Ich sehe schon, wie du mit deiner späteren Ehefrau im Bett liegst und sagst: "Nach eingehnder Abwägung von Pro und Contra bin ich zu der Überzeugung gekommen, dass es sich für uns beide definitiv lohnt, unsere Gene zwecks Fortpflanzung in einem Akt körperlicher Liebe zu vereinen."
Ich glaube, was Beziehungen angeht musst du schon noch einiges lernen (ist jetzt weniger böse gemeint als es klingt).
DAS ist eine andere Ebene - dass die Erziehung des Kindes zu einem vollwertigen und sozialen Mitglied der Gesellschaft viel Verantwortung benötigt ist klar. Auch dass die Rahmenbedingungen stimmen sollten, um ein Kind in die Welt zu setzen. Aber ganz ehrlich: wenn es sich für ein Paar einfach richtig anfühlt, ein Kind haben zu wollen, dann sollen sie das tun. Wer will ihnen das verbieten? Sicher kann das auch nach hinten losgehen, aber ich maße mir nicht an, mich zum moralischen Aposten aufzuschwingen und zu sagen: "Ihr lernt erstmal, Verantwortung zu übernehmen, bevor ihr euch ans Kinderkriegen macht!". So arrogant und selbstherrlich bin ich dann doch nicht.
Du hast eine sehr traurige Einstellung gegenüber dem Familienleben muss ich sagen; klar verändert ein Kind das Leben und die Beziehung, aber gleich von "Opfern" zu sprechen ist sehr kaltherzig.
Es gibt genügend Beispiele, die das Gegenteil beweisen - zumal Kinder keine Puppen oder Knetfiguren sind. Man gibt ihnen in der Erziehung nur die Grundlagen mit und weist ihnen den Weg, aber auch das geht nur bis zu einem bestimmten Alter (bis zur Pubertät). Sich zu erhoffen, dass aus dem Kind dieses oder jenes werden kann, ist keine gute Einstellung; wenn man so denkt, wird man früher oder später Druck auf das Kind ausüben, damit es auch so wird, wie man es sich erträumt.
So, ich mache jetzt Feierabend.