Sollte man in einer Beziehung nicht man selbst sein, zu jedem Zeitpunkt?
Ich glaube ja, dass Streit in der Anfangsphase nahezu unmöglich ist, weil man sich gegenseitig nur mit rosaroter Brille betrachtet, jedenfalls wenn man wirklich ineinander verliebt ist.
Streit ist generell unnötig - Streiten tut man sich nur, wenn man stur seine eigene Meinung (und damit seinen Willen) durchsetzen will.
Nein, Streit ist extrem wichtig für eine Beziehung, es mag einige wenige Pärchen geben, welche sich immer anstandslos und/oder wortlos verstehen, normale Menschen ecken aber immer irgendwo aneinander an. Sollte man dann seinen Problemen nicht Luft machen, auf welche Art auch immer, jeder streitet anders, so türmen sich diese Probleme ganz einfach auf ohne gelöst zu werden.
Zudem kann ein ehrlicher Streit auch immer zu neuen Erkenntnissen gegenüber dem Partner kommen, welche sich vorher nie ergeben hätten und bringt neuen Schwung in eine Beziehung, gerade wenn man schon eine Weile zusammen ist.
Zumindest wenn man es mit dem Streiten nicht übertreibt, irgendwann ist auch der stürmischste Charakter überfordert.
Edit: Premiere in der Wg und schon mache ich einen auf Freud :{|
--"Gib einem Mann Feuer, und er hat es einen Tag lang warm. Steck ihn in Brand, und er hat es warm für den Rest seines Lebens"
Geändert von Mr.Räbbit (13.06.2012 um 10:06 Uhr)
Ne, ich stimme Simon da schon zu. Es muss ja nicht gleich ein Streit entstehen, nur weil man mal unterschiedlicher Meinung ist. Man kann über alles normal reden und Kompromisse finden oder sich gegenseitig anbrüllen.
Das meinte ich ja mit "sich bemühen"
Bullshit. Streiten tut man, wenn da ein Problem ist und man mit Hasi-Schatzi-Schmusi-Gesülze nicht weiterkommt. Streit ist wenn zwei Meinungen aufeinander treffen und man nen Kompromiss finden muss. Streitlose Beziehungen sind derbe ungesund - ich weiß das weil ichs selbst erlebt habe.
Also: Dito an dat Räbbit.
@ Räbbit:
Siehste, das sehe ich eben nicht so. Denn fragen wir mal anders: aus welchen Gründen streitet man sich?
Auf der sprachlichen Ebene bezeichnet ein "Streit" nichts anderes als eine Meinungsverschiedenheit und genau das ist er auch: das Aufeinandertreffen von zwei Personen, die unterschiedlicher Meinung und nicht in der Lage sind, einen Kompromiss zu finden, bzw. die die Meinung des jeweils anderen nicht zu respektieren scheinen. Oder die einfach nur stur sind und unbedingt ihre Meinung durchdrücken wollen. Wenn man aber dazu in der Lage ist, unterschiedliche Meinungen zu diskutieren und Kompromisse zu finden, benötigt man keinen Streit - und unter solchen Voraussetzungen kann ich auch gut auf eine "körperliche Versöhnung" verzichten
Edit:
Warum muss man sich streiten, um einen Kompromiss zu finden? Wenn beide Seiten soweit vernünftig sind und sachlich miteinander reden können, braucht man nicht streiten, um einen Mittelweg zu finden.
Warum ich das so sehe habe ich ja bereits geschrieben.
Geändert von Simon (13.06.2012 um 10:16 Uhr)
ich weiss nicht, wo du deine herhast, (Meinung, nicht Freundin) aber wenn ich was meine dann steckt da meistens eine gewisse Menge Substanz hinter, so dass ich im Regelfall das Durchboxen meiner Meinung als durchaus rational-sinnvollen Weg sehe. Ich sehe das auch nicht als verwerflicher (im Sinne meiner Ansicht von Charaktereigenschaften) an als die eigene Meinung sofort weichgespült zu kompromissieren aus Angst man könnte irgendwo streiten. Miiiii
Natürlich muss man nicht streiten sondern kann auch besprechen diskutieren oder so, aber Streit kommt nicht nur davon wenn einer seine Meinung hat und geil findet sondern auch wenn jemand den Versuch zu besprechen als Angriff sieht oder weiss der Geier was es alles für vielfältige Möglichkeiten gibt was in den falschen Hals zu kriegen. Nebenbei kann ich diskutieren in einer Form die andere schon als Streit sehen würden und das ohne meinem Gegenüber nachtragend zu sein.
PS: Simon + Freundin![]()
@ Simon: Wie gesagt, es gibt solche Pärchen, aber für mich klingt das schlicht und einfach nur nach einem:
Langeweile
Eine solche Beziehung würde ich nicht gerne führen, wenn ich bedenke wie viel meine Freundin und ich durch die von dir sogenannte Sturheit und Machtvergleiche gewonnen haben. Komischerweise sehen wir das anders. Der Kompromiss entsteht im hitzigen Dialog, wenn alle Diplomatie versagt hat, wir sind beide eher heißblütig und ein Streit endet nie in Gewalt oder irgendwelchen Sturheiten. Ganz im Gegenteil, es ist eher ein kurzer heftiger Schlagabtausch von Gefühlen, welche ausgesprochen werden. Danach sind wir beide etwas schlauer und so etwas wie Langeweile kommt bei uns zu keiner Minute auf.
Und um mich abzusichern: Wir streiten nicht oft und wenn, dann aus gutem Grund, streiten ist schließlich seit Jahrtausenden ein anerkanntes Mittel der Verständigung zwischen Mann und Frau, wenn nie einer aufkommt, herrscht absolute Harmonie, was soviel bedeutet wie: Hier werden nie irgendwelche Wellen geschlagen, oder es passiert nie etwas unerwartetes.
Ich kenne dich nicht deswegen würde ich mich nie soweit herauslehnen zu sagen, dass es bei dir so abläuft, aber ich würde meine temperamentvolle, langjährige Beziehung niemals gegen so einen Harmonie-ich-hab-dich-lieb-Mist eintauschen wollen.
No Offense, nur meine Meinung.
@Corti: Loriot:´
Edit: Vielleicht geht meine Definition von Streit auch mit deiner Auseinander, für mich ist Streit nicht gleich Kampf, mehr ein miteinander als ein gegeneinander...
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Geändert von Mr.Räbbit (13.06.2012 um 10:37 Uhr)
Dein Standpunkt leuchtet mir durchaus ein, aber die hintergründige Frage ist dann doch: warum willst du deine Meinung durchboxen (unabhängig davon, wie viel Substanz dahinter steht)? Das soll kein Angriff sein, aber meistens will man seine Meinung doch nur durchsetzen, wenn man der Ansicht ist "Meine Meinung ist richtig, alles andere ist falsch". Und sei mal ehrlich: es gibt kaum eine Aussage, die mehr Bullshit enthält als diese (außer vielleicht die, dass Streit unnötig ist... warte...)Und einen Kompromiss zu finden heißt ja nicht, dass man Angst vor Streit hat - und ich behaupte auch nicht, dass es immer einen Mittelweg gibt. Manchmal lassen sich in gewissen Dingen keine gemeinsamen Nenner finden und dann hängt es davon ab, wie gut man selbst damit umgehen kann, dass der Gegenüber eine andere Meinung vertritt als man selbst.
Das sind dann aber persönliche Animositäten, die der- oder diejenige dann mit sich rumschleppt; eine andere Meinung gleich als Angriff auf die eigene Person zu werten zeugt meiner Ansicht nach von einem überstrapazierten Ego (oder sonstigen Dingen, die einen die eigene Ansicht dogmatisieren lassen) und mit solchen Personen kann man eben nicht diskutieren. Und mit solchen Leuten würde ich dann auch nicht diskutieren wollen, geschweigedenn streiten.
Und dass es durchaus unterschiedliche Versionen von "Diskussionen" gibt, dem stimme ich zu - wobei ich persönlich die ruhige Form deutlich angenehmer finde
Verflixt, woher weißt du...?
Das ist durchaus ein schlüssiger Standpunkt - auch wenn ich aus persönlicher Erfahrung nicht behaupten kann, dass ein Streit meine Beziehung in irgendeiner Form bereichert hätte. Außer vielleicht um die Erfahrung, dass ein Streit mit jener Person absolut rausgeschmissene Zeit ist, vor allem die Zeit danach, in der rumgeschmollt und ge-emot wurde... aber das steht in einem abgeschlossenen Kapitel und hat nichts mit dem Jetzt zu tun (steel wird aber wissen, was ich meine).
Es hängt auch, denke ich, stark davon ab, wie jemand eine Beziehung führt, ob dann ein Streit "belebend" und "gegen die Langeweile" wirkt oder nicht. Damit will ich dich ebenfalls nicht angreifen, ich behaupte allgemein nur, dass eine Beziehung, die "langweilig" geworden ist und sich durch einen Streit wieder in die Gänge bringen lässt, schon ein tiefgehendes Problem hat. Denn meiner Ansicht nach ist eine Beziehung etwas, an dem man täglich arbeiten muss, gerade damit sie nicht langweilig wird.
Behaupte ich
Edit:
Das kann durchaus sein, denn für mich ist ein Streit tatsächlich eher unter "Gegeneinander" abgelegt - zumindest habe ich nie in einer Art "Miteinander" gestritten. Ein "Streit" ist für mich eben wirklich eine Konfrontation, in der keiner der Beteiligten irgendwie kleinbei geben will - und wenn, dann nur unter lautem Protest und unter der Forderung, dass der Andere ebenfalls nachgibt.
Geändert von Simon (13.06.2012 um 10:46 Uhr)
Liegt es an dem Begriff "durchboxen" oder warum ist das scheinbar so negativ belastet bei dir? Schliesslich assoziierst du es ja gleich mit weltfremdem ultimativen "ich >>> alle". Ich halte das für was völlig normales. Man kann nie davon ausgehen, dass die eigene Ratio allmächtig ist, der Versuch des Durchboxens wirkt also als Test wie weit man damit kommt. Wie soll man sonst rausfinden ob etwas was taugt ausser man erprobt es in der Praxis?
Das muss ja nicht heissen, dass ich alle anderen Meinungen für prinzipiell scheisse halte oder mich weigere meine Ansichten anzupassen sollten mir Aspekte bekannt werden, die ich so nicht auf dem Schirm hatte.
Hattest du eine herrschsüchtige "Ich will das weil ich das so will"-Freundin?
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Hello from the otter side
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Morgen muss ich zum Arbeitsamt. Ich würde lieber heute schon gehen, aber ich bin zu spät aufgestanden. v_v
Ich weiß allerdings auch gar nicht, was ich da fragen und erzählen soll.
Wird schon irgendwas bei rum kommen...
Mama sagt, die machen einen da nur fertig und behandeln einen wie wertlosen Dreck.![]()
Kommt drauf an ob du zum Arbeitsamt(Alg1, Jobbörse, Berufsberatung, etc.) musst oder zur Arge(Hartz4). Letzteres trifft auf die Beschreibung deiner Mutter zu. Liegt an zwei Dingen.
1. Genervte und gestresste Mitarbeiter
2. Dumme Gesetzeslage, die dir quasi mehrere Menschenrechte entzieht
Mit dem normalen Arbeitsamt hatte ich bisher nie Probleme. Die sind recht gechillt. Problematisch ist nur, dass die hier in Bremen eine sehr chaotische Aufteilung nach Postleitzahlen haben. Ich muss nun ans andere Ende von Bremen. Als ich aber dort wohnte, musste ich ganz woanders hin.
Das Ziel heißt (erstmal) Jobcenter.
Ich entspreche, was Hartz4 angeht, so wie ich das verstehe, nicht mal ansatzweise der Zielgruppe. Weder habe ich bisher gearbeitet (FSJ und Schulische Ausbildung zählen ja afaik nicht und wenn ich richtig liege, muss man wohl gearbeitet haben dafür?), noch bin ich 25+.
Aber ich brauche unbedingt ne Arbeit, wenn ich in Kassel bleiben will. Kacke. Ich will nicht aufs Dorf zurück! Ich kann einfach nicht! Von der einen Perspektivslosigkeit zur Größeren.... Ich raste aus, auf dem Dorf. Eindeutig. Umso dringender, ne Arbeit zu finden.
Mama war als "Hausfrau" tätig (also gar nicht gearbeitet ausser ein wenig irgendwo geputzt, das war ja damals auch noch nicht so üblich das Muttis arbeiten... o.o) und hat sich dann Arbeitssuchend melden müssen um eine Umschulung machen zu dürfen, während sie heutzutage nur am Rande des da gelernten Berufsfeldes arbeitet und viel mehr andere Aufgabenfelder pflegt.