Hauptzentrale G-2

"Nun ich bin kein Hyperraumtechniker wie mein geschätzter, abwesender Kollege, aber ich vermute, dass dieses...Ding eine stark erhöhte Hyperimpedanz erzeugt, man muss sich dieses Gerät nur anschauen um zu erkennen, dass es vollgestopft ist mit Technik. Vielleicht wurde ein Weg gefunden, eine künstliche Hypersenke zu kreieren." sagt Andrej nach kurzem Zögern. Der abfällige Unterton für seinen Kollegen fällt Mark natürlich auf, allerdings wartet dieser immer noch darauf dass der Exoingenieur eine Aussage zu seiner Vermutung macht dass es sich um einen Fragmentraumer handelt. Der Exoingenieur hüllt sich allerdings weiter in Schweigen und wendet sich erst einmal einer der Konsolen zu.
Mark hat den Mund schon geöffnet um Andrej anzusprechen da vernimmt er hinter sich die unverwechselbare Stimme ihres zweiten Fachmanns.

"Ganz Unrecht hat mein Kollege Kowaljow nicht. Allerdings würde ich das ganze eher als ein hyperenergetisches schwarzes Loch bezeichnen. Das Zentrum muss bei dieser Station liegen. Alles was wir an Hyperenergie produzieren, wird offensichtlich abgezogen, sobald es die Antennen verlässt. Selbst die Impulskonverter arbeiten nur noch mit Energieverlust, obwohl diese relativ gut abgeschirmt sind. Dass sich die Störungen über den Linear- bis in den Hyperraum erstrecken, haben wir ja gemerkt. Laut Cera brauchen wir auch nicht mit Hilfe zu rechnen, da das Objekt vermutlich nicht angepeilt werden kann, da es sämtliche Tasterstrahlen schluckt, die es von außerhalb des Störfeldes treffen. Das ist natürlich nur eine erste Theorie, aber durchaus plausibel." Galotti scheint den Kommentar von Andrej einfach überhört zu haben, etwas was Mark vom Hyperraumtechniker gar nicht erwartet hat. Aber anscheinend ist der Ernst der Lage nun auch ihm bewusst geworden. Dass die Tasterstrahlen der Fernortung von Objekt ebenfalls gestört werden hat sich Mark schon gedacht, das sie jedoch nicht mit Hilfe zu rechnen haben verschärft ihre Lage nur noch. Ob es sich bei dem Phänomen nun um eine Hyperraumsenke oder doch schon ein hyperenergetisches Schwarzes Loch handelt ist Mark dagegen in dieser Situation allerdings relativ egal. Zur Lösung ihres Problems trägt dieses Detail jedenfalls nicht bei.

Nun schaltet sich auch Katharina vom Maschinendeck in die Diskussion mit ein nachdem sie das Gespräch über den Bordfunk verfolgt hat. "Nach ersten Berechnungen verhindert die gestörte Raumstruktur außerdem auch den Aufbau eines stabilen Linearfeldes. Bei allem anderen das irgendwie auf hyperenergetischer Basis arbeitet, ist mit einer vermutlich zum Teil erheblichen Leistungsminderung zu rechnen." Auch das ist letztendlich nichts Neues. Langstreckenortung, Langstreckenkommunikation und Langstreckenbewegung sind unterbunden. Selbst wenn die Information bezüglich des Linearantriebs vorher noch nicht gesichert war, hätte Mark im Einflussgebiet dieses Objekts niemals den Befehl für den Linearflug gegeben. Nicht nachdem was bei ihrem letzten Linearflug passiert ist.

Mark lässt den Blick durch die Hauptzentrale wandern. Die Gesichter die sein Blick streift zeigen ernste Mienen. Nur Andrej ist noch auf sein Terminal konzentriert bis er ruhig davon zurücktritt und sagt: "Wie vermutet handelt es sich bei dem fremden Objekt um einen Fragmentraumer." Erklingt enttäuscht was Mark in diesem Moment nicht einordnen kann. „Einen sehr missgestalteten Fragmentraumer, muss man sagen, jedoch ist noch nichts Fremdartiges zu finden. Für mich sieht dieses Ding auf jeden Fall aus wie eine überdimensionale Abfangstation. Wer weiß, am Ende sind diese Posbis-Dinger durchgeknallt und haben beschlossen, Raumschiffe zu sammeln."

Mark wirft die Stirn in Falten. Er hat damit gerechnet dass seine Vermutung stimmt, aber er hat die damit verbundenen Fragen verdrängt. Doch jetzt gibt keinen Grund mehr seine Überlegungen zurück zustellen. Bevor er langsam zu sprechen beginnt stellt er sich das die gesamte Crew ihr Gespräch immer noch über Bordfunk verfolgen kann. „Wieso wohl greifen uns die Posbis an? Sie sind schon seit Jahrhunderten enge Verbündete von uns. Von ihnen haben wir die Konstruktionspläne für Transformkanonen und erst vor ein paar Jahren haben sie uns die Baupläne für Materieumwandler gegeben. Wieso sollten sie uns also jetzt angreifen?“ Nach einer kurzen Pause fügt er hinzu. „Vielleicht ist der Fragmetraumer hier schon lange isoliert und weiß nichts von irgendwelchen Bündnissen. Eventuell sitzen sie sogar selber in dieser Hyperraumanomalie fest. Haben wir schon Daten wie alt die ältesten havarierten Schiffe hier sind?“