„Wenns irgendwas an der Steuerung gibt, das die Positronik nicht weiß, werden Sies als erster herausfinden". Auch Merfen versichert Eftermann, dass die G-2 keine Überraschungen parat hält. Obwohl ihn das eigentlich beruhigen sollte, macht sich Brok nun Gedanken. Es wurden bislang keine Probleme gefunden. Das bedeutet zwar, dass ich momentan ohne Einschränkungen navigieren kann. Aber falls was schief gehen sollte, haben wir keine Ahnung, wo wir mit der Fehlersuche anfangen sollten. Brok seufzt. Seit er von seinen früheren Einsätzen als Navigator auf Patroullienschiffen abkommandiert wurde, macht er sich viel zu viele Gedanken, was passieren könnte. Ich sollte eine Tasse Tee trinken, dann gehts mir wieder besser. Leider steht zuerst die nächste Einsatzbesprechung an. Obwohl vor gerade mal einer knappen Stunde der Einsatz von Hagemann erklärt wurde, scheint Ma-Kynaan noch mehr Informationen weiterzugeben wollen. Derartige Vorhaben findet Brok Unsinn. Das Ziel wurde bereits erklärt, die Koordinaten sind in der Positronik. Mehr braucht er nicht. Dennoch muss er als Offizier zu der Besprechung.

Brok macht sich auf den Weg in seine Kabine. Er hat die 4.19b bekommen, eine Kabine, die auf gleicher Ebene liegt wie sein Arbeitsplatz, die Hauptzentrale. Das freut ihn, denn so muss er nicht oft mit den Antigravschächten fahren. Im Stillen vermutet er, dass sie Schuld sind an den gelegentlichen Ausfällen seines Mikrogravs. Brok entschließt sich, einen Experten danach zu fragen. Vielleicht weiß der Exo-Ingenieur darüber Bescheid. Als Ingenieur hat er mit Sicherheit Ahnung von Gravitation und technischen Geräten, die den Effekt nutzen.
Über die Hauptschleuse gelangt Eftermann direkt auf Deck vier. 4.19b ist schnell gefunden, daher schaltet er kurz seinen Garvitator aus und springt leicht nach oben, damit er zur Eingangstür gelangt. Die Kabine ist geräumig, wenn auch nicht besonders breit. Mal wieder haben die terranischen Raumschiffbauer vergessen, extra große Zimmer für Epsaler und Ertruser zu errichten. Brok kann es ihnen jedoch nicht verdenken. Schiffe der GOOD-HOPE-Klasse gab es schon vor terranischen Zeiten, und es wäre zu aufwendig geworden, sie komplett umzustrukturieren. Außerdem ist er an solche Zustände gewöhnt. Auch die Universität in Terrania war flächenweise nicht für Kolonialterraner angedacht, und seit Eftermann mit dem Studium angefangen hat, kam er nur noch selten nach Epsal.
Mit einem leisen Klick schaltet er den Grav wieder ein. Aus seinem Beutel holt er neben Kleidung, Uniform und Hygieneartikeln auch ein paar Festplatten heraus, auf denen Dutzende von Filmen gespeichert sind. Sollte ihm einmal langweilig werden, so könnte er sich jederzeit einen Klassiker ansehen. Brok legt sie neben den Computer, der auf einem Schreibtisch installiert ist. Zum Schluss holt er eine hohe, silberne Thermoskanne aus dem Inventar. Behutsam stelt er sie auf den Schreibtisch.

Ein Blick zur Armbanduhr zeigt Eftermann, dass er sich nun auf den Weg zur Besprechung machen sollte. Deswegen verlässt er die Kabine, verschließt sie und springt auf den Boden. Das Echo hallt den Aufprall wieder. Erneut wuchtet der Navigator seinen Körper durch das Raumschiff. Der Kommandant hatte den Kartenraum als Ort genannt, weswegen Brok sich dessen Lage in den Kopf ruft. Er war schon länger nicht mehr auf einer Kaulquappe gewesen, doch die Anordnung der Räume hat er noch immer im Kopf. Nach nur kurzer Zeit erreicht er deshalb das gesuchte Zimmer. Obwohl er sich beeilt hatte, waren schon einige Offiziere anwesend: Der Feuerleitoffizier, dessen Name Eftermann noch immer nicht einfallen wollte; Tenner, der ihm durchaus symphatisch ist, da er trotz seines noch jungen Alters Selbstverständlichkeit ausstrahlt. Außerdem der Exo-Ingenieur, der sichtbar genervt ist. Kurzerhand stellt sich Brokendillar neben ihn. Mal sehen, was der Kommandant noch Wichtiges loswerden will.