Natürlich können in einer Institution Fehler gemacht werden, da Fehler eines der menschlichsten Phänomene überhaupt sind. Aber in diesem Fall scheint mir das eben nicht der Fall zu sein, sondern nach dem Eindruck der mir durch weuze vermittelt wird, scheint es in diesem Zusammenhang eher ein strukturelles Problem zu sein, dass eben nicht so einfach beeinflussbar ist, sondern mehrschichtige Ursachen hat. weuze schimpft (zu Recht) über die derzeitigen Probleme an der Schule, allerdings sind die von ihm geschilderten Probleme eben nicht so einfach zu lösen, wie es in seinen Forderungen rüberkommt. Und das will ich hier mit Nachdruck betonen.

Daran schließt sich dann auch die Argumentation mit der Arbeitszeit an. Das ist nämlich keineswegs solch ein Totschlagargument, wie man manchmal gerne annimmt, sondern in einem bestimmten Maße schon heute Teil der alltägliche Schulwelt. Ich schiebe momentan beispielsweise momentan auch drei Schulstunden die Woche mehr, als ich eigentlich sollte. Aber die strukturellen Probleme führen halt dazu, dass diese Mehrarbeit notwendig sind. Wenn dann zugegebenermaßen berechtigte Forderungen nach weniger Unterrichtsausfall kommen, dann muss man sich allerdings auch klar sein, was die Forderung für die anderen Beteiligten an Folgen nach sich zieht. Fakt ist, dass man Lehrer nicht einfach aus dem Hut zaubern kann, sondern dass da eine ziemlich lange und anstrengende Ausbildung hinter steht, die von den meisten Menschen überhaupt nicht wahrgenommen werden. So schnell wie manche fordern, kann man daher die entsprechenden Lehrer gar nicht einstellen. Die Folge ist dann, dass die bisherigen Lehrer halt mehr arbeiten müssen. Das sollte man sich bei den Forderungen nach weniger Unterrichtsausfall bitte auch immer vor Augen führen.