Finde das überhaupt nicht problematisch, an deiner Stelle würde ich persönlich den Namen jetzt extra weiterverwenden. Wir haben hier eine ganz normale dreigliedrige Komposition, das Wort Kristall steht nicht exklusiv für die Kristallnacht (die übrigens 73 Jahre her ist, get your facts straight), das Wort Reich nicht exklusiv für das Dritte Reich und Städte gibt es überall, wo Zivilisation vorherrscht (unless you are the Mongols). Reichsstädte, wie das auch schon genannt wurde, bezeichnete in der realen Welt Städte, die direkt dem Kaiser unterstanden; in einem Fantasy-Szenario lässt sich das mühelos übertragen. Oder es handelt sich halt um eine andere Form, sei es nun das Kristallreich, das eine Stadt darstellt, oder die Stadt des Kristallreichs.
Ich bin prinzipiell auch dafür,im Umgang mit instrumentalisierter Sprache Vorsicht walten zu lassen. Aber man kann es mit der Paranoia auch echt übertreiben. "Kristall" wird übrigens seit der frühen Antike als Schublade für einen Haufen metaphorischer und allegorischer Wirklichkeitsbeziehungen verwendet und es ist purer Zufall, dass der Begriff hier irgendwie wieder mit "Reich" zusammen fällt (selbst der "Reichskristall" wäre noch nicht bedenklich, weil es sich noch immer um einen Stoffnamen handelte; die "kristallklare Nacht" stört auch keinen -- klar, es fliegen dabei ja auch keine Glasscherben durch die Gegend, während eine Volksgruppe zugrunde gerichtet wird). Wir sehen uns wieder, wenn von Pogromen die Rede ist. Oder von schwarzer Sonne.
Find's auch ziemlich unanständig Goldschmiede gegenüber, solche Schlüsse zu ziehen.