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Drachentöter
25. März, G-2:
Das Schiff reagiert auf Marks Befehle, und es dreht sich wie gewünscht. Die Verstrebungen der Schiffszelle verwinden sich unter den Belastungen und zu dem Dröhnen der überlasteten Aggregate gesellt sich noch ein ungesundes Quietschen und Knarzen. Immerhin arbeiten die Andrucksabsorber ohne Aussetzer, so dass Andrej auf dem Boden liegen bleibt und nicht an die Decke geschleudert wird. Ein paar Anzeigen in der Zentrale und im Feuerleitstand brennen mit lautem Knall und einer Stichflamme durch, glücklicherweise erwischt es nichts wichtiges. "Geschwindigkeit um Faktor 1.6 über normal.", ertönt wieder die blecherne Stimme der Bordpositronik, und verkündet damit den ersten Erfolg der Bremsaktion. "Wir verlieren weiter an Geschwindigkeit, es scheint zu funktionieren.", hört man Katharina wieder, gerade als die schrille Sirene der Überwachung des Linearfeldes ertönt. Die Schwankungen haben jetzt kritische Ausmaße erreicht, so dass das Schiff kaum noch in der Zwischenzone zu halten ist. Die Besatzung nimmt plötzlich ein leichtes ziehen im Genick war, was sich langsam zu ersten Kopfschmerzen steigert. Katharina sind diese Effekte nur zu vertraut, sie hatte während ihrer Ausbildung Gelegenheit, einen Flug auf einem alten Schulschiff mit Transitionsantrieb zu machen. Sie versucht sich mit dem Gedanken zu beruhigen, dass selbst wenn sie in den Hyperraum gestoßen werden, sollte das Linearfeld jetzt ausfallen, sie wohl wieder abgestoßen würden, aber ganz auszuschließen ist es nicht, dass sie endgültig entmaterialisieren. Sie hat allerdings keine Zeit, den Gedanken zu vertiefen, da sie sich um die Reaktoren und die Triebwerke kümmern muss.
"Geschwindigkeit 1.3 über..." Den Rest der Durchsage geht in dem Chaos unter, dass dem endgültigem Zusammenbruch der Linearfelder folgt. Das Schiff fällt endlich in den Normalraum zurück und wird dabei schlagartig auf Unterlichtgeschwindigkeit abgebremst. Glück von Andrej, der sich als einziger ungesichert im Schiff aufhält ist, dass die Andrucksabsorber nicht schlagartig versagen, sondern er relativ sanft zur Decke schwebt und dort hängen bleibt, da dass Schiff mit dem Polgeschütz voran fliegt. Ebenso lässt die Automatik die Schwerkraft nicht wieder übergangslos auf ein normales Maß zurückfahren, und so bleibt er bei seinem zweiten unfreiwilligem Flug unverletzt als er wieder auf dem Boden aufkommt. Brokendillar bleibt das ganze erspart, da ihn der Medoroboter mit Magnetbändern am Boden fixiert hat.
Keine zwei Sekunden nach dem Wiedereintritt hat die Positronik wieder Kontrolle über die Antriebe und die Reaktoren, und führt die längst überfällige Notabschaltung durch. Von einem Moment auf den anderen herrscht eine nach dem vorangegangenem Lärm fast schmerzhafte Stille im Schiff, außerdem ist es komplett Dunkel und die Gurte geben die Besatzungsmitglieder wieder frei. Da die Notaggregate den Flug nicht ganz unbeschädigt überstanden haben, dauert es etwa 10 Sekunden, bis die Notbeleuchtung angeht, und die Ausmaße des Chaos in der Zentrale und den anderen Bereichen der G-2 sichtbar werden. Alles was nicht befestigt war, ist durch den Raum geflogen, Kaffeetassen haben ihren Inhalt über den Boden verteilt und mehrere Papiere und Karten durchweicht. Nur langsam saugt die auf Notstrom arbeitende Klimaanlage den Rauch der durchgebrannten Instrumente ab. Ausserdem ist die Aussenbeobachtung ausgefallen.
Alles in allem scheint sich das Ausmaß der Zerstörung noch im Rahmen zu halten, was nicht zuletzt dem geglücktem Bremsmanöver zu verdanken ist.
Geändert von Andromeda (29.04.2012 um 13:26 Uhr)
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