"G-2 von Startkontrolle, Start freigegeben, Hangartore werden geöffnet. Übergabe an Funkzentrale der GARCHING. Guten Flug!" schallt es aus den Lautsprechern in der Hauptzentrale der G-2.

Dann mal los. Langsam regelt Mark die Kraft der Antigravtriebswerke der G-2 hoch. Unter das monotone Summen der Positronik der Hauptzentrale mischt sich das dumpfe Geräusch der Antigravtiebwerke die im Inneren der G-2 ihre Arbeit aufnehmen. Als die sich aufbauenden Antigravitationsfelder die benötigte Schwelle überschreiten erhebt sich die G-2 langsam von ihrem Platz im Hangar der GARCHING. Zuerst zeigen die Außenbordkameras und die Flugkontrollanzeigen das die G-2 nur wenige Zentimeter über den Boden des Hangars schwebt doch die unermüdlich arbeitenden Generatoren der G-2 heben sie schnell auf eine Höhe von ungefähr einem halben Meter über den Hangarboden, während ihr dumpfes Grollen aus dem Inneren des Schiffes unmerklich anschwillt. Ein vertrautes und beruhigendes Geräusch was von der Funktionsfähigkeit des Antriebs zeugt. Bestätigt wird dieser subjektive Eindruck von den Anzeigen das die Antigravtriebwerke fehlerfrei ihre Arbeit verrichten. Als er sich sicher ist das die Antigravtriebwerke die G-2 in der Luft halten lässt Mark die großen Landestutzen mit einem simplen Tastendruck wieder in den Bauch G-2 zurückfahren. Mit einer bedächtigen Bewegung am Steuer der G-2 beginnt diese fast schon gemächlich in Richtung der geöffneten Hangartore zu schweben, getragen nur noch von den Antigravitationsfeldern. Als die G-2 die unsichtbaren Prallfelder der Hangartore ohne Wiederstand durchstößt sehen die Anwesenden der Hauptzentrale wie sich vor ihnen auf dem großen Panoramaschirm die endlose Weite des Sternenmeeres auftut. Tausende kleine Lichtpunkte erscheinen vor ihnen ein jeder winzig aus dieser Entfernung, aber hinter jedem der winzigen Lichtflecke steht aus der Nähe betrachtet eine gewaltige Sonne die ihr kleines Schiffchen innerhalb von Augenblicken einschmelzen konnte. Mark konnte nicht anders als sich einem Moment an diesem Anblick zu erfreuen auch wenn er ihn genauso wie die anderen Anwesenden schon oft erblickt hatte. Aber als Pilot und momentan sogar Kommandant seines eigenen Schiffes erweckte der vertraute Anblick doch ganz andere Emotionen.

Als die G-2 den Hangar der GARCHING vollständig verlassen hat setzt Mark die kleinen Steuertriebwerke ein um die G-2 langsam von der GARCHING weg zusteuern. Nachdem sich die G-2 Weit genug von der GARCHING entfernt hat schaltet er die Antigravtriebwerke aus die draußen im All keine Funktion erfüllen. Nachdem er den offiziell geregelten Sicherheitsabstand zur GARCHING erreicht hat lässt er die G-2 so schwenken das ihre Haupttriebwerke nicht mehr direkt auf die GARCHING zeigen und lässt die Impulstriebwerke warmlaufen. Im Inneren des Schiffes laufen nun die Impulsantriebe an, deren Geräuschkulisse sich für das geübte Ohr deutlich von jener der sanften Antigravtriebwerke unterscheidet. Mark stellt lediglich einen kurzen wenige Sekunden langen Puls der Impulstriebwerke ein. Dies soll zum einen dazu dienen die Funktion der Impulstriebwerke zu testen und zum anderen dazu etwas Abstand zwischen die gewaltige GARCHING und die kleine G-2 zubekommen bevor letztere in den Linearflug übergeht. Außerdem vermeidet ein gesunder Abstand zwischen Raumschiffen mögliche Kollisionsgefahren. Marks Blick fällt kurz auf die Beobachtungsschirme der G-2 welche die riesige GARCHING zeigen. Im Inneren hat sie sich als endloses Gewirr von Gängen und Räumen präsentiert aber hier von außen bertachtet ist die GARCHING einfach majestätisch. Irgendwann denkt sich Mark und konzentriert sich wieder auf die Steuerung.

Mit einem kleinen Knopfdruck startet er die Impulstriebwerke die ihr atomares Feuer in die eisige Kälte des Alls hinaus speien. Wären sie auf der Oberfläche eines Planeten gewesen hätte das Brüllen der Triebwerke jedes andere Geräusch der Umgebung übertroffen, doch das leere All verschluckt diese Komponente des Infernos das sich hinter dem Schiff abspielt. Wären sie so verrückt gewesen die Impulstriebwerke in Inneren der GARCHING zu zünden hätten sie ihr Hangar Deck in eine Hölle aus geschmolzen Metalls verwandelt. Im Inneren der GARCHING schwillt dagegen nur das dumpfe Grollen der Antriebe merklich an. Auf dem Maschinendeck muss das Geräusch deutlich lauter sein denkt sich Mark als Geräusch des Antriebs plötzlich abbricht. Der wenigen Sekunden andauernde Puls der Triebwerke ist beendet. Die Beobachtungsbildschirme zeigen zu Marks Zufriedenheit dass die vorher majestätische GARCHING auf dem unvergrößerten Bildausschnitt zu einer kleinen Kugel geworden ist. Ein Blick über die Fluganzeigen bestätigt ihm dass alles einwandfrei funktioniert. Mit einer gewissen Zufriedenheit lässt sich Mark in seinen Sitz sinken und sagt in Richtung Brokendillar: „Leutnant Eftermann bereiten sie bitte die erste Linearetappe nach MX-54586 vor.“