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Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Zitat Zitat von Tyr Beitrag anzeigen
    IMHO ist es nicht notwendig für den Gegenspieler "böse" zu sein, für die Dramaturgie der Geschichte ist es nur nötig, dass er "gegen" die Protagonisten agiert.
    Und die Antagonisten, die eben nicht einfach als "böse" markierbar sind, sind im Endeffekt ja eigentlich die wirklich interessanten. Zumindest, so lange man es nicht so weit dreht, dass die Motivation, aus der sie handeln, schwach wird.
    Ich denke, schwarz-weiß malen kann jeder, aber einen Feind zu erschaffen, der dazwischen liegt, das erfordert ein bischen Können.

    Zitat Zitat
    Der Bösewicht ist meistens doch der interessanteste Teil der Geschichte. Während Protagonist und Party langweilige Gutmenschen sind, hat der Antagonist die Möglichkeit die Norm von Moral und Gerechtigkeit und Gut und Böse in Frage zu stellen.
    Wobei auch das ja eigentlich nicht zwangsläufig sein muss (bzw. müsste). Auch Hauptcharaktere, die nicht immer jeden retten und wollen, dass alles kunterbunt und kuschlig wird, sind bei Weitem interessanter. Um so langweiliger ists da irgendwie, dass so ziemlich alle J-RPGs, die ich in letzter Zeit gespielt habe, genau solche Protagonisten hatten.

    Zitat Zitat von Narcissu
    Ja, Seymor ist auch so einer. Aber immerhin hatte der noch ein wenig Ausstrahlung und hat die ganze Geschichte über eine Rolle gespielt, nicht erst, als man am Ende gegen ihn kämpfen musste. Macht ihn natürlich auch nicht zu einem großartigen Gegenspieler, ähnlich wie Kuja, aber im Gegensatz zu den vielen extrem langweiligen Endbossen hatte er wenigstens noch etwas Charisma und Atmosphäre mit sich gebracht.
    Kuja würde ich aber über Seymor heben. Und das in erster Linie, weil er in der Story auch mal was gebacken bekommt. Seymor ist irgendwie einer der Antagonisten, die nur rumlabern, aber eigentlich nichts wirkliches tun - und da kann er einen noch so viel mit seiner Küchentischphilosophie vollsülzen *g*
    Und Kuja macht ja in dem Game gleich mehrere drastische Sachen - tatsächlich würde das Spiel ohne ihn so gar nicht funktionieren, wohingegen man Seymor vermutlich streichen könnte und sich an der wesentlichen Story gar nicht mal so viel ändert.


    Damit komm ich gleich zu nem weiteren Punkten, die mir eben eingefallen sind:
    Also, ein wirklich guter Antagonist sollte natürlich auch irgendwas in der Story bewegen bzw. halt Initiative ergreifen. Da schwächelt Vayne ein wenig, obwohl er ja immerhin die Macht an sich reisst und die Luftschiffe ja auch nicht ganz ohne sind. Und damit meine ich gar nicht, dass er die Party konfrontieren muss - das kann auch ziemlich deplaziert wirken (z.B. der Kampf gegen Rufus in FFVII empfand ich als nicht unbedingt passend).
    Es muss einfach so sein, dass die Story ohne den Gegenspieler so einfach nicht funktionieren würde.

  2. #2
    Mal von der Diskussion abgesehen ist mir auch mal der Gedanke gekommen, das es auch einfach gar keinen Antagonisten geben muss. Dann müsste sich die Story entsprechend anpassen, aber das wäre für das Genre vielleicht auch nicht mal verkehrt.

  3. #3
    Zitat Zitat von thickstone Beitrag anzeigen
    Mal von der Diskussion abgesehen ist mir auch mal der Gedanke gekommen, das es auch einfach gar keinen Antagonisten geben muss. Dann müsste sich die Story entsprechend anpassen, aber das wäre für das Genre vielleicht auch nicht mal verkehrt.
    Die Idee finde ich sehr interessant! Nur würde mir (geprägt von den ganzen Antagonisten) erst mal gar nicht einfallen, wie das funkioniert. Bzw. wie das gut umgesetzt werden kann.^^"

    Und ich fände mal eine Geschichte interessant, in der man selber der Antagonist ist. Nicht in einer stupiden 'Ich will die Welt zerstören'-Rolle, sondern einfach durch die Ansichten und Überzeugungen, die die Hauptfigur (oder Hauptfiguren) hat, welche aber 'falsch' sind, während der Antagonist in diesem Fall mit seinen Entscheidungen die Sympathie eher auf sich zieht.

  4. #4
    Atelier Totori hatte keinen Antagonisten.
    Und in Sands of Destruction wollte die eigene Party die Welt zerstören

  5. #5
    Zitat Zitat von Tyr Beitrag anzeigen
    Und in Sands of Destruction wollte die eigene Party die Welt zerstören
    Gut umgesetzt? Dann sollte ich es mir vielleicht doch mal zulegen.

  6. #6
    Zitat Zitat von luckyless Beitrag anzeigen
    Gut umgesetzt? Dann sollte ich es mir vielleicht doch mal zulegen.
    Ehrlich gesagt nein.
    Das Spiel hat ein paar ernsthafte schwächen, besonders im Gameplay. Die Storyidee vom Meister Masato Kato hat Potenzial, welches aber in der Spiele-Umsetzung stark verwässert wurde. Es gibt einen Anime dazu, weiß aber nicht, ob der besser ist.
    Nichts desto trotz kann ich dem Spiel einen gewissen Charme nicht abstreiten. Aber ich würde es dir unter diesen Umständen nicht direkt empfehlen, du würdest wohl mit falschen Erwartungen da heran gehen.

  7. #7
    Zitat Zitat
    Und ich fände mal eine Geschichte interessant, in der man selber der Antagonist ist. Nicht in einer stupiden 'Ich will die Welt zerstören'-Rolle, sondern einfach durch die Ansichten und Überzeugungen, die die Hauptfigur (oder Hauptfiguren) hat, welche aber 'falsch' sind, während der Antagonist in diesem Fall mit seinen Entscheidungen die Sympathie eher auf sich zieht.
    Sämtliche Heist-Movies / Caper-Movies (Filme wie Oceans Eleven, die einen Raubüberfall behandeln) funktionieren so. Sympatieträger sind die Gauner, deren Überzeugungen (kriminelle Aktivitäten) aber durchweg "falsch" sind. Antagonisten können Gesetzeshüter sein, usw. Wobei mir grade bei Oceans Eleven mal wieder auffällt das der Antagonist (Besitzer des Casinos) durch seine unsympatische Art deutlich dazu beiträgt das man die "Helden" (Gaunertruppe) toll findet, weil man will das ihm was schlechtes wiederfährt.

  8. #8
    Zitat Zitat von Viviane Beitrag anzeigen
    Sämtliche Heist-Movies / Caper-Movies (Filme wie Oceans Eleven, die einen Raubüberfall behandeln) funktionieren so. Sympatieträger sind die Gauner, deren Überzeugungen (kriminelle Aktivitäten) aber durchweg "falsch" sind. Antagonisten können Gesetzeshüter sein, usw. Wobei mir grade bei Oceans Eleven mal wieder auffällt das der Antagonist (Besitzer des Casinos) durch seine unsympatische Art deutlich dazu beiträgt das man die "Helden" (Gaunertruppe) toll findet, weil man will das ihm was schlechtes wiederfährt.
    Das stimmt natürlich, daran habe ich jetzt gar nicht gedacht!^^
    Allerdings...in einem RPG könnte das ruhig etwas epischer sein und um mehr gehen als ein Casino. xD

    Wobei man dann auch das Ending mal so legen könnte, dass der Antagonist, der eigentlich die 'richtige' Ansicht hat, am Ende mal gewinnt und die zu steuernden Helden verlieren im Endkampf (=tot). Ja, auch wenn man stundenlang mit denen rumgezogen ist und noch länger gelevelt hat, das würde ich überleben, wenn die Story stimmt.^^

  9. #9
    Zitat Zitat von Viviane Beitrag anzeigen
    Sämtliche Heist-Movies / Caper-Movies (Filme wie Oceans Eleven, die einen Raubüberfall behandeln) funktionieren so. Sympatieträger sind die Gauner, deren Überzeugungen (kriminelle Aktivitäten) aber durchweg "falsch" sind. Antagonisten können Gesetzeshüter sein, usw. Wobei mir grade bei Oceans Eleven mal wieder auffällt das der Antagonist (Besitzer des Casinos) durch seine unsympatische Art deutlich dazu beiträgt das man die "Helden" (Gaunertruppe) toll findet, weil man will das ihm was schlechtes wiederfährt.
    Ich finde sowas schrecklich. Das sind so die billigsten Tricks auf die Scriptwriter zugreifen können.

    Wenn ein Film (oder sonst irgendein Medium, was eine Geschichte erzählen will) anfängt meine Sympathien für die Charaktere mit solchen einseitigen Darstellungen der Figuren in eine bestimmte Richtung zu lenken, ist der meistens bei mir schon unten durch ^^
    Ohnehin kann ich die Schlussfolgerung "der ist mir unsympathisch, dem darf ruhig etwas schlechtes widerfahren" nicht nachvollziehen. Kein Mensch kann so einseitig sein, dass eine kurze Portraitierung des Charakters den ganzen Menschen richtig widerspiegelt.

    Aber ich hab sowieso die Angewohnheit mich in Geschichten immer viel zu sehr hineinzusteigern. ^^''

  10. #10
    Zitat Zitat
    Kein Mensch kann so einseitig sein, dass eine kurze Portraitierung des Charakters den ganzen Menschen richtig widerspiegelt.
    Da stimme ich dir zu, aber wir Menschen brauchen solche Schubladen eben im Alltag um zu kommunizieren. Wenn du deinen Gesprächspartner jedesmal erst "richtig" kennenlernen wollen würdest, würde das Tage in Anspruch nehmen.

    Ich habs in meinem ersten Post schon angedeutet: Ich denke nicht, das ein Spiel soviel Raum hat um Charaktere "richtig" zu portraitieren. Die hat man aber auch in andren Medien kaum bis gar nicht. Da werden in Rollenspielen (die noch am meisten Spielzeit für die Story parat haben) Szenen eingebaut die den Spieler in einer bestimmten Weise über den Charakter denken lassen, die Klischees ausnutzen bis zum geht-nicht-mehr. Im besten Falle gibt es einen Wendepunkt in dem der Spieler überrascht wird, weil seine Erwartungen in den Charakter falsch waren, aber meistens bleibt es eben dabei das auf billige Tricks weitere billige Tricks folgen.

  11. #11
    Zitat Zitat von Viviane Beitrag anzeigen
    Da stimme ich dir zu, aber wir Menschen brauchen solche Schubladen eben im Alltag um zu kommunizieren. Wenn du deinen Gesprächspartner jedesmal erst "richtig" kennenlernen wollen würdest, würde das Tage in Anspruch nehmen.

    Ich habs in meinem ersten Post schon angedeutet: Ich denke nicht, das ein Spiel soviel Raum hat um Charaktere "richtig" zu portraitieren. Die hat man aber auch in andren Medien kaum bis gar nicht. Da werden in Rollenspielen (die noch am meisten Spielzeit für die Story parat haben) Szenen eingebaut die den Spieler in einer bestimmten Weise über den Charakter denken lassen, die Klischees ausnutzen bis zum geht-nicht-mehr. Im besten Falle gibt es einen Wendepunkt in dem der Spieler überrascht wird, weil seine Erwartungen in den Charakter falsch waren, aber meistens bleibt es eben dabei das auf billige Tricks weitere billige Tricks folgen.
    Noch mal Stichwort Shadow Hearts 2:


  12. #12
    Also, ich wüsste ein Spiel, in dem zumindest eine gewisse Strecke lang der Held zum Antagonisten mutiert und man mit der Restparty allein weitermacht. Allerdings steckt man dadurch in der Zeit logischerweise nicht in der Haut des Helden, kriegt also seine Motivationen etc. nicht aus erster Hand mit.
    Das ist natürlich ein derber Spoiler, also klappt den Kasten nur auf, wenn ihr wirklich wollt!



    Ich fand das schon ziemlich heftig, überraschend und vor allen Dingen mal erfrischend anders.
    BITE ME, ALIEN BOY!

    Spiele gerade: Wild Arms 3
    Zuletzt gespielt: Das Geheimnis von Brownsea Island, Lord Winklebottom Investigates, Machinarium
    Best games ever: Paper Mario: The Origami King, Tales of the Abyss / Vesperia / Symphonia / Legendia, Professor Layton vs. Phoenix Wright: Ace Attorney, Zelda - Skyward Sword / Ocarina of Time / The Minish Cap, Kingdom Hearts 2, Dragon Quest VIII & XI, Okami, Ace Attorney-Reihe, Ghost Trick, Shadow Hearts - Covenant, Suikoden Tierkreis, Final Fantasy 6, 7, 9 & 12

  13. #13
    Zitat Zitat von LittleChoco Beitrag anzeigen
    Also, ich wüsste ein Spiel, in dem zumindest eine gewisse Strecke lang der Held zum Antagonisten mutiert und man mit der Restparty allein weitermacht. Allerdings steckt man dadurch in der Zeit logischerweise nicht in der Haut des Helden, kriegt also seine Motivationen etc. nicht aus erster Hand mit.
    Das ist natürlich ein derber Spoiler, also klappt den Kasten nur auf, wenn ihr wirklich wollt!



    Ich fand das schon ziemlich heftig, überraschend und vor allen Dingen mal erfrischend anders.

  14. #14
    Moment... du schreibst das, was spoilert, offen aus, aber den Namen des Spiels IN einen Spoiler? Was zur Hölle? Woher soll ich jetzt wissen, ob ich den Spoiler anklicken soll? (Und nein, bitte nicht ändern, jetzt ist es zu spät. xD)


    Mein zweites Spiel, jetzt bereit für eure Wishlist! =D

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