Es kommt immer auf das Spielkonzept an und was man damit aussagen will.

Wenn man eine Geschichte erzählt, die sich nicht nur um eine Figur dreht, sondern z.B. um 2 Fraktionen, die ihre eigenen Ziele verfolgen und sich deshalb bekämpfen, später aber rauskommt, dass beide einen gemeinsamen Feind haben und sich deshalb zusammenschliessen, um diese höhere Bedrohung aus der Welt zu schaffen, dann liegt der Fokus definitiv auf der Spielwelt. In diesem Fall werden eher die Protagonisten von den Geschehnissen geformt und beeinflusst. Die einzelnen Figuren müssen dann nicht unbeding extrem detaillierte Hintergrundgeschichten besitzen, da diese im Kontext der Spielwelt nicht unbedingt relevant sind.
Wobei da bestimmt auch eine Wechselwirkung stattfindet, wodurch Spielwelt und Protagonisten sich gegenseitig beeinflussen.

Steht der Protagonist im Mittelpunkt, wird also seine eigene Geschichte erzählt. Hier spielt die Spielwelt nur insofern eine Rolle, wie sie mit der Geschichte des Protagonisten zu tun hat. Umgekehrt müssen die Figuren in einem spielweltorientierten Spiel auch nicht mehr Persönlichkeit aufweisen, als für die Handlung und das Verständnis derselben vonnöten ist.

Soviel mal zu meinen Gedankengängen dazu.