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Thema: [Perry Rhodan - Forenrollenspiel] 1. Mission

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Mit jedem Datenblatt, dass sich vor Andrej auf dem Bildschirm aufbaut, wird der Terraner ruhiger und seine Wut löst sich in Wohlgefallen auf; da hatte man ihm doch tatsächlich angemessene Ausrüstung zur Verfügung gestellt, alles auf dem so ziemlich neusten Stand und in sehr guter Verfassung. Mit einem zufriedenen Lächeln im Gesicht lehnt sich der Ingenieur zurück und blättert virtuell die Seiten durch. Ja, doch, sehr zufriedenstellend. Sein Ärger über Galotti und den Kommandanten ist merklich abgekühlt, aber im Hinterkopf graut ihm wieder vor dem Gedanken, mit dem dicklichen Wissenschaftler zusammenarbeiten zu müssen. Er atmet tief durch und erhebt sich aus dem Drehstuhl, um zu dem Tisch mit der spiegelnden schwarzen Oberfläche in der Mitte des Raumes zu gehen, an welchem sich eine weitere Eingabekonsole befindet. Seine Finger fliegen nur so über die Tasten, als er sein neues "Spielzeug" mit Daten füttert, und kurz darauf leuchtet der Tisch bläulich auf und ein 3D-Modell des Bergbaudesintegrator in einer Explosionsdarstellung erscheint holographisch über der Platte. Alle Achtung. Etwas erstaunt von dieser doch sehr realistischen Darstellung löst sich Andrej von der Tastatur und lässt das Modell so wie es ist, immerhin würde es so den Anschein erwecken, er würde an der Mission arbeiten. Nach einer weiteren Eingabe am Hauptcomputer schaltet sich der große Bildschirm an der Wand ein und das Bild von ihrem Zielplaneten erscheint darauf. In der Tat mutet er sehr erdähnlich an, was Andrej an seine Heimat denken lässt, als er vor den Bildschirm tritt und die Details der "zweiten Erde" studiert. Sogleich schüttelt er den Wehmut, der ihn zu überwältigen droht, ab und wendet sich wieder seinem Datenspeicher zu. Ja, er hatte noch einige Daten zu analysieren, schließlich stand er bei seiner vorherigen Arbeitsstätte kurz davor, ein Raumschiff zu entdecken. Sicher, äußerlich deutete nichts darauf hin, und man erklärte ihn für wahnsinnig, aber er hat es einfach im Gefühl, dort ist etwas gewesen. Die Chance, dieses Überbleibsel fremder Technologie zu bergen, stehen nahezu bei Null, denn dazu hätte er zurück in das Bergwerk gemusst, und wenn es nach der Minenverwaltung geht, setzt der Ingenieur dort nie wieder einen Schritt hinein. Auch konnte er die Gesteinsproben nicht mitnehmen, jedoch die Daten dazu befinden sich noch in seinem Besitz. Also würde er sie nachträglich auswerten. Einen Sinn hat dies nur für den Terraner selbst, quasi ein Selbstbestätigungsritual. Im Labor finden sich genug Rechnerkapazitäten, und so beauftragt Andrej kurzerhand eine der freien Arbeitsstationen, die Gesteinsproben auszuwerten. Zahlenreihen flimmern über den Bildschirm, das wird wohl eine ganze Weile dauern. Was nun? Mit dem Start hat er nichts zu tun, und wenn jetzt nicht gerade jemand ihn zu einer neuen Konfrontation besucht, kann er ungestört arbeiten.

    Andrej zückt den Notizblock und stellt sich vor das gesprengte Modell des Bergbaudesintegrator, welches immer noch bläulich über dem Tisch schwebt; dabei begutachtet er jedes Teil einzeln und macht sich Notizen. Der Heliumtank fasst genug Volumen für gut 5 Stunden Arbeitszeit, das war gut. Ein Anschluss für eine permanente Heliumzufuhr war gegeben, aber ohne Direktleitung ist dieses Gerät sehr viel flexibler einsetzbar. Das Herzstück des Desintegrators, ein Howalgonium-Kristall, ist ein Prachtexemplar und verrät schon alleine durch seine Größe, dass hier eine Menge Zerstörung mit diesem Werkzeug möglich ist. Die restlichen Bauteile wie der Mikroteilchenbeschleuniger oder der Magnetgleichrichter machen ebenfalls einen soliden Eindruck, und abermals durchfährt Andrej eine Welle der Genugtuung in Anbetracht dieser ihm zur Verfügung stehenden Technik. Nur zu gerne würde Andrej das Gerät in natura auseinandernehmen und sich den Kristall in Echt anzuschauen, aber das würde keinen Nutzen haben außer dem Stillen seiner Neugier. Abermals fällt der Blick des Ingenieurs auf das Bild des Planeten auf dem Bildschirm an der Wand. Bei dem Gedanken, dass er außer dieser relativ unwichtigen schriftlichen Informationen in der Positronik nichts über den Planeten weiß, kommt ein mulmiges Gefühl in ihm auf. Es bestand quasi keine Möglichkeit, sich richtig auf die dort herrschenden Umstände vorzubereiten, explizit bezogen auf seine Aufgabe schon gar nicht. Erdähnlich, ja, das ist das Einzige, worauf Andrej aufbauen kann. "Heißt also dieser Planet besteht aus Silikaten und ein wenig Karbornaten? Und selbst wenn es so ist, was herrscht vor? Lockergestein? Festgestein? Bohren wir in Erzen herum? Und wenn ja, was für Erze? Diese Informationen hier sind Müll wert", und mit einer abfälligen Geste weißt er innerhalb seines Selbstgesprächs auf den Bildschirm des Hauptrechners, auf dem die Daten der Positronik flimmern. Schnell schaut er zur Tür, nicht dass ihn hier jemand neobachtet und ob seiner gespräche für verrückt erklärt. Er könnte jetzt zum Offizier gehen und sich nach weiteren Informationen erkundigen, aber wahrscheinlich würde er nur mit einem 'Das ist alles was wir da haben, steht doch auch drunter' abgewatscht werden, dessen ist sich der Ingenieur sicher. Wenigstens muss er sich weder sein Quartier noch diese Räumlichkeiten hier (seinem Wissen nach) mit jemanden aus der Besatzung teilen. Ja, die Crew. Der Start verlief alles andere als harmonisch, aber noch weigert sich Andrej, die alleinige Schuld bei sich zu suchen. Sicher, eine gewisse Aktie hat auch er selbst daran, der Kommentar zum Kommandanten war überflüssig, und das sieht er auch ein; es wär besser gewesen, sich seinen Teil zu denken anstatt es gleich zu verbalisieren. Aber allein dieser...Galotti treibt den Terraner zur Weißglut, alles an diesem Kerl schreit nach Inkompetenz und einen Verhalten, mit welchem er einfach nicht klarkommt. Der Rest der Crew, nunja, mit niemanden hat er bis jetzt ein Wort gewechselt, der Graben zwischen Militär und Zivil war unübersehbar und allgegenwärtig. "Ist ja nichts Neues...", murmelt Andrej schulterzuckend vor sich hin und macht sich daran, das Modell vom Thermostrahler auf den Hologrammtisch zu bringen. Diese Offiziere, Leutnants und WasweißichfürRänge denken immer, sie seien was Besseres. Tja, das hat dieser Militäringenieur damals auf dem Mars auch gedacht, und während sich ein Modell des Bergbaulasers aufbaut, legt sich ein zufriedenes Grinsen auf Andrejs Gesicht...

  2. #2
    Während der Feuerleichtoffizier mit einem Kopfschütteln den Kartenraum hinter Andrej verlässt, antwortet der zerknirscht wirkende Galotti mit: „Kontrolliert? Ähm.. sicher ist alles komplett." Mark will gerade zu einer weiteren weniger freundlichen Antwort ausholen als Galotti hinzufügt: „Ich werde aber gleich selbst einen letzten Check vornehmen." Dabei lässt er seine Sachen auf den nächsten Tisch fallen und eilt zur Tür. Mark überlegt noch einen Moment ob er den Hyperfunktechniker nochmal zusammenstauchen soll, denkt sich dann aber das er ihm ohnehin keinen anderen Befehl erteilt hätte als die Ladung jetzt zu kontrollieren. Also lässt er ihn ohne weiteren Kommentar gehen. Als sich die restlichen Anwesenden langsam den Raum verlassen merkt Mark jedoch langsam das seine vorherige Einschätzung bezüglich Andrejs Ausfall falsch gewesen ist. Spätestens als er in der wütende Gesicht von Cera blickt wird ihm klar das die anderen Crewmitglieder den Kommentar von Andrej sehr wohl gehört haben. „Ich werde der Startkontrolle melden dass die Besatzung vollständig ist und die Schleusen geschlossen werden." Seufz Dann werde ich den Vorfall wohl doch dem Kommandanten melden müssen. Verdammter Idiot… Dann bemerkt er Cera immer noch auf eine Antwort wartet. „Ja bitte machen sie das.“ Die Sache mit Andrej muss noch warten.

    Der Weg in die Hauptzentrale war nicht weit und Mark bewegt sich in der großen Kommandozentrale der G-2 zielsicher auf den Platz des Piloten zu. Der Platz ist ihm durch seine zahlreichen Übungsstunden nur zu gut bekannt. Gekonnt fliegen seine Hände über die Eingabeelemente während die Bildschirme vor ihm zum Leben erwachen. Er startet die Selbstdiagnostik der Steuerungssysteme und die Checklisten laufen über den Bildschirm während die Positronik die einzelnen Bestandteile der Steuerungssysteme überprüft. Die Großen Triebwerke können an Bord der GARCHING natürlich noch nicht für einen Probelauf gezündet werden so dass sich die Diagnostik auf die theoretische Ansteuerbarkeit der Elemente beschränken muss. Den eigentlichen Testlauf würde es erst geben wenn die Triebwerkstechnik ihr OK gibt und sie mit den Antigravtriebwerken den Hangar der GARCHING verlassen. Den Impulsantrieb konnten sie sogar erst starten nachdem sie sich weit genug vom Schlachtschiff entfernt hatten. Nachdem die Selbstdiagnose fehlerfrei beendet ist beginnt Mark damit den Stuhl und das Steuerhorn in eine bequeme Position zu bringen und denkt dabei daran wie ruhig er jetzt vor dem eigentlichen Start ist im Gegensatz zu Einsatzbesprechung an Bord der GARCHING. Tja das hier liegt dir einfach mehr als neue Leute kennen zu lernen.

    Nachdem er mit seiner Position zufrieden ist lässt er sich auf einem der Bildschirme vor ihm die Kameras anzeigen welche die geöffneten Schleusen der G-2 zeigen. Mit einem kurzen Blick überprüft er ob sich Niemand im Bereich der Schleusen aufhält und betätigt dann mit einem Knopfdruck den Schließmechanismus der Schleusen die sich mit einem im ganzen Schiff spürbaren Ruck schließen. Nach kurzem Überlegen betätigt er den Knopf für die Kommunikationsanlage des Schiffes und sagt: „Erster Offizier an Besatzung erwarte Bestätigung der Einsatzbereitschaft und Startfreigabe der Stationen.“

    Geändert von Kayano (01.04.2012 um 22:34 Uhr)

  3. #3
    Als Mark ihr kurz zugenickt hat, verlässt Cera den Kartenraum und geht zur Funkzentrale. Das Testprogramm der Funkgeräte hat sie vorhin schon aufgerufen, so dass sie jetzt die Klarmeldungen auf den Schirmen sieht. "Startkontrolle von der G-2, Besatzung vollständig, die Schleusen werden geschlossen." Im gleichen Moment merkt sie schon das Vibrieren der Motoren der Schleuse auf Deck 4. "Cera an 1. Offizier, übergebe den Funkverkehr für den Start in die Zentrale", meldet sie gleich darauf über Bordfunk an Mark Tenner.

    Katharina, John und Jorge gehen nach Deck 3 und melden dem 1. Offizier dass alle Reaktoren und Aggregate startklar sind.
    Harman und Willibald halten sich genauso wie der kommandierende Offizier ebenfalls in der Zentrale auf. Willibald nickt Mark nur kurz zu, während Harman antwortet: "Mit der Positronik ist auch alles in Ordnung."

  4. #4
    Nach und nach melden alle Stationen dass sie startbereit sind. Wilibald nickt Mark dazu in der Hauptzentrale des Schiffes nur knapp zu während Harman Nasir kurz anmerkt das mit der Positronik auch alles in Ordnung ist. Mit "Cera an 1. Offizier, übergebe den Funkverkehr für den Start in die Zentrale." meldet sich auch Cera und übergibt als letzte Vorbereitung den Funk an Mark.

    Nun bleibt eigentlich nichts anderes mehr zu tun denkt Mark. Und es wird auch langsam Zeit.

    Er betätigt die Kontrolle der Funksteuerung und sagt: „G-2 an GARCHING. Die G-2 ist einsatzbereit und erwartet die Startfreigabe. Over.“

  5. #5
    25. März, 15:00 Bordzeit, G-2:

    Über Funk kommt die Bestätigung der Startkontrolle: "G-2 von Startkontrolle, Start freigegeben, Hangartore werden geöffnet. Übergabe an Funkzentrale der GARCHING. Guten Flug!" Kaum ist der Funkspruch zuende, fahren begleitet von dem Warnton der Sirene die großen Hangartore auf.

  6. #6
    "G-2 von Startkontrolle, Start freigegeben, Hangartore werden geöffnet. Übergabe an Funkzentrale der GARCHING. Guten Flug!" schallt es aus den Lautsprechern in der Hauptzentrale der G-2.

    Dann mal los. Langsam regelt Mark die Kraft der Antigravtriebswerke der G-2 hoch. Unter das monotone Summen der Positronik der Hauptzentrale mischt sich das dumpfe Geräusch der Antigravtiebwerke die im Inneren der G-2 ihre Arbeit aufnehmen. Als die sich aufbauenden Antigravitationsfelder die benötigte Schwelle überschreiten erhebt sich die G-2 langsam von ihrem Platz im Hangar der GARCHING. Zuerst zeigen die Außenbordkameras und die Flugkontrollanzeigen das die G-2 nur wenige Zentimeter über den Boden des Hangars schwebt doch die unermüdlich arbeitenden Generatoren der G-2 heben sie schnell auf eine Höhe von ungefähr einem halben Meter über den Hangarboden, während ihr dumpfes Grollen aus dem Inneren des Schiffes unmerklich anschwillt. Ein vertrautes und beruhigendes Geräusch was von der Funktionsfähigkeit des Antriebs zeugt. Bestätigt wird dieser subjektive Eindruck von den Anzeigen das die Antigravtriebwerke fehlerfrei ihre Arbeit verrichten. Als er sich sicher ist das die Antigravtriebwerke die G-2 in der Luft halten lässt Mark die großen Landestutzen mit einem simplen Tastendruck wieder in den Bauch G-2 zurückfahren. Mit einer bedächtigen Bewegung am Steuer der G-2 beginnt diese fast schon gemächlich in Richtung der geöffneten Hangartore zu schweben, getragen nur noch von den Antigravitationsfeldern. Als die G-2 die unsichtbaren Prallfelder der Hangartore ohne Wiederstand durchstößt sehen die Anwesenden der Hauptzentrale wie sich vor ihnen auf dem großen Panoramaschirm die endlose Weite des Sternenmeeres auftut. Tausende kleine Lichtpunkte erscheinen vor ihnen ein jeder winzig aus dieser Entfernung, aber hinter jedem der winzigen Lichtflecke steht aus der Nähe betrachtet eine gewaltige Sonne die ihr kleines Schiffchen innerhalb von Augenblicken einschmelzen konnte. Mark konnte nicht anders als sich einem Moment an diesem Anblick zu erfreuen auch wenn er ihn genauso wie die anderen Anwesenden schon oft erblickt hatte. Aber als Pilot und momentan sogar Kommandant seines eigenen Schiffes erweckte der vertraute Anblick doch ganz andere Emotionen.

    Als die G-2 den Hangar der GARCHING vollständig verlassen hat setzt Mark die kleinen Steuertriebwerke ein um die G-2 langsam von der GARCHING weg zusteuern. Nachdem sich die G-2 Weit genug von der GARCHING entfernt hat schaltet er die Antigravtriebwerke aus die draußen im All keine Funktion erfüllen. Nachdem er den offiziell geregelten Sicherheitsabstand zur GARCHING erreicht hat lässt er die G-2 so schwenken das ihre Haupttriebwerke nicht mehr direkt auf die GARCHING zeigen und lässt die Impulstriebwerke warmlaufen. Im Inneren des Schiffes laufen nun die Impulsantriebe an, deren Geräuschkulisse sich für das geübte Ohr deutlich von jener der sanften Antigravtriebwerke unterscheidet. Mark stellt lediglich einen kurzen wenige Sekunden langen Puls der Impulstriebwerke ein. Dies soll zum einen dazu dienen die Funktion der Impulstriebwerke zu testen und zum anderen dazu etwas Abstand zwischen die gewaltige GARCHING und die kleine G-2 zubekommen bevor letztere in den Linearflug übergeht. Außerdem vermeidet ein gesunder Abstand zwischen Raumschiffen mögliche Kollisionsgefahren. Marks Blick fällt kurz auf die Beobachtungsschirme der G-2 welche die riesige GARCHING zeigen. Im Inneren hat sie sich als endloses Gewirr von Gängen und Räumen präsentiert aber hier von außen bertachtet ist die GARCHING einfach majestätisch. Irgendwann denkt sich Mark und konzentriert sich wieder auf die Steuerung.

    Mit einem kleinen Knopfdruck startet er die Impulstriebwerke die ihr atomares Feuer in die eisige Kälte des Alls hinaus speien. Wären sie auf der Oberfläche eines Planeten gewesen hätte das Brüllen der Triebwerke jedes andere Geräusch der Umgebung übertroffen, doch das leere All verschluckt diese Komponente des Infernos das sich hinter dem Schiff abspielt. Wären sie so verrückt gewesen die Impulstriebwerke in Inneren der GARCHING zu zünden hätten sie ihr Hangar Deck in eine Hölle aus geschmolzen Metalls verwandelt. Im Inneren der GARCHING schwillt dagegen nur das dumpfe Grollen der Antriebe merklich an. Auf dem Maschinendeck muss das Geräusch deutlich lauter sein denkt sich Mark als Geräusch des Antriebs plötzlich abbricht. Der wenigen Sekunden andauernde Puls der Triebwerke ist beendet. Die Beobachtungsbildschirme zeigen zu Marks Zufriedenheit dass die vorher majestätische GARCHING auf dem unvergrößerten Bildausschnitt zu einer kleinen Kugel geworden ist. Ein Blick über die Fluganzeigen bestätigt ihm dass alles einwandfrei funktioniert. Mit einer gewissen Zufriedenheit lässt sich Mark in seinen Sitz sinken und sagt in Richtung Brokendillar: „Leutnant Eftermann bereiten sie bitte die erste Linearetappe nach MX-54586 vor.“

  7. #7
    Brok dreht sich mit seinem Stuhl wieder herum zu den Monitoren und Bedienungselementen des Navigationsrechners. Der Start verlief hervorragend, es hatte keine Probleme gegeben. Wie ich vermutet hatte: Tenner versteht sein Handwerk.
    Auf der digitalen Karte vor ihm blinken zwei Punkte auf: ein roter und ein orangener. Eigentlich sind es drei Punkte, doch das Rot, das die GARCHING anzeigt, hat sich mit dem Gelb der G-2 vermischt, sodass es auf der Karte aussieht, als würde auf ihrer jetzigen Position nur ein orangener Punkt liegen. Beim dritten Punkt, der auch rot ist, handelt es sich um MX-54586, die Zielsonne. Auf dem Positronik-Bildschirm rechts erscheinen nach und nach Koordinaten sowie Angaben über Planeten und Sonnen, die sich auf der Route befinden. Durch behändes Knöpfedrücken filtert Eftermann diejenigen Daten heraus, die für die erste Linearetappe von Bedeutung sind oder sein könnten:

    Standort der GARCHING: Rektaszension 0h 35min 24sec, Deklination 280° 67' 16.8'', Entfernung 37 598 Lichtjahre.
    Sonne MX-54586: Rektaszension 0h, 35min 24sec, Deklination 280° 67' 16.8'', Entfernung 39 576 Lichtjahre.
    Differenz Entfernung GARCHING <-> MX-54586: 1978 Lichtjahre


    Auf einem weiteren Bildschirm lässt sich Brok den momentanen Kurs der G-2 in Relation zur GARCHING und zu Sol errechnen. Hmm, Rektaszension und Deklination sind identisch, hervorragend. Da haben sich die Herren von der Kommandozentrale einige Gedanken gemacht, um mir das Leben zu erleichtern. Also die Etappe erstmal nur in z-Richtung. Mal sehen, wir bewegen uns jetzt mit einer Geschwindigkeit von - ach, die ist vernachlässigbar, das gleiche ich aus, wenn ich die Koordinaten zum Eintritt ins Ziel-System ermittele. Das wäre dann also Rektaszension 0h, 35min, 24sec, Deklination 280° 67' 16.8'', Entfernung 38587. Er gibt die Koordinaten ins System ein. Durch einen grünen Pfeil gekennzeichnet erscheint die Route auf der Karte. Brokendillar blickt auf den rechten, kleinen Bildschirm. Der Name eines Sonnensystems leuchtet auf. Ah ja, eine Sonne befindet sich in der Nähe der Zielkoordinaten. Dann gebe ich noch 2 Lichtstunden dazu, das reicht auf jeden Fall, damit wir nicht kollidieren. Er korrigiert den Kurs. Der grüne Pfeil verlängert sich um wenige Milimeter, und das Leuchten auf dem rechten Schirm erlischt. Ein weiterer Knopfdruck, und es erscheint die Meldung 'Daten gesendet'.

    Eftermann dreht sich zu Tenner um. "Koordinaten für die erste Linearetappe: Rektaszension 0 Stunden, 35 Minuten und 24 Sekunden. Deklination 280 Grad, 67 Minuten und 16.8 Sekunden. Entfernung zum Bezugspunkt Sol: 38.587 Lichtjahre und zwei Lichtstunden. Entfernung zum Bezugspunkt G-2: 989 Lichtjahre und zwei Lichtminuten. Dauer der ersten Lichtetappe: etwa sechs terranische Stunden und sieben Minuten. Die Daten sind auch auf ihrem Hauptspeicher, Sir." Die ganze Berechung hatte keine 3 Minuten gedauert. Später würde es schwieriger werden, wenn er noch die Position der einzelnen Planeten und deren Bahn einbeziehen muss.

  8. #8
    "Koordinaten für die erste Linearetappe: Rektaszension 0 Stunden, 35 Minuten und 24 Sekunden. Deklination 280 Grad, 67 Minuten und 16.8 Sekunden. Entfernung zum Bezugspunkt Sol: 38.587 Lichtjahre und zwei Lichtstunden. Entfernung zum Bezugspunkt G-2: 989 Lichtjahre und zwei Lichtminuten. Dauer der ersten Lichtetappe: etwa sechs terranische Stunden und sieben Minuten. Die Daten sind auch auf ihrem Hauptspeicher, Sir."

    Auf Marks Hauptschirm erscheinen die für den Linearflug benötigten Flugdaten. Der Epsaler hat für die Berechnungen nur wenige Minuten gebraucht und soweit Mark das als nicht Navigator erkennen kann sehen sie gut aus. „Gute Arbeit Leutnant.“ sagt er in Richtung Brokendillar.

    Mit einem simplen Tastendruck aktiviert Mark das interne Kommunikationssystem der G-2. „Erster Offizier an Besatzung. Bereitmachen für Linearflug. Die erste Linearetappe wird etwa 6 Stunden und 7 Minuten dauern. “ Diese kurze Mittteilung ist ausreichend den im Gegensatz zu den alten Transitionssprüngen muss sich die Besatzung beim Linearflug nicht mehr auf ziehende Schmerzen und dem mit Sprung verbunden Schock vorbereiten.

    Jetzt ist für den Piloten des Schiffs nicht mehr viel zutun die Daten der Navigation sind in die Positronik hochgeladen die den Linearflug steuern werden. Mit einer letzten Bestätigung gibt er der Bordpositronik den Befehl den Linearflug durchzuführen. Im Bauch des Schiffes kann man nun wieder die großen Impulstriebwerke hören die ihre Arbeit aufnehmen um die G-2 auszurichten und für den Linearflug zu beschleunigen. Seine Bildschirme zeigen weiterhin an das die Linearantriebwerke dabei sind die für den Linearflug benötigten Felder aufzubauen. Als die benötigten Feldstärken aufgebaut sind wechselt die G-2 ohne spürbare Auswirkungen in den Halbraum. Die erste Etappe des Linearflugs hat begonnen und die Bildschirme der Hauptzentrale zeigen die berechnete Dauer des Linearflugs die als Countdown herunter gezählt wird.

    Geändert von Kayano (10.04.2012 um 11:44 Uhr)

  9. #9
    Wenige Minuten, nachdem Svenson wieder von Deck 6 in der Feuerorgel angekommen ist, registriert er wieder, dass er auf dieser Mission keine Kanoniere zu befehligen hatte und die Feuerleitzentrale entsprechend leer bleiben würde. Instinktiv macht er den obersten Knopf seiner Uniform auf und wirft sich dann mit etwas Schwung in den breiten Sitz vor dem Hauptknoten der Waffenpositronik, von dem aus man nicht nur die technische Attribution der Systeme einsehen kann, sondern auch einen guten Rundumblick auf Statusbildschirme und Visiere der einzelnen Geschütze hat. In Gegenwart von anderen Offizieren oder Crewmitgliedern verkneift er sich derartiges normalerweise und belässt es dabei zwecks Repräsentation, stocksteif, mit hinter dem Rücken verschränkten Händen, dazustehen. Jetzt aber lümmelt er regelrecht in dem doch sehr bequemen, frei drehbaren Sessel vor dem tiefgrünen Bildschirm und wartet auf den Start, während er wieder, ohne es bewusst wahrzunehmen, an der Delle in seiner Uniform, die die P99 verriet, herumzurücken.

    Endlich kommt bewegung in die Bilder der Visiere. Der Kugelraumer bewegt sich langsam, aber sicher von den Antigravfeldern getragen, aus dem Hangar. Als die G-2 dann die Prallschirme durchdringt, springen weitere kleine Bildschirme unter jedem Visier an. Ah... die Langstreckenscanner arbeiten also auch einwandfrei. Auf den kleinen Bildschirmen, die ähnlich viel Farbe zeigen, wie die Visiere, auf denen nun zum größten Teil ein konturloses, dunkles Bild zu sehen ist, das lediglich hier und da mal von einem weit entfernten Stern unterbrochen wird, tauchen nun kleine Fadenkreuze auf, die allerdings eher an den Grundriss eines Baseballfeldes erinnern. Links und rechts am Rande des ultraschallähnlichen Bildes erscheinen nun Unmengen von Zahlen. Die Scanner erfassen alle Objekte rund um das Beiboot, welche sich noch im Bereich einer 99% Treffsicherheit der Geschütze bewegen. Wobei es sich beim überwiegenden Teil dieser Objekte um Meteorkörnchen handelt, die gerademal so groß sind, wie der Nagel des kleinen Fingers. Langstreckenscanner sind auf Beibooten, die sowieso nie mit großen Geschützen feuern würden, eher nutzlos, jedenfalls ist das Svensons Meinung. Aber sie werden nunmal installiert. Als eine Art Frühwarnsystem taugen sie allerdings allemal. En kurzes Flackern huscht über alle Bildschirme, als das Schiff beschleunigt und übergangslos in den Linearflug wechselt.

    Svenson fällt wieder ein, dass der Kommandant die interne Einsatzbesprechung oder wie immer er das nennen will, in die erste Linearetappe verlegt hat. Schicksalsergeben seufzt der Oberleutnant, erhebt sich reichlich unmotiviert aus dem bequemen Stuhl und knöpft den obersten Knopf seiner Uniform wieder zu, nachdem er sie etwas zurechtgerückt hat. Mit einer Hand langt er in eine Hosentasche und angelt daraus ein faustgroßes Kästchen hervor, das auf einer Seite eine kleine Digitalanzeige nebst zwei roten Knöpfen und auf der anderen Seite eine Klammer besitzt. Ein Piepser. Svenson musste dieses teuflische kleine Ding bis jetzt nur wenige Male nutzen. Es kommt zum Einsatz, wenn außer dem Feuerleitoffizier keine anderen Kanoniere in der Feuerorgel zugegen sind und er diese ebenfalls aus welchen Gründen auch immer, für kurze Zeit unbeaufsichtigt lassen muss. Svenson hatte diesen Piepser am Anfang seiner Ausbildung erhalten, es gab zwar Ersatzgeräte auf jedem Schiff, aber da er diese bis jetzt nie gebraucht hat, weiss der Terraner spontan nicht wirklich, wo er suchen müsste. Es war recht simpel, der Piepser wird eingeschaltet und verbindet sich dann normalerweise automatisch mit der Waffenpositronik. Er meldet sofort, wenn irgendetwas mit der Technik nicht stimmt oder sich große Objekte mit direktem Kurs nähern. Ein leises Piepen ertönt, als der Mann das Gerät einschaltet. Nach einem kurzen Moment blinkt allerdings nichts weiter als Error! auf. Klasse... Ich brauche dieses Ding einmal alle 5 Jahre und jedes Mal ist es irgendetwas anderes. Er schaltet den Pipser noch einige Male aus und ein, aber das Ergebnis bleibt das selbe. Svenson hat zwar durchaus Ahnung von Computern und auch mit dem Begriff Informationstechnik weiss er etwas anzufangen, aber normalerweise nur, wenn er vor einem bereits arbeitenden System sitzt. Mit wenig Enthusiasmus greift er in eine Ablage unter dem Hauptknoten und kramt einen Schraubenzieher hervor. Einige Augenblicke später hat er das kleine Gerät mehr oder minder komplett zerlegt. Wobei es da nicht zu viel zu zerlegen gibt, da das Innenleben an sich nur aus einer Platine, der fest verbauten Anzeige und einigen kleinen Kabeln besteht. An einer Seite ist noch eine kleine Rechnereinheit zu erkennen. Der Offizier kontrolliert die Kabel und die Verbindung zu dem Stummel, der das Signal der Feuerleitzentrale empfangen müsste. Aber hier stimmt alles, die Kabel sitzen fest verlötet und an der Antenne erkennt er auch keine Beschädigungen. Er überlegt einen Moment. Er weiss, dass der Piepser mit kurzen Funkwellen arbeitet, welche die restlichen Frequenzen des Schiffs nicht behindern. Einer Eingebung folgend, verlässt er die Feuerleitzentrale und steht nur einige Minuten später vor dem Funkraum. Bleibt nur zu hoffen, dass der Kommandant nicht gerade jetzt auf die Idee kommt, seine Einsatzbesprechung abhalten zu wollen... Denkt er sich, während er in den Funkraum eintritt.

    Geändert von weuze (10.04.2012 um 21:17 Uhr)

  10. #10
    [Svenson Staufengrat]

    Während des Startes hat Cera nicht viel zu tun, allerdings muss der Funkraum trotzdem besetzt sein. So beobachtet sie auf einem kleinen Bildschirm das Bild dass die Außenbordkameras übertragen. Als das Schiff schließlich in den Linearraum geht, ruft sie ein Programm auf, dass die Effizienz verschiedener Quantenkrypto-Systeme überprüfen kann. Während des Linearfluges hat sie ebenfalls nichts zu tun, so kann sie sich mit privaten Projekten befassen. Während sie einige Verbesserungen an dem Programm vornimmt, muss sie noch einmal an den Vorfall mit Andrej denken, als plötzlich die Türe zum Funkraum aufgeht und Svenson dort steht. Überrascht hebt sie den Kopf und sieht Svenson fragend aus ihren grünen Augen an. Was der Feuerleitoffizier ausgerechnet in der Funkzentrale zu suchen hat, kann sie sich nicht erklären, sie bekommt hier im Allgemeinen nur wenig Besuch.

  11. #11
    Svenson zuckt kurz zusammen, als er Cera vor sich hat. Über den Piepser sinnierend, hatte er irgendwie den kleinen, bulligen Mann, der auf dem letzten Beiboot Funker der Crew war, vor sich. Nicht ganz so quadratisch wie der Epsaler, der jetzt das Schiff navigiert, dafür aber ein richtiger Fachidiot. Der konnte damals einfach alles reparieren, trotzdessen, dass er nur Funker war.

    Svenson lächelt etwas schief, während er die Tür hinter sich schließt. Bevor der Moment jedoch irgendwie seltsam peinliche Züge annehmen kann, kramt Svenson den Piepser hervor. Bleibt nur zu hoffen, dass sie Ahnung von sowas hat. 'Dieser Piepser kann keine Verbindung zur Positronik der Waffensysteme aufbauen. Er meldet nur einen nicht definierten Fehler. Ich habe ihn vorhin schon auseinandergebaut, aber ich konnte keinen Wackler finden. Könnten sie vielleicht einen Blick darauf werfen?' Fragt er freundlich. Auch wenn Svenson hofft, dass Cera das Ding richten kann, so war er im Hinterkopf eher wenig optimistisch. Ich sollte mir einfach einen neuen Piepser zulegen.

    Geändert von weuze (10.04.2012 um 21:19 Uhr)

  12. #12
    [Svenson Staufengrat]

    "Ich kann nichts versprechen.", sagt sie nur und widmet sich dem Piepser. Sie hat eher wenig Ahnung von der Technik, allerdings glaubt sie Svenson wenn er sagt, technisch wäre das Ding in Ordnung. Natürlich könnte der Fehler auch in der Feuerleitpositronik liegen, aber das war vor dem Start überprüft worden. Aber auch das lässt sich leicht herausfinden. Sie steht auf und holt aus einem Schrank der neben dem Schott zum Gang steht ein kleines Gerät. "Damit kann ich überprüfen, ob die Positronik oben überhaupt empfängt.", sagt sie zu Svenson während sie die Frequenz von der Rückseite des Piepsers abliest. Es ist nicht nötig in die Feuerleitzentrale zu gehen, der Testsender hat eine ausreichend große Reichweite. Als die kleine Anzeige rot aufleuchtet, runzelt Cera nur verwirrt die Stirn, dann ruft sie den Prüfbericht des Feuerleitrechners auf. Die Funkverbindung wurde erfolgreich geprüft.

    Einer plötzlichen Eingebung folgend schaltet sie den Kurzwellenfunk des Bordsenders auf die Frequenz 13,56 MHz des Piepsers um und versucht ebenfalls ihn mit dem Testsender zu erreichen. Wieder leuchtet die Anzeige rot auf. "Das gibt es doch nicht, die ganze Frequenz scheint gestört." Zum Beweis schaltet sie einen Lautsprecher ein, aus dem fiepender Lärm zu hören ist. "Wir haben einen Störsender an Bord... Aber wer stört denn bitte diese Frequenz?" sagt sie mehr zu sich selbst als zu Svenson. Mit sicheren Händen fährt sie über das Schaltpult um die Antennen auf das innere des Schiffes auszurichten und so den Sender anzupeilen. Halb rechnet sie schon damit, dass das Signal aus der wissenschaftlichen Abteilung kommt, umso überraschter ist sie, als die Zentrale als Quelle identifiziert ist. Und zwar ziemlich genau der Punkt, an dem der Navigationsrechner steht. Die Karte mit der Markierung leuchtet auf einem der Bildschirme, so dass sie auch Svenson gut sehen kann.

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