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ᵵ Ghost Rider ᵵ
G-2 Hangar
Nach seiner kleinen Notlüge macht sich Andrej auf den Weg in's Labor. Die Sprengstoffe liegen schon im Hangar bereit, er muss sie später nur noch portionsmäßig verpacken. Wenn diese Armleuchter wie wandelnde Zeitbomben herumlaufen wollen, gut, nicht seine Sache. Zielsicher öffnet er einen der Schränke, kaum dass er im Labor angekommen ist, und nimmt die Minikamera an sich. Seinen Raumanzug hat er noch immer nicht an, aber damit kann er auch nicht vernünftig arbeiten. Sein Weg zurück in den Hangar führt in vorbei an der Waffenkammer, wo er seinen Raumanzug mit einsackt und ihn einfach hinter sich herschleift, in diese Konservenbüchse würde er erst reingehen, wenn es wirklich nötig wird.
Zurück im Hangar legt der Ingenieur den Anzug in die Ecke und macht sich an den Kisten mit dem Sprengstoff zu schaffen. Sehr viel würden sie sowieso nicht mit sich tragen können, daher macht Andrej nur kleine Pakete daraus, als er die Durchsage vom Kommandanten hört.
Jetzt schon? Naja, die können auch was machen, sollen sie den Sprengstoff in die Shifts laden. Er legt die 'Häppchen' neben die Transportgleiter und wendet sich dann der Verladeautomatik zu. Ein paar Knöpfdrücke später wird der Montageroboter von der Verladeautomatik angesackt und verschwindet durch die Bodenluke in den Verladeraum, kurz darauf wird auch die bereits eingestellte Desintegratorbombe nach unten geschafft und in die bereits geöffnete Schleuse neben dem Roboter platziert. Dann schließt sich das kreisrunde Loch und es herrscht Stille.
Jetzt wird es interessant. Andrej ignoriert die bereits eintreffenden Mitglieder des Außenteams, welche sich im Hangar versammeln, langsam wäre es wahrscheinlich Zeit, den Raumanzug anzulegen, aber dahingehend macht der Ingenieur ganz offensichtlich keinen Stress und stellt sich an die mobile Steuerkonsole des Montageroboters und überprüft die Funktionen. Die Kamers funktionieren, das Signal ist erstklassig. Es kann losgehen, seine Hände legen sich an die Steuerung, welche über zwei Joysticks verfügt, für jeden Greifer einen. Die metallischen Finger klappen auf und zu, so auf dem Bildschirm zu sehen, und mit Gefühl drückt er beide Hebel nach vorne. Die 'Hände' des Roboters senken sich, und kurz darauf hat er die Bombe in einem sicheren Griff. Der Terraner wendet sich um und betätigt den Schalter für die Schleuse. Ein Warnton ist zu hören, kurzzeitig wird der Hangar in ein gelbes Licht getaucht, ein Zischen ist zu hören, als der Druckausgleich in der Schleuse erfolgt. Andrej schaltet die Steuerdüsen am Roboter ein, keinen Moment zu spät, denn sogleich wird dem technischen Hilfsmittel der Boden unter den Ketten weggezogen und die Weiten des Alls breiten sich unter ihm aus. Er schwebt einen Moment im Raum, dann aber werden die Steuerdüsen aktiv und das sperrige Gerät sinkt nach unten, hinaus in den Weltraum. Die Schleuse schließt sich, und das gelbe Licht im Hangar verlöscht.
Den Schub, welchen die Düsen erzeugen, sind nicht gerade eine Ausgeburt von Leistung, sondern der für Weltraumverhältnisse kurze Flug bis zu Außenhülle des Framentraumers dauert ein paar Minuten, und obwohl nichts auf den Kameras zu sehen ist, was von Bedeutung wäre, lässt Andrej die Augen nicht von den Bildschirmen, konzentriert sich vollendens darauf und blendet sein Umfeld aus. Die metallische Oberfläche kommt näher, gibt Details preis, die verschiedensten Bauteile ragen heraus, wie Anomalien wirken sie irgendwie fremd und willkürlich zusammengepuzzelt. Mit geübter Hand lässt er die Kamera schwenken, sucht einen Punkt, an dem er aufsetzen kann. Da, eine freie Fläche, die muss reichen. Zwei Knöpfe werden betätigt, seine Hände drücken an den Joysticks, und der Roboter dreht sich in seinem Schwebeflug, sodass die Ketten jetzt zur Oberfläche zeigen. Die Kamera schaltet um, schaut jetzt genau auf die potentielle Landezone, welche immer näher rückt. Andrej betätigt den Schalter, die Steuerdüsen erzeugen einen Gegenschub und bremsen die Geschwindigkeit des Roboters ab, und ein dumpfes, metallisches 'Klonk', welches aus dem Lautsprecher ertönt, verbunden mit einem heftigen Wackeln der Kamera verdeutlicht, dass die Landung geglückt ist und sich das Gerät nun mithilfe von Antigrav-Magneten an der Oberfläche des Framentraumers festhält.
Abermals betätigt Andrej einen Schalter, die Steuerknüppel sind nun wieder auf die Greifer, welche die Bombe halten, geschalten. Sanft bewegen sie sich gen Boden und setzen die Bombe ab. Sie hält wie von selbst, ebenfalls durch dieselbe Technik wie die des Roboters. Die Kamera schaltet auf das im rechten Greifer vorhandene Objektiv um, die Bombe ist nun in Nahaufnahme zu sehen. Zwei winzig kleine und mit Gefühl (wer hätte gedacht, dass dieser brutal wirkende Ingenieur zu soviel Feinmotorik in der Lage ist) durchgeführten Bewegungen am Joystick reichen und der eine Greifer senkt sich butterweich auf den kleinen Knopf direkt in der Mitte des Sprengstoffs. Ein rotes Licht erscheint.
"Die Bombe ist scharf", murmelt Andrej vor sich hin, jedoch mehr zu sich selbst anstatt als Mitteilung an die Crew. Zwei Knöpfe werden zeitgleich betätigt, die Magneten lösen sich und die Steuerdüsen geben vollen Schub, der Roboter hebt ab. Die Automatik wird von Andrej eingeschalten, nun ist die untere Hälfte der G-2 zu sehen, welche immer näher kommt. Die Zeit nutzt der Ingenieur, um sich in seinen Raumanzug zu zwängen. "Scheiß Teil...", flucht er vor sich hin, als er feststellt, dass sein Kittel sich wohl kaum mit in den Anzug stopfen lassen wird, ohne dass es unbequem wird. Achtlos hängt er ihn an die Steuerkonsole.
"Hier muss man ja aufpassen, dass man sich nichts abschnürt", flucht er weiter (wiederum mehr zu sich selbst) und zieht auf Hüfthöhe an dem Anzug herum, während er auf den Monitor starrt. Die Schleuse ist nun erreicht, das gelbe Licht leuchtet auf, als die Schleuse sich öffnet, und der Roboter schwebt hinein. Der metallische Boden unterfährt den Roboter, Andrej lässt ihn aufsetzen und betätigt dann den Schalter für den Druckausgleich. Wieder der bekannte Warnton, die andere Seite der Druckkammer öffnet sich und das Licht verlöscht. Die Verladeautomatik greift sich den Roboter und hievt ihn aus der Schleuse, alles ging glatt, zu Andrejs Überraschung.
Er lässt die Situation einen Moment lang auf sich wirken und schaut dann in die Runde, die Shifts wurden bereits mit dem Sprengstoff beladen.
"Bereit zur Sprengung. Schaun wir mal in die Blechbüchse rein", und ohne Ankündigung oder runterzählen klappt der Ingenieur die Sicherung über dem roten Knopf nach oben und drückt ihn nieder.
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