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Thema: Ist Kunst eine feste Definition oder liegt sie im Auge des Betrachters?

  1. #21
    Zitat Zitat von Whiz-zarD
    Kunst bedeutet für mich, dass man mit einem kreativen Prozess die Menschen zum Bestaunen und/oder zum Nachdenken anregt.
    Mit genau der Intention beim Künstler? Meine Lieblingsmaler sind alle Vorreiter, Kinder, oder späte Nachfahren des Expressionismus. Mit der Meta- Kunst eines Matisse kann ich gar nichts anfangen, aber Munch, der sich in seinen Bildern verzerrten Erinnerungen annährt, oder Francis Bacon, der auf dem Weg jeden gedanklichen Ursprung verliert und sich in seinem Unterbewusstsein wiederfindet, sind für mich Inbegriffe wahrhaftiger Kunst. Einfach, weil sie sich ihrer selbst gewahr sind und ihre Menschlichkeit ausreicht, um eine Verbindung zum Publikum aufzubauen. Ich fühle mich emotional involviert, wenn einem Kunstwerk anzusehen ist, dass es das Innere des Künstlers nach Außen kehrt, weil er nicht anders kann. Kunst ist viel mehr Müssen als Wollen.

  2. #22
    Zitat Zitat von Reding Beitrag anzeigen
    was heißt hier antreten. Ein Kunstwerk tritt ja nicht gegen ein anderes an. Es gibt ja keinen Preis für das größte Kunstwerk aller zeiten. Kunst ist etwas, dass man nicht in gefällt mir/ gefällt mir nucht unterteilen kann. Klar finden viele Shadow of the Colloseus ist ein Kunstwerk. Aber deshalb kann Mass Effect 3 ja auch ein kunstwerk sein, um sich mal auf dein Beispiel zu konzentrieren. Die frage ist dann nur, welches Kunstwerk gefällt einem besser? Shadow of the Colloseus oder Mass Effect 3. Das eine als bessere Kunstwerk schließt das andere als Kunstwerk ja nicht aus.
    Es ist keine Frage von Gefallen, sondern davon, wie gut die Macher die in ihren Materialien vorhandenen Methoden verwenden um ein Ergebnis zu erzeugen. Die Kunst des Videospiels liegt sicherlich nicht in guten Sprechern und Kameratricks aus dem Film, genausowenig wie die Kunst der Malerei darin liegt, die beste BGM zum Bild in der Ausstellung auszuwählen.

    Das Problem bei Körperwelten ist, dass es sich hier um bildformende Prozesse in der Wissenschaft handelt und wir uns fragen müssen, inwiefern diese erfolgreich sind, bzw auf welches Ziel hin diese ausgerichtet sind. Man kann aber getrost davon ausgehen, dass die Körperwelten den wissenschaftlichen Anspruch wegen der manieristische Ausformung der Exponate nicht erfüllen. Inwiefern sie Materialgerecht sind, kann ich nicht beurteilen, aber so viel ist klar: in den klassischen Wachspräparaten wären die Effekte unmöglich.

  3. #23

    Hier wird nicht geterrort
    stars5
    Zitat Zitat von Wonderwanda Beitrag anzeigen
    "Ich setz mich hin und esse eine Banane" kann auch eine Performance und somit ein Kunstwerk sein
    Da musste ich daran denken, dass ich mich wärend einer Facharbeitsphase häufig mit Videoinstallationen und Kinetischer Kunst befasst habe. Ein Beispiel bestand aus einem Fernsehapparat der schlicht ein Video abspielte in dem nichts als die Hand des Künstlers mit einem gereckten Mittelfinger zu sehen war.
    Seine Motivation war natürlich Kritik an der Gesellschaft

    Aber ist das wirklich Kunst?
    Wie ein Bekannter bei den wildesten Diskussionen zu diesem Thema immer wieder zu sagen pflegt: "Vielleicht ist die Leinwand einfach nur schwarz angepinselt. Aber da muss man erstmal drauf kommen!"
    Und vielleicht ist es ja beim oben genannten Beispiel genau dasselbe. Was ein Objekt gleich viel Spannender macht ist vielleicht einfach die Idee dahinter, die Frage "Was zum Teufel hat sich der Alte denn dabei gedacht?" Einen Buntstift den ich in die Hand nehme um mein Bild zu malen find ich nicht spannend, der wurde halt zum Malen produziert. Packt jemand seine Bleistifte auf einen Sockel ins Museum steh ich davor und sag mir: "Da steckt doch was dahinter!" (Achtung, man sollte vielleicht anmerken dass ich seit der 5ten Klasse so geschätzte trilliarden Werkanalysen und interpretationen schreiben musste und so ein Denken bei mir mittlerweile einfach ins Blut übergegangen ist.)
    Ready-Made-Künstler haben ja im Prinzip nichts anderes gemacht als die schon erwähnten vollgeschlammten Badewannen, eingefettete Kloschüsseln und an Decken geklebte Holztische auszustellen und herauszufinden wer ihnen das jetzt als Kunst abkauft. (das nenn ich Humor )
    Wenn ich mir außerdem ansehe wie sich die Vorstellung von einem Kunstwerk im Laufe der Zeit so geändert hat, sieht man leicht dass die Palette von Dingen, die einen künstlerischen Wert haben sich immer weiter vergrößert hat: Wärend Künstler der etwas weiter zurückliegenden Epochen (Romantik, Gothik, Barock, Realismus) sich um realistische Darstellung bemühten, technisch gesehen der Perfektion entgegenstrebten, sind Kunstgattungen der Moderne wie Expressionismus, Popart, Surrealismus da weitaus freier. Im Prinzip kann man wirklich machen was man will, diese modernen Zeiten schreien nicht mehr nach Korrektheit sondern nach Empfindungen, die man nicht unbedingt im Motiv selber, sondern in den Farben und in der Ausführung, dem Künstler selber wiederfindet!
    Man sieht also: Früher war Kunst Technik und Handwerk, heute ist es Hauptsächlich die Idee, die zählt.
    (Im Prinzip machen wir es uns ja schon verdammt leicht heutzutage )

    Insofern empfinde ich relativ vieles aus Kunst.
    Was mich immer wieder sauer aufstoßen lässt, sind solche Bemerkungen:
    "Manga ist keine Kunst, sondern Kritzeleien von Menschen die in ihrer Pubertät stecken geblieben sind."
    "Dieses anstößige Zeug (nackte Frauen, Genitalien, was es sonst noch gibt...) hat nichts in einem Museum zu suchen."
    "Dein Nachbar hat fünf Minuten an seinem Bild rumgeschrubbt und du drei Stunden. Er kregt ne 4, du ne 1."

    Warum zum Teufel sollte ein Stil ein Bild zur "Nicht-Kunst" degradieren? (Stichwort Impressionismus, Dadaismus, Konstruktivismus?)
    Warum zum Teufel sollte die Darstellung einer Dosensuppe mehr Berechtigung erhalten ausgestellt zu werden als die Darstellung eines völlig natürlichen Körperteils?
    Und seitwann ist der Arbeitsaufwand ein Faktor für künstlerische Qualität? (das letzte Beispiel bezog sich hier auf eine Erfahrung aus dem Kunstunterricht)

  4. #24

  5. #25
    Zitat Zitat von Gala Beitrag anzeigen
    Kunst ist Krieg!
    Auch der kann als Kunst angesehen werden. Ich würde sogar behaupten, das tun viele.

  6. #26
    Klicke auf die Grafik für eine größere Ansicht 

Name:	rapetunnel_01.jpg 
Hits:	186 
Größe:	176,7 KB 
ID:	12912
    http://gawker.com/5369615/enter-the-rape-tunnel-for-art
    Das hier ist ein Vergewaltigungstunnel, an dessen Ende der Künstler auf dich wartet und vergewaltigt wenn du durch kriechst. Ja das ist Kunst.

    Wer die Vergewaltigung nicht zu schätzen weis hat ganz eindeutig KEINE AHNUNG VON KUNST.

  7. #27

  8. #28
    Ist mir bewusst. Allerdings trägt das Stück tatsächlich ganz gut zu der Diskussion bei was Kunst ist und darf.
    Anderes Beispiel was vor nicht all zu langer Zeit hier durch die Medien ist, ist der neue Kracht Roman "Imperium". Da hat sich auch die Diskussion losgebrochen was Kunst darf.
    Obwohl hier soll es ja darum gehen was Kunst ist und nicht was sie darf oder nicht.

    Geändert von Hummelmann (24.03.2012 um 18:30 Uhr)

  9. #29
    Zitat Zitat von Reding Beitrag anzeigen
    Ist Kunst fest zu definieren oder liegt sie im Auge des betrachters?
    Kunst ist keine Naturwissenschaft, von daher auch nicht fest definierbar.

    Für mich ist Kunst alles, was einen kreativen Schaffensprozess hinter sich hat, wobei das Endergebnis zu beeindrucken weiß (und möglicherweise/bestenfalls in dieser Form auch noch nicht dagewesen ist. - Jedoch nicht zwingend)

    mfG Penetranz

  10. #30
    Also für mich ist Kunst etwas, das etwas vermittelt. Das kann ein Gefühl sein, ein Konzept, sonstwas.
    Ein Bild, das einfach nur schön gemalt ist, ist für mich noch keine Kunst. Wenn aber die ganze Form der Elemente, ihre Anordnung, die Farben, etc. (mal auf visuelle Aspekte bezogen) alles gezielt bspw. ein Gefühl von Chaotik vermittelt, dann wäre das für mich Kunst. Es ist schwer zu beschreiben, weil es eben extrem subjektiv ist. Diese ganzen modernen Kunstwerke bspw. mögen ja schön und gut sein und kunsttheoretisch auch Sinn und Verstand dahinter besitzen - aber da erkenne ich nichts bei, weder ein Motiv noch irgendetwas abstrakteres.

    Sehr schön finde ich bei der Kunstdebatte auch den alten Fall mit dem weißen Bild (im Prinzip ja das, was Sabaku schon angesprochen hat). Ein Ausdruck von perfektem Minimalismus oder einfach nur Blödsinn?

    Den Tunnel da würde ich definitiv nicht als Kunst bezeichnen. Ein interessantes Experiment vllt - so nach dem Motto "Was empfindet man, wenn man das Teil sieht und das passende Hintergrundwissen besitzt?" -, aber es ist halt ein Tunnel. Da steckt nichts dahinter. Ein bloßes Spanplattenkonstrukt ist für mich noch keine Kunst, nur weil man sich eine Geschichte drumrum ausdenkt.

    Geändert von BDraw (26.03.2012 um 03:12 Uhr)

  11. #31
    Die Frage ist doch eher: Ist Kunst der Hoffnungsträger einer Generation, oder Deponie ihrer Bedrängnis?

    Geändert von dasDull (26.03.2012 um 17:14 Uhr)

  12. #32
    Ich empfehle zum Anfang mal den Wikipedia-Artikel zu Kunst zu lesen.

    Der Begriff Kunst ist sehr weit gefächert, es gibt nämlich "Kochkunst", "Redekunst" usw.
    Es gibt viele Personen die sich mit Kunst beschäftigt haben, also kann man ihren Gedanken zu Kunst in ihren Büchern usw. folgen.

  13. #33
    Zitat Zitat von Penetranz Beitrag anzeigen
    Kunst ist keine Naturwissenschaft, von daher auch nicht fest definierbar.

    Für mich ist Kunst alles, was einen kreativen Schaffensprozess hinter sich hat, wobei das Endergebnis zu beeindrucken weiß (und möglicherweise/bestenfalls in dieser Form auch noch nicht dagewesen ist. - Jedoch nicht zwingend)

    mfG Penetranz
    Also nicht wirklich anders als meine Meinung. Oder interpretiere ich deine Meinung da falsch?

  14. #34
    Zitat Zitat
    Die Frage ist doch eher: Ist Kunst der Hoffnungsträger einer Generation, oder Deponie ihrer Bedrängnis?
    Nein, das ist eine komplett andere Frage.
    Wenn du es aber etwas weiter ausführst, fände ich es cool, wenn du einen eigenen Thread dazu aufmachst.

  15. #35
    Zitat Zitat von Reding Beitrag anzeigen
    Also nicht wirklich anders als meine Meinung. Oder interpretiere ich deine Meinung da falsch?
    Naja, ich hab mich mal ein bisschen durch deinen Thread gelesen und dieses Zitat von dir gefunden:
    Zitat Zitat von Reding Beitrag anzeigen
    Deswegens agte ich ja auch, dass die Atombombe ein kunstwerk ist.
    Diese Ansicht geht für mich dann ein bisschen zu weit, was Kunst betrifft. Ich bin der Meinung "Kunst" sollte etwas konstruktives haben. Quasi, dass die Leute, nachdem sie sich mit einem künstlerischen Werk (sei es ein Buch, ein Spiel, ein Lied, ein Gemälde, pi pa po) befasst haben, ein neues Gefühl vermittelt bekommen. Etwas positives oder etwas negatives. Je nach dem was der Künstler damit für Gefühle auslösen wollte. Ich würde aber definitiv nichts als Kunst bezeichnen, was dazu benutzt wird um Menschen zu töten. Das ist einfach keine Kunst. Atombombe, Schusswaffen, Panzer u.ä. sind für mich keine Kunst. Passt einfach nicht in mein Weltbild rein.

  16. #36

    Hier wird nicht geterrort
    stars5
    Zitat Zitat von Penetranz Beitrag anzeigen
    Diese Ansicht geht für mich dann ein bisschen zu weit, was Kunst betrifft. Ich bin der Meinung "Kunst" sollte etwas konstruktives haben. Quasi, dass die Leute, nachdem sie sich mit einem künstlerischen Werk (sei es ein Buch, ein Spiel, ein Lied, ein Gemälde, pi pa po) befasst haben, ein neues Gefühl vermittelt bekommen. Etwas positives oder etwas negatives. Je nach dem was der Künstler damit für Gefühle auslösen wollte. Ich würde aber definitiv nichts als Kunst bezeichnen, was dazu benutzt wird um Menschen zu töten...
    Vorweg: Die Atombombe würde ich jetzt auch nicht als Kunstwerk bezeichnen. Aber was deine Definition angeht könnte man durchaus sagen dass die Atombombe und alles was wir damit verbinden ebenfalls Gefühle in uns auslöst und vermittelt. Vielleicht Angst vor Krieg, Angst vor Tod. Gehen wir in eine andere Richtung: Gefühl von Macht. Der Atompilz ist wohl schon international zu einem Symbol geworden dass jeder versteht. Sobald man sich mit dem Themengebiet dahinter befasst werden dir ein Duzend Meinungen entgegenfliegen.
    Aber das gehört dann wieder zur Frage, was Kunst eigentlich darf und was nicht.
    Im Idealfall aber: Mich nicht töten

  17. #37
    Zitat Zitat von Sabaku Beitrag anzeigen
    Aber das gehört dann wieder zur Frage, was Kunst eigentlich darf und was nicht.
    Im Idealfall aber: Mich nicht töten
    So ist es. Und genau das ist der Grund warum 'ne Atombombe für mich nicht als Kunst zählt; völlig egal was das Ding davor für "Gefühle" in mir ausgelöst hat

  18. #38
    Zitat Zitat von Penetranz Beitrag anzeigen
    So ist es. Und genau das ist der Grund warum 'ne Atombombe für mich nicht als Kunst zählt; völlig egal was das Ding davor für "Gefühle" in mir ausgelöst hat
    Also, wenn ich jemanden mit einer Statue erschlage, die vorher als Kunstwerk zählte, verliert sie diesen Status?
    Und ja, die Atombombe zählte nie als Kunstwerk, aber es wurde, wie deine definition selbst sagt:

    Zitat Zitat
    wobei das Endergebnis zu beeindrucken weiß (und möglicherweise/bestenfalls in dieser Form auch noch nicht dagewesen ist. - Jedoch nicht zwingend)
    Nun Kernspaltung als Waffe zu verwenden, hat damals sehr beeidnruckt. Damals hat niemad so etwas für möglich gehalten. Und auch das was die Atombombe auslöst, die enorme stärke ihrer Explosion, ist "beeindruckend". Hinzu kommt, dass sowas noch nie dagewesen ist.

    Achso und damit ihr es wisst. Ich bin kein Gunnerd oder Kriegsverherlicher noch finde ich gut wofür die Atombombe genutzt wurde.
    Ich habe llediglich versucht meine definition von Kunst genauer zu beschreiben
    Also laut deiner definition müsste die Atombombe auch ein Kunstwerk sein.

  19. #39
    "Definition" hin oder her: Nein

  20. #40
    Ich glaube einen allgemeines Kunstverständnis, das überall durchgreift, gibt es nicht. Schließlich gibt es ja so vieles, das einige als Kunst bezeichnen, was die anderen noch nicht einmal darunter fallen lassen wollen. Ich glaube um ein tiefgreifendes Verständnis von der Malerkunst, Bildhauerkunst, Fotografiekunst oder Handwerkskunst von Uhren bei chrono24 beispielsweise zu erhalten, braucht man Kenntnisse und Erfahrungen, und so gesehen ein geschultes Auge. Zur Kunst im Allgemeinen finde ich aber, trifft immer die Phrase zu: Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile.

    Geändert von Sofia-Lun (19.09.2012 um 09:02 Uhr)

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