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Veteran
Brok ist über die Absage der Besprechung erleichtert. Zwar war es jetzt unnötig, den Kartenraum aufzusuchen und auf die anderen Besatzungsmitglieder zu warten, jedoch musste er sich jetzt keine langen Vorträge über die Sicherheit in einer Kaulquappe, die allgemeinen Dienstvorschriften und bereits bekannte Missionsdetails anhören. Ob der Kommandant den Start vornimmt oder der 1. Offizier, war ihm sowieso egal. Das Starten eines Beibootes gehört zur Grundausbildung für Piloten, und dem Alter Tenners zufolge konnte diese Lehre noch nicht allzu lange her sein. Er mag keine Routine haben, dafür ist die Erinnerung an die Worte des Ausbilders noch gut vorhanden.
Den Spezialisten neben Brok scheint die Nachricht über den Ausfall der Besprechung dagegen wenig zu erfreuen. Sein Kopf errötet leicht und er stößt aus: "Dieser Kommandant strotzt ja geradezu vor Kompetenz...". Noch bevor Eftermann beschwichtigende Worte formulieren kann, verlässt der Terraner aber auch schon den Raum. Andrej ist kein angenehmer Zeitgenosse, wie er feststellen muss. Glücklicherweise ist er als Missionsspezialist nur für den Außeneinsatz auf dem Zielplaneten wichtig. Daher wird es selten zu Begegnungen zwischen den Beiden kommen. Auch Brok will wieder gehen, als gerade Galotti, der Hyperfunkspezialist, das Kartenzimmer betritt. Plötzlich tut ihm der Exo wieder Leid. Ich schätze, ich würde mich nicht anders verhalten, wenn ich dauernd mit solchen Gestalten zu tun haben müsste. Als Navigator hat man da bessere Aussichten, was die Kollegen betrifft. Solche Nervensägen, wie Galotti es ist, findet man nur selten unter Kommandanten. Da sind mir auch Arrogante wie unser geschätzter Ma-Kynaan lieber. Arroganz begründet sich oftmals auf eine gewisse Kompetenz.
Nur wenige Sekunden, nachdem auch der Feuerleitoffizier den Saal verlassen hat, macht sich Brok auf den Weg zur Kommandozentrale. Die neuen Geräten bauen sich vor ihm auf und geben ein Gefühl der Sicherheit. Alles wird funktionieren, es gibt keine Mängel. Die werden noch auftreten, spätestens, wenn die Wilden unser Schiff angreifen. Irgendein Kabel ist doch immer locker. Broks Herz macht einen Sprung, als er bemerkt, dass der Stuhl vor den Navigationsrechnern eine Spezialanfertigung ist. Statt der üblichen Größe ist seine Sitzangelegenheit doppelt so breit und stabil. Die Polsterung gibt leicht nach, als sich der Epsaler hinsetzt. Jemand hat meinen Antrag berücksichtigt. Es gibt nichts Schlimmeres, als während einer Mission auf diesen zierlichen Sitzen zu hocken. Eine Bewegung, und er ist kaputt. Mit ein paar geübten Handbewegungen fährt Eftermann die Systeme hoch. Ein Bildschrim nach dem anderen leuchtet auf und gibt die Meldung 'System bereit'. Die Kontrollleuchten blinken grün. Vor ihm erscheint eine digitale Karte der Galaxis. Rechts auf einem kleineren Display werden gerade die relevanten Daten von der Positronik heruntergeladen. Positionsangaben der GARCHING, der G2, der anderen Kaulquappen und der Zielsonne sowie ~planeten werden auf den Zwischenspeicher des Navigationsrechners geladen. Ein kurzer Ton gibt bekannt, dass das System betriebsbereit ist. Brok dreht sich und seinen Stuhl, sodass er den Eingang der Zentrale im Blickfeld hat. Geduldig wartet er auf das Eintreffen des 1. Offiziers und dessen Befehle.
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