Hircine ist der Daedra der Wildnis ... und der Daedra der Rache ist Boethiah", grübelte Taksim. Und dann lächelte er: "Feyfolken ist ein Diener von Clavicus Vile, nicht wahr?"
"Sehr gut", sagte der Große Weise. "Woher habt Ihr das gewusst?"
"Es ist sein Stil", sagte Taksim. "Angenommen, nun da er die Macht der Feder besitzt, will er sie nicht mehr? Was geschieht als Nächstes?"
"Ich werde es Euch erzählen", sagte der Große Weise und setzte die Geschichte fort.<br>
Thaurbad hatte schließlich die Macht der Feder erkannt", sagte der Große Weise und fuhr mit der Geschichte fort. "Verzaubert mit dem Daedra Feyfolken, einem Diener von Clavicus Vile, hatte sie ihm großen Reichtum und Ruhm als Verfasser der wöchentlichen Bekanntmachung des Tempels von Auri-El gebracht. Doch er erkannte, dass sie der Künstler war und er nur Zeuge ihrer Magie. Er war wütend und eifersüchtig. Mit einem Schrei brach er die Feder entzwei.
Er wendete sich ab, um sein Glas Met zu leeren. Als er sich zurückdrehte, war die Feder wieder intakt.
Er besaß keine anderen Federn als die verzauberte, und so tauchte er seinen Finger ins Tintenfass und schrieb in großen schludrigen Lettern eine Nachricht für Gorgos. Als Gorgos mit einem neuen Stapel von Glückwunschnachrichten vom Tempel zurückkehrte, die seine letzte Bekanntmachung priesen, gab er dem Botenjungen die Notiz und die Feder. Die Notiz lautete: "Bringe die Feder zurück zur Magiergilde und verkaufe sie. Kaufe mir eine andere Feder ohne Zauber."
Gorgos wusste nicht, was er von der Notiz halten sollte, doch er tat, was ihm aufgetragen worden war. Einige Stunden später kehrte er zurück.
"Sie wollen uns kein Gold dafür zurückgeben", sagte Gorgos. "Sie haben gesagt, sie sei nicht verzaubert. Ich hab ihnen gesagt, ich meinte: 'Was soll das heißen, Ihr habt sie genau hier mit diesem Feyfolken-Seelenstein verzaubert', und sie sagten: 'Nun, jetzt ist jedenfalls keine Seele darin. Vielleicht habt Ihr etwas getan, und sie wurde freigesetzt.'"
Gorgos hielt inne, um seinen Meister anzusehen. Thaurbad konnte natürlich nicht sprechen, doch nun erschien er noch sprachloser als sonst.
"Wie auch immer, ich habe die Feder fortgeworfen und Euch diese neue gekauft, wie Ihr gesagt habt."
Thaurbad untersuchte die neue Feder. Sie war weiß, während seine alte taubengrau gewesen war. Sie fühlte sich gut in seiner Hand an. Er stieß einen erleichterten Seufzer aus und bedeutete dem Botenjungen zu gehen. Er musste eine Bekanntmachung schreiben, und diesmal ohne Magie bis auf sein eigenes Talent.
Innerhalb von zwei Tagen hatte er beinahe alles aufgearbeitet. Es sah schlicht aus, doch es war vollständig sein eigenes Produkt. Thaurbad verspürte eine merkwürdige Beruhigung, als er seine Augen über die Seite gleiten ließ und einige kleine Fehler bemerkte. Es war lange her, seit die Bekanntmachung irgendeinen Fehler enthalten hatte. Bestimmt, dachte Thaurbad fröhlich, gab es auch noch andere Fehler im Dokument, die ihm nicht auffielen.
Er beendete gerade einen abschließenden Wirbel einfacher Kalligraphie an den Rändern, als Gorgos mit Botschaften aus dem Tempel eintraf. Er blätterte rasch durch den Stapel, bis eine seine Aufmerksamkeit erregte. Das Wachssiegel des Briefs besagte: "Feyfolken". Völlig verwirrt brach er das Siegel.
"Ich meine, Ihr solltet Euch umbringen", stand da in perfekter, wunderschöner Schrift.
Er ließ den Brief zu Boden fallen, als er eine plötzliche Bewegung auf der Bekanntmachung bemerkte. Feyfolken-Schrift sprang vom Brief auf, strömte in einer Flut über die Schriftrolle und verwandelte sein schäbiges Dokument in ein Werk erhabener Schönheit. Thaurbad war es jetzt egal, wie seltsam seine Stimme krächzte. Er schrie sehr lange. Und dann trank er. Ausgiebig.
Am frühen Fredasmorgen überbrachte Gorgos Thaurbad eine Nachricht von Vanderthil, der Tempelsekretärin, doch erst am späten Vormittag fand der Schreiber den Mut, sie zu lesen. "Guten Morgen. Ich wollte nur nach der Bekanntmachung fragen. Gewöhnlich habt Ihr sie bis Turdasabend eingereicht. Ich bin neugierig. Habt Ihr etwas Besonderes geplant? -- Vanderthil."
Thaurbad antwortete: "Vanderthil, es tut mir Leid. Ich bin krank gewesen. Diesen Sonntag wird es keine Bekanntmachung geben" und reichte Gorgos die Botschaft, bevor er sich in seine Badewanne zurückzog. Als er eine Stunde später zurückkehrte, kam Gorgos gerade aus dem Tempel zurück, lächelnd.
"Vanderthil und der Erzpriester waren völlig aus dem Häuschen", sagte er. "Sie haben gesagt, es sei Eure bisher beste Arbeit."
Thaurbad schaute Gorgos verständnislos an. Dann bemerkte er, dass die Bekanntmachung verschwunden war. Zitternd tauchte er seinen Finger in das Tintenfass und kritzelte die Worte: "Was stand in der Botschaft, mit der ich dich losgeschickt habe?"
"Erinnert Ihr Euch nicht?" fragte Gorgos und unterdrückte ein Lächeln. Er wusste, dass sein Herr in letzter Zeit viel getrunken hatte. "Ich weiß den genauen Wortlaut nicht mehr, aber es war so etwas wie "Vanderthil, hier ist es. Die Verspätung tut mir Leid. Ich habe in letzter Zeit schwere psychologische Probleme. - Thaurbad.' Da Ihr sagtet "Hier ist es", dachte ich, Ihr wolltet, dass ich gleichzeitig die Bekanntmachung mitnehme, und das habe ich getan. Und wie ich schon sagte, sie waren absolut begeistert. Ich wette, diesen Sundas bekommt Ihr dreimal so viele Briefe."
Thaurbad nickte, lächelte und bedeutete dem Botenjungen zu gehen. Gorgos kehrte zum Tempel zurück, während sein Herr sich seinem Schreibbrett zuwandte und ein frisches Pergament herausholte.
Mit der Feder schrieb er: "Was wollt Ihr, Feyfolken?"
Aus den Wörtern wurde: "Lebt wohl. Ich hasse mein Leben. Ich schlitze mir die Pulsadern auf."
Thaurbad versuchte es anders: "Habe ich meinen Verstand verloren?"
Aus den Wörtern wurde: "Lebt wohl. Ich habe Gift. Ich hasse mein Leben."
"Warum tut Ihr mir dies an?"
"Ich, Thaurbad Hulzik, ertrage meine eigene Undankbarkeit nicht länger. Darum habe ich mir diese Schlinge um den Hals gelegt."
Thaurbad nahm ein frisches Pergament, tauchte seinen Finger in das Tintenfass und machte sich daran, die gesamte Bekanntmachung umzuschreiben. Während sein ursprünglicher Entwurf, bevor Feyfolken ihn geändert hatte, einfach und fehlerhaft gewesen war, war die neue Abschrift ein Geschmiere. Kleinen i's fehlte der Punkt, g's sahen aus wie y's, Sätze liefen über die Ränder hinaus und wanden sich überall wie Schlangen. Tinte von der ersten Seite lief auf die zweite. Als er die Seiten aus dem Notizbuch riss, spaltete ein langer Riss die dritte Seite. Das abschließende Ergebnis hatte etwas Sinnträchtiges. Das war zumindest Thaurbads Hoffnung. Er schrieb eine weitere Notiz, die schlicht besagte: "Verwendet diese Bekanntmachung an Stelle des Mists, den ich Euch geschickt habe."
Als Gorgos mit neuen Nachrichten zurückkehrte, gab ihm Thaurbad den Umschlag. Die neuen Briefe waren alle gleich, bis auf den von seiner Heilerin Telemichiel. "Thaurbad, Ihr müsst sobald wie möglich zu uns kommen. Wir haben Berichte aus Schwarzmarsch erhalten über eine Spielart der Purpurpest, die sich sehr nach Eurer Krankheit anhört, und wir müssen Euch erneut untersuchen. Noch ist nichts entschieden, doch wir wollen sehen, welche Möglichkeiten wir haben."
Thaurbad brauchte den Rest des Tages und fünfzehn Gläschen des stärksten Mets, um sich zu erholen. Den größten Teil des nächsten Morgens verbrachte er damit, sich von dieser Erholung zu erholen. Er begann, mit der Feder eine Nachricht an Vanderthil zu verfassen: "Was haltet Ihr von der neuen Bekanntmachung?" Feyfolkens verbesserte Version lautete: "Ich werde mich in Brand setzen, weil ich ein talentloses Würstchen auf dem absteigenden Ast bin."
Thaurbad schrieb die Notiz erneut mit seiner Finger-und-Tinte-Methode. Als Gorgos auftauchte, übergab er ihm die Notiz. Es gab eine Nachricht in Vanderthils Handschrift.
Sie lautete: "Thaurbad, Ihr seid nicht nur göttlich inspiriert, sondern Ihr habt auch einen phantastischen Sinn für Humor. Stellt Euch vor, wir benutzen die von Euch geschickten Kritzeleien an Stelle der wirklichen Bekanntmachung. Ihr habt den Erzbischof herzlich zum Lachen gebracht. Ich kann kaum erwarten, was Ihr nächste Woche auf Lager habt. Herzliche Grüße, Vanderthil."
Das Begräbnis, das eine Woche später stattfand, zog bei weitem mehr Freunde und Bewunderer an, als Thaurbad Hulzik es für möglich gehalten hätte. Der Sarg musste natürlich geschlossen bleiben, doch das hielt die Trauernden nicht davon ab, Schlange zu stehen, um seine glatte Eichenoberfläche zu berühren, als ob sie die Haut des Künstlers selbst wäre. Der Erzbischof schaffte es, sich der Lage gewachsen zu zeigen und eine bessere Grabrede als gewöhnlich zu halten. Thaurbads alte Nemesis, Alfiers, die Tempelsekretärin vor Vanderthil, war aus Wolkenruhe gekommen, jammerte und erzählte allen in Hörweite, dass Thaurbads Vorschläge ihr Leben verändert hätten. Als sie hörte, dass Thaurbad ihr in seinem Testament seine Feder vermacht hatte, brach sie in Tränen aus. Vanderthil war sogar noch untröstlicher, bis sie einen attraktiven und wunderbarerweise unverheirateten jungen Mann fand.
"Ich kann kaum glauben, dass er nicht mehr da ist und ich ihn niemals auch nur gesehen oder mit ihm gesprochen habe", sagte sie. "Ich habe die Leiche gesehen, aber selbst wenn sie nicht völlig verbrannt gewesen wäre, hätte ich nicht sagen können, ob er es war oder nicht."
"Ich wünschte, ich könnte Euch sagen, dass ein Fehler vorliegt, doch es gab jede Menge medizinische Beweise", sagte Telemichiel. "Einige davon habe ich selbst beigebracht. Er war einer meiner Patienten, müsst Ihr wissen."
"Oh", sagte Vanderthil. "War er denn krank?"
"Vor Jahren hatte er die Purpurpest. Sie raubte ihm den Kehlkopf, doch sie schien völlig abgeklungen zu sein. Ich hatte ihm gerade am Tag, bevor er sich umbrachte, eine dahingehend Nachricht geschickt."
"Ihr seid die Heilerin?" rief Vanderthil aus. "Thaurbads Botenjunge Gorgos erzählte mir, dass er diese Nachricht gerade bekommen hatte, als ich meine schickte, in der ich ihn zum neuen Design der Bekanntmachung beglückwünschte. Es war ein verblüffendes Werk. Ich hätte es ihm niemals gesagt, aber ich hatte begonnen zu vermuten, dass er in einem altmodischen Stil steckengeblieben war. Es hat sich herausgestellt, dass er ein letztes geniales Werk verfasste, bevor er sich mit einem Feuerwerk verabschiedete. Im übertragenen Sinne. Und im wörtlichen."
Vanderthil zeigte der Heilerin Thaurbads letzte Bekanntmachung, und Telemichiel stimmte überein, dass ihr hektischer, fast unleserlicher Stil Bände über die Macht und Majestät des Gottes Auri-El sprach."
"Jetzt bin ich völlig verwirrt", sagte Vonguldak.
"Worüber?" fragte der Große Weise. "Ich meine, die Geschichte ist äußerst unkompliziert."
"Feyfolken machte alle Bekanntmachungen schön, bis auf die letzte, die, die Thaurbad für sich selbst verfasste", sagte Taksim nachdenklich. "Aber warum hat er die Nachrichten von Vanderthil und der Heilerin missdeutet? Hat Feyfolken die Worte geändert?"
"Vielleicht", lächelte der Große Weise.
"Oder hat Feyfolken Thaurbads Verständnis dieser Worte geändert?" fragte Vonguldak. "Hat Feyfolken ihn schließlich doch in den Wahnsinn getrieben?"
"Sehr wahrscheinlich", sagte der Große Weise.
"Aber das würde bedeuten, dass Feyfolken ein Diener von Sheogorath war", sagte Vonguldak. "Und Ihr habt gesagt, er sei ein Diener von Clavicus Vile. Was war er denn nun, ein Agent des Unheils oder ein Agent des Wahnsinns?"
"Das Testament ist mit Sicherheit von Feyfolken geändert worden", sagte Taksim. "Und das ist etwas, was ein Diener von Clavicus Vile tun würde, um den Fluch fortbestehen zu lassen."
"Als passendes Ende zu dieser Geschichte über den Schreiber und seine verfluchte Feder", lächelte der Große Weise, "lasse ich Euch hineinlesen, was Ihr wollt."
Ende
Geändert von TiberSeptim (17.04.2012 um 16:11 Uhr)
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