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Thema: [Perry Rhodan - Forenrollenspiel] 1. Mission

  1. #61
    Svenson folgt dem Tun der Funkerin interessiert. Er hat von Funk- und Sensortechnik eigentlich nicht wirklich viel Ahnung, aber es war immer wieder interessant zu sehen, wie andere auf ihrem Fachgebiet fernab der Waffentechnik, arbeiten. Als Cera meint, dass der komplette Bordfunk gestört sei, runzelt der Offizier ebenfalls die Stirn, sagt aber nichts dazu. Er wäre vermutlich auch früher oder später darauf gekommen, dass irgendetwas oder -jemand das Signal stört. Aber der Navigationsrechner? Wie soll der das Signal stören können? 'Der Epsaler sah mir jetzt nicht so aus, als würde er Ärger machen wollen.' Bemerkt Svenson und hebt dabei nur die Schultern. Mit einem wenig überzeugten Gesicht hängt er an: 'Vielleicht der Mikrogravitator? Aber diese Geräte stören doch normalerweise keine Funkwellenbereiche?!'

  2. #62
    [Svenson Staufengrat, Brokendillar Eftermann]

    "Normalerweise nicht.", sagt Cera während sie Svenson nachdenklich ansieht. Eigentlich wirkt er ganz sympathisch mit den blauen Augen und den Lachfalten. Auch strahlt er eine gewisse Ruhe aus, die sie in den letzten Stunden vermisst hat. Da fällt ihr auch wieder ein, woher ihr das Störgeräusch bekannt vorkommt. "Es sei denn, die hyperenergetische Abschirmung verabschiedet sich, dann senden Antigravgeneratoren alles mögliche an hyper- und normalenergetischer Störstrahlung ab, unter anderem auf Kurzwellenfrequenzen. Dabei entstehen genau diese Geräusche. Später hätte es vermutlich auch die Armbandfunkgeräte gestört, aber diese Arbeiten über die Bordanlage und währenddessen nicht über Kurzwelle." Kurzentschlossen nimmt sie noch ein Gerät aus dem Schrank, das aussieht wie ein kleiner Kasten mit einer Stummelantenne. Damit kann sie zwar nicht den Standort eines Senders einpeilen, aber die Entfernung relativ dazu. "Kommen sie?", fragt sie Svenson, als sie die Funkanlage auf ihr Armbandgerät umgeschaltet hat, dann geht sie Richtung Zentrale.

    Vorsichtig steigt sie die Leiter herunter und geht schnurgerade auf Brokendillar zu. Als sie vor ihm steht und die Antenne über den Mikrogravitator am seinem Gürtel hält zeigt die Skala des Geräts Vollausschlag. Sie sieht Brokendillar an, wobei sie den Kopf etwas nach unten neigen muss und sagt trocken: "Ich fürchte ihr Mikrogravitator gibt den Geist auf, er stört den Kurzwellenfunk an Bord."

  3. #63
    Nachdem der 1. Offizier die G-2 erfolgreich in den Linearraum gebracht hat, schaltet Brok die Navigationsrechner vorrübergehend auf Standby. Während der Etappe war kaum mit Problemen zu rechnen, weswegen er nicht weiter benötigt wurde. Ein leises Surren macht sich in der Kommandozentrale breit, als die Systeme in den Bereitschaftsmodus übergehen. Die Kontrolllämpchen nehmen ein helles Orange an, und auch die Bildschirme schalten sich. Einzig die digitale Karte in der Mitte des Rechners bleibt weiterhin aktiv und zeigt Kurs und Position des Schiffes an.

    Gerade als der Epsaler aufstehen und die Zentrale verlassen will, steigt Cera Han, die Funkerin, die Leiter zum Funkraum herunter und geht auf ihn zu. Eftermann steht auf. Er ist immer noch kleiner als die Terranerin, der Unterschied ist aber nicht so groß. Brok findet das Gefühl, zu anderen heraufzuschauen, etwas unangenehm, obwohl er schon lange unter den vergleichsweise hochgewachsenen Menschen lebt. "Ich fürchte ihr Mikrogravitator gibt den Geist auf, er stört den Kurzwellenfunk an Bord.", spricht die attraktive Frau ihn an. Es war kein Vorwurf, sondern eine Tatsache. "Das verwundert mich nicht. Das Ding macht mir schon länger Probleme. Aber dass er den Kurzwellenfunk an Bord stört...Die Funkarmbänder funktionieren doch noch, oder?". Zum Test schaltet er sein Armband an und verbindet sich mit Hans Gerät, welches daraufhin ein Summen von sich gibt. "Ah, gut, dann ist es nicht so schlimm. Normalerweise haben die Gravis doch Abschirmungen, die vor Strahlung schützen sollen." Mit einer schnellen Handbewegung löst Brok den Schwerkraftgenerator von seinem Gürtel. "Haben Sie Werkzeug bei sich?", fragt er die Funkerin.

  4. #64
    'Nur einen Schraubenzieher, wenn der ausreicht.' Sagt Svenson, der in diesem Moment neben Cera tritt und einen mehr pragmatisch, als elegant geformten Schraubenschlüssel dem Epsaler entgegenstreckt. Er ist kein Freund von diesen Leitern, die in die Hauptzentrale führen, weswegen er erst einige Herzschläge später bei den beiden steht. 'Normalerweise sorgt die Schirmung der Gravitatoren dafür, dass sie Funkwellen nicht stören. Aber ihr Gerägt behindert das Kurzwellensignal meines Piepsers, Brokendillar.' Fügt Svenson an und hält zum Beweis das kleine Gerät hoch.

    Geändert von weuze (11.04.2012 um 15:21 Uhr)

  5. #65
    Die G-2 ist im Halbraum und der Linearflug scheint keine Probleme zu verursachen. Du hattest noch keine Gelegenheit die Missionsdaten in der Positronik zu studieren. Einen Moment überlegt Mark sich dafür auf seine Kabine zurück zuziehen, aber als diensthabender Offizier hat er momentan Wachdienst. Aber Mark könnte natürlich den Ortungsoffizier bitten den Wachdienst für ein paar Stunden zu übernehmen damit sich Mark zurückziehen kann. Dann beschließt er aber dass er bei seinem ersten Dienst mit gutem Vorbild voran gehen sollte. Außerdem enthalten die Daten ohnehin keine geheimen Informationen die er vor den Augen der Crew verbergen muss. Er hat es sich gerade erst in seinem Sessel auf in der Hauptzentrale bequem gemacht und will die Missionsdaten aufrufen als er hinter sich hört wie jemand die Leiter zur Hauptzentrale hinunter kommt. Als er sich umdreht sieht er wie Cera bewaffnet mit einem unförmigen Kasten schnurstracks auf Brokendillar zusteuert. Auf dem zweiten Blickt zeigt sich aber das es sich bei dem Kasten um ein technisches Messgerät handelt. Dich hinter Cera folgt ihr Svenson ebenfalls mit einem Kasten in der Hand, dieser ist jedoch kleiner als das Messgerät von Cera und wie am Faltenwurf von Svensons Uniform zu erkennen ist er immer noch bewaffnet.

    Mark dreht sich vollends zu der Gruppe um die vor Brokendillar (der inzwischen aufgestanden ist) zum Stillstand kommt. „Ich fürchte ihr Mikrogravitator gibt den Geist auf, er stört den Kurzwellenfunk an Bord." Brokendillar scheint das Problem aber bereits bekannt zu sein. „Das verwundert mich nicht. Das Ding macht mir schon länger Probleme. Aber dass er den Kurzwellenfunk an Bord stört...Die Funkarmbänder funktionieren doch noch, oder?" Dabei muss der massige Epsaler zur zierlichen Cera hinauf sehen was ein leicht absurdes Bild abgibt, dass aber für den Epsaler wahrscheinlich schon Gewohnheit ist.

    Mark wendet sich wieder seinem Bildschirm zu und lädt endlich die Missionsdaten aus der Positronik auf seinen Bildschirm. Er sieht kein Bedürfnis darin sich in dieses kleinere technische Problem einzumischen weder als Erster Offizier noch als Kommandant. Außerdem hätte er zur Lösung dieses Problems ohnehin nicht groß beitragen können und falls es ernster ist als es aussieht wird man ihn noch früh genug darüber in Kenntnis setzen. Während er zu lesen beginnt hört er deshalb nur noch mit einem halben Ohr das ihr Navigator testet ob sein Mikrogravitationsgenerator den Armbandfunk der Besatzung stört. Mark konzentriert sich unterdessen auf den Text. Durchschnittstemperaturen zwischen 20 und 32°C sind eigentlich gar nicht so schlecht. Auch wenn wir wohl in der heißeren Äquatorregion arbeiten müssen, da sie geologisch stabiler ist. Aber das würde ihnen ihr umgänglicher Ingenieur mit Sicherheit noch sagen. Da die Atmosphäre atembar ist können sie zum Glück auch auf die hinderlichen Raumanzüge verzichten die ihre Arbeit drastisch verlangsamt hätten. Mit den Vorteilen des erdähnlichen Planeten gehen aber auch Nachteile einher. Auch wenn die Flora primär aus großen Gräsern zu bestehen scheint heißt das nicht dass die Fauna ebenfalls so harmlos ist. Die Crew die vor uns dort gelandet ist hatte offensichtlich keine Zeit für großräumige Erkundungen. Es könnte durchaus noch größere Raubtiere geben die sich in dem Gräsermeer verstecken. Sie haben von ihrer kleinen Landungszone sicher nur einen Bruchteil des Planeten erkunden können. Das muss ich im Hinterkopf behalten wenn wir landen. Und dann sind da natürlich noch die Affen. Ohne Bewaffnung sollte die Crew jedenfalls nicht über den Planeten spazieren.

    Neben den Daten finden sich in der Positronik noch Bilder der ersten Landungscrew. Die Bilder geben jedoch zu Marks Enttäuschung nur wenig mehr Aufschluss als die restlichen Daten. Sie zeigen vor allem die Vegetation und die Crew der Landungsmannschaft welche die Sicht darauf versperrt. Keine weiteren Erkenntnisse. Die größte Enttäuschung ist jedoch das es keine Bilder der halbintelligenten Affen gibt. Von denen hätte ich mir gerne vorab ein Bild gemacht. Das letzte Bild zeigt dann jedoch noch etwas das sein Interesse weckte. Hinter der Crew die wiedermal im Weg steht sind die in den Daten beschriebenen Ruinen zu sehen. Die Gebäude kommen Mark in keiner Form bekannt vor aber die seltsam glatt verformten Oberflächen der Gebäude erinnern Mark sofort an die Auswirkungen von Kernwaffen. Ein zusätzlicher Risikofaktor. Wer weiß was dort passiert ist. Nicht dass wir am Ende noch ein paar alte Kernwaffen finden oder gar ihre Erbauer.

    Geändert von Kayano (11.04.2012 um 20:10 Uhr)

  6. #66
    [Svenson Staufengrat, Brokendillar Efterman]

    Skeptisch beobachtet Cera, wie Svenson Brok den Schraubenzieher reicht, dann antwortet sie auf seine Fragen etwas ausführlicher als es Svenson schon getan hat: "So gut kenne ich mich mit Gravitationstechnik nicht aus, aber soweit ich weiß arbeitet das Gerät mit starken elektromagnetischen Feldern als Basis, und diese stören den Funk wenn sie nicht abgeschirmt werden. Teilweise scheint die Abschirmung noch zu funktionieren, da nur Kurzwelle gestört ist. Die Armbandfunkgeräte arbeiten übrigens nicht auf Kurzwelle sondern im Gigahertzbereich während sie mit dem Bordfunk gekoppelt sind." Prinzipiell kann man mit dem Armbandgerät auf vielen Wellenbereichen funken, nur welche im Einzelnen benutzt wird, bekommt der Anwender nicht unbedingt mit und muss er auch nicht zwingend wissen. Allerdings gehört dieses Wissen zur Funkausbildung. "Sollten sie mit dem Schraubenzieher nicht weit kommen, hat Jorge vielleicht noch ein Ersatzgerät oder passenderes Werkzeug. Schalten sie das Gerät nur so bitte nicht mehr ein." Damit nickt sie Brokendillar noch einmal freundlich zu, bevor sie wieder zurück in den Funkraum geht.

    Währenddessen im restlichen Schiff:
    Jorge, Katharina und John Miller sitzen um eine Konsole im Maschinenraum auf Deck 3 und haben ein Kartenspiel auf dem Tisch ausgebreitet. Zu ihnen hat sich ausserdem Dr. Fuhrmann gesellt.
    Emilio Galotti sitzt in seinem Quartier und überlegt sich, ob er nicht vielleicht Andrej zur Rede stellen soll, immerhin arbeitet er ja mit ihm. Schließlich verwirrft er den Gedanken und befasst sich mit hyperenergetischen Feldgleichungen. Die Ladung hat er vorhin tatsächlich noch kontrolliert und sie ist vollständig.
    Harman Nasir ist an die Ortungsstation getreten an der Willibald sitzt und die Schirme beobachtet, und führt mit diesem ein leises Gespräch dass für die restliche Zentralbesatzung nicht zu verstehen ist.

  7. #67
    Staufengrat! Svenson Staufengrat!, denkt sich Brok, als sich der Feuerleitoffizier zu ihm und Cera gesellt. Der Name war ihm partout nicht eingefallen; erst, als der Mann nun vor ihm steht, erinnert er sich an dessen Namen. Tatsächlich hat der Oberleutnant etwas germanische Züge. Nur die roten Haare stören dieses Erscheinungsbild. Er reicht Eftermann einen Schraubenzieher und streckt ihm danach einen Piepser entgegen, der üblicherweise verwendet wird, um eine ständige Verbindung mit den Systemen aufrecht zu erhalten, auch wenn die Besatzung nicht am Arbeitsplatz ist.
    "Sollten sie mit dem Schraubenzieher nicht weit kommen, hat Jorge vielleicht noch ein Ersatzgerät oder passenderes Werkzeug. Schalten sie das Gerät nur so bitte nicht mehr ein.", ergänzt Cera, nickt ihnen zu und verlässt die Kommandozentrale wieder in Richtung Funkraum.
    Behutsam, um die filigrane Bauweise nicht versehentlich zu zerstören, öffnet Brok die hintere Verschlusskappe. Darunter verbirgt sich eine winzige, komplizierte Mechanik, die den Gravitator steuert. Er hatte schon gelegentlich das Gerät reparieren müssen; meist lag eine Fehlstörung jedoch darin, dass sich ein Kabel oder ein Kondensator gelockert hatte. Hier kann er ein derartiges Problem aber nicht erkennen. Ausgerechnet jetzt muss das passieren. Dabei wollte ich gerade in meine Kabine gehen und etwas trainieren. Eftermann besieht sich die einzelnen Elemente des Gravs genauer an: Ein Mikrogravitator ist im Prinzip genauso aufgebaut wie ein Antigrav. Also ist es in drei Bereiche aufgeteilt: Hinten befindet sich das Display, mit dem er das Gerät bedient und dessen Stärke einstellen kann. Von ihm aus gesehen vorne sind Generatoreinheit und Projektormatrix eingelagert. Die hyperenergetische Abschirmung müsste sich in der Matrix finden. Sicher ist er sich aber nicht. Der Siganese, der ihm den Grav verkauft hatte, hatte ihm einmal erklärt, wo was liegt. Seitdem liegt aber eine beträchtliche Zeitspanne, und er war kein Hyperfunktechniker.
    Brokendillar blickt zu Staufengrat auf. "Ich kann keine Störung feststellen, aber ich bin kein Mechaniker. Kennen Sie sich mit siganesischer Mikrotechnologie und Gravitatonstechnik aus, oder haben wir jemanden an Bord, der das tut? Han hat doch Jorge erwähnt. Vielleicht weiß er Rat. Ich bin hiermit überfragt." Sieht so aus, als würde sich mein Training auf unbestimmte Zeit verschieben.

    Geändert von Ardam (13.04.2012 um 13:29 Uhr)

  8. #68
    Staufengrat überlegt einen Moment, während er auf den Gravitationsprojektor in den schaufelartigen Händen des Epsalers blickt. Er schüttelt den Kopf. 'Ich kenne mich zwar aus mit Hyperdimtechnik und könnte ihnen die Schirmung reparieren, aber wenn das da ein Siganese zusammengebastelt hat, würde ichs vermutlich eher noch komplett schrotten, als dass es hinterher wieder seinen Dienst tun würde.' Svenson drückt auf einen der beiden Knöpfe an seinem Piepser. Ein leises Geräusch signalisiert ihm einen erfolgreichen Verbindungsaufbau zur Feuerorgel. 'Aber wenigstens stört ein ausgeschalteter Mikrograv nicht die Kurzwelle.' Sagt er grinsend zu Eftermann. 'Nach der Einsatzbesprechung sollten sie Jorge aufsuchen, der wird das Ding eher wieder zum Laufen bringen können.'

  9. #69
    Andrej weiß nicht wie lange er vor dem großen Monitor gestanden und sich das Bild mit dem fremdartigen Gebäude angeschaut hat. Irgendwo in seinem Hinterkopf spielt der Terraner mit dem Gedanken, seine Bücher aus der Kabine zu holen und in ihnen zu dem Gebilde auf dem Foto zu recherchieren, aber im Grunde kennt er die Druckwerke auswendig, und in keinem kommt etwas Derartiges vor. Hätte ich doch nur eine größere Sammlung, denkt er deprimiert als er mit den Fingern über die glatte Oberfläche des Bildschirms die Konturen des Gebäudes nachfährt.
    "Naja, da ist jetzt nichts zu machen. Vielleicht bekomme ich mehr Erkenntnisse, wenn ich diese Überbleibsel in Natura bestaunen kann", murmelt er vor sich hin, geht zur Eingabekonsole des Hauptcomputers und schließt den Bilderordner, sodass nun nur noch der dreidimensionale Planet zu sehen ist, wie er sich langsam im weiten All dreht. Gerade als sich Andrej wieder zu dem Hologrammtisch begeben will um an der Ausrüstung weiter zu arbeiten, hat er plötzlich dazu keine Lust mehr. Im Grunde ist das hier alles sowieso nur Beschäftigungstherapie, was er hier fabriziert, da konnte er sich ebenso in seine Kabine setzen und den Ausblick aus dem Fenster genießen. Vorher muss er jedoch noch ein paar Informationen unter das Volk bringen. Nochmals ruft der Ingenieur die Satellitenbilder des Planeten in der Äquatorregion auf und sucht den Punkt 0, welcher den Schnittpunkt zwischen Äquator und der vertikalen Nulllinie darstellt. Genau hier ist die vorangegangene Expedition gelandet und hat ihre Vermessungen vorgenommen, daher wäre es unschlau, genau wieder da zu landen, wer weiß, was dieses Team zurückgelassen hat. Ein wenig sucht Andrej auf der Oberfläche des Planeten herum, bis er endlich fündig wird und eine freie Fläche findet, auf der es augenscheinlich keine Hindernisse gibt. Mit dem Markierungspfeil steckt er virtuell die Eckpunkte der Landezone ab und notiert sich die Koordinaten auf seinem Notizblock.

    1. Eckpunkt:
    0° 12' 44" Nord, 2° 40' 55" Ost
    2. Eckpunkt:
    0° 05' 46" Nord, 3° 00' 51" Ost
    3. Eckpunkt:
    0° 01' 10" Süd, 2° 58' 37" Ost
    4. Eckpunkt:
    1° 09' 33" Süd, 2° 40' 20" Ost
    5. Eckpunkt:
    0° 00' 03" Süd, 2° 20' 00" Ost


    Nochmals kontrolliert er die Grenzen, damit auch wirklich nichts dem Schiff im Weg ist, denn in dieser Konservendose zu sterben hat er nicht geplant. Nachdem Andrej nichts entdeckt, ruft er die Positronik auf und loggt sich in die Eingabemaske ein, welche die Bezeichnung "Landezone" trägt. Nach und nach füllt er die verschiedenen Felder mit den Koordinaten aus und trägt unter "Sonstige Bemerkungen" noch etwas ein:

    Achtung, nochmalige Überprüfung der Landezone mithilfe Satellit oder Erkundungsdrohne empfohlen, da kein aktuelles Kartenmaterial zur Verfügung

    Schließlich unterschreibt Andrej mit seinem Nachnamen und drückt auf Senden. Das Dokument dürfte nun in der Positronik abgespeichert und für jeden sichtbar sein, insbesondere für den Navigator und dem Kommandanten ist es von Bedeutung. Zufrieden lehnt sich der Wissenschaftler zurück. Moderne Technik erspart die verbale Kommunikation; mir soll's recht sein. Zufrieden mit sich sichert er den Computer vor unbefugter Benutzung, schaltet alle sonstigen Geräte aus und verlässt das Labor.

    Zuerst die Kabine im Sinn, entscheidet sich Andrej spontan um und beschließt, im Aufenthaltsraum Platz zu nehmen. Auf dem Weg dahin ist ihm niemand entgegengekommen, was in Anbetracht der Größe des Schiffes und der Crew nicht allzu verwunderlich ist, und so erreicht er unbehelligt den mit einigen Tischen ausgestatteten Raum, welchen er sogleich betritt und zielsicher auf einen futuristisch aussehenden Apparat, welcher in der Wand eingelassen ist, zugeht. Ein paar Tastendrücke später, wobei sich Andrej nochmal versichert hat, dass er allein ist, hört man ein leises Surren, ein Zischen, Plätschern von Wasser und ein klirrendes Glas. Kurz darauf fährt geräuschlos eine kleine Platte zur Seite und dahinter steht ein Glas Wodka mit Eiswürfeln. Super, dass immerhin DAS funktioniert. Er nimmt das Glas aus dem Fach, woraufhin dieses sich wieder schließt, und nippt daran. Zu früh gefreut, schlecht, ganz schlecht, und der Wissenschaftler verzieht das Gesicht und betrachtet das beschlagene, kühle Glas, in welchem die Eiswürfel fröhlich gegen die Wandung klimpern. Letztendlich setzt er sich dennoch damit an einen der Tische in der Mitte und starrt ins Leere. Wenn ich nichts Anderes hier bekomme, werde ich mir diese Macke wohl abgewöhnen müssen. Tatsächlich trinkt der Terraner ganz gerne mal ein Glas, allerdings zeigt dies bei ihm so gut wie keine Wirkung. Mit einem Lächeln denkt er an seine Jugend zurück, an die Zeit, zu der ihn sein Vater an dieses "Zeug" herangeführt hatte. Der Wodka, der in den Minen serviert wurde, brannte einem ungeübten Trinker die Organe weg, so zumindest fühlte sich das Ganze an. Aber man gewöhnt sich an alles, und somit hat Andrej für dieses Gebräu hier nur noch ein müdes Lächeln übrig und denkt gar nicht mehr daran, dass er soeben erwog, es ganz bleiben zu lassen. Vielmehr ist sein Fokus jetzt abermals bei seinem Vater, von dem er schon seit Jahren nichts mehr gehört hat, und noch länger nicht gesehen. Ihm kommt der Gedanke, dass er vielleicht schon gestorben ist, die harte Arbeit verspricht nicht gerade eine hohe Lebenserwartung. Seltsamerweise denkt Andrej weder mit Trauer, noch mit sonstwelcher Sentimentalität daran, sondern legt dabei eine gewissen Gleichgültigkeit an den Tag. Er nippt an dem Glas und lässt das eiskalte Getränk über seine Zunge tanzen und dann, angewärmt, seine Speiseröhre hinunter rinnen. Richtig kalt ist das Gesöff auch nicht, wie Wasser, denkt er angesäuert, blickt weiter ohne Ziel durch den Raum und genießt die Ruhe.

  10. #70
    25. März, 15:52 Bordzeit, G-2:

    Die Flüssigkeit in Andrejs Glas beginnt unvermittelt sich zu kräuseln, zunächst fast unmerklich, bald aber schon recht deutlich. Jene Besatzungsmitglieder, die einigermaßen empfindlich für die Funktionsweise der Kaulquappe sind, bemerken wie das Schiff unter ihren Füßen leicht zu zittern beginnt. Gleich darauf gibt die Station des Navigators einen durchdringenden Ton von sich und eine blecherne Computerstimme verkündet: „Warnung. Abweichung vom berechneten Kurs um 0h 00min 16sec. Automatische Kurskorrektur fehlgeschlagen.“. Der Alarm ist überall auf dem Schiff zu hören, auch im Quartier des Kommandanten.

    Geändert von Glannaragh (24.04.2012 um 19:43 Uhr)

  11. #71
    Hauptzentrale G-2

    Mark springt beinah aus seinem Sitz auf als die automatische Warnung der Positronik die Lektüre der Einsatzdaten unterbricht. „Warnung. Abweichung vom berechneten Kurs um 0h 00min 16sec. Automatische Kurskorrektur fehlgeschlagen.“ Auf seinem Bildschirm erscheinen mehrere rot blinkende Warnmeldungen begleitet von einem schrillen Warnton. Darunter visualisiert die Positronik schematisch die abweichende Flugroute von der berechneten Flugbahn. Adrenalin schießt durchs Mark Körper begleitet von einem einzigen Gedanken Notabschaltung. Seine Hände fliegen über den Bildschirm als er die Notabschaltung der Lineartriebwerke aktiviert. Angespannt beobachtet er auf dem Bildschirm wie die Triebwerke auf den Befehl reagieren, während er über die interne Kommunikation ruft „Statusmeldung Triebwerkstechnik und Navigation.“

  12. #72
    25. März, 15:54 Bordzeit, G-2:

    Noch während Mark Tenner den Befehl zur Notabschaltung der Triebwerke gibt, wird das Vibrieren des Schiffes stärker, und auch der letzte dürfte es jetzt deutlich wahrnehmen. Als der Befehl die Triebwerke erreicht und die Positronik versucht die Feldprojektoren abzuschalten, geht ein starker Ruck durch das Schiff, gleichzeitig ist wieder die blecherne Stimme der Bordpositronik zu hören: "Notabschaltung ohne Effekt. Geschwindigkeit um den Faktor 1.8 erhöht. Geschwindigkeit nähert sich dem kritischen Bereich." Kaum ist die Warnung verklungen, ist auch schon Katharinas aufgeregte Stimme über den Bordfunk zu hören, wobei sie schreien muss um die Geräusche der Reaktoren auf dem Maschinendeck zu übertönen: "Die Notabschaltung hat prinzipiell funktioniert, aber das Linearfeld um das Schiff besteht nach wie vor. Ich weiß nicht was es aufrecht erhält, aber bei der Geschwindigkeit ist auch ein Austritt aus dem Linearraum nicht anzuraten. Die Bremskräfte die dabei auftreten übersteigen die Belastbarkeit der Schiffszelle. Die Reaktoren sind auch kurz vor einem kritischen Zustand, es ist als würde etwas von Außen Energie abziehen." Inzwischen sind auf den Überwachungsanzeigen des Lineartriebwerks in der Konsole des Piloten starke Schwankungen in der Feldstärke zu sehen, die allerdings noch nicht stark genug sind, das Schiff in den Normal- oder Hyperraum fallen zu lassen.

  13. #73

    Aufenthaltsraum G-2

    Zuerst glaubt Andrej an eine optische Täuschung, als die schon fast geschmolzenen Eiswürfel gegen die Innenwand des Glases klimpern und sich die Flüssigkeit zuerst kaum merklich, dann immer intensiver in Bewegung setzt. Als er jedoch deutlich die Vibrationen unter den Füßen bemerkt, schaut er zur Tür, und wie auf Befehl ertönt das Warnsignal samt Durchsage. Prima, ich wusste doch, dass man dieser Metallkugel nicht trauen kann. Was jetzt? Piraten? Hat der Navigator was versaut? Beides wären keine guten Nachrichten, allerdings macht der Terraner keine Anstalten aufzustehen, denn er erwartet, dass er sowieso nicht unbeschadet nach draußen kommen würde, und wie um seine Ahnung zu bestätigen verstärkt sich das Vibrieren, und eine neue Durchsage ertönt. Kritische Geschwindigkeit, klingt super. Die Aussicht, mit einem minderwertigen Wodka in den Händen womöglich gleich das Zeitliche zu segnen, verbessert Andrejs Laune nicht unbedingt, und so legt er den Kopf in den Nacken und stürzt er das Getränk mit einem Zug hinunter. Der Terraner hat mit dem Schiff an sich nicht viel am Hut, aber selbst er weiß, was passiert, wenn man die Kaulquappe nicht bald in den Griff bekommt. Entschieden und sich am Tisch festhaltend steht Andrej auf und geht schnellen Schrittes zur Tür, auf halben Weg hört er das Glas hinter sich zu Boden fallen und mit hellem Klang zerbrechen. Egal, denkt er sich und tritt nach draußen. Hier hält er sich vorsichtshalber mit einer Hand am Rahmen fest und schaut auf den Gang, ob er etwas Ungewöhnliches entdecken kann, denn in seinem Hinterkopf hält sich immer noch die Piraten-Theorie, und beinahe ertappt sich der Wissenschaftler dabei, dass er diese Variante doch recht spannend finden würde.

  14. #74
    Hauptzentrale G-2

    Als auf Marks Befehl ein heftiges Vibrieren durch das ganze Schiff geht ahnt Mark bereits das seine Aktion keinen Erfolg hat. Die Bestätigung sollte nicht lange auf sich warten lassen. Neue Fehlermeldungen blinken auf seinem Bildschirm auf, begleitet von der furchtbar blechernen Stimme der Positronik. "Notabschaltung ohne Effekt. Geschwindigkeit um den Faktor 1.8 erhöht. Geschwindigkeit nähert sich dem kritischen Bereich." Wie kann das sein? Wieso werden wir schneller? Mark versucht noch die neue Notlage einzuschätzen da meldet sich bereits Katharina aus dem Maschinenraum. Ihre Stimme klingt aufgeregt, was sogar nicht zu dem Eindruck passt den Mark bisher von ihrer Persönlichkeit gesammelt hat.

    "Die Notabschaltung hat prinzipiell funktioniert, aber das Linearfeld um das Schiff besteht nach wie vor. Ich weiß nicht was es aufrecht erhält, aber bei der Geschwindigkeit ist auch ein Austritt aus dem Linearraum nicht anzuraten. Die Bremskräfte die dabei auftreten übersteigen die Belastbarkeit der Schiffszelle. Die Reaktoren sind auch kurz vor einem kritischen Zustand, es ist als würde etwas von Außen Energie abziehen." Unser Linearfeld wird ohne unser zutun aufrecht erhalten und unseren Reaktoren wird Energie entzogen? Wie kann das sein? Was zum Teufel ist das? Mark ist kurz davor Katharina anzuschreien und sie zu fragen was das alles zu bedeutet hat. Dann erinnert er sich an ihre aufgeregte Stimme. Wenn sie wüsste was unser Problem ist hätte sie schon etwas gesagt. Mark zwingt innerlich zur Ruhe und kramt in seinen Erinnerungen. Doch nichts. Er hatte so viele Berichte studiert und nirgends schien eine solche Situation aufgetreten zu sein. Scheiße

    Mark ruckt mit seinem Kopf rum und sagt in Richtung Willibald Herman: „Schauen sie ob ihre Sensoren etwas zeigen was unser Schiff beeinflussen kann.“ Mark ist bewusst das die Sensoren im Linearflug nur äußerst eingeschränkt funktionieren aber vielleicht haben sie ja Glück.

    Wieder in die Kommunikationsanlage und über den Kanal an das Maschinendeck murmelt er: „Wir sind zu schnell.“ Nach einer kurzen Pause und einem Atemzug später sagt er lauter und gefasster. „Haben wir noch Energie für unser Haupttriebwerk? Ich würde die G-2 gerne mit ihrem Haupttriebwerk gegen die Flugrichtung ausrichten und die Impulstriebwerke einsetzen um unseren Flug zu verlangsamen.“ Angespannt wartet er auf die Antwort aus dem Lautsprecher.

  15. #75
    Feuerorgel

    Staufengrat verlässt nach ein paar weiteren Augenblicken die Hauptzentrale wieder über den Antigravschacht. In der Feuerleitzentrale angekommen, setzt er sich nach einem kontrollierenden Blick auf alle Visiere mit einem Becher bestenfalls minderwertigem Kaffee in den fest am Boden verschraubten Sitz vor dem Visier des Polgeschützes. Während des Linearfluges sieht man nicht viel auf den Bildschirmen, im Grunde ist es nur ein stark verzerrtes Bild von Linien und Grautönen. Das Ergebnis der Waffenpositronik, die hier versucht das rein schematische Bild, welches die Visiere vom All draussen während des Linearfluges einfangen, in eine stetige For zu pressen. Die Langstreckenscanner haben ihren Betrieb automatisch eingestellt. Es ist unmöglich etwas zu erfassen, während sie sich im Halbraum bewegen.

    Svenson will gerade einen genüsslichen Schluck aus dem Becher in seiner Hand nehmen, als ihm auffällt, dass die verzerrten Linien auf dem Bildschirm vor ihm plötzlich eine viel zu gleichmäßige Wellenlinie bilden. Keine Sekunde später spürt er, wie das Schiff unter ihm leicht zu vibrieren beginnt. Der Oberleutnant nimmt den Kaffeebecher wieder runter und dreht sich zu den anderen Visieren herum. alle zeigen das selbe Muster. Ein Blick auf den Hauptknoten zeigt jedoch keine Unregelmäßigkeit, weder eine Fehlermeldung, noch sonst etwas war zu sehen, das auf einen groben Systemausfall hinweisen würde. Svenson kratzt sich kurz am Hinterkopf, während er ruhig und gelassen einen Augenblick überlegt. Doch dann ertönt ein allgemeines Alarmsignal gefolgt von der automatischen Stimme der Bordpositronik. Ok, jetzt wirds spannend... Gerade will er afstehen, als begleitet von einem Knarren der Schiffshülle ein scharfer Ruck durch die G-2 geht und ihn wieder zurück in den Sitz befördert. Dann folgt eine kurze Meldung von tenner aus der Hauptzentrale. Ja danke. Denkt sich Svenson nur und wischt sich den Kaffee, der sich jetzt überall befand, nur nicht mehr in dem Becher, grob von Gesicht und Händen. Kurz darauf folgt die Meldung Katharinas, die ihn jetzt doch ein wenig beunruhigte. Hoffentlich ist meine Kraftanlage nicht davon betroffen.

    Er weiss nicht, was da genau los ist, aber wenn ihnen irgendwo Energie verloren geht, könnte das im nächsten Moment auch die Geschütze betreffen. Und das wäre schlecht...

  16. #76
    25.März, 15:59 Bordzeit, G-2:

    "Auf den Sensoren ist nichts zu erkennen.", antwortet Willibald Mark, wobei er jetzt ebenfalls die Stimme erheben muss, da sich die Vibrationen immer noch verstärken und langsam aber sicher die ganze Schiffszelle schwingt und dröhnt. Kaum hat er ausgesprochen geht ein noch heftigerer Stoß als der vorherige durch die G-2, so dass aus den Sitzen die automatischen Gurte schießen und jeden der gerade sitzt fest an seinem Platz fixieren. Als dann auch noch kurzfristig etwa 8g durchschlagen da die Andruckabsorber an den Grenzen ihrer Belastbarkeit arbeiten, holt es auch Andrej von den Füßen, er kann sich nicht mehr halten und macht unsanfte Bekanntschaft mit der etwa zwei Meter entfernten Wand des Korridors. Kurz darauf wird der Geruch nach verbrannter Isolation über die Klimaanlage im Schiff verbreitet, bis die Brandbekämpfungsanlage die Ursache ein paar Sekunden später unter Kontrolle hat.
    Auch Brokendillar hatte keinen sonderlich festen Halt, so dass er mit dem Kopf an den Navigationsrechner stößt, gerade als er Mark ebenfalls Meldung erstatten will, und bewußtlos liegen bleibt. Ein Medoroboter rollt aus einer Wandnische und kümmert sich um den Verletzten.

    "Zentrale von Maschinenleitstand," hört man Katharina wieder über Funk im ganzen Schiff. "Das war Reaktor 2, außerdem sind Jorge und John ... ausgefallen." Katharina ist klar, dass sie den Überschlagsblitz aus dem Reaktor der die beiden erwischt hat, kaum überlebt haben können, aber noch will sie daran nicht denken. "Wenn wir das versuchen wollen, dann JETZT. Bremsen müssen wir irgendwie." Ihre Stimme klingt abgehakt, da sie nebenbei noch versucht die Energie der anderen Reaktoren neu zu verteilen um den Ausfall von Reaktor 2 zu kompensieren. "Energie haben wir noch genug, ich muss mich korrigieren, sie wird nicht unbedingt abgezogen, aber irgendwas lässt unsere Reaktoren auf immer mehr Leistung fahren ohne unser Zutun."

    Im Funkleitstand war Cera geistesgegenwärtig genug, gleich sitzen zu bleiben, und bereitet einen Notruf vor, sollte das Schiff doch noch wieder zurück in den Normalraum fallen.

    [Andrej: Geprellte Schulter und Hüfte links, leicht benommen
    Brokendillar: Vorübergehend bewußtlos
    NPCs: Jorge Tars und John Miller: Ausgefallen]

  17. #77

    Rundgang Deck 4, G-2

    Draußen ist nichts zu sehen, und gerade will sich Andrej auf den Weg in seine Kabine machen, da verliert er im wahrsten Sinne des Wortes den Boden unter den Füßen. Wie ein Projektil schießt er einmal quer über den Gang und prallt mit der linken Körperhälfte gegen die Wand, welche in etwa so nachgiebig ist wie ein Diamantgestein in fünf Kilometern Tiefe. Jegliche Versuche, sich abzufangen, schlagen fehl, da ihn der Ruck, der durch das Schiff geht, zu sehr überrascht hat. Hart schlägt er nach dem Aufprall bäuchlings auf den Boden auf und bleibt erst einmal regungslos mitten auf dem Gang liegen. Bunte Punkte tanzen vor seinen Augen umher, die geschlossen sind und mit den Händen, welche er flach auf dem Boden gelegt hat, fühlt er die starken Vibrationen der Kaulquappe, die schon beinahe einem Todeskampf gleichen. Nur gedämpft nimmt er die Geräusche aus dem Bordfunk wahr und versteht so nur bruchstückhaft, was Katharina da in ihr Mikrofon brüllt. Verdammte Scheiße, ist der einzige Gedanke, der ihm momentan im Kopf herumgeht, das Taubheitsgefühl in seiner linken Körperhälfte weicht langsam aber sicher einem brennenden Schmerz, und beim Versuch, seinen Arm zu bewegen, zieht er scharf die Luft ein. Gebrochen?, denkt er ernüchtert, wird dann aber durch das Bewegen seiner Finger eines Besseren belehrt. Auch das Bewegen seines linken Beins ist nur unter größter Selbstbeherrschung möglich. So langsam kommen nun auch die Worte der Maschinistin in Andrejs Kopf an, und er braucht einen Moment, um zu realisieren, was sie eigentlich bedeuten. Bremsen...nicht nochmal. Hektisch sucht er mit seiner rechten und bedingt mit der linken Hand nach Halt, aber auf dem glatten Metallboden ertasten die Finger nicht das Geringste. Aufstehen hält er nicht für eine gute Idee, davon abgesehen ist er sich bewusst, dass er bei einem weiteren solchen Ruck des Schiffes wieder durch die Gegend fliegen würde, ob er nun liegt oder steht. So bleibt der Ingenieur stattdessen immer noch leicht benommen liegen und hofft, nicht nochmal ein Freiflugticket der fünften Klasse zu buchen.

  18. #78
    Hauptzentrale G-2

    Wilibalds Antwort wird fast vom dröhnen der Vibration verschluckt. Nichts zu erkennen... Mark kann den Gedankengang nicht vollenden da geht ein weiterer gewaltiger Ruck durch das Schiff, der Mark beinah aus dem Pilotensitz schleudert. Als die Automatik die heftigen Stöße registriert werden ohne Zutun der Crew die Gurtsysteme aktiviert. Einen Augenblick später jedoch ist Mark schon froh über die Gurte die ihn an seinen Sitz nageln. Den die gewaltigen Kräfte der Beschleunigung die nun auf die G-2 wirken pressen Mark unbarmherzig in seinen Sitz und die Luft aus seinen Lungen für einen Bruchteil einer Sekunde droht es Schwarz vor Marks Augen zu werden. Dabei sieht Mark aus den Augenwinkeln wie der schwere Epsaler durch die gewaltigen Kräfte gegen die Konsole geschleudert wird und zu Boden geht. Seine Gurte die Mark daran hindern Brok‘s Schicksal zuteilen würden ihn jetzt auch daran hindern dem Epsaler zur Hilfe zu eilen.

    Mark muss ohnehin dieses Schiff stoppen sonst kommt jede Hilfe für die Crew zu spät. Ohne die Antwort abzuwarten und ohne den verbrannten Geruch zu registrieren der sich im Schiff ausbreitet beginnt Mark sein Bremsmanöver in die Positronik einzugeben. Dabei bricht plötzlich Katharina Stimme aus dem Lautsprecher. Ihre Worte klingen abgehakt als sie durchgibt: "Das war Reaktor 2, außerdem sind Jorge und John ... ausgefallen. Wenn wir das versuchen wollen, dann JETZT. Bremsen müssen wir irgendwie.“ Das ist Marks Stichwort. Bremsen Marks Konzentration wandert wieder zu seinem Bildschirm die nächsten Worte von Katharina dringen dabei nur noch am Rande in sein Bewusstsein. "Energie haben wir noch genug, ich muss mich korrigieren, sie wird nicht unbedingt abgezogen, aber irgendwas lässt unsere Reaktoren auf immer mehr Leistung fahren ohne unser Zutun." Kaum verklingen Katharina Worte da sind Marks Eingaben vollendet. Gerne hätte er die Crew vor ihrem Manöver noch gewarnt aber nach den gewaltigen Kräften die vorher die G-2 durchgeschüttelt haben sind die Crewmitglieder ohnehin entweder zu Boden gegangen oder an ihre Sitze mit Gurten fixiert. Außerdem hätten sie keine Zeit gehabt sich in Sicherheit zu bringen. Also drückt Mark einfach den Knopf der seine Befehle umsetzt und wartet. Wenn alles funktioniert wird die G-2 90° nach vorne kippen und alle Impulstriebwerke mit voller Leistung einsetzen um sich gegen ihre mörderische Geschwindigkeit zu stemmen.

    Geändert von Kayano (29.04.2012 um 14:08 Uhr)

  19. #79
    25. März, G-2:

    Das Schiff reagiert auf Marks Befehle, und es dreht sich wie gewünscht. Die Verstrebungen der Schiffszelle verwinden sich unter den Belastungen und zu dem Dröhnen der überlasteten Aggregate gesellt sich noch ein ungesundes Quietschen und Knarzen. Immerhin arbeiten die Andrucksabsorber ohne Aussetzer, so dass Andrej auf dem Boden liegen bleibt und nicht an die Decke geschleudert wird. Ein paar Anzeigen in der Zentrale und im Feuerleitstand brennen mit lautem Knall und einer Stichflamme durch, glücklicherweise erwischt es nichts wichtiges. "Geschwindigkeit um Faktor 1.6 über normal.", ertönt wieder die blecherne Stimme der Bordpositronik, und verkündet damit den ersten Erfolg der Bremsaktion. "Wir verlieren weiter an Geschwindigkeit, es scheint zu funktionieren.", hört man Katharina wieder, gerade als die schrille Sirene der Überwachung des Linearfeldes ertönt. Die Schwankungen haben jetzt kritische Ausmaße erreicht, so dass das Schiff kaum noch in der Zwischenzone zu halten ist. Die Besatzung nimmt plötzlich ein leichtes ziehen im Genick war, was sich langsam zu ersten Kopfschmerzen steigert. Katharina sind diese Effekte nur zu vertraut, sie hatte während ihrer Ausbildung Gelegenheit, einen Flug auf einem alten Schulschiff mit Transitionsantrieb zu machen. Sie versucht sich mit dem Gedanken zu beruhigen, dass selbst wenn sie in den Hyperraum gestoßen werden, sollte das Linearfeld jetzt ausfallen, sie wohl wieder abgestoßen würden, aber ganz auszuschließen ist es nicht, dass sie endgültig entmaterialisieren. Sie hat allerdings keine Zeit, den Gedanken zu vertiefen, da sie sich um die Reaktoren und die Triebwerke kümmern muss.

    "Geschwindigkeit 1.3 über..." Den Rest der Durchsage geht in dem Chaos unter, dass dem endgültigem Zusammenbruch der Linearfelder folgt. Das Schiff fällt endlich in den Normalraum zurück und wird dabei schlagartig auf Unterlichtgeschwindigkeit abgebremst. Glück von Andrej, der sich als einziger ungesichert im Schiff aufhält ist, dass die Andrucksabsorber nicht schlagartig versagen, sondern er relativ sanft zur Decke schwebt und dort hängen bleibt, da dass Schiff mit dem Polgeschütz voran fliegt. Ebenso lässt die Automatik die Schwerkraft nicht wieder übergangslos auf ein normales Maß zurückfahren, und so bleibt er bei seinem zweiten unfreiwilligem Flug unverletzt als er wieder auf dem Boden aufkommt. Brokendillar bleibt das ganze erspart, da ihn der Medoroboter mit Magnetbändern am Boden fixiert hat.

    Keine zwei Sekunden nach dem Wiedereintritt hat die Positronik wieder Kontrolle über die Antriebe und die Reaktoren, und führt die längst überfällige Notabschaltung durch. Von einem Moment auf den anderen herrscht eine nach dem vorangegangenem Lärm fast schmerzhafte Stille im Schiff, außerdem ist es komplett Dunkel und die Gurte geben die Besatzungsmitglieder wieder frei. Da die Notaggregate den Flug nicht ganz unbeschädigt überstanden haben, dauert es etwa 10 Sekunden, bis die Notbeleuchtung angeht, und die Ausmaße des Chaos in der Zentrale und den anderen Bereichen der G-2 sichtbar werden. Alles was nicht befestigt war, ist durch den Raum geflogen, Kaffeetassen haben ihren Inhalt über den Boden verteilt und mehrere Papiere und Karten durchweicht. Nur langsam saugt die auf Notstrom arbeitende Klimaanlage den Rauch der durchgebrannten Instrumente ab. Ausserdem ist die Aussenbeobachtung ausgefallen.
    Alles in allem scheint sich das Ausmaß der Zerstörung noch im Rahmen zu halten, was nicht zuletzt dem geglücktem Bremsmanöver zu verdanken ist.

    Geändert von Andromeda (29.04.2012 um 14:26 Uhr)

  20. #80
    Hauptzentrale G-2

    Erleichterung breitet sich aus als Mark spürt wie seine Befehle von der Positronik umgesetzt werden. Immerhin das funktioniert. Als sich allerdings das Quietschen und Knarzen der Rumpfkonstruktion unter die ohrenbetäubende Geräuschkulisse mischt wird Mark schlagartig bewusst das die Situation damit noch nicht gelöst ist. Nur wenn sein Manöver auch tatsächlich Wirkung zeigt haben sie eine Chance. Die nächsten Augenblicke dehnen sich vor Marks angespannten Augen zu einer gefühlten Ewigkeit der Unsicherheit. Erst dann zeigen die Bildschirme die Erlösende Nachricht. Die Geschwindigkeit sinkt! Wie um die Anzeigen zu unterstreichen meldet sich auch die Positronik zu Wort: "Geschwindigkeit um Faktor 1.6 über normal." Mark ist sich sicher so schön hat die Blechstimme noch nie geklungen.

    Unter Katharinas Bestätigung "Wir verlieren weiter an Geschwindigkeit, es scheint zu funktionieren." mischt sich dabei plötzlich die Warnsirene der Linearfelder. Abbremsen ist das eine aber die Linearfelder sind das andere Problem. Mark spürt einen plötzlichen Zug in seinem Genick der sich drückenden Kopfschmerzen ausweitet, doch noch bevor Mark auf das Problem der Linearfelder eingehen kann, spürt die gesamte Besatzung wie ihr Schiff in den Normalraum zurückfällt. Auf den Schock des Eintritts folgen die drückenden Bremskräfte als die Physik ihren Tribut fordert und das Schiff auf Unterlichtgeschwindigkeit abbremst. Mark kann nur hoffen das ihre Geschwindigkeit nicht mehr so groß ist das es das Schiff einfach auseinanderreißt. Doch die G-2 übersteht den Wiedereintritt und endlich scheint die Positronik wieder volle Kontrolle über ihr Schiff erlangt zu haben den sie leitet eine sofortige Notabschaltung der überlasteten Systeme ein. Einige Sekunden verharrt die Besatzung in völliger Dunkelheit bevor die Notsysteme anlaufen und das Schiff die dumpfe Beleuchtung der Notsysteme tauchen. Damit lockern sich auch endlich die Gurtsysteme und brechen die unheimliche Stille die sich nach der Notabschaltung ausgebreitet hat. Mark sinkt in seinem Stuhl zusammen und atmet lange und hörbar ein und aus, während er seine Augen schließt. Erst jetzt fällt ihm auf wie verbrannt die Luft in der Zentrale riecht. Als er sich schlagartig seiner Verantwortung bewusst wird reißt Mark die Augen auf und blickt sich um. Die Bildschirme mit der Außendarstellung sind allesamt ausgefallen. Einige weitere Systeme der Zentrale scheinen ausgefallen zu sein, alle losen Objekte sind willkürlich im Raum verteilt. Mark erkennt sein Wasserglas am Boden zerschmettert wieder wie es einige Dokumente durchweicht. Brokendillar liegt noch immer am Boden und wird vom Medoroboter fixiert und behandelt. Die auf Notstrom laufende Lüftungsanlage versucht verzweifelt die mit rauchgeschwängerte Luft abzusaugen.

    Plötzlich fällt Mark das Maschinendeck ein und wie schlimm es dort unten nach den Reaktor Problemen aussehen muss. Er betätigt den Knopf der Kommunikationsanlage und ruft über den Kanal für das ganze Schiff. „Schadensmeldung an Zentrale. Dr. Fuhrmann gehen sie bitte ins Maschinendeck dort haben wir Verletzte.“

    [Brennt es noch in der Hauptzentrale? Geht es Willibald gut? Ist Harman auch in der Zentrale?]

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