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Thema: [Perry Rhodan - Forenrollenspiel] 1. Mission

Baum-Darstellung

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  1. #29
    Gerade will sich der Terraner mit dem Modell des Lasers beschäftigen, als ein Ruck durch das Schiff geht und kurz darauf die Durchsage des Offiziers ertönt. Rückmeldung? Ja, eigentlich müsste ich die dir geben, immerhin würde das die Laune drastisch verschlechtern, dass ich immer noch da bin, denkt er süffisant, ignoriert die Durchsage dann jedoch, für ihn ist sie nicht von Bedeutung. Der virtuelle Thermostrahler hat sich inzwischen aufgebaut und prangt wie zuvor der Desintegrator komplett zerlegt über dem Tisch. Auch hier lassen sich keine Besonderheiten erkennen außer der Tatsache, dass es sich hierbei wirklich um ein wahres Prachtstück an Technikanhäufung handelt. Gerade will Andrej den Kernfusionsreaktor anwählen um diesen genauer zu zerlegen, als plötzlich das sanfte Vibrieren der Generatoren im Bauch der Kaulquappe für einen kurzen Moment die vorhandenen Reagenzgläser in leise Schwingungen versetzt, aber kurz darauf ist die dafür verantwortliche Frequenz überwunden und bis auf eine kaum wahrnehmbare Bewegung des Schiffes ist nichts zu spüren für Andrej, denn aus dem Fenster kann er auch nicht schauen, dazu müsste eines vorhanden sein. Angespannt starrt er das Modell an und wartet, bis sein Körper den kurzen „Schub“ realisiert, der eintritt, wenn das Schiff in den Linearflug übergeht. Kaum ist dies geschehen, atmet er hörbar aus und blickt zur Tür. Nungut, entweder findet jetzt gleich die Einsatzbesprechung statt, oder ich bekomme die Quittung für meinen vor Wahrheit strotzenden Ausfall vorhin. Darauf zu warten erscheint ihm jedoch alles andere als nützlich, und so beschließt der Ingenieur, noch ein wenig nach den Begebenheiten des Planeten zu forschen, auch wenn die Erfolgsaussicht darauf in Anbetracht der raren Daten alles andere als hoch sind.

    Nachdem Andrej an den Hauptrechner herangetreten ist, blickt er ein paar Mal zwischen dem großen Bildschirm an der Wand und dem vor sich hin und her. Erdähnlich könnte vieles bedeuten. Wenigstens waren die Aufzeichnungen hier so angelegt, dass er quasi ein vollständiges Modell des Planeten vor sich hatte und auch bis auf ein paar Kilometer an die Oberfläche heranfahren konnte. Gerade als er die entsprechenden Befehle eingeben will, fällt sein Blick auf einen kaum wahrnehmbaren Ordner am Rande des Bildschirms. Nanu, was war das denn? Nach dem Anwählen hellt sich das Gesicht des Ingenieurs auf, das waren doch tatsächlich relativ privat angehauchte Bilder von der ersten Expeditionsreise zu diesem Planeten. Landschaften, Gruppenfotos, Pflanzen. Zusammen mit dem durch Satelliten aus dem Orbit aufgenommenen Kartenmaterial des Gesteinsplaneten und den spärlichen schriftlichen Infos aus der Positronik ergibt sich nun endlich ein Bild, mit dem der Terraner arbeiten kann.
    Andrej bringt sogleich die ersten Befehle auf den Rechner.
    Neigungswinkel 0°
    0° geographische Breite
    0° geographische Länge

    Kreativ ist etwas anderes, aber irgendwo muss er ja beginnen, warum also nicht im Ursprung des kartographischen Systems. Die Kugel auf dem Bildschirm dreht sich nach Bestätigung der Daten ein wenig und zeigt nun die angewählte Position aus 50km Höhe, welche standardmäßig bei dieser Ansicht festgelegt wurde. Viel ist noch nicht zu sehen, nur ein brauner Planet.
    Minimale vertikale Flughöhe ohne Pixelation
    Wie ein Kampfjäger stürzt sich die Ansicht auf den Planeten nieder und verharrt schließlich bei einem Wert von 15km. Details konnte man schon erahnen und das Relief deuten, aber für genauere Aussagen muss man schon sehr spekulieren. „Gut, immerhin schonmal etwas“, und mit verschränkten Armen stellt sich Andrej vor den großen Bildschirm, um das Satellitenbild genauer unter die Lupe zu nehmen.
    Tatsächlich, mehr als brauner Fels ist wirklich nicht zu erkennen, sogar relativ eben wenn ich von der Färbung ausgehe. Ist das dort ein kleiner See? Könnte sein. Das dort am Rand könnte der Beginn eines Gebirges sein. Sogleich begibt er sich zurück zur Eingabekonsole.
    1° geographische Länge
    Ein wenig verschiebt sich das Bild, als sich die Planetenkugel dreht, und nun sieht man eine Gebirgskette, welche von unten nach oben quer über den Bildschirm verläuft. Laut der Färbung des Gesteins und der dreidimensionalen Darstellung schätzt Andrej, dass es sich sicherlich um ein sehr hohes Gebirge handelt; es lässt sich also darauf schließen, dass hier tektonische Plattenbewegungen sehr konzentriert stattfanden oder noch finden. Sicher konnte man sich hier nicht sein, schließlich soll die vulkanische Aktivität in der Äquatorregion alles andere als ausgeprägt sein. Schauen wir uns das mal an.
    0° geographische Länge
    70° geographische Breite

    Geschwind huscht der Bildausschnitt über die Oberfläche des Planeten, und der Unterschied wird schon während der rasanten Fahrt zu den Zielkoordinaten deutlich. Die Oberfläche wirkt zerklüfteter, die Wolken nehmen zu, die Verwerfungen mehren sich. Andrej glaubt hier auf ein riesiges Puzzel zu blicken, und nachdem er die Höhe auf 30km gesetzt hat, bestätigt sich dieser Eindruck. Unzählige, für Planetenverhältnisse kleine, Platten werfen Erhebungen nach allen Richtungen auf, bilden Gräben nach einem ungeordneten Muster, so als ob die Platten ziellos „herumschwimmen“. Mit Sicherheit tun sie das auch, zwar nicht mit einem solchen Tempo wie jetzt der Laie denken würde, aber für geographische Verhältnisse ist das schon recht fix. Also eine Landung in dieser Region muss ich auf jeden Fall verhindern.
    Nachdem er nun mit dem Satellitenbild fertig ist, legt er über die linke Hälfte des Planeten ein kleines Fenster, in welchem sogleich die Bilder der Expedition auf dem Bildschirm erscheinen. Die kleine Eingabeeinheit nimmt sich Andrej in die Hand und schaltet damit, die Hände auf den Rücken gelegt und vor dem Bildpanel stehend, der Reihe nach die Fotografien durch. Erstaunlich wenig davon lässt sich verwenden. Privat, Privat, Privat…. Bei einem Bild, was eine Frau aus dem Kartographenteam in relativ luftiger Kleidung posierend vor einem Geländefahrzeug zeigt, hält Andrej inne. Nur kurz mustert er den doch sehr ansprechenden Körperbau der Dame, aber sein Logikzentrum registriert noch ein anderes Detail. Aha, es wird also doch relativ warm dort, und er kommt nicht umhin, die Schweißtropfen der Wissenschaftlerin auf Stirn und Dekolleté zu mustern, um dann bei Letzteren doch etwas länger als nötig zu verweilen. Andrej schüttelt den Kopf um sich von dem Bild loszureißen und wirft prüfungshalber einen Blick zur immer noch geschlossenen Tür um eine Beobachtung durch andere auszuschließen; nachdem diese negativ verläuft, schaltet er schnell weiter und hat nun die Nahaufnahme eines Farngrases vor sich. An sich nichts besonderes, wenn nicht auch die kleinen Steinchen auf dem Erdboden gestochen scharf erwischt worden wären. „Na das ist doch mal was…“, murmelt der Wissenschaftler, legt die Fernbedienung weg und geht näher an das Bild heran. Eindeutig ein Sedimentgestein. Die gelbrote Färbung lässt auf Sandstein schließen. Typisch für trockene Gegenden. Ansonsten wäre es erfreulich, wenn der Großteil der zu bohrenden Höhlen aus Sandstein bestehen würden, aber das ist nicht zu erwarten. Ich tippe in den tieferen Schichten auf Granit, und dann wird es alles andere als lustig. Wenn dann noch Erze dazukommen, ich mag gar nicht dran denken. Naja, jedenfalls durch den Sandstein dürften wir ohne große Mühe kommen. Der Rest der Bilder entpuppt sich als Enttäuschung, jedenfalls für Andrej, denn außer ein paar Aufnahmen aus den Innenräumen der Fähre, mit der das Expeditionsteam aufgebrochen ist, findet sich nichts Relevantes mehr in dem Bilderordner. Gerade will er das Fenster schließen als er bemerkt, dass noch ein letztes ungesehenes Foto vorhanden ist; und eben jenes übertrifft seine kühnsten Erwartungen. Zunächst sieht es so aus, als ob diese eine Wissenschaftlerin sehr exhibitionistisch veranlagt ist, denn schon wieder posiert sie in knapper Kleidung neben einem seltsam aussehenden und riesigen Gesteinsgebilde. Andrej zögert, aber sein Blick gilt nicht den Kurven der Frau, nein, diese Konstruktion mutet fremdartig an. Rasch vergrößert der Terraner das Bild, sodass es nun den kompletten Schirm ausfüllt und man die Details, inklusive die der abgelichteten Person, nun viel besser erkennen kann, und stellt sich mit den Händen hinter dem Kopf verschränkt vor das Bild, alles um sich herum vergessend. Dieser Haufen Gestein ist kein….Gestein. Nein. Das ist ein Gebäude. Aber ja, da war etwas in der Positronik. Fremde Zivilisation. Fremde Technologien. Atomkrieg. Ja, das sieht mir ganz nach zu viel Hitze aus. Aber ich habe sowas noch nie zuvor gesehen. Mit keinem Baustil kann ich das hier vergleichen. Vielleicht täuscht auch die Zerstörung. Faszinierend…

    Geändert von Van Tommels (10.04.2012 um 14:37 Uhr)

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