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Ehrengarde
Hauptzentrale G-2
Als die Notstromaggregate langsam ihre maximale Leistungsfähigkeit erreichen erwachen nach und nach die Bildschirme in der Hauptzentrale zu neuen Leben. Einige jedoch sind offensichtlich beschädigt, manche weisen Brandspuren auf und Andere bleiben einfach schwarz. Mark geht davon aus das Schäden in der Elektronik dieser Konsolen dafür verantwortlich sind.
Willibald Herman und Harman Nasir eilen durch die Hauptzentrale und sehen nach einzelnen Konsolen. Sie scheinen beide unverletzt zu sein. Mark beschließt sich dieser Aufgabe anzuschließen. Er geht zu einem intakten Bildschirm und ruft den Statusbericht der G-2 auf. Die Positronik braucht einige Sekunden um den angeforderten Statusbildschirm zu laden und Mark von einigen Dutzend Fehlermeldungen überrollt. Die Reaktorüberlastung hat an einigen Stellen im Schiff Systeme geschmorrt. Das Meiste ist momentan nicht kritisch. Neben den Konsolen in der Hauptzentrale hat es auch einige Konsolen in den anderen Bereichen des Schiffes erwischt, daneben sind einige Türschließmechanismen ausgefallen sowie die Beleuchtung in einigen Bereichen des Schiffes. Alles in allem aber keine kritischen Systeme. Zu Marks Erleichterung meldet das System das es momentan weder Brände noch einen Druckverlust im Schiff gibt.
Allerdings sind durch den Notstrom einige der Hauptsysteme der G-2 deaktiviert. Offline sind momentan die Waffensysteme, die Schutzschirme und die Ortungssysteme. Nur die Lebenserhaltungsysteme scheinen Momentan im vollen Umfang zu laufen. Nun zumindest werden wir erst mal weder erfrieren noch ersticken. Auch die Hyperraumkommunikation wird als Offline dargestellt während der normale Funk im Raumschiff zu funktionieren scheint. Gar keine Statusmeldung gibt es von Reaktoren und den Triebwerken. Das verwundert Mark nach Katharinas Schilderung der Reaktorprobleme nicht wirklich. Mehr Sorgen macht Mark allerdings das sie immer noch mit annähernder Lichtgeschwindigkeit durch das All rasen. Ohne Triebwerke können sie weder bremsen noch manövrieren. Noch schlimmer ist nur noch das momentan alle ihre Sensoren offline sind und sie damit im Blindflug unterwegs sind.
Mark wendet sich an Willibald Herman und sagt: „Leutnant Herman bringen sie die Ortungssysteme wieder zum Laufen wir müssen wissen wo wir sind und ob wir uns auf Kollisionskurs befinden. Leiten sie dazu notfalls den Notstrom um wenn sie müssen. Momentan laufen nur die Lebenserhaltungsysteme so das die Energie reichen sollte.“
Mark will sich gerade wieder seinem Statusbildschirm zuwenden da sieht er das Cera die Zentrale betreten hat und auf ihn zu steuert. Mark will gerade ansetzen um sie zu fragen weshalb der Hyperfunk nicht Online ist, da kommt ihm die junge Frau zuvor. "Der Hyperfunk ist ausgefallen.", meldet sie Mark. "Also, eigentlich funktioniert er, aber das Hyperfeld bleibt nicht stabil, um einen Funkspruch abzustrahlen. Es bricht sofort zusammen, die Energie dafür wird allerdings weiter abgezogen. Der Empfang ist komplett gestört, als würden wir direkt neben einem starken Sender stehen. Ich habe die Anlage wieder ausgeschaltet. Nur der Normalfunk funktioniert im Moment."
Mit jedem Wort verdüstern sich Marks Gesichtszüge. Ohne Hyperraumkommunikation verringern sich ihre Überlebenschancen drastisch. Und scheinbar haben wir den Einflussbereich dieser Störquelle immer noch nicht überwunden. Sorge verbreitet sich in Marks Gedanken, als ihm klar wird das diese Katastrophe noch lange nicht durchstanden ist. Mark sieht Cera an und spricht seine Sorgen offen aus. Es hat ohnehin keinen Sinn es vor ihr zu verheimlichen. „Katharina sprach ebenfalls von solchen Effekten die unser Linearfeld beeinflussten und es hätte uns beinah das Leben gekostet. Dort draußen gibt es Etwas was unsere Hyperraumfelder und Linearfelder stören oder manipulieren kann, und wir sind manövrierunfähig und blind weil unsere Sensoren offline sind. Außerdem reicht unsere Energie nicht um Waffensystem, Schutzschirme und Ortung gleichzeitig zu versorgen.“ Mark sieht Cera mit steigender Verzweiflung in den Augen an als er Ceras hilflosen Gesichtsausdruck erkennt. Er hätte seine Gedanken gerne für sich behalten und sie belogen, aber bei ihr ist das ein hoffnungsloses Unterfangen. Es tut mir leid denkt sich Mark und dreht sich zu Wilibald um.
„Schauen sie sich nach etwas um ob sie etwas finden das unsere Hyperraumfelder stören kann. Oder Jemanden. Stellen sie sicher das wir alleine sind.“
Mark will gerade doch noch den Versuch starten Cera etwas Mut zuzusprechen und sie in ihrer Entscheidung den Hyperfunk zu deaktivieren bestätigen, da knarzt es kurz in der Kommunikationsanlage und Katharinas Stimme erklingt aus dem Lautsprecher. "Hier Maschinenraum, Dr. Fuhrmann wird nicht mehr gebraucht. Jorge und John sind tot. Statusmeldung folgt."
Mark steht Sekundenlang regungslos da und spürt wie sich ein schwerer Kloß in seinem Hals bildet. „Verstanden“ antwortet er stockend. Die Gedanken rasen durch seinen Kopf. „Dr. Fuhrmann... kommen sie bitte zur Zentrale ... wir haben einen Verletzten.“ Seine Stimme bricht fast ab bei diesem Satz. Er lässt sich auf den nächsten Stuhl sacken. Warum nur? Er kennt die Beiden erst seit einigen Stunden und er hat keine persönliche Beziehung zu den Beiden, aber er hatte die Verantwortung für die Beiden. Es ist seine Aufgabe für die Sicherheit dieser Menschen zu sorgen und er hat versagt. Ich hätte die Notbremsung schon früher durchführen müssen, bevor ich das Linearfeld abgeschaltet habe. Es ist seine Pflicht seine Crew zu beschützen und er hat sie im Stich gelassen. Ich hätte das Maschinendeck evakuieren sollen als Katharina von den Reaktorproblemen berichtet hat. Ich hätte sie retten können, aber ich habe die falsche Entscheidung getroffen. In seinem Magen breitet sich ein flaues Gefühl aus und Mark wird es ganz schlecht. Wieso muss das mir passieren? Direkt auf meiner ersten Mission habe ich versagt. Als Kommandant ist es meine Aufgabe die Crew wieder heil nach Hause zu bringen. Bei dem Gedanken mischt sich zu Marks Verzweiflung und den Schuldgefühlen Wut. Kommandant? Pah wo ist denn unser Kommandant? Wieso ist er nicht hier wenn seine Crew auf ihn angewiesen ist? Marks droht sich in seine Wut hineinzusteigern da trifft ihn ein Gedanke mit voller Wucht. Wo ist der Kommandant eigentlich? Er hat sich seit dem Notfall noch nicht gemeldet. Was ist wenn ihm auch etwas zugestoßen ist? Die Schuldgefühle übernehmen wieder die Kontrolle. Er versucht dem Blick von Cera die noch immer in der Zentrale steht auszuweichen. Er würde sich am liebsten in seiner Kabine verkriechen.
„Würden sie nach dem Kommandanten sehen?“ sagt Mark mit brüchiger Stimme und denkt dabei an das Schlimmste. Er sieht in ihre Richtung aber senkt dem Blick um ihr nicht in die Augen sehen zu müssen. In diesem Moment kann er ihre Anwesenheit nicht ertragen und er schämt sich für sein Versagen.
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Legende
Feuerleitzentrale
Svenson kann nicht viel mehr tun, als das ganze Geschehen von seinem Stuhl aus über sich ergehen zu lassen. Reichlich unsanft haben ihn die Gurte an die gepolsterte Kunststoffschale gefesselt und weil sie nicht für komfortables Sitzen, sondern für den Fall konzipiert sind, zu verhindern, dass das Personal durch den Raum fliegt, ist es den Gurten auch egal, wie derjenige im Moment ihrer Aktivierung in dem Stuhl sitzt. Svenson atmet auf, als sich die Gurte zurückziehen und das Schiff sich nach der Reaktion des 1. Offiziers endlich wieder halbwegs beruhigt. Er hat den Bordfunk mitverfolgt, kann sich aber keinen Reim auf die Geschehnisse bezüglich der gestörten Reaktoren machen.
Der Geruch von verkohltem Plastik hängt in der Feuerorgel und nach einem kurzen Rundumblick weiss der Feuerleitoffizier auch sofort, woher diese etwas zu intensive Marke kommt. Es hat fast etwas Dramatisches, als er mit zwei großen Schritten zu einer der Kühlanlagen einer Recheneinheit hechtet, aus der eine zwar schwache, aber doch erkennbare Rauchfahne tritt. Ein kurzer Blick durch das Gitter bestätigt, was der Offizier gerade eben nur mutmaßte. Einige Lamellen des Lüfters waren angebrannt, der Ventilator selbst lief nicht mehr. Angesichts der momentan sowieso nicht funktionierenden Außenbordsensorig auch nur halb so wild... Denkt sich der Kanonier ironisch, während er mit zwei sicheren Griffen, die erkennen lassen, dass Svenson eine Feuerorgel nicht zum ersten Mal sieht, das kleine, kreisrunde Lüftungsgitter, das kaum größer ist als seine Handfläche, samt Verkleidung aushängt und nach dem Ventilator greift. Er muss fast bis zur Elle hineingreifen, bis er den Ventilator erreichen kann. Vorsichtigt tastet er sich voran... und verzieht nur einen Moment darauf das Gesicht. Ein bisschen von sich selbst überrascht, wie schnell er den Arm wieder aus dem schmalen Schacht ziehen kann, bleibt er neben dem Loch in der sonst so makellosen Verkleidung sitzen. Das muss ich später reparieren, da hats ordentlich gefunkt, so heiß wie das ist... Denkt er und wirft einen kritischen Blick auf seine leicht geröteten Fingerspitzen. Halb so wild...
Es ertönt eine weitere Durchsage. Wir sind kaum zwei Stunden unterwegs und schon gibt es Tote?! Klasse... Murrt Svenson. Durch diesen Funkspruch in die Realität zurückgerufen, wird sich der Waffentechniker bewusst darüber, dass die Gefahr noch lange nicht vorbei ist. Auch dass nur noch eine Notbeleuchtung den Raum erhellt, fällt ihm erst jetzt auf. Die Visiere laufen rein technisch gesehen zwar - zumindest sagt das der Hauptknoten - aber aus einem Grund, den Svenson sich nicht erklären kann, zeigen sie kein Bild. Die Scanner in den Geschützstellungen werden irgendwie gestört. Ebenso wie die Langstreckenscanner, welche zwar an und für sich ebenfalls arbeiten, aber partout kein Bild zeigen wollen. 'Was zum Teufel ist da draussen los?' Murmelt Staufengrat vor sich hin, während er angestrengt auf den Bildschirm des Hauptknotens blickt und auf irgendeine Fehlermeldung oder eine Eingebung, irgendetwas wartet, mit dem er arbeiten kann. Achja die Statusmeldung...
Svenson betätigt einen Knopf auf einem gesonderten Pult und spricht in einen kleinen Schaumstoffpropfen am Ende einer kurzen Gelenkstange: 'Feuerleitzentrale an Hauptzentrale, Svenson Staufengrat, Statusmeldung: Kleinere Schmorbrände in der Positronik, nichts Ernstes. Energieversorung vorhanden und stabil so weit ich das beurteilen kann. Aber die Außenbordscanner, sowie Langstreckenscanner der Geschützstellungen zeigen absolut kein Signal, allerdings scheint die Positronik zu arbeiten... was mir in meinem Fall nicht weiterhilft, ich bin hier oben so blind wie ein Maulwurf. Statusmeldung Ende.' Natürlich kann man im gröbsten Notfall die Geschütze auch per Hand ausrichten und abfeuern, indem man sich in die Geschützstellungen begiebt und dort per Konsole manuell zielt und feuert. Aber sähe man mal davon ab, dass diese Variante bei den Thermogeschützen wegfiele, da während dem Puls Temperaturen entstehen, die schlicht und einfach tödlich wären, wäre auch die Zielgenauigkeit nicht sehr hoch. Und das nachdem ich das zwei lange Jahre in der Grundausbildung lernen musste... Denkt sich Svenson, während er auf eine Rückmeldung oder einen Befehl aus der Hauptzentrale wartet.
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Drachentöter
25. März, G-2:
[Dr. Fuhrmann]
Dr. Fuhrmann hat das ruppige Bremsmanöver recht gut überstanden, bis auf zwei große blaue Flecke auf beiden Schultern, verursacht dadurch, daß er bei der ersten und auch der folgenden Erschütterung hart in die automatisch schließenden Gurte seines Arbeitssessels geschleudert wird. Als die Anweisung aus der Kommandozentrale kommt, hat er längst im Kopf überschlagen, was ihn im Maschinenraum erwarten könnte. Auf einer rein analytischen Ebene ist ihm nach Katharinas gebrüllter Durchsage klar, daß die zwei Maschinisten keine Chance gehabt haben dürften, wenn eine Entladung des Reaktors II sie direkt erwischt hat, der Humanist in ihm treibt den zerstreuten Mediziner dennoch zur Eile, als das Schiff endlich zur Ruhe gekommen scheint.
Als er den Maschinenraum erreicht, findet er seine Befürchtungen bestätigt. Tars und Miller weisen typische Verletzungen auf, wie ein elektrischer Schlag sie verursacht. Die Haut ist aufgeplatzt, wo die Entladung in den Körper der Unglücklichen hinein- und wieder herausgefahren ist, wirkt regelrecht zerfetzt, als hätte sich eine bestie an den Männern ausgetobt. Ihnen kann niemand mehr helfen. "Zentrale von Dr. Fuhrmann: Katharina hat recht, Jorge und John ist leider nicht mehr zu helfen.", meldet er mit leicht bedrückter Stimme.
[Galotti]
Galotti hingegen hat nach den peinlichen Auftritt vor versammelter Mannschaft und dem Zusammenprall mit der Kante von Sprengstoffingenieur entschieden, daß er seinen Kopf erstmal besser unten halten sollte. Zwar mag er ein Trampel sein, aber selbst ihm ist aufgefallen, daß er keinen gloriosen ersten Eindruck vermittelt hat. Er sitzt gerade still in seinem Quartier, als der erste Ruck durch das Schiff geht. Das erweist sich als Glück für ihn, da auch bei ihm die Turbulenzen durch die Sicherheitsgurte abgefangen werden. Katharinas beunruhigende Meldungen erreichen auch ihn, und nachdem die G-2 offenbar aufgehört hat zu bocken wie ein störrischer Mustang, löst er die Haltegurte, wuchtet seinen Leibesumfang hoch und wetzt in Richtung der Kommandozentrale.
„Ich hab es doch gesagt“, trompetet er noch etwas außer Atem, gerade in dem Moment, als er sein Ziel erreicht hat. „Dieses Schiff ist verflucht!“
[Cera]
Hatte Cera noch gehofft, dass die situation nicht gar so kritisch ist, wird sie von Marks Worten bald eines Besseren belehrt. Sie will gerade etwas erwidern, als die Durchsage von Katharina an ihr Ohr dringt. Oh verdammt. Obwohl sie die beiden nur kurz kannte kommt es ihr vor, als ob ihr jemand den Boden unter den Füßen wegzieht. Es ist noch gar nicht lange her, da saßen sie alle zusammen in dem Besprechungsraum der Garching. Sie blinzelt eilig die Tränen weg, die ihr in die Augen treten, sie muss sich jetzt auf ihren Dienst konzentrieren, allerdings ist sie im Moment zur Untätigkeit verdammt, wenn die Hyperfunkanlage derart gestört ist. Vielleicht kann sie sich mit Galotti austauschen, er ist ebenfalls Hypertechniker und auf seinem Fachgebiet macht ihm auch so schnell niemand etwas vor. Sie will Mark gerade den Vorschlag machen, da merkt sie wie er von Selbstzweifeln und Vorwürfen überwältigt ist. Anzusehen ist ihm kaum etwas, er wirkt nicht mitgenommener als jeder in der Zentrale. Gerne hätte sie ihm etwas in der Art gesagt, er hätte sich gut Geschlagen und hat alles menschenmögliche getan, ihr fehlen aber die richtigen Worte und so sieht sie ihn nur stumm in seine blauen Augen. Das ist anscheinend auch das Falsche, denn langsam merkt sie eine starke Abneigung gegen sie, die ebenfalls von Mark ausgeht.
Genau das was immer passiert, wenn jemand von ihrem Talent erfährt. Kaum einer kann das Unbehagen gänzlich ablegen, wenn er mit ihr zu tun hat und weiß was sie ist, was Cera auch völlig nachvollziehen kann. Nur gerade hasst sie es mal wieder und sieht ihre Begabung eher als Fluch an. Das ist einer der Momente, in denen sie sich wünscht dass sie jemand anlügen könnte dass alles gut werden würde, ohne dass sie es merkt. Schließlich erlöst Mark sie beide aus dieser mehr als unangenehmen Situation. "Ich bin schon unterwegs.", antwortet sie ihm, wobei sie jetzt ebenfalls den Blick gesenkt hat. Später - sollte es für sie alle ein Später geben - sollte sie ein Gespräch mit Mark suchen, falls sie länger zusammen Dienst tun. Irgendwie scheint er mit ihr wesentlich mehr Probleme zu haben, als Ma-Kynaan.
Sie verlässt die Zentrale über eine der Leitern, nachdem sie ihrem Multifunktionsarmband die Raumnummer von Ma-Kynaan entnommen hat. Sein Quartier ist nicht weit von der Tür zur Zentrale entfernt. Sie klopft erst kurz an die Tür, bis ihr gleich darauf einfällt, wie überflüssig dass in der derzeitigen Situation ist. Kurz entschlossen zieht sie am Griff, und die unverschlossene Tür schwingt auf. Cera fährt der Schreck in die Glieder, als sie den Kommandanten in einer Blutlache auf dem Boden liegen sieht. Sie fängt sich allerdings gleich wieder und läuft zu ihm. Das Blut stammt von einer Platzwunde an der Stirn und scheint nicht soviel zu sein, wie es auf Cera zuerst den Eindruck machte. Außerdem atmet er gleichmäßig und sie kann seinen Puls fühlen. Ein paar Sekunden später kommt schon der Medoroboter herein, den sie gerufen hat. Nachdem er Ma-Kynaan kurz untersucht hat, schnarrt er: "Zustand unkritisch, Verlegung in die Krankenstation empfohlen."
Gleich darauf wird sie von Fuhrmann, der auch die Medoroboter koordiniert, angefunkt: "Ich habe eben den Bericht des Medoroboters bekommen, er soll ihn in die Krankenstation schaffen, dorthin wird Brokendillar auch gerade verlegt." Sie bestätigt dem Roboter, dass sie mit seinem Vorschlag einverstanden ist, und dieser legt Mascaren auf eine Antigravtrage und verschwindet in Richtung Krankenstation. Etwas benommen steht sie noch ein paar Sekunden in dem Quartier, dann geht sie wieder zurück in die Zentrale.
[Dr. Fuhrmann]
Dort ist inzwischen auch Dr. Fuhrmann angekommen, Brokendillar wird gerade ebenfalls auf einer Antigravtrage abtransportiert. Er wendet sich an Mark: "Ma-Kynaan und Eftermann haben einen ziemlichen Schlag an den Kopf bekommen, aber ihr Zustand ist soweit stabil. Ich werde sie in der Krankenstation weiter behandeln." Dann legt er Mark eine Hand auf die Schulter und sieht ihm fest in die Augen: "Es tut mir leid dass es Jorge und John nicht geschafft haben. Aber es war ein Unfall, den niemand verhindern konnte. Ich lasse ihre Körper in die Kühlkammer bringen, bis wir Gelegenheit haben sie angemessen zu bestatten." Fuhrmann hat schon genug Einsätze hinter sich, so dass er weiß wie hart es für einen Kommandanten ist, Leute zu verlieren. Vor allem wenn er noch so jung und unerfahren ist, und gleich bei seinem ersten Kommando. Er nickt dem jungen Offizier noch einmal aufmunternd zu, dann verlässt er die Zentrale wieder.
...............
Unvermittelt wird die Beleuchtung um ein paar Stufen heller, das kaum wahrnehmbare Surren der Kraftanlagen erfüllt wieder das Schiff und Katharina meldet sich: "Reaktor 1 läuft wieder. Reaktor 2 irreparabel beschädigt, 3 und 4 brauchen noch ein paar Minuten um abzukühlen, dann können sie ebenfalls wieder hochgefahren werden. Außerdem hat die Positronik die Sperre der Impulstriebwerke aufgehoben, alle Tests waren zufriedenstellend, die Triebwerke stehen wieder zur Verfügung. Wir haben einen ungeklärten Energieverlust an den Hyperfeldern der Impulskonverter, der aber sonst momentan keine Auswirkungen zu haben scheint, außer dass wir gerade allgemein zu wenig Energie haben. Wir sollten nicht versuchen gleichzeitig zu feuern, einen Treffer einzustecken und zu beschleunigen. Vom Einsatz der Lineartriebwerke rate ich dringend ab, auch wenn die Positronik noch keinen Defekt gefunden hat, sonst transistieren wir doch noch unfreiwillig. Eine genaue Analyse der Vorfälle kommt frühestens, wenn hier unten wieder alles läuft." Langsam dämmert es ihr, wie knapp sie wirklich einer Katastrophe entronnen sind, als sie wieder an das Ziehen im Genick denken muss, das normalerweise nur kurz vor einer Transition auftritt. Auch wenn ihr schleierhaft ist, was diesen Effekt bewirkt haben könnte.
Die Bildschirme in der Zentrale erhellen sich ebenfalls, die automatische Reparatur der Außenbeobachtung ist abgeschlossen. Zu sehen ist allerdings nichts außer dem gewöhnlichen Bild des Weltraums, was aber nichts heißen muss, da man unbeleuchtete Objekte zum Teil erst bemerkt, wenn man dagegen fliegt.
Inzwischen hat auch die Ortungsstation Energie, und Willibalds aufgeregte Stimme ist zu hören: "Ortung direkt voraus! Eine ungeheuerliche Masse, wenn ich den Anzeigen trauen kann. Größe auf jeden Fall im Kilometerbereich, Entfernung etwa 20 Lichtminuten. Genaueres kann ich nicht sagen, die Hypertaster sind durch die Interferenzen in diesem Raumbereich ebenfalls gestört und arbeiten nur ungenau. Bei derzeitiger Geschwindigkeit und Kurs Kollision in etwa 25 Minuten."
Geändert von Andromeda (01.05.2012 um 17:33 Uhr)
Grund: Formatierung
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ᵵ Ghost Rider ᵵ
Krankenstation G-2
Die Kopfschmerzen Andrejs werden nicht besser, was auch nicht unbedingt zu erwarten ist, so unmittelbar nach dem Aufprall auf der Wand des Ganges. Als dann noch die Sprechanlage erneut beginnt zu knacken, ist dieses Geräusch wie ein mit Fingernägeln über die Tafel kratzen für den Ingenieur und er hält sich die rechte Hand an den Kopf; die linke wollte er reflexartig heben, aber sogleich erinnert ihn der stechende Schmerz an seine Verletzung. Die Durchsage passiert sein Trommelfell nur sekundär, wodurch er die Information, dass Jorge und John tot sind, nur langsam begreifen kann. Trauer löst dies in ihm nicht aus, nichtmal Beunruhigung. Tatsächlich kann er sich vor seinem geistigen Auge kein Bild davon machen, um wen es sich bei den beiden genau handelt, demzufolge ist das in Andrej vorherrschende Gefühl Gleichgültigkeit. "Da habe ich ja richtig Glück gehabt mit meinem Freiflug hier, im Vergleich zu den beiden...", murmelt er leise vor sich hin und tastet nun mit der Hand an der Wand hinter sich herum, um irgendwie auf die Beine zu kommen. Glatt wie die rasierten Beine eines Marsianers, flucht er innerlich und hievt sich schließlich sehr umständlich unter mithilfe seines rechten Beins in eine stehende Position, wobei er sich immer noch mit dem gesunden Arm an der Wand festhält. Vorsichtig macht er einen Schritt nach vorn und belastet sein verletztes Bein, was sich als nicht standfest herausstellt. Immer besser wird das hier, sein Blick geht zu der blinkenden Deckenlampe hinauf, sollte mich nicht wundern, wenn diese Kiste hier jetzt nach vorne bockt und mich einmal rund um die Zentrale herumschießt.
Wie um Andrej Lügen zu strafen wechselt die blinkende Notbeleuchtung plötzlich zu einem gedämpften, jedoch dauerhaften Licht, und das vertraute Brummen und ganz sanfte Vibrieren des Reaktors setzt wieder ein. Die letzten Zuckungen, oder was? Als sich an dieser Situation nichts ändert, verdrängt der Wissenschaftler den Gedanken, dass diese Blechkugel jeden Moment zerplatzen könnte, und schiebt sich, die Hand nicht von der Wand nehmen, humpelnd den Gang entlang Richtung Krankenstation. Begegnet ist er noch niemanden, gehört hat er ebenfalls noch nichts außer die Stimmen aus dem Funk.
Dem Ingenieur kommt der Weg bis zur Ambulanten Station wie eine Ewigkeit vor, aber endlich hat er die Tür erreicht und sie gleitet geräuschlos zur Seite. Andrej denkt sich nichts und betritt den Raum, hält dann aber, sich am Türrahmen festhaltend, inne, und mustert ungläubig die Szene. Auf den schwebenden Krankentragen liegen nebeneinander der Navigator und der so mordsmäßig präsente Kommandant des Schiffes; beide haben offensichtliche Kopfverletzungen und werden von danebenstehenden Robotern versorgt. Schon kommt ein weiterer dieser Medo-Bots auf Andrej zu, aber dieser winkt grob ab. "Verschwinde, Blechbüchse". Ohne zu Murren sucht das automatisierte Gefährt das Weite und stellt sich zurück an die Wand. Genau das macht das Arbeiten mit Robotern so schön und effizient. Kein Gemecker, kein Generve, einfach nur sture Befehlsbefolgung. Immer noch das Bein nachziehend tastet sich der Terraner an den Schränken entlang und öffnet mal hier, mal da eine Tür, aber fündig wird er nicht. "Verdammte Scheiße, in dem Laden gibt es wohl nichtmal ein Eisspray", und mit Gewalt knallt er eine der Schranktüren wieder ins Schloss.
Geändert von Van Tommels (03.05.2012 um 17:42 Uhr)
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Ehrengarde
Hauptzentrale G-2
"Ich bin schon unterwegs." antwortet Cera und eilt aus der Zentrale. Noch während sie die Zentrale verlässt wird Mark bewusst das sie seinen Wunsch sie möge gehen gespürt haben muss. Sofort tut es ihm leid, aber gibt auch nichts das er in dieser Situation hätte ändern können. Mark liegt es nicht seine Gefühle mit anderen zuteilen. Schon gar nicht unfreiwillig.
Bald ist Mark jedoch wieder in seinen Schuldzuweisungen versunken. Er versucht sich zwar zu überzeugen dass er von seinen Informationstand ausgehend die bestmögliche Lösung gewählt hat, aber überzeugen kann er sich nicht. So hängt er seinen Gedanken weiter stillschweigend hinterher, auch als Dr. Fuhrmann den Tod von Jorge Tars und John Miller über Funk bestätigt. Mark registriert die Durchsage zwar aber er fühlt sich zu niedergeschlagen um auf sie zu reagieren, also lässt er sie einfach unkommentiert verklingen.
Als Mark die Stimme des Bordarztes erneut vernimmt ist er fast erschrocken. Er weiß nicht genau wie viel Zeit vergangen ist aber es kommt ihm so vor als hätte sich Dr. Fuhrmann erst von ein paar Minuten über Funk gemeldet aber nun steht er direkt vor ihm. "Ma-Kynaan und Eftermann haben einen ziemlichen Schlag an den Kopf bekommen, aber ihr Zustand ist soweit stabil. Ich werde sie in der Krankenstation weiter behandeln." Dem Kommandanten geht es gut. Nach dem Dauerhagel der Horrornachrichten hatte er mit dem Schlimmsten gerechnet. Auch das Eftermann nicht ernsthaft verletzt ist lässt etwas Hoffnung in ihm aufkeimen. Als der Arzt seine Hand auf Marks Schulter legt ist Mark zutiefst überrascht. So eine Geste hat er in seinem Leben schon lange nicht mehr erlebt. "Es tut mir leid dass es Jorge und John nicht geschafft haben. Aber es war ein Unfall, den niemand verhindern konnte. Ich lasse ihre Körper in die Kühlkammer bringen, bis wir Gelegenheit haben sie angemessen zu bestatten." Sagt Fuhrmann und schaut Mark dabei tief in die Augen. Die aufrichtigen Worte des Bordarztes bedeuten Mark mehr als er denkt und zugeben will und als er das aufmunternde Nicken des Arztes erwidert spürt er eine Erleichterung seiner Last. Seine Augen sind leicht glasig als der Arzt sich abwendet um die Zentrale zu verlassen. Mark muss unwillkürlich an seinen Großvater denken während er mit seinem Blick dem Arzt folgt und schwört sich das er die beiden Crewmitgliedern sobald wie möglich besucht um ihnen zumindest diese Ehre zu erweisen.
Noch bevor Fuhrmann den Raum verlassen hat kündigt sich die Kommunikationsanlage mit ihrem charaktereistischen Knarzen an. „Feuerleitzentrale an Hauptzentrale, Svenson Staufengrat, Statusmeldung: Kleinere Schmorbrände in der Positronik, nichts Ernstes. Energieversorung vorhanden und stabil so weit ich das beurteilen kann. Aber die Außenbordscanner, sowie Langstreckenscanner der Geschützstellungen zeigen absolut kein Signal, allerdings scheint die Positronik zu arbeiten... was mir in meinem Fall nicht weiterhilft, ich bin hier oben so blind wie ein Maulwurf. Statusmeldung Ende.“ meldet Svenson aus dem Feuerleitstand. Es dauert einen Moment in dem Mark einfach nur vor dem Bildschirm steht bis er schließlich den Knopf für die Kommunikationsanlage drückt und sagt: „ Verstanden Feuerleitstand.“ Seine Stimme klingt rau und trocken als hätte er seine Lippen bereits eine ganze Weile nicht befeuchtet. Als er den Umstand bemerkt befeuchtet Mark seine Lippen und geht mit dem Ärmel seiner Uniform über die feuchten Augen bevor er sich umdreht und unschlüssig in das Rund der Hauptzentrale schaut. Plötzlich mischt sich ein erfreuliches Geräusch unter die allgemeine Geräuschkulisse das davon zeugt das die Kraftanlage wieder ihre Arbeit aufgenommen hat. Wie zur Bestätigung steigert sich die Beleuchtung in der Zentrale merklich und die Monitore der Außenbordüberwachung flackern auf und zeigen ein beruhigendes Bild. Soweit ist nichts Ungewöhnliches zu entdecken.
"Reaktor 1 läuft wieder. Reaktor 2 irreparabel beschädigt, 3 und 4 brauchen noch ein paar Minuten um abzukühlen, dann können sie ebenfalls wieder hochgefahren werden. Außerdem hat die Positronik die Sperre der Impulstriebwerke aufgehoben, alle Tests waren zufriedenstellend, die Triebwerke stehen wieder zur Verfügung. Wir haben einen ungeklärten Energieverlust an den Hyperfeldern der Impulskonverter, der aber sonst momentan keine Auswirkungen zu haben scheint, außer dass wir gerade allgemein zu wenig Energie haben. Wir sollten nicht versuchen gleichzeitig zu feuern, einen Treffer einzustecken und zu beschleunigen. Vom Einsatz der Lineartriebwerke rate ich dringend ab, auch wenn die Positronik noch keinen Defekt gefunden hat, sonst transistieren wir doch noch unfreiwillig. Eine genaue Analyse der Vorfälle kommt frühestens, wenn hier unten wieder alles läuft." meldet Katharina vom Maschinendeck über den Bordfunk.
Zumindest ein paar gute Nachrichten. „Hauptzentrale an Maschinendeck. Verstanden.“ Mark lässt die Taste für den Bordfunk los aber nimmt den Finger noch nicht vom Knopf. Nach einer Sekunde betätigt er den Knopf erneut und fügt hinzu „Gute Arbeit.“ In Anbetracht dessen was auf dem Maschinendeck vorgefallen ist hat Katharina wirklich Übermenschliches geleistet.
Mark will sich gerade der Flugsteuerung und dem Pilotensitz zuwenden, als er hinter sich schnelle und schwere Schritte in der Hauptzentrale hört. Als er sich umdreht erblickt er einen schnaubenden Galotti der der lauthals verkündet „Ich hab es doch gesagt. Dieses Schiff ist verflucht!“. Mark platzt bei dem Kommentar fast der Kragen. „Wir haben Tars und Miller verloren, der Kommandant und Eftermann liegen auf der Krankenstation und unser Schiff hätte den Linearflug beinah nicht überstanden. Behalten sie ihren Scheiß für sich!“ Mark hat Mühe nicht noch deutlich ausfallender zu werden. Dabei fällt Mark jedoch siedend heiß ein das Andrej ihr zweiter Missionsspezialist das einzige Besatzungsmitglied ist von dem Mark noch nichts gehört hat seit ihrer Beinah-Katastrophe. Einen Augenblick überlegt Mark Galotti auszusenden um nach Andrej zu suchen. Alleine schon um den unsensiblen Hyperfunktechniker loszuwerden. Dann erinnert sich Mark jedoch an den Zusammenstoß der beiden im Kartenraum und auch wenn ihm die Idee gefällt das Andrej ihm noch eine verpasst entschließt er sich das Talent von Galotti anderweitig einzusetzen.
„Melden sie sich bei Leutnant Han. Wir haben ein Problem mit dem Hyperfunk.“ Sagt Mark schroff in Richtung Galotti während er den Hyperfunktechniker weiter giftig anschaut. Ohne eine Antwort abzuwarten wendet sich Mark wieder dem Pilotensitz zu auf den er sich sinken lässt und den Knopf für die Kommunikationsanlage betätigt. „Hauptzentrale an Missionsspezialist Kowaljow. Wir haben noch keine Rückmeldung von Ihnen. Wo sind sie?“ Mark ist es unangenehm dass erst jetzt an Andrej gedacht hat, aber er beabsichtigt diesen Fehler nicht unkorrigiert zu lassen. Bevor Mark jedoch eine Antwort erhalten kann meldet sich Wilibald und beansprucht Marks ganze Aufmerksamkeit. "Ortung direkt voraus! Eine ungeheuerliche Masse, wenn ich den Anzeigen trauen kann. Größe auf jeden Fall im Kilometerbereich, Entfernung etwa 20 Lichtminuten. Genaueres kann ich nicht sagen, die Hypertaster sind durch die Interferenzen in diesem Raumbereich ebenfalls gestört und arbeiten nur ungenau. Bei derzeitiger Geschwindigkeit und Kurs Kollision in etwa 25 Minuten." Marks Finger liegt noch immer auf dem Knopf der Kommunikationsanlage als er sie kurzentschlossen aktiviert und über den allgemeinen Bordkanal sagt: „Bereit machen für Bremsmanöver.“ Mark spürt wie das Adrenalin wieder in seinen Körper schießt als er mit den Fingern die Triebwerksteuerung bedient. Er weist die Positronik an die Impulstriebwerke im vorderen Bereich des Ringwulsts mit 50% Leistung zu zünden um den Flug abzubremsen und hofft dass Katharina mit ihrer Einschätzung der Impulstriebwerke richtig liegt.
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Fossil
25. März, G-2 (Lazarett)
Fuhrmann betrachtet das Treiben Andrejs kurz mit milder Verwunderung, bevor er von hinten an ihn herantritt. „Kann ich Ihnen möglicherweise helfen?“ fragt der Mediziner ruhig und mustert dabei den doch recht verhauen aussehenden Ingenieur von oben bis unten.
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Drachentöter
25. März, ca. 16:30 Bordzeit, G-2 (Zentrale):
Galotti zuckt schuldbewußt zusammen, unabsichtlich ist er ins nächste Fettnäpfchen getreten. Mit einer genuschelten Entschuldigung dreht er sich um und wäre fast mit Cera zusammengstoßen, die eben wieder die Zentrale betritt. Nach einem kurzen, leisen Gespräch gehen beide in den Funkraum um das Problem des Hyperfunks zu analysieren.
Die G-2 reagiert anstandslos auf die Steuerbefehle des 1. Offiziers, allerdings zeigen die Instrumente der Triebwerksüberwachung an das etwa 24% mehr Energie verbraucht wird, als es normal wäre bei halber Triebwerksleistung. Wohin die Energie abfließt, lässt sich aus den Instrumenten nicht ablesen, und wenn es Katharina wüßte, hätte sie sich sicher schon gemeldet.
Die Bremsbeschleunigung, die die Triebwerke entwickeln ist ausreichend um das Schiff auf einer Strecke von etwa 10 Lichtminuten oder 180 0000 000 km bis zum relativen Stillstand abbremsen zu können. Die Andrucksabsorber arbeiten ebenfalls wieder fehlerfrei, so dass keine neuen Schläge die G-2 erschüttern.
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Legende
Feuerleitstand
Es dauert einige Augenblicke, bis Svenson die Bestätigung aus der Hauptzentrale bekommt, dass seine Meldung angekommen ist. Tenner hört sich dabei wenig erfreut an. Nüchtern betrachtet ist es eigentlich die erste tatsächlich gute Nachricht, dass Svenson zum Einen nicht verletzt ist und sich die Feuerleitzentrale zum Anderen nicht selbst pulverisiert hat, was in Anbetracht dessen, was auf dem Maschinendeck einige Stockwerke tiefer passiert ist, gar nicht so selbstverständlich wirkt. Keine vier Meter über mir befindet sich ebenfalls eine Kraftanlage... nur gut, dass sie nicht von den Störungen betroffen scheint. Denkt sich Svenson und stößt sich mit den Händen vom Funkpult weg. Er kann nachvollziehen, wie Tenner sich fühlt. In den vielen Dienstjahren Staufengrats, hatte der Oberleutnant schon viele jüngere Kommandanten und 1. Offiziere mehr oder weniger so gesehen. Es ist immer scheiße für einen Grünschnabel, etwas auf einem der ersten eigenen Einsätze zu versauen, aber Mark tut ihm in diesem Moment doch ziemlich leid. Nicht nur, dass der Arkonide ihm einfach mal aus heiterem Himmel das Kommando übergeben hat, nein, er muss kaum eine halbe Stunde später schon den Verlust zweier Crewmitglieder beklagen.
Seufzend lässt er sich mit einem langstiligen Schraubenschlüssel neben dem Lüfter nieder, dessen Verkleidung er vorhin abmontiert hat, als etwas zu plötzlich einige rote LEDs über den Visieren fast aller Geschütze auf Deck 2 beginnen zu blinken. Das Zeichen, dass die Langstreckenscanner etwas erfasst haben, das mindestens die Größe eine Jägers besitzt und damit potentiell als Raumschiff gewertet wird. Nur den Bruchteil einer Sekunde später schallt eine weitere Durchsage durch die Kommunikation. Willibald meldet eine Ortung direkt voraus. Ein ziemlich großes Objekt befindet sich direkt in ihrer aktuellen Flugbahn. Schnell ist Svenson auf den Beinen und wirft einen Blick auf die entsprechenden Bildschirme. Die Scanner zeigen voraus etwas an, das die Meldung aus dem Observatorium bestätigt. Ein Blick auf die Visiere lässt Svenson allerdings stutzen. Die Langstreckenscanner erfassen nur, ob ein Objekt eine Größe umfasst, anhand derer man es mindestens als 3-Mann-Zerstörer werten kann, aber wie groß das Objekt dann tatsächlich ist, können die Scanner nicht sagen. Für Details sind die Visiere zuständig, die Konturen und oder Thermalsicht von Objekten in schematischen Darstellungen zeigen. Was er jetzt allerdings sieht ist... nichts. Die Bildschirme der Geschütze auf Deck 2 waren einfach nur schwarz, als ob da nichts wäre, von dem man Umrisse oder Konturen darstellen könnte. Ein kontrollierender Blick auf das Visier des Polgeschützes und der Stellungen von Deck 5 zeigt, dass es kein Fehler der Anzeigen sein kann. Mit einem raschen Blick auf den Hauptknoten bestätigt er sich selbst das fehlerfreie Arbeiten der Scanner und der Außenbordbeobachtung.
'Was zum Teufel ist das?' Murmelt Svenson, während ihm klar wird, dass das, was immer ihnen da gerade den Weg versperrt, eine ungeheure Größe haben muss und sie daran einfach zerschellen würden. Und als wären seine Gedanken Stichwort für Tenner, ist auch wieder seine Stimme im Bordfunk zu hören. Wenigstens reagiert er ziemlich bemerkenswert für einen Frischling... Aber auch Svenson ist spätestens jetzt gefordert. Mit zwei großen Schritten ist er wieder beim Funkpult und schaltet sich zum Observatorium durch: 'Feuerleitzentrale an Obersvatorium, Willibald, was sehen sie dort draußen? Können sie irgendetwas genaueres erkennen, irgendetwas, das uns sagt, ob das hier nur ein zu groß geratener Asteroid ist oder ein Konstrukt aus Metall und Plastik?'
Geändert von weuze (04.05.2012 um 20:42 Uhr)
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ᵵ Ghost Rider ᵵ
Lazarett G-2
Mit dem Zuknallen der Schranktür knackt erneut die Sprechanlage, und der Kommandant verlangt nach einer Rückmeldung des Ingenieurs. Achso, jetzt ist es ihm wohl auch aufgefallen. Gerade will er zur Anlage an der Wand humpeln, da ertönt eine neue Durchsage, diesmal von Willibald. Eine große Masse? Das wird ja immer besser. Womöglich noch ein schwarzes Loch, dann hätten wir den Hauptgewinn gezogen. Na los, auf, auf, hinein in's Verderben, und düstert mustert Andrej die Rippen des in der Wand eingelassenen Mikrofons und legt den Finger auf den Knopf der Gegensprechanlage. Gerade will er ihn drücken um seinen Status durchzugeben, da erreicht ihn über die allumfassenden Lautsprecher die Antwort von Tenner. Bremsen...nicht schon wieder, schießt ihm durch den Kopf und er legt beide Hände auf das Regal neben sich, um sich irgendwie festhalten zu können; entgegen seiner Befürchtung verläuft das Manöver jedoch sehr ruhig. Überraschung, diese Todesfalle kann mit ihrer Besatzung doch ordentlich umgehen. Gerade möchte Andrej einen weiteren Schrank durchsuchen, da wird er von hinten angesprochen und nachdem er sich umgedreht, hat er den Bordarzt vor sich. Dieser wirkt in seinem gesamten Auftreten sehr sicher und ruhig und macht auch sonst einen sympathischen Eindruck. Nur an seinen Namen kann sich Andrej partou nicht erinnern, und seine Augen zucken zu dem Namensschild. A. Fuhrmann, richtig, da war etwas. Andrej hat zwar nicht die beste Laune momentan, gibt sich aber Mühe, bei seiner Antwort nicht allzu feindseelig zu klingen. "Möglicherweise ja, wenn sie wissen, wo ich in diesem beschissenen Sammelsorium von Pillen, Salben und Tabletten etwas finde, was gegen Prellungen hilft", und der Terraner macht mit dem gesunden Arm eine ausschweifenden Handbewegung durch den Raum. Mittlerweile ist er sich sicher, dass er sich nichts gebrochen hat, denn sonst wäre er nie so weit gekommen.
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Fossil
25. März, G-2, Lazarett
"Ja, weiß ich", antwortet Fuhrmann mit stoischer Ruhe. "Fürs Erste hielte ich aber eine kalte Dusche für angezeigt, das hat schon so manches hitziges Temperament zu kühlen vermocht. Und jetzt hören Sie bitte auf, die Sedativa durcheinanderzuwerfen. Das könnte zu gefährlichen Situationen führen." Mit diesen Worten winkt er einem Medoroboter, der den Sprengstoffspezialisten kurz scannt und daraufhin Entwarnung gibt. "Ihr Körpergefühl ist gut", fährt der Mediziner fort und begibt sich zu einem Schrank am anderen Ende des Lazaretts, "mehr als Prellungen und sicherlich unangenehme, aber ungefährliche Mikrorisse im Muskelgewebe haben Sie nicht davongetragen." Er drückt Andrej ohne große Umschweife eine Salbe in die Hand. "Tragen Sie das auf und schonen Sie die betroffenen Stellen in den nächsten paar Tagen so gut wie möglich. Sie werden sich einige Zeit noch etwas steif fühlen, aber so lange sie nicht das Bedürfnis verspüren Salti zu schlagen oder Vergleichbares, wird sich ihr Körper mit Unterstützung dieses Präparats von selbst heilen können."
Fuhrmann hofft, dem doch recht aggressiv auftretenden Zivilisten damit erstmal den Wind aus den Segeln genommen zu haben. Andrejs Verletzungen sind wirklich nicht dramatisch, nur schmerzhaft. Seine Sorge gilt gerade viel mehr dem Kommandanten und Efterman, die sich beide gerade mit Gehirnerschütterung und ohne Bewußtsein in seiner Obhut befinden.
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ᵵ Ghost Rider ᵵ
Lazarett G-2
Von der Reaktion des Arztes ist Andrej etwas erstaunt, jedoch nicht überrascht. Der Mann vor ihm versucht zwar ruhig und sachlich zu bleiben, eine etwas eingebildete und herablassende Note in den Gebärden des Oberleutnants nimmt der Ingenieur dennoch wahr. Und wieder ein Mister Militärrang, der sich für was Besseres hält. Dieses Schiff ist voll davon, und der Einzige, mit dem ich mich ansatzweise identifizieren könnte, weil er auch ein Zivilist ist, wäre diese Tonne Galotti. In Anbetracht dieser Aussichten ziehe ich es wohl erst einmal vor, weiter abzuwarten, auch wenn mir das schwer fällt. Dass Fuhrmann wohl jediglich Andrejs derbe Wortwahl mit seiner Aussage kommentiert hat, verdrängt der Wissenschaftler und besieht sich kurz die Salbe in seinen Händen. "Danke", meint er knapp und wenig freundlich in die Richtung des Arztes, wendet sich dann zur Sprechanlage um und betätigt den Knopf. "Kowaljow an Zentrale, habe Verlust des Bodenkontakts mit anschließender Qualitätsprüfung der Wandverkleidung gut überstanden und bin versorgt. Kowaljow Ende". Ohne den Doktor noch eines Blickes zu würdigen öffnet Andrej die Tür und humpelt hinaus auf den Gang, um sich in Richtung seines Quartiers zu begeben.
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Ehrengarde
Hauptzentrale G-2
Erleichtert nimmt Mark zur Kenntnis dass sein Bremsmanöver Wirkung zeigt und sich die Geschwindigkeit der G-2 langsam abnimmt. Wenn nichts Unvorhergesehenes eintritt dann kommt die G-2 ungefähr 10 Lichtminuten von dem unbekannten Objekt zum stehen. Besorgniserregend ist jedoch das die Systeme der G-2 immer noch Energie im bedrohlichen Umfang verlieren. Die Triebwerke verlieren momentan 24% der zugeführten Energie und wohin wissen sie immer noch nicht. Aber immerhin verrichten die Triebwerke ihren Dienst.
Bleibt nur noch die Frage worauf die G-2 überhaupt gerade zusteuert. Ein Objekt im Kilometerbereich mit gewaltiger Masse. Ein Planet? Ein Komet? Marks Gedanken werden von der Antwort ihres Exo-Ingenieurs zerschnitten. "Kowaljow an Zentrale, habe Verlust des Bodenkontakts mit anschließender Qualitätsprüfung der Wandverkleidung gut überstanden und bin versorgt. Kowaljow Ende"
Obwohl Andrejs Meldung sämtlichen militärischen Konventionen ignoriert, kann sich Mark nur schwer einem Grinsen entziehen. Mark ist jedenfalls froh das Andrej nicht ernstlich verletzt ist und er keinen weiteren Namen auf die Liste Verletzten und Verstorbenen setzen muss. Nur die immer noch blinkende Warnung des Kollisionskurses hält Mark von einer etwas schnippischeren Antwort ab. So antwortet Mark nur mit „Verstanden Kowaljow“ und wendet sich Wilibald zu. „Wissen wir schon was das für ein Objekt ist auf das wir zusteuern? Haben wir noch andere Kontakte auf unseren Sensoren?“
Geändert von Kayano (08.05.2012 um 20:15 Uhr)
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